MÖNCHEN
DR, E. WIEGAND DR. M. KÖHLER
DIPL.-ING, C. GERNHARDT
HAMBURG
DIPL-ING. J. GLAESER
DIPL.-ING. W. NIEMANN OF COUNSEL
WIEGAND NIEMANN KÖHLER GERNHARDT GLAESER
PATE NTANWXLTE
Zugelassen beim Europäischen Patentamt
TELEFON: 089-5554 76/7
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D-8 0 00 MÖNCHEN 2 HERZOG-WILHELM-STR. 16
W. 43 445/79 7/12/RS
8. Juni 1979
Foseco Gesellschaft für
chemisch-metallurgische Erzeugnisse m.b.H. Borken
Verfahren zur Herstellung von Gießformen mit Speisern sowie Abformdorn und Speisereinsatz
zur Durchführung des Verfahrens
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Gießformen mit Speisereinsätzen sowie Abformdorn
und Speisereinsatz zur Durchführung des Verfahrens.
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Speisereinsätze in Gießformen sind bekannt. Sie wurden bisher entweder durch direktes Aufformen auf dem
Modell oder nachträgliches Einstecken von außen in den Formoberteil oder Oberkasten in den durch ein nach oben
herausgenommenes Ziehmodell gebildeten Hohlraum angeordnet.
Es ist auch vorgeschlagen worden, Speisereinsätze in geöffnete Formhälften mit vertikaler Formteilung
seitlich einzusetzen.
Durch die zunehmende Automatisierung der Formverfahren für die Herstellung von Gießformen aus Formstoffen,
wie Sand, für den Serienguß werden immer mehr Anlagen in Betrieb genommen, bei denen die Modellplatten an den
Formstationen nicht- mehr zugänglich sind. Damit entfällt für solche Anlagen die bisher hauptsächliche Herstellungsmethode für Speisereinsätze, nämlich das direkte Aufformen
auf den Modellplatten.
Als Ersatz für die entfallende Herstellungsmöglichkeit an den Modellplatten, insbesondere in Oberkastenmodellplatten,
werden automatische Formanlagen vielfach mit einem synchron zur Unterkastenkemeinlegestrecke verlaufenden
Oberkastenband ausgerüstet, auf dem die gewendeten Oberkästen für nachträgliche Arbeiten zugänglich sind.
Hier besteht auch die Möglichkeit des nachträglichen Einsteckens von Speisereinsätzen in die gewendeten Oberkästen.
Mit den bisher praktisch angewendeten Speisereinsätzen läßt sich jedoch diese Möglichkeit nicht oder nur
unzureichend durchführen. Die bekannten verwendeten Speisereinsätze haben teils aus herstellungstechnischen und
teils aus funktioneilen Gründen eine zylindrische oder im
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wesentlichen zylindrische Form der Außenmäntel. Wegen herstellungsbedingter
Maßschv/ankungen lassen sich solche Speisereinsätze nicht betriebssicher und festsitzend in·
einer vorgeformten Ausnehmung einsetzen.
Eine andere Gruppe von Speisereinsätzen, insbesondere einseitig geschlossene Speiserkappen, hat einen von unten
nach oben zur Kappe hin verlaufenden positiven Konus, d.h. die Einsätze werden nach oben hin im Außendurchmesser
größer und sind deshalb für das nachträgliche Einsetzen in gewendete Oberkästen nicht zu verwenden.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Gießformen aus feinteiligen
Formstoffen, wie Formsand, welches die Möglichkeit schafft, Speisereinsätze betriebssicher und selbstfestklemmend in
eine vorgeformte Ausnehmung einzusetzen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
ein Verfahren zur Herstellung von Gießformen mit Speisern, bei dem in eine Ausnehmung im Formstoff ein Speisereinsatz
mit exothermer, exotherm-isolierender bzw. isolierender Wandung eingesetzt wird, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man in dem Formoberteil der Gießform eine Ausnehmung mittels eines konischen Abformdorns herstellt, dessen
Außenmantel mehrere über den Umfang verteilte, von oben nach unten führende Nuten aufweist, und in die Ausnehmung
einen Speisereinsatz, dessen Außenmantel einen von unten nach oben verlaufenden negativen Konus aufweist, einsetzt.
