DE4444779B4

DE4444779B4 - Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton

Info

Publication number: DE4444779B4
Application number: DE4444779A
Authority: DE
Inventors: Ingo Gottwald
Original assignee: Voith Sulzer Papiermaschinen GmbH
Current assignee: Voith Patent GmbH
Priority date: 1994-12-15
Filing date: 1994-12-15
Publication date: 2005-08-04
Anticipated expiration: 2014-12-16
Also published as: US5858090A; FI955925A; FI955925A0; DE4444779A1; FI105842B

Abstract

Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton
– mit mindestens einem Auftragswerk (1) für das flüssige oder pastöse Medium,
– und einer dem Auftragswerk zugeordneten Walze (2) zur Aufnahme des flüssigen oder pastösen Mediums bei indirektem Auftrag oder zum Führen der Materialbahn bei direktem Auftrag,
– wobei das Auftragswerk
– eine Auftragsrakel (6), sowie
– eine entgegen der Drehrichtung der Walze (2) im Abstand zur Auftragsrakel (6) angeordnete Reinigungsrakel (7) aufweist, die mit der Auftragsrakel eine Auftragskammer (5) für das flüssige oder pastöse Medium begrenzt,
– und Öffnungen oder Kanäle (19) vorgesehen sind, über die das flüssige oder pastöse Medium im wesentlichen entgegen der Drehrichtung der Walze (2) aus der Auftragskammer (5) austritt und dabei zumindest teilweise auf den an die Reinigungsrakel (7) außerhalb der Auftragskammer (5) anschließenden Oberflächenbereich (20) der Walze (2) bzw....

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton mit mindestens einem Auftragswerk für das flüssige oder pastöse Medium und einer dem Auftragswerk zugeordneten Walze zur Aufnahme des flüssigen oder pastösen Mediums bei indirektem Auftrag oder zum Führen der Materialbahn bei direktem Auftrag, wobei das Auftragswerk eine Auftragsrakel sowie eine entgegen der Drehrichtung der Walze im Abstand zur Auftragsrakel angeordnete Reinigungsrakel aufweist, die mit der Auftragsrakel eine Auftragskammer für das flüssige oder pastöse Medium begrenzt und Öffnungen oder Kanäle vorgesehen sind, über das flüssige oder pastöse Medium im wesentlichen entgegen der Drehrichtung der Walze aus der Auftragskammer austritt und dabei zumindest teilweise auf den an die Reinigungsrakel außerhalb der Auftragskammer anschließenden Oberflächenbereich der Walze bzw. der Materialbahn auftrifft.
Mit Vorrichtungen dieser Art wird ein flüssiges oder pastöses Medium in Form von Farbe, Imprägnierflüssigkeit, Stärke oder dergleichen auf die laufende Materialbahn aufgebracht. Die Materialbahn kann dabei aus Papier oder Karton oder auch aus einem Textilwerkstoff bestehen. Der Auftrag des flüssigen oder pastösen Mediums auf die laufende Materialbahn kann entweder direkt oder indirekt erfolgen. Beim direkten Auftrag wird die Materialbahn auf der Mantelfläche der Walze anliegend am Auftragswerk vorbeigeführt und im Bereich der Auftragskammer das flüssige oder pastöse Medium über die Auftragsrakel direkt auf die Materialbahn in Form eines Streichfilmes aufgebracht. Die Walze dient somit als Gegenwalze zum Auftragswerk. Beim indirekten Auftrag dagegen wird das flüssige oder pastöse Medium zunächst auf die Oberfläche der Walze aufgetragen und nachfolgend von der berührend an der Walze vorbeigeführten Materialbahn übernommen.
Sowohl beim direkten als auch beim indirekten Auftrag ist es für eine optimale Qualität erforderlich, daß ein absolut gleichmäßiger Streichfilm auf der Materialbahn erzeugt wird. Die absolut gleichmäßige Ausbildung des Streichfilmes wird jedoch in der Praxis verhindert, wenn sich zwischen Auftragsrakel und Walzenoberfläche bzw. Materialbahnoberfläche, Materialbahnbestandteile, wie z.B. Fasern oder Fremdkörper bzw. Verunreinigungen ansammeln. In solchen Fällen entstehen sogenannte Rakelstreifen, die zwangsläufig zu einer Qualitätsminderung führen.

