DE4018129A1 - Gussmodell und damit hergestellte gussstuecke - Google Patents
Gussmodell und damit hergestellte gussstueckeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gußmodell, das insbesondere eine
geeignete Mehrstufen-Aushebeschräge aufweist, wodurch die
Zuhaltung und das Modellausheben an Ecken der Trennebene
des Modells verbessert und die Gefahr des Formabfalls vermindert
wird.
Fig. 5 zeigt ein konventionelles Gußmodell. Das Gußmodell
hat eine Aushebeschräge 8′ von allgemein 1-3°, um ein
gleichmäßiges Modellausheben zu ermöglichen. Ein Eckabschnitt
9′ in der Trennebene des Gußmodells 1′ weist außerdem
eine Abschrägung R geeigneter Größe (konventionell
1-3 mm) auf, um beim Entformen eine unkorrekte Zuhaltung
sowie Formabfall zu vermeiden. Formabfall tritt bei Übertragung
auf den Eckabschnitt 9′ in der Trennebene 5′
beim Gießen auf.
Durch das Vorhandensein der Abschrägung R wird die Formzuhaltung
am Eckabschnitt 9′ zwar erheblich verbessert,
aber es werden dadurch scharfe und spitze Gußgrate 6 an der
Spitze des Gießmaterials gebildet, wie Fig. 7 zeigt. Es
besteht die Gefahr, daß Arbeiter sich die Hände an den
spitzen Gußgraten 6 verletzen. Außerdem können die Gußgrate
6 an Überführungseinrichtungen sowie Aufspannvorrichtungen
und Werkzeugen bei den anschließenden Bearbeitungs- und Montagevorgängen
hängenbleiben und zu den verschiedensten Störungen
führen. Um diese Probleme zu vermeiden, müssen die
Gußgrate zuerst entfernt werden, bevor die anschließenden
Vorgänge ablaufen können, was erheblichen Zeitaufwand bedeutet.
Ferner sind vom Standpunkt der physikalischen Abmessungen
des Enderzeugnisses die Abschrägungen R vollständig
unnötig.
Wie Fig. 6 zeigt, werden manche Modelle mit Kanten hergestellt,
die am Eckabschnitt 9′ anstelle der Abschrägung R
einen im wesentlichen rechten Winkel haben. An diesen Eckabschnitten
ist jedoch die Zuhaltung keineswegs ausreichend,
so daß beim Modellausheben Formabfall eintritt und
außerdem Gußgrate entstehen, die entfernt werden müssen,
wie bereits erwähnt wurde.
Wie Fig. 4 zeigt, beschreibt das JP-GM 53-50 728 ein Gußmodell
für Rohrverbindungen oder Absperrorgane, das mit
einer Aushebeschräge in Form von die Trennebene 5 schneidenden
Tangenten 10 versehen ist, und zwar gezeichnet von
der Außenfläche eines kreisrunden Körpers des Rohrs. Durch
diese Anordnung ist die Aushebeschräge im Bereich der
Trennebene 5 nicht vollkommen vertikal, wodurch nicht nur
der Formabfall am Eckabschnitt 9 vermieden wird, sondern
auch eine verbesserte Zuhaltung am Eckabschnitt 9 gewährleistet
ist. Diese Anordnung kann für Gußstücke wie Rohrverbindungen
und Absperrorgane verwendet werden, wobei die
Höhe des Gußstücks gering ist, sie kann aber nicht für
konventionelle Gußstücke, die vertikal und relativ hoch
sind, angewandt werden.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Gußmodells,
bei dem durch geeignete Vorgabe der Formen, Abmessungen
und der Aushebeschräge die Ausbildung von Gußgraten
vermieden wird und bei dem die mechanische Festigkeit der
Eckabschnitte von vertikalen und relativ hohen Gußstücken
verbessert wird. Ferner soll das Gußmodell eine beträchtliche
Aushebeschräge und wenigstens eine zusätzliche mehrstufige
Aushebeschräge im Bereich der Eckabschnitte der Trennebene
aufweisen.
Zur Lösung der genannten Aufgabe ist gemäß der Erfindung
ein Gußmodell mit einer beträchtlichen Aushebeschräge vorgesehen.
Das Gußmodell umfaßt eine Modellplatte, die mit
dem Modell in Verbindung steht. Die Modellplatte hat eine
Trennebene, und das Modell hat wenigstens eine Mehrstufen-Aushebeschräge,
die von der Trennebene ausgeht und mit der
beträchtlichen Aushebeschräge verbunden ist.
