DE3600847A1 - Verfahren, vorrichtung und speisereinsaetze zur herstellung von giessformen - Google Patents
Verfahren, vorrichtung und speisereinsaetze zur herstellung von giessformenInfo
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Description
Speisereinsätze aus exothermem, exotherm-isolierendem, bzw.
isolierendem Material sind bekannt. Sie werden als offene
Hülsen bzw. als einseitig geschlossene Kappen zur Erstar
rungszeitverlängerung des Speisermetalls in Sand- und Metall
gießformen eingebaut.
Für das Einbauen der Speisereinsätze in Gießformen sind
mehrere Verfahren bekannt:
- - Bei einem Verfahren werden Speisereinsätze von beliebiger geometrischer Form auf das Modell, und zwar auf oder an die zu speisende Stelle des späteren Gußstückes gestellt und so bei der Formsandverdichtung fest eingeformt.
- - Bei einem anderen Verfahren werden zylindrische oder sich an der Außenfläche nach unten konisch verjüngende Speiserein sätze nach dem Abformen des Oberkastens mit Formsand, von außen bzw. von oben in den Hohlraum eines nach oben ent formten losen Ziehmodells eingesteckt.
- - Bei einem weiteren Verfahren werden nach oben sich ko nisch verjüngende Speisereinsätze nach dem Entformen des Gießmodells forminnenseitig in die gewendeten Oberkästen eingesteckt, und zwar in die Hohlräume, die durch fest mit dem Gießmodell verbundene Modelldorne gebildet wer den (siehe Patentschrift DE 29 23 293).
- - Es ist auch Stand der Technik, Speisereinsätze in ge öffnete Formhälften mit vertikaler Formteilung einzu setzen (Disa-Prozess). Die vorliegende Erfindung betrifft jedoch nur die Herstellung von Gießformen mit horizon taler Formteilung.
Für das Einbauen von Speisereinsätzen in Gießformen mit
horizontaler Formteilung ist es also erforderlich, daß ent
weder das Gießmodell oder die Oberkastenform zugänglich ist.
Es gibt jedoch automatische Formanlagen, bei denen das
Gießmodell aus Sicherheitsgründen im laufenden Formbetrieb
nicht erreicht werden kann und bei denen aus konstruktiven
oder Sicherheitsgründen die Oberkastenform zum nachträg
lichen Einstecken von Speisereinsätzen nicht zugänglich
ist.
Durch diese Einschränkung bedingt, kann bei der Gußher
stellung auf solchen Formanlagen nur die sog. Naturspei
sertechnik praktiziert werden. Dabei werden auf der Modell
platte Speisermodelle befestigt, die im abgeformten Zu
stand von Formsand umgebende Speiserhohlräume darstellen,
welche durch einen ebenso abgeformten Speiserhals mit dem
zu speisenden Gußstück verbunden sind.
Naturspeiser haben gegenüber gleichgroßen isolierten, bzw.
exotherm beheizten Speisern, die gemäß den vorstehend be
schriebenen Verfahren mit Hilfe der bekannten Speiserein
sätze in der Gießform eingebaut werden den Nachteil, daß
sie schneller abkühlen. Um die gleiche Erstarrungszeit wie
isolierte oder exotherme Speiser zu erreichen, müssen
Naturspeiser ein größeres Volumen besitzen. Dies ist je
doch bei der Gußherstellung technisch und wirtschaftlich
von Nachteil.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen,
mittels welchem Gießformen auch dann mit Speisereinsätzen
hergestellt werden können, wenn Modellplatte und Oberka
stenform nicht zugänglich sind. Erfindungsgemäß gelöst
wird diese Aufgabe gemäß einem Verfahren der einleitend
beschriebenen Art dadurch, daß ein zweiteiliges Speiser
modell verwendet wird, dessen Unterteil auf der Unter
kastenmodellplatte befestigt wird und im abgeformten Zu
stand im Unterkasten eine vertiefte Zentrierfläche hinter
läßt und daß ein sich an der Außenfläche nach oben konisch
verjüngender Speisereinsatz in die Zentrierfläche im Un
terkasten eingesteckt wird, während das Oberteil des zwei
teiligen Speisermodells mittelachssymmetrisch zum Unter
teil des Speisermodells auf der Oberkastenmodellplatte
befestigt wird und im abgeformten Zustand im Oberkasten
einen Hohlraum hinterläßt, der beim Zusammenfügen der
beiden Gießformteile den im Unterkasten stehenden Speiser
einsatz umschließt, und zwar dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlraum im Oberkasten größer ist als die Außenab
messungen des zu umschließenden Speisereinsatzes, so daß
beim Gießen der Speisereinsatz mit dem aufsteigenden Gieß
metall hochschwimmt und sich im Oberkastenhohlraum selb
ständig festklemmt und abdichtet.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird durch das Oberteil des zweiteiligen Speisermodells im
Formstoff des Oberkastens ein Hohlraum gebildet, der in
allen Abmessungen größer ist als der im Unterkasten posi
tionierte Speisereinsatz, so daß beim Zusammenfügen der
beiden Formteile der Speisereinsatz nicht mit der Wandung
des ihn umschließenden Oberkastenhohlraums in Berührung
kommt. Dadurch wird erreicht, daß beim Zusammenfügen der
Formteile der Speisereinsatz nicht verschoben wird und,
daß bei Formstoffen wie Sand, kein abgeriebener Formsand
in das untere Gießsystem fallen kann.