Um die Walzenoberfläche bzw. die zu beschichtende Material- bahnoberfläche von derartigen Fasern, Fremdkörpern, Verunreinigungen und derartigen Partikeln zu reinigen, ist bereits vorgeschlagen worden, entgegen der Drehrichtung der Walze im Abstand zur Ruftragsrakel eine sogenannte Reinigungsrakel vorzusehen. Mit dieser Reinigungsrakel sollen diese Partikel abgeschabt und sogenannte Rakelstreifen beim Auftrag des flüssigen oder pastösen Mediums verhindert werden.

Eine derartige Vorrichtung mit vorgeschalteter Reinigungsrakel ist beispielsweise aus der EP 0 319 503 A1 bereits bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird als Reinigungsrakel eine Rakelklinge eingesetzt. Diese Rakelklinge ist zudem in unmittelbarer Nähe ihrer wirksamen Fläche bzw. Kante mit Öffnungen oder Kanälen ausgestattet, über die flüssiges oder pastöses Medium aus der Auftragskammer ausströmt. Die Anordnung der Öffnungen oder Kanäle in der Rakelklinge ist dabei derart getroffen, daß der austretende flüssige oder pastöse Strom des Mediums auf die Walzen- bzw. Materialbahnoberfläche auftrifft und die abgeschabten Partikel abspült. Darüber hinaus wird beim Abspülen eine Vorbenetzung bewirkt, die die Qualität des anschließenden Auftrages verbessert.

Die Praxis zeigt, daß mit derartigen Vorrichtungen ein relativ guter Spül- und Vorbenetzungseffekt erzielt werden kann. Unter bestimmten Bedingungen sammeln sich jedoch vor der Rakelklinge noch Partikeln an, die sich unter ungünstigen Bedingungen mit eingedicktem Restfilm und Lufteinschlüssen vermischen und sich in dieser Form an der Rakelklinge aufbauen können. Sowohl die Rakelklinge als auch die Walze unterliegen in solchen Fällen nicht nur einem ungleichmäßigen Verschleiß, sondern erzeugen auch erhebliche Streichfilmstörungen. Außerdem können die abgeschabten und sich an der Rakelklinge aufbauenden Partikel zeitweise mit der Walze mitgenommen und unter den Auftragsrakelstab gezogen werden was zu noch größeren Filmstörungen führt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, daß das Ansammeln und Aufbauen von Fasern, Fremdkörpern oder dergleichen Partikel vor der Reinigungsrakel möglichst weitgehend verhindert wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Reinigungsrakel einen Rakelstab aufweist, der von einer Halterung getragen ist und daß die Öffnungen oder Kanäle in der Halterung vorgesehen sind.

Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, anstelle einer Rakelklinge einen Rakelstab an der Reinigungsrakel einzusetzen. Wie Versuche gezeigt haben, setzen sich an einem Rakelstab Fasern, Fremkörper oder dergleichen Partikel weniger stark als an einer Rakelklinge an. Überraschenderweise ist durch den Rakelstab der Abspül- und Vorbenetzungseffekt dabei nicht schlechter als im Falle des Einsatzes einer Rakelklinge. Größere Ansammlungen von Fasern, Fremdkörpern oder dergleichen Partikel bauen sich an einem Rakelstab nicht auf, da sie mit der Drehbewegung des Rakelstabes in überraschender Weise kontinuierlich abgeräumt werden. Der Reinigungsrakelstab besitzt somit einen "Selbstreinigungseffekt".