Ferner betrifft die Erfindung ein Gußstück mit beträchtlicher
Aushebeschräge. Das Gußstück hat Eckabschnitte, die
durch eine Trennebene eines Gußmodells gebildet sind, und
wenigstens eine Mehrstufen-Aushebeschräge im Bereich der
Eckabschnitte.
Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnungen an
Ausführungsbeispielen mit weiteren Einzelheiten näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt eines Positivmodells für
Gußstücke gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Negativmodell für Gußstücke gemäß der
Erfindung;
Fig. 3 Abmessungen des Gußmodells, die bei den Ausführungsbeispielen
der Erfindung angewandt
werden;
Fig. 4 einen Querschnitt durch ein Gußmodell für
Rohrverbindungen und Absperrorgane, wobei eine
tangentiale Aushebeschräge vorgesehen ist;
Fig. 5 einen Querschnitt eines konventionellen Gußmodells
mit einer Abschrägung R am Eckabschnitt;
Fig. 6 einen Querschnitt eines konventionellen Gußmodells
ohne Abschrägung;
Fig. 7 eine Seitenansicht, die durch die bekannten
Gußmodelle gebildete Gußgrate zeigt; und
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Gußstücks mit Gußgraten
gemäß der Erfindung.
Nach Fig. 1 liegt der Anfangspunkt einer mehrstufigen Aushebeschräge
4 in einer Entfernung von z. B. 2-10 mm von
der Trennebene 5 und der Modellplatte 2. Die Höhe a dieser
Aushebeschräge 4, dividiert durch die Höhe H, bis zu der
die beträchtliche Aushebeschräge von der Trennebene 5 aufsteigt,
d. h. a/H ausgedrückt in Prozent, ist mit 1-50%
gewählt, wobei der Winkel b der mehrstufigen Aushebeschräge
zwischen 2° und 10° liegt. Wenn die Stufe der mehrstufigen
Aushebeschräge in einer Entfernung von weniger als 2 mm
von der Trennebene 5 liegt und der Wert a/H unter 1%
beträgt, ergibt sich keine verbesserte Zuhaltung. Dagegen
führt ein bei mehr als 10 mm beginnender Aufstieg der Aushebeschräge
sowie ein über 50% liegender Wert für a/H zu
einer übermäßig großen Aushebeschräge, was wiederum zu
Abweichungen von den gewünschten Gußstückabmessungen
führt. Ein weiterer Grund dafür, daß die Winkel b der
Aushebeschräge zwischen 2° und 10° liegen sollten, besteht
darin, daß Winkel von weniger als 2° für den Formenschluß
unwirksam sind, wogegen Winkel von mehr als 10° zu
Abweichungen von den gewünschten Abmessungen führen.
Ein zweiter Aspekt der Erfindung ist durch Gußstücke gegeben,
die unter Anwendung des obigen Gußmodells hergestellt
werden. Die Gußstücke haben eine geeignete Aushebeschräge
und weisen wenigstens eine zusätzliche größere Aushebeschräge
im Bereich des Eckabschnitts der Trennebene auf.
Durch die vorstehend beschriebene Ausbildung wird der Formenschluß
am Eckabschnitt ohne die Abschrägung R gegenüber
dem konventionellen Modell wesentlich verbessert und ist
gleich oder besser als bei dem Modell mit einer Abschrägung
von 1-3 mm. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt
darin, daß die Gußrate des Gußstücks 11 relativ stumpfe
Vorsprünge 7 (Fig. 8) sind in Gegensatz zu den scharfen
und spitzen Gußgraten 6 (Fig. 7), die aus der konventionellen
Auskehlung von 1-3 mm resultieren. Die mit der Erfindung
erzeugten Vorsprünge stehen zwar stärker vor als
die konventionellen Vorsprünge, sie haben aber keine Gußgrate
mit scharfen Außenkanten. Somit ist kein besonderer
Entgratungsvorgang in den folgenden Bearbeitungsstufen vor
Fertigstellung der Gußstücke notwendig.
Wie Fig. 2 zeigt, verlaufen bei dem Negativgußmodell 1 die
Höhen a′ und H′ unter der Trennebene und sind so gewählt,
daß sie den gleichen Wertebereich wie das Positivmodell
von Fig. 1 aufweisen. Der Winkel b′ kann den gleichen
Wertebereich wie der vorher erläuterte Winkel b haben.