Der so absichtlich erzeugte Luftspalt, der den in der ge
schlossenen Gießform stehenden Speisereinsatz an seiner
Außenfläche allseitig umgibt, muß verschlossen werden,
weil sonst das Gießmetall den Speisereinsatz umfließen
würde, wodurch die bei der Verbrennung des Speiserein
satzes entstehenden Gase nicht nach außen abgeführt wer
den könnten.
Erfindungsgemäß wird das Umfließen des Speisereinsatzes
verhindert, indem der Speisereinsatz beim Gießen mit dem
aufsteigenden Gießmetall hochschwimmt und sich selb
ständig mit seiner konischen Außenmantelfläche in der
gleichkonischen Wandung des ihn umgebenden Oberkasten
hohlraumes festsetzt und abdichtet.
Die Erfindung betrifft auch ein zweiteiliges Speisermo
dell zur Durchführung des Verfahrens, welches dadurch ge
kennzeichnet ist, daß das Speisermodell-Oberteil in allen
Abmessungen um mehr als die 3-fache Standardabweichung
größer ist als die jeweiligen Maße der zur Anwendung kom
menden Speisereinsätze. Dadurch wird erreicht, daß der
Speisereinsatz beim Zusammenfügen der Gießform nicht mit
der Wandung des ihn umschließenden Oberkastenhohlraumes
in Berührung kommt und nach dem Zusammenfügen der Gieß
formteile an seinen Außenflächen allseitig von einem
Luftspalt umgeben ist, so daß der Speisereinsatz beim
Gießen durch den Auftrieb des Flüssigmetalls aufschwimmen
und sich an der gleichkonischen Wandung des ihn umgeben
den Oberkastenhohlraums festsetzen kann und gegen ein
Hinterlaufen des Flüssigmetalls abdichten kann.
Das Unterteil des zweiteiligen Speisermodells ist erfin
dungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß es die Speiser
sitzfläche, den Speisersumpf, den Speiserhals und den
Speiseranschnitt in einem Stück darstellt. Dazu weist
das Unterteil eine Platte von beliebiger Dicke auf, die
im ausgeformten Zustand im Unterkasten eine vertiefte
Fläche hinterläßt, in welche der Speisereinsatz vor dem
Zusammenfügen der Gießformteile eingesetzt wird. Erfin
dungsgemäß entspricht die Außenabmessung an der Grund
fläche der Platte den unteren, mittleren Außenabmessungen
der Speisereinsätze plus maximal der 3-fachen Standard
abweichung der Speisereinsatzmaße.
Eine andere Ausführungsform des Speisermodells ist da
durch gekennzeichnet, daß das Speisermodell-Oberteil in
seinem unteren Bereich eine umlaufende Wulst besitzt. Er
findungsgemäß wird dadurch erreicht, daß ebenfalls mit
einer umlaufenden Wulst versehene Speisereinsätze nach
ihrem Hochschwimmen an der Oberkante der Wulst eine zu
sätzliche Abdichtung erhalten, so daß ein teilweises Hin
terlaufen der Speisereinsätze infolge fertigungsbedingter
Maßschwankungen an ihrer konischen Außenmantelfläche nicht
mehr stattfindet.