Versuche haben ergeben, daß bei indirektem Auftrag mit der erfindungsgemäßen Lösung eine Qualitätsverbesserung des von der Walze auf die Materialbahn aufgebrachten Strichmassefilmes erzielt wird. Auch unterliegt der Reinigungsrakelstab einem wesentlich geringeren Verschleiß. Die Anordnung ist zudem derart einfach, daß die Fertigungskosten einer erfindungsgemäßen Vorrichtung vergleichsweise gering sind.

Grundsätzlich kann die Halterung für den Rakelstab der Reinigungsrakel in beliebiger Weise ausgestaltet sein. Zweckmäßig ist es jedoch, wenn die Halterung ein den Rakelstab aufnehmendes Rakelbett sowie einen das Rakelbett tragenden Haltesteg aufweist. Eine derartige Anordnung ist konstruktiv einfach aufgebaut und läßt sich den jeweiligen Gegebenheiten optimal anpassen.

Die Öffnungen der Kanäle zum Abspülen und Vorbenetzen mit flüssigem oder pastösem Medium können in der Halterung an jeder beliebigen Stelle, d.h. sowohl im Rakelbett als auch im Haltesteg, gegebenenfalls sogar in beiden Elementen, angeordnet sein.

Für spezielle Anwendungsfälle, wie beispielsweise bei einem sogenannten Duocoater, kann es vorteilhaft sein, daß der Haltesteg gebogen oder abgeknickt ausgebildet ist. Bei einer derartigen Anordnung kann der Haltesteg relativ nahe an die Walzen- bzw. Materialbahnoberfläche herangeführt und die Öffnungen oder Kanäle zur Erzielung eines optimalen Spül- und Vorbenetzungseffektes angeordnet werden. Wird zudem der Haltesteg federnd ausgebildet, läßt sich die notwendige Anpreßkraft der Reinigungsrakel schon allein über die Vorspannung der Halterung sicherstellen und bei entsprechender Anordnung durch den Druck des flüssigen oder pastösen Mediums in der Auftragskammer unterstützen.

Grundsätzlich ist es nicht erforderlich, für die Halterung der Reinigungsrakel eine Verstelleinrichtung vorzusehen, wodurch die Fertigungskosten des Auftragswerkes erheblich reduziert werden können. Für den Umbau eines bereits bestehenden Auftragswerkes mit einer vorhandenen Verstelleinrichtung für eine Überlauf- bzw. Stauleiste ist es jedoch zweckmäßig, diese Verstelleinrichtung als Halterung für die Reinigungsrakel einzusetzen. Zu diesem Zweck muß lediglich der Haltesteg der Halterung an der vorhandenen Verstelleinrichtung befestigt werden. Die Halterung der Reinigungsrakel kann aber auch bei einem bereits bestehenden Auftragswerk mit vorhandener Düsenklappe, welche für Reinigungszwecke des Auftragswerkes zur Walze zu abklappbar gestaltet ist, direkt an dieser Klappe befestigt werden.

Je nach dem Einsatzzweck kann die Halterung für die Reinigungsrakel in der verschiedensten Weise ausgebildet sein. Wie eingangs bereits beschrieben, kann es vorteilhaft sein, die Halterung aus einem Rakelbett sowie einem das Rakelbett tragenden Haltesteg zusammenzusetzen. Es kann jedoch für bestimmte Anwendungsfälle auch zweckmäßig sein, das Rakelbett und die Halterung einstöckig auszubilden.

Versuche haben gezeigt, daß es zweckmäßig ist, die Reinigungsrakel möglichst dicht an der Auftragsrakel anzuordnen. Zweckmäßigerweise beträgt der Abstand zwischen der Auftragsrakel und der Reinigungsrakel 50 bis 100 mm.

Versuche haben ferner ergeben, daß der Rakelstab der Reinigungsrakel zweckmäßigerweise einen Durchmesser zwischen 10 und 20 mm aufweist. Dabei ist es vorteilhaft, den Rakelstab der Reinigungsrakel aufzurauhen bzw. zu profilieren.

