DE4018074C2 - Vorrichtung zum Reinigen eines umlaufenden Papiermaschinensiebes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen eines umlaufenden Papiermaschinensiebes gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.

Solche oder ähnliche Vorrichtungen sind bekannt geworden aus US 3 265 559. Sie waren insbesondere erfolgreich bei der Reinigung von Filzen.

DE 23 12 072 B2 zeigt und beschreibt einen Gegenstand ähnlich dem Oberbegriff von Anspruch 1. Hierbei ist zwischen Auflaufleiste und Sieb ein keilförmiger Zwickel gebildet, der sich in Laufrichtung verjüngt, und in den eine Wasserspritzvorrichtung mündet.

US 33 47 740 zeigt und beschreibt eine Vorrichtung zum Reinigen eines umlaufenden Filzes oder Papiermaschinen­ gewebes mit einer Vielzahl von Bohrungen aufweisenden Umlenkfläche, die an eine Luftblaseinrichtung angeschlossen ist. Zwischen dem Auflaufbereich der Umlenkfläche und dem Sieb ist ein keilförmiger Zwickel gebildet, der sich in Laufrichtung verjüngt, und bei der eine Spritzeinrichtung vorgesehen ist, die einen Wasserstrahl in den Zwickel einspritzt.

Weitere einschlägige Druckschriften, die jedoch weiter abliegen, sind US 46 43 775 und DE 30 28 546 A1.

Bei der Auswahl eines Reinigungssystemes sind verschiedene Gesichtspunkte zu beachten. In erster Linie kommt es natürlich auf die Reinigungswirkung selbst an. Außerdem spielt aber auch der Energieverbrauch eine wichtige Rolle. Weiterhin ist auf niedrigen Verschleiß der beteiligten Bauteile zu achten. Schließlich sind Abwasserprobleme zu vermeiden.

Bei der Siebreinigung hat man bisher vor allem eine Reinigung mit Wasserstrahlen vorgesehen; diese werden aus Spritzdüsen unter hohem Druck gegen das zu reinigende Sieb geschleudert. Die Reinigungswirkung ist zwar gut, jedoch ist auch der Aufwand recht hoch, vor allem der Energiebedarf. Andere Probleme kommen hinzu, so z. B. das Abwasserproblem.

Alle bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß sie das Sieb nicht genügend effizient reinigen. Wird bei der Siebreinigung lediglich Luft gegen das Sieb geblasen, so sucht sich der Luftstrahl den Weg des geringsten Widerstandes. Er geht somit durch jene Siebmaschen hindurch, die am wenigsten oder gar nicht schmutzbehaftet, sondern weitgehend offen sind. Auf diese Weise geht nicht nur ein erheblicher Teil der Luft für die Reinigung verloren, sondern die Reinigung ist auch höchst ineffizient.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem Gattungsbegriff von Patentanspruch 1 derart zu gestalten, daß die Reinigungswirkung verbessert wird, und daß auch alle anderen, mit Luftdüsen verbundenen Probleme in befriedigender Weise gelöst werden.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.

Im einzelnen hat der Erfinder folgendes erkannt:

Durch das erfindungsgemäße Aufbringen von Wasser in den keilförmigen Zwickel zwischen der Auflaufleiste und dem Sieb wird das Sieb - wenn auch nur ganz geringfügig - von der Auflaufleiste abgehoben. Gleichzeitig bildet sich auf der Innenseite des Siebes aus dem Spritzwasser ein Wasserfilm, der diese Innenseite mehr oder minder bedeckt, und damit auch die Siebmaschen absperrt.

Es gibt somit keine freien Siebmaschen mehr, sondern die aus der Blasdüse aus tretende Luft prallt auf eine praktisch geschlossene Wasserwand.

Im Gegensatz zur bekannten Ausführungsform - Durchblasen von Luft durch das Sieb hindurch - kann der Luftstrahl somit nicht mehr den Weg des geringsten Widerstandes durch offene Siebmaschen hindurchgehen. Er muß die gesamte Wasserwand durchdringen. Dabei nimmt er zwangsläufig auch die am Sieb haftenden Schmutzpartikel mit, die in das Wasser einge­ bettet sind. Jedenfalls haben Versuche ergeben, daß der Anteil der mitgerissenen Schmutzpartikel sprunghaft an­ steigt, wenn nur gemäß der Erfindung Wasser in den keil­ förmigen Spalt zwischen Sieb und Auflaufleiste eingebracht wird.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:

Die Fig. 1 bis 4 zeigen in schematischen Darstellungen verschiedene Siebpartien für Papiermaschinen.

Fig. 5 zeigt in vergrößerter Darstellung die eigentliche Vorrichtung gemäß der Erfindung mit Hochdruck- Blasdüse und mit einer Wasserspritzvorrichtung.

Die in Fig. 1 dargestellte Siebpartie weist ein Sieb 1 auf, das eine Reihe von Walzen umschlingt, und das sich in Pfeilrichtung bewegt. Die eigentliche Vorrichtung zum Reinigen umfaßt vor allem die Hochdruck-Blasdüse 2 sowie ein Spritzrohr 3 zum Aufbringen von Wasserstrahlen. Weitere Reinigungsorgane sind vorgeschaltet, so z. B. ein weiteres Spritzrohr 4, das Wasserstrahlen durch das Sieb 1 hindurch­ schickt. Die Wasserstrahlen werden in einer Absaughaube 5 aufgefangen.

Der eigentlichen, erfindungsgemäßen Reinigungseinrichtung 2, 3 ist eine Absaugeinrichtung 6 zugeordnet. Diese hat einen seitlichen Vakuumanschluß.