Die Erfindung umfaßt auch einen Abformdorn zur Durchführung des Verfahrens, der in seinem Außenmantel mehrere
über den Umfang verteilte, von oben nach unten führende
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Nuten aufweist und dessen Außendurchmesser größer sind als die entsprechenden mittleren Außendurchmesser zuzüglich
der dreifachen Standardabweichung der zur Anwendung kommenden Speisereinsätze. Somit ist der Außendurchmesser des
Abformdorns größer als der Außendurchmesser der einzusteckenden Speisereinsätze. Ein selbständiges Halten der Speisereinsätze
im eingeschobenen Zustand ergibt sich durch Eingriff des Außendurchmessers des Speisereinsatzes mit den
von den Nuten des Abformdorns abgeformten Sandrippen. Hierdurch ergibt sich eine Klemaiwirkung, weil erfindungsgemäß
die im Grund der Nuten geometrisch einschreibbaren Kreise im Durchmesser kleiner sind, als die entsprechenden
mittleren Außendurchmesser abzüglich der dreifachen Standardabweichung der zur Anwendung kommenden Speisereinsätze.
Eine weitere Ausführungsform des Abformdorns gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß er an der
Kopfseite eine ringförmige Erhöhung besitzt, die so bemessen ist, daß die dadurch gebildete Gesamthöhe des Abformdorns
größer ist als die mittlere Höhe zuzüglich der dreifachen Standardabweichung der zur Anwendung kommenden jeweiligen
Speisereinsätze. Hierdurch verbleibt beim Einschieben des Speisereinsätzes ein Ringraum, in den der sich beim
Einschieben des Speisereinsatzes lösende Sand fällt, ohne daß jedoch die gewünschte Tiefenfixierung des Speisereinsatzes
behindert wird.
Gemäß einer anderen Ausführungsform eines Abformdornes
gemäß der Erfindung weist er an der Kopfseite eine ringförmige Aussparung auf, die so bemessen ist, daß die Höhe des
Abformdornes bis zum Grund der ringförmigen Aussparung kleiner
ist als die mittlere Höhe abzüglich der dreifachen Standardabweichung der zur Anwendung kommenden jeweiligen Speisereinsätze.
Bei Verwendung eines solchen Abformdorns entsteht im
ausgeformten Zustand im Formmaterial ein ringförmiger Wulst. Dieser ist so tief, daß er den niedrigsten oder kürzesten
eingesteckten Einsatz an dessen Oberseite berührt. Beim Einstecken höherer Speisereinsätze wird der Wulst teilweise
zerdrückt. Mit dieser Ausgestaltung wird eine Abdichtfunktion erreicht.
Eine andere Ausführungsform eines Abformdorns gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmige
Aussparung eine innere, über dem ringförmigen Aussparungsgrund liegende Fläche aufweist, wobei die Höhe des Abformdorns
bis zu dieser Fläche größer ist als die mittlere Höhe zuzüglich der dreifachen Standardabweichung der zur
Anwendung kommenden jeweiligen Speisereinsätze. Hierdurch wird erreicht, daß bei Verwendung oben offener Speisereinsätze
ein zusätzliches Speiservolumen bestehen bleibt bzw. im abgeformten Zustand zwischen der genannten Fläche und
dem Oberende eines ein geschlossenes Ende aufweisenden Speisereinsatzes ein Lufthohlraum verbleibt.