Die Erfindung betrifft auch einen Speisereinsatz aus exo
thermem, extherm-isolierendem oder isolierendem Material
zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung, wobei
ein solcher Speisereinsatz erfindungsgemäß dadurch ge
kennzeichnet ist, daß er in seinem unteren Bereich eine
umlaufende Wulst besitzt, deren Dicke kleiner ist als die
gemeinsame Dicke der Platte des Speisermodell-Unterteils
und der Wulstdicke des Speisermodell-Oberteils. Dadurch
wird erreicht, daß der Speisereinsatz auch an seiner um
laufenden Wulst beim Zusammenfügen der Gießformteile vom
Oberkasten nicht berührt wird, so daß er mit dem steigenden
Gießmetall aufschwimmen und sich an seiner Wulstoberkante
selbständig abdichten kann.
Eine weitere Ausführungsform des Speisereinsatzes ist ge
mäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß der Speiser
einsatz an seiner Unterseite eine oder mehrere Ausnehmungen
enthält und daß sich diese Ausnehmungen nach dem Einsetzen
des Speisereinsatzes in den Unterkasten über dem Speiser
hals und dem Speiseranschnitt befinden, so daß das aus dem
Anschnitt in den Speisersumpf einfließende und durch den
Speiserhals in das Gußstück weiterfließende Gießmetall den
Speisereinsatz so lange nicht berührt, bis am Ende der
Formfüllung das Aufschwimmen des Speisereinsatzes statt
findet. Dadurch wird sichergestellt, daß das Gießmetall
den lose in der Gießform stehenden Speisereinsatz nicht vor
zeitig verschiebt und hinterläuft, wodurch das spätere
paßgerechte Aufschwimmen behindert würde. Gleichzeitig wird
mit dieser Ausgestaltung erreicht, daß das in die Form
fließende Gießmetall an der Speisereinsatz-Unterkante keine
den Gießerfolg beeinträchtigende Turbulenzen und Abspülun
gen erzeugt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert:
Fig. 1, 2 und 3 zeigen Vorderansicht, Seitenansicht und
Draufsicht des erfindungsgemäßen zweiteiligen
Speisermodells.
Fig. 4 zeigt schematisch einen Schnitt durch die ge
schlossene Gießform und durch den im Unterkasten
stehenden Speisereinsatz, und zwar vor dem Gießen.
Fig. 5 zeigt analog zu Fig. 4 die Position des Speiser
einsatzes nach dem Gießen. Der Speisereinsatz ist
erfindungsgemäß hochgeschwommen.
Fig. 6 zeigt schematisch einen Schnitt durch die ge
schlossene Gießform und den vor dem Gießen im
Unterkasten stehenden Speisereinsatz bei Ver
wendung des erfindungsgemäßen Speisermodell-Ober
teils mit umlaufender Wulst sowie des entsprechen
den erfindungsgemäßen Speisereinsatzes mit um
laufender Wulst.
Fig. 7 zeigt analog zu Fig. 6 die Position des Speiser
einsatzes nach dem Gießen.
Fig. 8 zeigt die Unteransicht eines erfindungsgemäßen
Speisereinsatzes mit Ausnehmungen an der Unterseite.
Fig. 9 ist analog zu Fig. 8 eine Vorderansicht als
Schnitt A-B.
Fig. 10 zeigt schematisch einen Schnitt durch die ge
schlossene Gießform und den erfindungsgemäßen,
vor dem Gießen im Unterkasten stehenden Speiser
einsatz mit Ausnehmungen.
Fig. 11 zeigt als Schnittzeichnung einen erfindungsge
mäßen Speisereinsatz mit umlaufender Wulst und
Ausnehmung.
In Fig. 2 ist die Teilungsebene des zweiteiligen Speiser
modells zwischen dem Speisermodell-Oberteil 1 und dem
Speisermodell-Unterteil 1 a eingezeichnet. Das Speiser
modell-Unterteil 1 a wird auf der Unterkastenmodellplatte
befestigt, das Speisermodell-Oberteil 1 wird
mittelachssymmetrisch zum Unterteil 1 a auf der Oberkasten
modellplatte befestigt.
Das Speisermodell-Oberteil 1 hat eine sich in beliebigem
Winkel von unten nach oben konisch verjüngenden Außen
mantelfläche.
Das Speisermodell-Unterteil 1 a enthält erfindungsgemäß die
Speisersitzfläche 2, den Speisersumpf 3, den Speiserhals 4
und den Speiseranschnitt 5 in einem Stück. In Fig. 1, 2
und 3 sind diese Elemente in Vorderansicht, Seitenansicht
und Draufsicht dargestellt.