Vorteilhaft ist es, wenn der Rakelstab für die Reinigungsrakel angetrieben ist. Für einen solchen Fall muß ein Antrieb vorgesehen werden. Wird ein Auftragswerk mit einer Auftragsrakel mit Rakelstab eingesetzt, ist es vorteilhaft, einen gemeinsamen Antrieb für den Rakelstab der Reinigungsrakel und den Rakelstab der Auftragsrakel vorzusehen.

Im folgenden sind zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis drei Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
1 zeigt schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines sogenannten „STDA-Auftragswerkes",
2 zeigt schematisch ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines sogenannten „Speedsizers",
3 zeigt schematisch ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand eines sogenannten „Speedcoater", und
4 zeigt schematisch in vergrößertem Maßstab das Auftragswerk eines vierten Ausführungsbeispieles der Erfindung.
Bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem es sich um eine Anordnung zum indirekten Auftrag von flüssigem oder pastösem Medium handelt, ist das Auftragswerk 1 etwa in der Acht-Uhr-Stellung einer Auftragswalze 2 angeordnet, die sich in Richtung des Pfeiles P dreht.
Das Auftragswerk 1 besitzt einen Farbverteilkanal 3, über den von der Seite her über ein nicht dargestelltes Farbverteilrohr flüssiges oder pastöses Medium zugeführt wird.
Das flüssige oder pastöse Medium gelangt aus dem Farbverteilkanal 3 über eine Düse 4 in eine Auftragskammer 5, die im wesentlichen von einer Auftragsrakel 6 und einer Reinigungsrakel 7 begrenzt ist.
Die Auftragsrakel 6 ist herkömmlicher Bauart und besitzt einen Rakelstab 8, der in einem Rakelbett 9 gelagert ist, welches in herkömmlicher Weise an einer Leiste 10 befestigt und über eine bekannte Verstelleinrichtung 11 in seiner Stellung gegenüber der Auftragswalze 2 einstellbar ist.
Die beschriebenen Elemente sind bekannt und bedürfen daher keiner weiteren Beschreibung.
Die entgegen der Drehrichtung der Auftragswalze 2 im Abstand gegenüber der Auftragsrakel 6 angeordnete Reinigungsrakel 7 umfaßt erfindungsgemäß einen Rakelstab 12, der in einem Rakelbett 13 gelagert ist. Das Rakelbett 13 wiederum ist am freien Ende eines Haltesteges 14 befestigt, der mit seinem anderen Ende an einer Düsenklappe 15 festgelegt ist, die in bekannter Weise für Reinigungszwecke zum Walzenmittelpunkt hin klappbar und zur Einstellung der Düse 4 justierbar angeordnet ist.
Das Auftragswerk besitzt ferner an der dem Farbverteilrohr 3 gegenüberliegenden Seite der Düsenklappe 15 eine Rücklaufrinne 16, die auf ihrer Oberseite in bekannter Weise einen sogenannten Luftgrenzschichtschaber 17 trägt, der mit seiner Kante 18 dicht an die Oberfläche der Auftragswalze 2 heranreicht.
In dem Haltesteg 14 der Reinigungsrakel 7 sind Öffnungen oder Kanäle 19 angeordnet, über die überschüssiges, flüssiges oder pastöses Medium aus der Auftragskammer 5 ausfließen kann. Die Anordnung ist dabei derart getroffen, daß ein Teil des über die Öffnungen oder Kanäle 19 ausfließenden flüssigen oder pastösen Mediums auf den außerhalb der Auftragskammer 5 an die Reinigungsrakel 7 anschließenden Oberflächenbereich 20 der Auftragswalze 2 auftritt und damit den bekannten Abspül- und Vorbenetzungseffekt realisiert. Das von dem Rakelstab 12 der Reinigungsrakel 7 von der Oberfläche der Auftragswalze 2 abgestreifte flüssige oder pastöse Medium gelangt dann in die Rücklaufrinne 16 und wird dort zur Aufbereitung und Wiederverwendung abgeführt.
Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem es sich ebenfalls um eine Anordnung zum indirekten Auftrag von flüssigem oder pastösem Medium handelt, die sowohl als halber oder ganzer Speedsizer, d.h. zum gleichzeitig beidseitigen oder nur einseitigen Auftrag eingesetzt werden kann, sind zur Beschichtung einer von oben nach unten durchlaufenden Materialbahn 21 zwei Auftragswalzen 2 sowie zwei spiegelbildlich ausgebildete Auftragswerke 22 und 23 vorgesehen. Die beiden Auftragswerke 22 und 23 sind ähnlich ausgebildet, wie das Auftragswerk 1 gemäß 1. Das flüssige oder pastöse Medium wird bei beiden Auftragswerken jeweils über ein Zufuhrrohr 24 bzw. 25 zugeführt und in einen Farbverteilkanal 26 bzw. 27 eingespeist. Von dort gelangt das flüssige oder pastöse Medium in eine Auftragskammer 5, die – wie im Falle der Ausführungsform gemäß 1 – von einer Auftragsrakel 6 mit Rakelstab 8 und einer Reinigungsrakel 7 mit Rakelstab 12 gebildet wird.