Die Erfindung umfaßt auch einen Speisereinsatz aus exothermem, exotherm-isolierendem oder isolierendem Material,
ebenfalls zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1. Gemäß der Erfindung ist ein solcher Speisereinsatz dadurch gekennzeichnet,
daß sein Außenmantel einen von unten nach oben verlaufenden negativen Konus in einem Winkel von 2 bis 2o°,
bezogen auf die Senkrechte, aufweist. Vorzugsweise können die Innen- und Außenwände des konischen Speisereinsatzes
parallel zueinander verlaufen. Gemäß einer anderen Ausführungsform liegt das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser,bezogen
auf den unteren Innendurchmesser, im Bereich von 1:1 bis 1,6:1.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform ist ein Speisereinsatz gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß
er eine geschlossene Decke aufweist, in der eine die Dicke der Decke verringernde Aussparung vorgesehen ist» welche
eine gesteuerte Entlüftung des Speisers gestattet.
Wenn ein Speisereinsatz gemäß der Erfindung in die durch Verwendung eines Abformdornes gemäß der Erfindung gebildete
Öffnung eingesteckt oder eingeschoben wird, ergeben sich zwischen der Außenseite des Speisereinsatzes und der
Wand der Einstecköffnung mehrere durch die vertikal verlaufenden Sandwulste voneinander getrennte Lufthohlräume,
die durch den genannten Ringraum miteinander verbunden sind. Durch die sich dabei ergebenden Luftpolster ergeben sich
verschiedene Vorteile. Zunächst verringert sich der Wärmeübergang zum umgebenden Formmaterial oder Formsand. Dadurch
vergrößert sich der Modulverlängerungsfaktor des Speisereinsatzes. Weiterhin vermindert sich bei Naßgußformen die
Feuchtigkeitsübertragung auf den Speisereinsatz. Dadurch wird bei exothermen Speisereinsätzen deren Zünd- und Brennverhalten
vergleichmäßigt. Außerdem kann durch die in den Polstern vorhandene Luftsauerstoffmenge, die sich in direktem
Kontakt mit den Speisereinsätzen befindet, die in exothermen Speisermassen notwendige Menge an Sauerstoffträgern
verringert bzw. bei Beibehaltung der Menge an Sauerstoff trägern die Zünd- und Brenngeschwindigkeit exothermer
Speisereinsätze gesteigert werden.
Eine noch andere Ausführungsform eines Speisereinsatzes gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß am unteren
Ende des Speisereinsatzes ein Brechkern vorgesehen ist, dessen Außendurchmesser größer als derjenige des Speisereinsatzes
ist, so daß die durch den Abformdorn geschaffe-
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ne Ausnehmung durch den vorstehenden Rand des Brechkerns abgedichtet werden kann. Bei solchen Abmessungen des Brechkerns
ergibt sich eine Abdichtung des durch den Abformdorn abgeformten Einsteckhohlraumes durch den Brechkern.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung bei spiel sv/ei se näher erläutert.
Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen geschlossenen, konischen Speisereinsätζ mit angesetztem Brechkern gemäß
der Erfindung.
Fig. 2 ist ein Schnitt durch einen oben offenen, konischen Speisereinsatz mit zugehörigem Brenchkern gemäß
der Erfindung.
Fig. 3 ist eine Draufsicht auf einen Abformdorn gemäß der Erfindung.
Fig. 4 ist ein Schnitt nach der Linie A-B von Fig. 3 durch einen Abformdorn gemäß der Erfindung.
Fig. 5 zeigt schematisch einen in die Gießform eingesetzten Speisereinsatz mit Brechkern gemäß der Erfindung
und
Fig. 6 zeigt schematisch einen in die Gießform eingesetzten Speisereinsatz ohne Brechkern gemäß der Erfindung,
Fig. 7 zeigt in einer Sandform einen Einsteckhohlraum, der durch einen Abformdorn gemäß der Erfindung gebildet
ist.
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Fig. 8 ist eine der Fig. 7 analoge Ansicht, wobei in den Einsteckhohlraum ein Speisereinsatz mit Brechkern eingesetzt
ist.
In Fig. 1 ist ein Speisereinsatz1 dargestellt, der
eine geschlossene Decke 2 und einen angesetzten Brechkern 4 aufweist, dessen Außendurchmesser größer als der Außendurchmesser
des Speisereinsatzes 1 ist. Demgemäß weist der Brechkern 4 einen gegenüber dem Speisereinsatz 1 vorstehenden
Rand 4f auf.