Die Speisersitzfläche 2 wird durch eine am Speisermodell-
Unterteil 1 a gebildete Platte 2 a von beliebiger Dicke
geschaffen. Die Platte 2 a steht nach außen vor und ragt
in den den Speiserhals 4, den Speisersumpf 3 und den Spei
seranschnitt 5 bildenden Abschnitt des Speisermodells
hinein. Die Außenabmessung an der Sitzfläche 2 des Spei
sereinsatzes entspricht der unteren äußeren Abmessung
plus maximal der 3-fachen Standardabweichung des jeweils
zur Anwendung kommenden Speisereinsatzes.
Der Speiserhals 4 verbindet im abgegossenen Zustand den
Speisersumpf 3 mit dem Gußstück. Der Speiseranschnitt 5
wird auf der Modellplatte mit dem übrigen Schlackenlauf
und Anschnittsystem verbunden.
In Fig. 4 steht ein Speisereinsatz 6 in der geschlossenen
Gießform auf der Speisersitzfläche 2. Die Außenflächen des
Speisereinsatzes sind allseitig von einem Luftspalt 7 um
geben. Der Luftspalt wird absichtlich dadurch erzeugt, daß
das Oberteil 1 des zweiteiligen Speisermodells 1+1 a in
allen Abmessungen größer ist als der im Unterkasten auf der
Sitzfläche 2 positionierte Speisereinsatz 6. Insbesondere
ist das Speisermodell-Oberteil 1 in allen Abmessungen um
mehr als die 3-fache Standardabweichung größer als die
jeweiligen Abmessungen der zur Anwendung kommenden Speiser
einsätze. Auf diese Weise wird verhindert, daß der Speiser
einsatz 6 beim Zusammenlegen der Gießformteile mit der
Wandung 8 des Oberkastenhohlraumes in Berührung kommt. Da
durch wird erreicht, daß der Speisereinsatz 6 nicht ver
schoben wird und daß kein abgestreifter Formsand in den
Speisersumpf 3 fällt, der dann beim Gießen in das Gußstück
G gespült würde.
In Fig. 5 ist der Speisereinsatz nach beendigter Formfül
lung erfindungsgemäß hochgeschwommen und hat sich mit
seiner Außenmantelfläche 9 in der gleichkonischen Wandung
8 des ihn umgebenden Oberkastenhohlraumes festgesetzt und
abgedichtet.
In Fig. 6 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei wel
cher ein Speisermodell-Oberteil 1 verwendet wurde, welches
am unteren Ende eine umlaufende Wulst aufweist. Bei der
Verwendung eines solchen Speisermodell-Oberteiles 1 ist
dann zusätzlich ein ringförmiger Hohlraum gebildet, der
in Fig. 6 mit dem Bezugszeichen 11 bezeichnet ist. Weiter
hin weist der hier verwendete Speisereinsatz 6 a am unteren
Ende, das heißt dort, wo er auf der Speisersitzfläche 2
sitzt, eine umlaufende Wulst 10 auf. Auch hier sind die
Außenflächen 9 des Speisereinsatzes 6 a allseitig von einem
Luftspalt 7 umgeben. Die Dicke der umlaufenden Wulst 10
ist kleiner als die gemeinsame Dicke der Platte 2 a des
Speisermodell-Unterteils 1 a und der umlaufenden Wulst des
Speisermodell-Oberteils 1, so daß der Speisereinsatz 6 a
an seiner umlaufenden Wulst 10 beim Zusammenlegen der
Gießformteile vom Oberkasten nicht berührt wird. Fig. 7
zeigt den Speisereinsatz 6 a im hochgeschwommenen Zustand,
wie er nach der Füllung der Form erhalten wird.
Bei der Herstellung der Speisereinsätze können sich Ferti
gungsbedingte Maßabweichungen ergeben, die dazu führen,
daß beispielsweise die Außenmantelfläche der Speiserein
sätze nicht genau glatt ist und nicht an allen Stellen
genau die gewünschte Konizität hat. Wenn ein solcher Spei
sereinsatz verwendet wird, kann es nach dem Hochschwimmen
vorkommen, daß der Speisereinsatz sich mit seiner Außen
mantelfläche 9 in der konischen Wandung 8 des ihn umge
benden Oberkastenhohlraumes nur teilweise festsetzt und
demgemäß nur eine teilweise Abdichtung bewirkt. Für solche
Fälle ist die Ausführungsform gemäß den Fig. 6 und 7
besonders geeignet, weil an der Oberkante 12 der umlau
fenden Wulst 10 des Speisereinsatzes 6 a eine zusätzliche
Abdichtfläche geschaffen und wirksam ist.