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung hat ein Grundmodell
1 eine Breite von 100 mm, eine Länge von 150 mm,
eine maximale Höhe H von 150 mm, eine Höhe von 80 mm für
die zweite Stufe 3 und eine Aushebeschräge 8 von 1°, wie
Fig. 3 zeigt. Dann wurde ein Modell # 1 hergestellt, das am
Eckabschnitt 9 seiner Trennebene 5 eine Schrägfläche mit einem Winkel
b1 von 4° bis zu einer Höhe a1 von 10 mm über der Trennebene 5 hatte. Ein
weiteres Modell # 2 wurde hergestellt mit einem Winkel b2
von 8° in einer Höhe a2 von 3 mm über der Trennebene 5, wie
ebenfalls in Fig. 3 zu sehen ist.
Zu Vergleichszwecken wurden mehrere Modelle hergestellt:
ein Modell # 3 ohne Abschrägung R entsprechend Fig. 6, ein
Modell # 4 mit einer Abschrägung R von 1 mm entsprechend
Fig. 5, ein Modell # 5 mit einer Abschrägung R von 2 mm und
ein Modell # 6 mit einer Abschrägung R von 3 mm.
Mit jedem dieser sechs Modelle wurden unter Anwendung des
gleichen Formsands zwanzig Gußstücke hergestellt und gegossen,
um die folgenden Größen zu bestimmen:
- (a) den Formabfall an den Eckabschnitten des Gußmodells und
- (b) die mittlere Länge von Gußgraten der Gußstücke.
Die Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse.
Der Gesamtumfang jedes Gußstücks wurde gemessen, und die
Meßwerte wurden für die zwanzig Gußstücke einschließlich
derjenigen, bei denen Formabfall resultierte, gemittelt.
Wie aus der obigen Beschreibung hervorgeht, ist es durch
die Anwendung des Gußmodells nach der Erfindung möglich,
einen guten Formschluß an deren Eckabschnitten zu erreichen,
der ebenso gut oder sogar besser als im Fall von
ausgekehlten Eckabschnitten ist.
Ferner haben die Gußstücke aufgrund der Anwendung des Gußmodells
nach der Erfindung keine scharfen Gußgrate im
Bereich der Formtrennfugen wie sie bei konventionellen
Gußstücken gebildet werden, sondern haben allmählich sich
ändernde Konturen, so daß die Notwendigkeit einer Beseitigung
von Gußgraten entfällt. Somit wird es durch die
Erfindung möglich, den Gießwirkungsgrad zu verbessern und
die sonst notwendigen Abtragungsvorgänge stark zu verringern.
Claims (9)
1. Gußmodell mit mindestens einer Aushebeschräge, das mit
einer Modellplatte eine Trennebene bildet,
gekennzeichnet durch
wenigstens einen stärker geneigten Abschnitt (4), der
von der Trennebene (5) ausgeht und in die Aushebeschräge
übergeht.
2. Gußmodell nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der stärker geneigte Schrägflächenabschnitt (4) von
der Trennebene (5) bis zu einer Höhe a zwischen 2 und
10 mm nach oben verläuft.
3. Gußmodell nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe a des Schrägflächenabschnitts (4) 1% bis
50% der Höhe H der Aushebeschräge beträgt.
4. Gußmodell nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schrägflächenabschnitt (4) mit einer zur Trennebene
(5) senkrechten Linie einen Winkel b von 2 bis
10° bildet.
5. Gußstück mit einer Aushebeschräge und Randabschnitten,
die von einer Trennebene eines Gußmodells zur Herstellung
des Gußstücks herrühren,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein von stärker geneigten
Schrägflächenabschnitten gebildeter stumpfer Vorsprung
(7) im Bereich der Randabschnitte ausgebildet ist.
6. Gußstück nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe a der Schrägflächenabschnitte von der
Trennebene zwischen 2 und 10 mm beträgt.
7. Gußstück nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aushebeschräge mit dem jeweiligen Schrägflächenabschnitt
in Verbindung steht.
8. Gußstück nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe a der Schrägflächenabschnitte zwischen 1%
und 50% der Höhe H der Aushebeschräge beträgt.
9. Gußstück nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schrägflächenabschnitte einen Winkel b von
2 bis 10° mit der Aushebeschräge bildet.
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