In Fig. 2 ist ein oben offener Speisereinsatz la dargestellt, an den ein Brechkern 4 angesetzt werden kann, wie
dies durch die Darstellung der Fig. 2 angedeutet ist.
Der Speisereinsatz 1 bzw. la ist aus exothermem, exotherm-isolierendem
oder aus isolierendem Material hergestellt. Die Brechkerne 4 sind aus feuerfestem, keramischem
Material hergestellt.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist der Außenmantel des Speisereinsatzes 1 bzw. la konisch gebildet,
und zwar derart, daß er einen gemäß der Darstellung in den Fig. 1 und 2 von unten nach oben verlaufenden negativen
Konus in einem Winkel von 2 bis 2o° aufweist, bezogen auf die Senkrechte. Dabei verlaufen vorzugsweise die Innen-
und Außenwände des konischen Speisereinsatzes parallel zueinander.
Das Verhältnis von Höhe zu Durchmesser des Speisereinsatzes 1 bzw. la, bezogen auf den unteren Innendurchmesser,
liegt im Bereich von 1 : 1 bis 1,6 : 1.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 weist der Speisereinsatz 1 eine geschlossene Decke 2 auf, und in dieser geschlossenen
Decke 2 ist wenigstens eine die Dicke der Decke verringernde Aussparung 11 vorgesehen. Mittels einer oder
mehrerer solcher Aussparungen ist eine gesteuerte Entlüftung des Speisers möglich.
In den Fig. 3 und 4 ist ein Abformdorn 5 dargestellt, wobei die linke Hälfte der Fig. 4 eine Schnittansicht nach
A und B in Fig. 3, und die Darstellung der rechten Hälfte der Fig. 4 eine Außenansicht ist.
Ein Abformdorn gemäß der Erfindung kann aus irgendeinem geeigneten Material hergestellt werden, welches unter
den beim Abformen bestehenden Bedingungen seine Gestalt beibehält.
Aus den Fig. 3 und 4 ist ersichtlich, daß der Abformdorn 5 konische Gestalt hat, und zwar im gleichen Sinne wie
die Speisereinsätze 1 und la gemäß den Fig. 1 und 2. Jedoch sind die Außendurchmesser des Abformdorns 5 größer als die
entsprechenden mittleren Außendurchmesser zuzüglich der dreifachen Standardabweichung der zur Anwendung kommenden
Speisereinsätze. Hierdurch ist gewährleistet, daß der Abformdorn 5 an jeder Stelle seiner Höhe oder Länge einen
Außendurchmesser hat, der größer als der Außendurchmesser des Speisereinsatzes ist, der nach dem Abformen in den durch
Verwendung des Abformdorns 5 gebildeten Einsteckhohlraum eingesteckt bzw. eingeschoben wird.
Im Außenmantel des Abformdorns 5 sind, wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, mehrere über den Umfang verteilte, gemäß
Fig. 4 von oben nach unten führende Nuten 6 gebildet. Wie
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ersichtlich, beginnen die Nuten 6 am gemäß Fig. 4 oberen Ende des Abformdorns, und sie enden vor dessen unterem
Ende. Die Breite der Nuten 6 ist derart gewählt, daß in dem mittels des Abformdorns 5 gebildeten Einsteckhohlraum
vorragende Rippen aus Formsand gebildet sind bzw. verbleiben. Die Tiefe der Nuten 6 ist derart gewählt, daß die im Grund
der Nuten geometrisch einschreibbaren Kreise im Durchmesser kleiner sind als die entsprechenden mittleren Außendurchmesser
abzüglich der dreifachen Standardabweichung der zur Anwendung kommenden Speisereinsätze. Bei den angegebenen
Abmessungen des Abformdorns 5 und seiner Nuten 6 ist gewährleistet, daß die Höhe der im Einsteckhohlraum·gebildeten
Sandrippen immer ausreichend ist, so daß beim Einschieben
oder Einstecken eines Speisereinsatzes dessen Außenfläche mit den Sandrippen in Eingriff tritt. Demgemäß wird der
Speisereinsatz gewissermaßen an den Sandrippen festgeklemmt, so daß er praktisch unbeweglich ist und bei Wende-, Zulegeoder
Transportstößen nicht aus dem Einsteckhohlraum herausfällt.