In den Fig. 8 und 9 ist ein erfindungsgemäßer Speiser
einsatz 6 b dargestellt, der an seiner Unterseite Ausneh
mungen 13 enthält. Gemäß Fig. 8 sind zwei solcher Aus
nehmungen 13 vorgesehen, die sich im wesentlichen dia
metral gegenüberliegen. Bei Verwendung eines solchen
Speisereinsatzes 6 b wird dieser auf der Sitzfläche 2 der
art angeordnet, daß die Ausnehmungen 13 sich über dem
Speiserhals 4 und über dem Speiseranschnitt 5 befinden.
Dadurch steht schon während des Gießens der volle Quer
schnitt des Speiserhalses 4 und des Anschnittes 5 zur Ver
fügung, so daß das in den Speisersumpf 3 einfließende und
von dort in das Gußstück 9 weiterfließende Gießmetall den
Speisereinsatz 6 b an dessen Unterkanten so lange nicht be
rührt, bis der Speisereinsatz 6 b mit dem aufsteigenden
Gießmetall, am Ende der Formfüllung, aufschwimmt. Auf die
se Weise wird erreicht, daß das Gießmetall an der Unter
kante des Speisereinsatzes 6 b keine Abspülung und Turbu
lenzen erzeugt. Dies wird aus einem Vergleich der Figuren
6 und 10 deutlich.
In Fig. 10 steht ein erfindungsgemäßer Speisereinsatz 6 b
mit Ausnehmungen 13 b auf der Speisersitzfläche 2. Es ist
zu erkennen, daß durch diese Ausgestaltung des Speiserein
satzes 6 b Speiserhals 4 und Speiseranschnitt 5 nicht mehr
verengt sind, wobei jedoch die erfindungsgemäße Aufschwimm
und Abdichtfähigkeit des Speisereinsatzes 6 b nicht beein
trächtigt wird.
In Fig. 11 ist als Schnittzeichnung ein erfindungsge
mäßer Speisereinsatz 6 c dargestellt, der die vorstehend -
erläuterten erfindungsgemäßen Ausgestaltungen, wie um
laufende Wulst 10 und Ausnehmungen 13 an der Unterseite,
gemeinsam in sich vereinigt.
Es ist noch zu bemerken, daß bei dem Speisereinsatz 6 a
gemäß den Fig. 6 und 7 die umlaufende Wulst 10 eine
Dicke hat, die kleiner ist als die gemeinsame Dicke der
Platte 2 a des Speisermodell-Unterteils 1 a und der um
laufenden Wulst des hier verwendeten Speisermodell-Ober
teils 1.
Die bisher beschriebene Erfindung betrifft ein Verfahren,
sowie Speisermodelle und Speisereinsätze zur Durchführung
des Verfahrens für das Praktizieren der sog. Seitenspei
sertechnik. Ausgehend von der Gießlage eines Gußstückes in
der Gießform lassen sich für alle Gußstücke sog. Kopf- und
Seitenflächen definieren. Seitenspeiser sind sinngemäß an
den Seitenflächen des Formhohlraumes - in der Regel in der
Formteilungsebene zwischen Ober- und Unterkasten - ange
brachte Hohlräume, die durch den Speisersumpf und den
Speiserhals mit dem Formhohlraum für das eigentliche Guß
stück verbunden sind.
In manchen Fällen ist es jedoch erforderlich, daß Speiser
direkt auf der Kopffläche des Gußstückes positioniert
werden. Hierfür wird erfindungsgemäß ein zweiteiliges
Speisermodell verwendet, dessen Unterteil auf der Unter
kastenmodellplatte befestigt, im angeformten Zustand im
Unterkasten eine vertiefte Zentrierfläche für einen hier
einzulegenden Brückenkern hinterläßt, der seinerseits an
seiner Oberseite eine Sitzfläche und Zentrierung für einen
Speisereinsatz besitzt, wobei ein sich an der Außenfläche
nach oben konisch verjüngender Speisereinsatz auf den Brük
kenkern gesetzt wird, während das Oberteil des Speiser
modells mittelachssymmetrisch zur Zentrierwulst des Brük
kenkerns auf der Oberkastenmodellplatte befestigt wird und
im abgeformten Zustand im Oberkasten einen Hohlraum hinter
läßt, der beim Zusammenfügen der beiden Gießformteile den
im Unterkasten positionierten Brückenkern sowie den auf dem
Brückenkern stehenden Speisereinsatz umschließt, wobei der
in den Oberkasten hineinragende Brückenkern an seinem Außen
umfang eng umschlossen wird, während der den Speiserein
satz umschließende Hohlraum im Oberkasten größer ist als die
Außenabmessungen des Speisereinsatzes, so daß beim Gießen
der Speisereinsatz mit dem aufsteigenden Gießmetall hoch
schwimmt und sich im Oberkastenhohlraum selbständig fest
klemmt und abdichtet, während der Brückenkern in seiner
Position festgehalten wird.