Bei der Einrichtung gemäß Fig. 2 sind wiederum Blasdüse 2 und Spritzrohr 3 - in diesem Falle ein Flachstrahl-Spritz­ rohr - die Hauptkomponenten der Reinigungsvorrichtung. Diese beiden Komponenten sind auf der Innenseite des Siebes ange­ ordnet, also innerhalb der aus dem Sieb 1 gebildeten Sieb­ schlaufe. Auf der Außenseite ist eine Haube 5 vorgesehen, die einen Wasserablauf 10 hat, und die an ein Absaugrohr 11 angeschlossen ist. Dem Flachstrahl-Spritzrohr 3 ist ein Nadelstrahl-Spritzrohr 4 vorgeschaltet. Dieses ist zwar hilfreich, jedoch nicht entscheidend. Die Ausführungsformen gemäß der Fig. 3 und 4 stellen Abwandlungen dar. Wesent­ lich sind auch hierbei wiederum Hochdruck-Blasdüse 2 mit vorgeschaltetem Spritzrohr 3. Die Absaughauben 5 dienen gleichzeitig dem Auffangen des Spritzwassers, sowie dem Besaugen. Sie haben entsprechende Anschlüsse, genau wie die Ausführungsform gemäß Fig. 2.

Aus Fig. 5 erkennt man sehr genau den Aufbau der Hochdruck- Blasdüse. Sie umfaßt eine Auflaufleiste 20, eine Ablauf­ leiste 21 und ein Druckrohr 22. Diese drei genannten Komponenten, die eine Baueinheit bilden, erstrecken sich über die gesamte Maschinenbreite, so daß das Sieb 1 auf seiner gesamten Breite gereinigt wird. Auflaufleiste 20 und Ablaufleiste 21 bilden einen Blasschlitz 23. Dieser kann sich ohne Unterbrechungen über die gesamte Siebbreite er­ strecken. Er kann jedoch auch unterbrochen sein. Er kann beispielsweise durch eine Vielzahl von Bohrungen ersetzt sein, die sich ebenfalls über die gesamte Siebbreite erstrecken.

Entscheidend ist die Gestalt der Auflaufleiste 20 und die Führung des Siebes 1. Wie man sieht, bilden diese beiden einen Winkel α miteinander. Im vorliegenden Falle beträgt der Winkel α etwa 30°. Der zwischen diesen beiden ge­ bildete keilförmige Zwickel 24 verjüngt sich somit in Sieb­ laufrichtung.

Dem Zwickel 24 ist ein Spritzrohr 30 vorgeschaltet. Dieses ist derart angeordnet, daß es Spritz- oder Sprühstrahlen 31 von Wasser dem Zwickel 24 direkt oder indirekt zuführt. Die Zufuhr kann unter mehr oder minder hohem Druck erfolgen.

Die beiden Leisten 20 und 21 sind zumindest auf ihrer sieb­ berührten Fläche aus verschleißfestem Werkstoff gebildet, z. B. aus Keramik.

Das Sieb läuft auf die Auflaufleiste 20 auf, das an dieser Stelle einen Radius (r) von ca. 10 bis 50 mm hat. Durch die Siebumlenkung an diesem Radius wird das Sieb infolge der Fliehkraft bereits entwässert.

Der Blasschlitz 23 hat eine Weite von 3 bis 10 mm.

Die ab laufende Leiste 21 bildet im Ablaufbereich ebenfalls einen Radius (R). Hierdurch wird dafür gesorgt, daß das Sieb infolge des Luftdruckes von dieser Leiste nicht abgehoben wird, so daß die Blasluft nicht entweichen kann. Der erforderliche Radius an der ablaufenden Leiste 21 ist von Betriebsparametern wie Luftdruck, Siebdurchlässigkeit und anderem abhängig. Er ist so zu wählen, daß der verbleibende Anpreßdruck des Siebes gegen die Umlenkfläche der Ablauf­ leiste 21 minimal ist, so daß der Leistenverschleiß und der Siebverschleiß ebenfalls minimal bleiben.

Die Steuerung ist so ausgeführt, daß bei Wasserausfall die Luft sofort abgeschaltet wird, und daß die Blasdüse - mit geringer Zeitverzögerung - aus dem Sieb herausgeschwenkt wird.

Claims (6)

1. Vorrichtung zum Reinigen eines umlaufenden Siebes mit zwei parallel zueinander und quer zur Laufrichtung des Siebes angeordneten, vom Sieb überstrichenen Leisten - Auflaufleiste und Ablaufleiste -, deren Siebleit­ flächen - in einem in Laufrichtung gelegten Vertikalschnitt gesehen - konvex gekrümmt sind, ferner mit einem zwischen diesen Leisten gebildeten Blasschlitz, der an eine Luftblaseinrichtung angeschlossen ist, wobei zwischen der Auflaufleiste (20) und dem Sieb (1) ein keilförmiger Zwickel (24) gebildet ist, der sich in Laufrichtung verjüngt, dadurch gekennzeichnet, daß in den Zwickel (24) eine Wasserspritzeinrichtung (3) mündet, die auf dem Sieb (1) einen die Siebmaschen vorübergehend absperrenden Wasserfilm bildet.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel (α) zwischen dem Sieb (1) und der Auflaufleiste zwischen 10 und 45 Grad liegt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Spritzeinrichtung (3, 30) ein Düsenrohr mit Flachstrahldüsen ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasschlitz (23) ein durchgehender Schlitz ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasschlitz aus einer Vielzahl von Bohrungen oder einzelnen, aneinandergereihten Schlitzen gebildet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasschlitz eine lichte Weite zwischen 3 und 10 mm hat.