Der Abformdorn 5 besitzt an der Kopfseite, d.h. an der gemäß Fig. 4 oberen Seite außen eine ringförmige Erhöhung
Diese Erhöhung 7 ist so bemessen, daß die dadurch gebildete Gesamthöhe des Abformdorns 5 größer ist als die mittlere
Höhe zuzüglich der dreifachen Standardabweichung der zur Anwendung kommenden Speisereinsätze. Unter "mittlerer Höhe"
der Speisereinsätze ist die mittlere Höhe eines bestimmten Typs von Speisereinsatz zu verstehen. Somit hat der Abformdorn
5 an der Außenfläche eine Überlänge bzw. ein Übermaß im Vergleich zur Länge bzw. Höhe der einzusteckenden Speisereinsätze.
Dadurch verbleibt beim Einsetzen des Speisereinsatzes ein freier Ringraum, in den der Sand fallen kann,
der sich beim Einstecken des Speisereinsatzes löst. Somit
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ist gewährleistet, daß der Speisereinsatz jeweils in der
gewünschten Tiefe fixiert werden kann.
Der Abformdorn 5 besitzt weiterhin an der Kopfseite radial
einwärts der Erhöhung 7 eine ringförmige Aussparung 7a, die so bemessen ist, daß die Höhe des Abformdorns 5 bis zum
Grund der ringförmigen Aussparung 7a kleiner ist als die mittlere Höhe abzüglich der dreifachen Standardabweichung
der zur Anwendung kommenden Speisereinsätze 1, la. Dadurch wird in dem mittels des Abformdorns 5 gebildeten Einsteckhohlraum
ein ringförmiger Sandwulst gebildet, dessen Höhe ausreichend ist, so daß der Wulst auch bei dem kürzesten oder niedrigsten
eingesteckten Speisereinsatz dessen Oberseite berührt« Mit dieser Ausgestaltung wird eine Abdichtung erzielt, und
zwar insbesondere auch bei oben offenen Speisereinsätzen oder bei Verwendung von in der Gießerei aufgestoßenen Speiserkappen,
bei deren Verwendung dann erreicht wird, daß sie bei der Füllung der Form von oben nicht mit Metall hinterlaufen.
Der ringförmigen Aussparung 7a ist eine innere, über dem ringförmigen Aussparungsgrund liegende Fläche 8 zugeordnet,
und die Höhe des Abformdorns 5 bis zu dieser Fläche 8 ist größer als die mittlere Höhe zuzüglich der dreifachen
Standardabweichung der zur Anwendung kommenden Speisereinsätze 1, la. Unter "mittlerer Höhe" ist hier wiederum
die mittlere Höhe eines bestimmten Typs von Speisereinsätzen zu verstehen. Hierdurch wird erreicht, daß im abgeformten
Zustand, d.h. nach Einstecken eines Speisereinsatzes 1 oder la in den Einsteckhohlraum, zwischen der Oberseite des
Speisereinsatzes und der gegenüberliegenden Endfläche des Einsteckhohlraumes ein Luftraum oder Luftvolumen verbleibt.