Das Unterteil des Speisermodells enthält nicht mehr die für
die Seitenspeisertechnik erforderlichen Elemente wie Spei
sersitzfläche, Speisersumpf und Speiserhals, sondern nur
noch eine oder mehrere Zentrierteile, die im abgeformten
Zustand im Unterkasten Vertiefungen erzeugen. Ein Brücken
kern mit sinngemäß erhabenen Zentrierwulsten an seiner
Unterseite, wird in die Vertiefungen im Unterkasten einge
legt und überbrückt die im Unterkasten liegende Wandung
eines Gußstückes.
Damit das erstarrende Gußstück durch diesen Brückenkern hin
durch von oben gespeist werden kann, enthält der Brücken
kern eine oder mehrere über der Gußstückwandung befind
liche brechkernartige Ausnehmungen. Ferner enthält der
Brückenkern an seiner Oberseite eine Speisersitzfläche so
wie eine oder mehrere Zentrierwülste für den hier einzu
setzenden Speisereinsatz.
Der Speisereinsatz kann erfindungsgemäß durch eine Innen
oder Außenzentrierung auf dem Brückenkern fixiert werden.
Erfindungsgemäß entsprechen die den Speisereinsatz positio
nierenden Abmessungen der Zentrierwulste den entsprechenden
unteren Mittelwertmaßen der Speisereinsätze plus oder minus
maximal der 3-fachen Standardabweichung der Speiserein
satzmaße.
Das Oberteil des Speisermodells besitzt erfindungsgemäß in
seinem unteren Bereich eine umlaufende Wulst entsprechend
den Abmessungen des Brückenkerns, so daß der in den Ober
kasten hineinragende Teil des Brückenkerns an seinem Außen
umfang beim Zusammenfügen des Ober- und Unterkastens eng
umschlossen wird. Dadurch kann der Brückenkern beim Gießen
mit dem aufsteigenden Gießmetall nicht hochschwimmen.
Der obere Teil des Speisermodell-Oberteils ist in allen Ab
messungen um mehr als die 3-fache Standardabweichung größer
als die jeweiligen Speisereinsatzmaße, so daß der Speiser
einsatz beim Gießen mit dem Gießmetall aufschwimmen und
sich an der gleichkonischen Wandung des ihn umgebenden
Oberkastenhohlraumes festsetzen und gegen ein Hinterlaufen
des Flüssigmetalls abdichten kann.
Dieser Teil der Erfindung wird nachstehend anhand weiterer
Figuren beispielsweise näher erläutert:
Fig. 12 und 13 zeigen eine Vorderansicht und eine Drauf
sicht des zweiteiligen Speisermodells für Aufsatz
speiser.
Fig. 14 zeigt einen Schnitt durch die geschlossene Gieß
form sowie durch den auf dem Unterkasten liegenden
Brückenkern und den auf dem Brückenkern stehenden
Speisereinsatz, und zwar vor dem Gießen und mit
einer Innenzentrierung des Speisereinsatzes.
Fig. 15 zeigt, wie Fig. 14, einen Schnitt durch Gießform,
Brückenkern und Speisereinsatz, und zwar vor dem
Gießen. Der Speisereinsatz ist hier durch eine
Außenzentrierung im Brückenkern fixiert.
Fig. 16 zeigt analog zu Fig. 14 die Position des Speiser
einsatzes nach dem Gießen. Der Speisereinsatz ist
erfindungsgemäß hochgeschwommen, während der Brük
kenkern in seiner Position festgehalten wurde.