Der Rakelstab 12 der Reinigungsrakel 7 ruht ebenfalls in einem Rakelbett 13, das zusammen mit einem Haltesteg 14 die Halterung der Reinigungsrakel 7 bildet. In dem Haltesteg 14 sind Öffnungen oder Kanäle 19 angeordnet, mit denen der bereits beschriebene Abspül- und Vorbenetzungseffekt erzielt wird. überschüssiges flüssiges oder pastöses Medium fließt nach diesem Vorgang über eine Rücklaufrinne 30 bzw. 31 zur Aufbereitung und Wiederverwendung ab.
Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem es sich ebenfalls um eine Anordnung zum indirekten Auftrag von flüssigem oder pastösem Medium handelt, die sowohl zum gleichzeitig beidseitigen oder auch nur zum einseitigen Auftrag eingesetzt werden kann, wird die Materialbahn 21 von unten nach oben zwischen zwei Auftragswalzen 2 hindurchgeführt.
An den Walzen sind jeweils in der Vier-Uhr-Stellung bzw. der Acht-Uhr-Stellung Auftragswerke 32 und 33 angeordnet. Die Anordnung und Halterung der Auftragswerke ist bekannter Bauart und bedarf daher keiner weiteren Erläuterung. Das flüssige oder pastöse Medium wird den Auftragswerken 32 bzw. 33 über einen Farbverteilkanal 3 zugeführt und gelangt von dort in eine Auftragskammer 5, die auch in diesem Ausführungsbeispiel von einer Ruftragsrakel 6 und einer Reinigungsrakel 7 begrenzt ist.
Die Reinigungsrakel 7 umfaßt einen Rakelstab 12, der in einem Rakelbett 13 gelagert ist. Das Rakelbett 13 ist an einem gebogenen Haltesteg 14 befestigt. Das Rakelbett 13 und der Haltesteg 14 sind in diesem Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildet und mit Öffnungen oder Kanälen 19 ausgestattet, mit denen aus der Auftragskammer 5 austretendes flüssiges oder pastöses Medium zur Realisierung des bekannten Abspül- und Vorbenetzungseffektes auf den an die Reinigungsrakel anschließenden, einlaufseitig angeordneten Oberflächenbereich der jeweiligen Auftragswalze geleitet wird.
Überschüssiges flüssiges oder pastöses Medium fließt auch bei dieser Ausführungsform mit Hilfe der Schwerkraft in eine obenliegende Rücklaufrinne 34 bzw. 35 ab.
Bei dem in 4 dargestellten Auftragswerk handelt es sich um eine Anordnung, die sowohl bei einem sogenannten "Speedcoater" als auch bei einem sogenannten "Duocoater" eingesetzt werden kann. In Bezug auf die grundsätzliche Anordnung entspricht das Auftragswerk gemäß 4 dem Auftragswerk 33 der Ausführungsform nach 3.
Mit Ausnahme der Anordnung im Zusammenhang mit der Reinigungsrakel 7 sind alle Elemente dieses Auftragswerkes bekannt. Das flüssige oder pastöse Medium wird über einen Farbverteilkanal 3 zugeführt und von diesem über Bohrungen 36 in eine Dosierspalt 37 eingespeist. Über den Dosierspalt 37 gelangt das flüssige oder pastöse Medium in eine Auftragskammer 5, die erfindungsgemäß von einer Auftragsrakel 6 und einer Reinigungsrakel 7 begrenzt ist.
Wie im Falle des Auftragswerkes 33 der Ausführungsform gemäß 3 ist die Reinigungsrakel 7 mit einem Rakelstab 12 ausgestattet, der in einem Rakelbett 13 ruht, das einstückig mit einem Haltesteg 14 verbunden ist. Der Haltesteg 14 ist in Richtung auf die Oberfläche der Auftragswalze 2 gekrümmt und dicht neben dem Rakelstab 12 mit Öffnungen oder Kanälen 19 ausgestattet, die das aus der Auftragskammer 5 austretende flüssige oder pastöse Medium zur Erzielung des bereits beschriebenen Abspül- und Vorbenetzungseffektes auf den "einlaufenden" Oberflächenbereich der Auftragswalze 2 leiten.
Überschüssiges flüssiges oder pastöses Medium fließt unter Ausnutzung der Schwerkraft in Richtung der Pfeile durch einen Ablaufspalt 38 in eine Rücklaufrinne 39 zur Aufbereitung und Wiederverwendung ab.