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Fig. 5 ist eine schematische Darstellung, aus welcher der mittels eines Abformdorns 5 gemäß der Erfindung gebildete
Einsteckhohlraum 9 und ein in diesen Hohlraum 9 eingesteckter Speisereinsatz 1 ersichtlich sind. Es ist zu
verstehen, daß der Speisereinsatz 1 auf seiner äußeren Mantelfläche mit den Rippen im Eingriff steht, die in der
Innenfläche des Einsteckhohlraumes 9 durch die Nuten 6 des Abformdorns 5 gebildet sind. Außerdem steht der Deckel 2
des Speisereinsatzes 1 mit dem ringförmigen Wulst in Berührung, der durch die ringförmige Aussparung 7a des Abformdorns
5 gebildet ist. Bei in den Einsteckhohlraum 9 eingestecktem Speisereinsatz 1 befinden sich somit zwischen
der Speiseraußenseite und der Wand des Einsteckhohlraums 9 mehrere durch die senkrecht verlaufenden Rippen voneinander
getrennte Lufträume, die aber alle mit. dem ringförmigen Luftraum in Verbindung stehen, der im Einsteckhohlraum
9 durch die Erhöhung 7 am Abformdorn 5 gebildet ist. Außerdem ist ein Luftraum zwischen dem Deckel 2
des Speisereinsatzes 1 und der gegenüberliegenden Endwand des Einsteckhohlraums 9 vorhanden, wie dies ebenfalls aus
Fig. 5 ersichtlich ist.
. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 wird ein Speisereinsatz 1 mit Brechkern 4 verwendet. Zufolge der bereits
oben erläuterten Abmessungen de& Brechkerns 4, dessen Aussendurchmesser
größer als der untere Außendurchmesser des Speisereinsatzes 1 ist, ergibt sich zwischen dem vorstehenden
Rand 41 des Brechkerns 4 und der Wand des Einsteckhohlraums
9 an dessen gemäß Fig. 5 unterem Ende eine Abdichtung, wenn der Speisereinsatz 1 in den Hohlraum 9 eingesteckt wird.
Fig. 6 ist eine der Fig. 5 analoge Ansicht, wobei jedoch
ein Speisereinsatz 1 eingesteckt ist, der keinen Brechkern aufweist. Um auch bei Verwendung eines solchen Speiser-
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einsatzes eine Abdichtung zwischen der Außenseite des Speisereinsatzes 1 und der Wand des Einsteckhohlraumes 9
im Bereich von dessen unterem Ende zu erzielen, ist der Außendurchmesser des Abformdorns 5 im Bereich seines
unteren Endes so eng gestaltet, daß sich beim Einstecken des Speisereinsatzes 1 zwischen dessen Außenseite und
der Wand des Einsteckhohraumes 9 abdichtende Berührung ergibt, wie dies aus Fig. 6 ersichtlich ist.
Fig. 7 ist eine schematische Schnittansicht einer Sandform mit einem Einsteckhohlraum, wie er durch Verwendung
eines Abformdorns 5 gemäß der Erfindung gebildet ist. In Fig. 7 ist mit 9 der Einsteckhohlraum bezeichnet.
Mit Io ist der verdichtete Formsand bezeichnet, während mit dem Bezugszeichen 11 die durch die Nuten 6 des Abformdorns
5 gebildeten Sandrippen bezeichnet sind. Mit 12 ist schließlich der ringförmige Sandwulst bezeichnet, der sich
durch die Ausbildung des Abformdorns 5 mit der Erhöhung 7 und der Aussparung 7a sowie mit der Fläche 8 ergibt.
Fig. 8 ist eine der Fig. 7 analoge Ansicht, wobei jedoch
ein Speisereinsatz 1 in den Einsteckhohlraum 9 eingesteckt ist. Es ist ersichtlich, daß beim Einstecken des
Speisereinsatzes 1 die Sandrippen 11 in gewissem Ausmaß zusammengedrückt oder gestaucht werden, so daß sicherer
Sitz zwischen der Außenseite des Speisereinsatzes 1 und den Rippen 11 gewährleistet ist. Mit 13 ist derjenige Teil
der Sandrippen 11 bezeichnet, mit welchem der Speisereinsatz nicht in Eingriff tritt. Mit 14 ist schließlich loser
Sand bezeichnet, der beim Einstecken des Speisereinsatzes 1 gelöst wird. Es ist ersichtlich, daß dieser Sand 14 sich
in dem oben erläuterten Ringraum befindet, wo er keinerlei Behinderung darstellt.