In Fig. 12 ist die Teilungsebene des zweiteiligen Speiser
modells zwischen dem Speisermodell-Oberteil 1′ und dem
Speisermodell-Unterteil 1 a′ eingezeichnet. Das Speiser
modell-Unterteil 1 a′ in Form eines oder mehrerer Zentrier
teile 13 (siehe Fig. 12 und 13) wird auf der Unterkasten
modellplatte befestigt und erzeugt im abgeformten Zustand
im Unterkasten eine Vertiefung, die als Zentrierung für den
hier einzulegenden Brückenkern 14 dient.
Das Speisermodell-Oberteil 1′ besitzt im unteren Bereich
eine umlaufende Wulst 11′, die in ihren Abmessungen den
Außenabmessungen des Brückenkerns 14 plus maximal der
3-fachen Standardabweichung der entsprechenden Brücken
kernmaße entspricht. Über der Wulst 11′ hat das Speiser
modell-Oberteil 1′ eine sich in beliebigem Winkel von
unten nach oben konisch verjüngende Außenmantelfläche 9′.
In Fig. 14 überspannt ein Brückenkern 14 die im Unter
kasten liegende Gußstückwand 15. Der Brückenkern 14 ist
mit seiner Zentrierwulst 14 a in der Unterkastenvertiefung
- gebildet durch das abgeformte Speisermodell-Unterteil
1 a, 13 - fixiert. Über der Gußstückwand 15 enthält der Brük
kenkern 14 eine brechkernartige Ausnehmung 14 b, durch die
bei der Erstarrungsschrumpfung des Gußstücks Speisungs
metall in das Gußstück fließt. Ferner enthält der Brücken
kern 14 auf seiner Oberseite eine umlaufende Wulst 14 c als
Zentrierung für den Speisereinsatz 6. Der in der geschlos
senen Gießform auf dem Brückenkern 14 stehende Speiserein
satz 6 ist an seiner Außenfläche analog Fig. 4 von einem
Luftspalt 7 umgeben. Der Luftspalt wird dadurch erzeugt,
daß das Oberteil 1′ des zweiteiligen Speisermodells 1′+
1 a′ in allen Abmessungen größer ist als der im Unterkasten
auf dem Brückenkern 14 positionierte Speisereinsatz 6.
Dadurch wird verhindert, daß der Speisereinsatz 6 beim Zu
sammenlegen der Gießformteile mit der Wandung 8 des Ober
kastenhohlraumes in Berührung kommt. Dadurch wird erreicht,
daß der Speisereinsatz nicht verschoben wird, und daß kein
abgestreifter Formsand in die Unterkastenform fällt.
Wie aus Fig. 14 ersichtlich, ist durch die Zentrierwulst
14 c des Brückenkernes 14 der Speisereinsatz 6 auf seiner
Innenseite zentriert. In Fig. 15 ist eine abgewandelte
Ausführungsform dargestellt, bei welcher der Brückenkern
14 im Bereich seines Außenrandes eine Zentrierwulst 14 d
aufweist, durch welche der Speisereinsatz 6 auf seiner
Außenseite zentriert ist. Es ist zu verstehen, daß bei
Verwendung eines solchen Brückenkernes 14 die Wulst 11′
am Oberteil 1′ des Speisermodells entsprechend gestaltet
sein muß. Abgesehen von der außen liegenden Zentrierwulst
14 d entspricht aber der Brückenkern gemäß Fig. 15 dem
Brückenkern gemäß Fig. 14.
In Fig. 16 ist der Speisereinsatz 6 nach beendigter Form
füllung erfindungsgemäß hochgeschwommen und hat sich mit
seiner Außenmantelfläche 9 in der gleichkonischen Wandung 8
des ihn umgebenden Oberkastenhohlraumes festgesetzt und
abgedichtet.
Claims (13)
1. Verfahren zur Herstellung von Gießformen mit Speiser
einsätzen, bei dem ein zweiteiliges Speisermodell (1+1 a)
verwendet wird, dessen Unterteil (1 a) auf der Unterkastenmo
dellplatte befestigt wird und im abgeformten Zustand im Unter
kasten eine vertiefte Zentrierfläche (2) hinterläßt, wobei
ein sich an der Außenfläche (9) nach oben konisch verjüngender
Speisereinsatz (6) auf die Zentrierfläche (2) im Unterkasten
eingesetzt wird, während das Oberteil (1) des zweiteiligen
Speisermodells mittelachssymmetrisch zum Unterteil des Spei
sermodells auf der Oberkastenmodellplatte befestigt wird und
im abgeformten Zustand im Oberkasten einen Hohlraum hinter
läßt, der beim Zusammenfügen der beiden Gießformteile den im
Unterkasten stehenden Speisereinsatz (6) umschließt,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch das Oberteil (1) des zweiteiligen Speisermodells im
Oberkasten ein Hohlraum gebildet wird, der größer ist als die
Außenabmessungen des zu umschließenden Speisereinsatzes (6),
so daß beim Gießen der Speisereinsatz mit dem aufsteigenden
Gießmetall hochschwimmt.