Claims

Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton – mit mindestens einem Auftragswerk (1) für das flüssige oder pastöse Medium, – und einer dem Auftragswerk zugeordneten Walze (2) zur Aufnahme des flüssigen oder pastösen Mediums bei indirektem Auftrag oder zum Führen der Materialbahn bei direktem Auftrag, – wobei das Auftragswerk – eine Auftragsrakel (6), sowie – eine entgegen der Drehrichtung der Walze (2) im Abstand zur Auftragsrakel (6) angeordnete Reinigungsrakel (7) aufweist, die mit der Auftragsrakel eine Auftragskammer (5) für das flüssige oder pastöse Medium begrenzt, – und Öffnungen oder Kanäle (19) vorgesehen sind, über die das flüssige oder pastöse Medium im wesentlichen entgegen der Drehrichtung der Walze (2) aus der Auftragskammer (5) austritt und dabei zumindest teilweise auf den an die Reinigungsrakel (7) außerhalb der Auftragskammer (5) anschließenden Oberflächenbereich (20) der Walze (2) bzw. der Materialbahn auftrifft, dadurch gekennzeichnet, dass – die Reinigungsrakel (7) einen Rakelstab (12) aufweist, der von einer Halterung getragen ist, – und dass die Öffnungen oder Kanäle (19) in der Halterung vorgesehen sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung ein den Rakelstab aufnehmendes Rakelbett (13) sowie einen das Rakelbett tragenden Haltesteg (14) aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen oder Kanäle (19) in dem Rakelbett (13) und/oder in dem Haltesteg (14) angeordnet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltesteg (14) gebogen oder abgeknickt ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltesteg (14) federnd ausgebildet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltesteg (14) an einer Verstelleinrichtung angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Rakelbett (13) und der Haltesteg (14) einstückig ausgebildet sind.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen der Auftragsrakel (6) und der Reinigungsrakel (7) etwa 50 bis 100 mm beträgt.
Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rakelstab (12) der Reinigungsrakel (7) aufgerauht bzw. profiliert ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Rakelstab (12) der Reinigungsrakel (7) angetrieben ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, mit einer Auftragsrakel (6) mit Rakelstab (8), dadurch gekennzeichnet, dass der Rakelstab (12) der Reinigungsrakel (7) und der Rakelstab (8) der Auftragsrakel (6) einen gemeinsamen Antrieb aufweisen.