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Aus Fig. 8 ist auch nochmals die Abdichtung zwischen dem Brechkern k und dem verdichteten Formsand Io an der
Wand des Einsteckhohlraumes 9 ersichtlich.
Die Speisereinsätze können, wie gesagt, aus exothermem, aus exotherm-isolierendem oder aus isolierendem Material bestehen.
Beispiele für solche Materialien werden nachstehend gegeben.
Beispiel. 1
Exotherme Speisereinsätze, spez. Gewicht: 1,3 kg/dm
Rezeptur: Sand
Aluminiumgrieß
Kryolith
Binderton
Harzbinder
Natronsalpeter
Herstellung:
Die Masse wird mit 3 bis 4% Wasser gemischt und anschließend
mit Hilfe einer üblichen Kernschießmaschine oder durch Stampfen von Hand in die Formwerkzeuge verdichtet.
Durch Auseinandernehmen der Formwerkzeuge .erhält man die "grünen" Speisereinsätze, die anschließend durch Trocknen
bei 18o°C ihre Festigkeit erhalten.
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Beispiel
Exotherm-isolierende Speisereinsätze. spez. Gewicht
o,85 kg/dm5.
Rezeptur: Aluminiumpulver und -grieß Borsäure Kryolith Harzbinder Eisenoxyd
Sand
Aluminiumoxyd-Fasern organische Fasern Aluminiumsilicat-Fasern Siliciumoxyd-Fasern
Beispiel 3
Isolierende Speisereinsätze« spez. Gewicht: o,45 kg/dnr
Rezeptur: Aluminiumoxyd Harzbinder Aluminiumsulfat Harnstoffbinder
Aluminiumsilicat-Fasern Siliciumoxyd-Fasern.
Die Herstellung der Speisereinsätze gemäß den Beispielen 2 und 3 wird wie folgt ausgeführt:
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Die Rezepturen werden mit einem Feststoffanteil von
bis 3o% in Wasser gemischt. In diese Aufschlämmung werden
spezielle Werkzeuge eingetaucht, die mit Hilfe von Unterdruck die ständig in Schwebe gehaltenen, allgemein sehr
leichten Feststoffanteile ansaugen und nach dem Herausnehmen aus der Aufschlämmung ausformen. Die so entstandenen
"grünen" Speisereinsätze werden durch Trocknung bei 18o°C auf ihre Gebrauchsfestigkeit gebracht.
Nachstehend wird noch je eine detailiertere Rezeptur
für exotherme, exotherm-isolierende und isolierende Speisereinsätze angegeben.
Exotherme Speisereinsätze, spez. Gewicht: 1,3 kg/dnr
Rezeptur: Silika 51,5 %
Aluminium 26,ο %
Flußmittel 5,ο %
Binderton 2,ο %
Harzbinder 3,5 %
Nitrate 12, ο %
Ιοο,ο %
Exotherm-isolierende Speisereinsätze, spez. Gewicht: ο,85 kg/dnr
Rezeptur: Aluminium 24,ο %
Borsäure l,o %
Flußmittel 7,ο %
Harzbinder 6,9 %
Sauerstoff träger 11,ο %
Silika 17,ο % Aluminiumoxyd-Fasern 11,ο %
Organische Fasern 3,6 %
Aluminiumsilicat- 7,5 %
Fasern
Leichtsilika 11.ο %
Ιοο,ο %
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- 2ο -
Isolierende Speisereinsätze, spez. Gewicht: o,45 kg/dnr
Rezeptur: |
Aluminium |
5,5 %
|
|
Aluminiumoxyd |
13,O % |
|
Harzbinder |
9,o % |
|
Sulfate |
6,5 % |
|
Harnstoffe |
l,o % |
|
Aluminiumsilicat-Fasern |
lo,o % |
|
Silika |
55.0 % |
Ιοο,ο
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L e e r s e ί t e