2. Zweiteiliges Speisermodell zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Speisermodell-Oberteil (1) in allen Abmessungen um
mehr als die 3-fache Standardabweichung größer ist als die
jeweiligen Abmessungen der zur Anwendung kommenden Spei
sereinsätze (6).
3. Zweiteiliges Speisermodell nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß sich das Speisermodell-Ober
teil (1) an seiner Außenmantelfläche von unten nach oben
in einem beliebigen Winkel konisch verjüngt.
4. Zweiteiliges Speisermodell nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das Speisermodell-Unterteil (1 a)
die Speisersitzfläche (2), den Speisersumpf (3), den Spei
serhals (4) und den Speiseranschnitt (5) in einem Stück
darstellt.
5. Zweiteiliges Speisermodell nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Speisersitzfläche (2) durch
eine in den Speiserhals (4), den Speisersumpf (3) und den
Speiseranschnitt (5) hineinragende Platte (2 a) von belie
biger Dicke gebildet wird, deren Außenabmessungen an der
Sitzfläche (2) des Speisereinsatzes (6) der unteren
äußeren Abmessun plus maximal der 3-fachen Standardab
weichung des jeweils zur Anwendung kommenden Speiserein
satzes (6) entspricht.
6. Zweiteiliges Speisermodell nach einem der Ansprü
che 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Speiser
modell-Oberteil (1) in seinem unteren Bereich mit einer
umlaufenden Wulst ausgestattet ist.
7. Speisereinsatz aus exothermem, exotherm-isolieren
dem oder isolierendem Material zur Durchführung des Ver
fahrens nach Anspruch 1 unter Verwendung eines zweitei
ligen Speisermodells nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß er in seinem unteren Bereich eine umlau
fende Wulst (10) besitzt, deren Dicke kleiner ist als die
gemeinsame Dicke der Platte (2 a) des Speisermodell-Unter
teils (1 a) und der umlaufenden Wulst des Speisermodell-
Oberteils (1).
8. Speisereinsatz zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 unter Verwendung eines zweiteiligen Spei
sermodells nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß er an seiner Unterseite eine oder mehre
re Ausnehmungen (13) besitzt.
9. Speisereinsatz nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß er in seinem unteren Bereich bzw. am unteren
Ende eine umlaufende Wulst (10) besitzt.
10. Speisermodell nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Speisermodell-Oberteil (1′) im unteren
Bereich eine umlaufende Wulst (11′) besitzt, deren Ab
messungen den entsprechenden Mittelwertmaßen eines Brük
kenkerns (14) entspricht plus maximal der 3-fachen Stan
dardabweichung der zur Anwendung kommenden Brückenkern
maße.
11. Speisermodell nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Speisermodell-Unterteil (1 a′) aus einem
oder mehreren Zentrierteilen besteht.
12. Brückenkern aus feuerfester Sand-, Keramik-,
Graphit- oder Siliciumcarbidmasse zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1, unter Verwendung eines Spei
sermodells nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Brückenkern (14) an seiner Oberseite eine
oder mehrere Zentrierwulste (14 c) enthält, deren Außen
durchmesser dem unteren Innendurchmesser der betreffenden
Speisereinsätze (6) minus maximal der 3-fachen Standard
abweichung des Innendurchmessers der zur Anwendung kom
menden Speisereinsätze entspricht.
13. Brückenkern aus feuerfester Sand-, Keramik-,
Graphit- oder Siliciumcarbidmasse zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1 unter Verwendung eines Spei
sermodells nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Brückenkern (14) an seiner Oberseite eine
oder mehrere Zentrierwulste (14 d) enthält, deren Innen
durchmesser dem unteren Außendurchmesser der Speiser
einsätze (6) plus maximal der 3-fachen Standardabwei
chung des Außendurchmessers der zur Anwendung kommenden
Speisereinsätze entspricht.
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