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Klöppelfänger für Glockenläutewerke. Gegenstand der Erfindung ist
ein Klöppelfänger für Glockenläutewerke, bei welchem der Klöppel durch die entsprechende
Zentrifugalkraft eines Gewichtes gefangen oder ausgelöst wird. Ist die Zentrifugalkraft
groß genug, so wird der Klöppel ausgelöst, ist sie zu klein, so ist der Klöppel
gefangen. Im Gegensatz zu anderen Einrichtungen gleicher Art ermöglicht heim Erfindungsgegenstande
die Bauart eine in der Schwingebene symmetrische Anordnung der Fangvorrichtung,
wodurch ein Schiefhängen des Klöppels und der Glocke vermieden wird, wie es eine
einseitige und unsymmetrische Ausführung erzeugt. Die letztgenannte Bauart erzeugt
beim Ein- und Ausläuten oft falsches Anschlagen des Klöppels, was ebenfalls beim
Erfindun.gsgegenstande vermieden wird. Ebenso ist Sorge getragen, daß der Klöppel
soweit wie möglich von seinem Drehpunkte weg festgehalten wird, um günstige Hebelbeanspruchungen
zu erzeugen. Weiterhin ist insofern eine günstige Anordnung der Federn, von denen
die eine die Wirkung der Zentrifugalkraft des angeordneten Gewichtessbeeinflußt,
torgesehen, als zwei andere Federn als Puffer für den Klöppel dienen, .wobei beide
Federn vollkommen symmetrisch zu dem unter dem Einflusse der Zentrifugalkraft stehenden
Gewichte gelagert sind.
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Der Gegenstand vorliegender Erfindung ist in den Zeichnungen in einem
Beispiel dargestellt, und zwar zeit: Abb. i eine schematische Anordnung des Klöppelfängers
in der Vorderansicht, Abb.2 dieselbe Anordnung in der Seitenabsicht, Abb.3 und 4.
verschiedene Stellungen der Hauptanordnung, welche den Klöppel gefangen hält und
losläßt, Abb. 5 eine Einzelheit, Abb. 6 einen Schnitt nach Linie a-b der Abb. d.,
Abb. 7 einen Schnitt nach Linie c-d der Abb. d.
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An einem in der Glocke i oben angebrachten Ringe i i ist ein aus starkem
Schmiedeeisen hergestellter Träger io hefestigt, welcher die Führung 26 für eine
Stange 6 und zwei Lager 23 (Abb. 4) für Drehpunkte i y trägt. Außerdem ist an .dem
Träger io eine weitere
Führung 27 (Abb. i) für die Stange 6 angebracht,
welch letztere mit einem Langloch über einen Stift 8 gleitet. An der Führung 27
ist das eine Ende einer Zugfeder 7 befestigt, während deren anderes Ende an einem
an der Stange 6 befestigten Stifte 22 angebracht ist. Während .die Stange 6 in der
Führung 26 geführt ist, ist an ihr bei q. eine Schlitzführung für Stifte 5 der Hebel
16 (Abb. 3) vorgesehen. Der Drehpunkt dieser Hebel 16 ist bei i9, und das äußere
Ende dieserHebel trägt Drehpunkte 2o für Hebel 15. Während das eine Ende dieser
Hebel 15 gegen eine Pufferfeder 25 liegt, ist das andere Ende mit einer Rolle 17
versehen: diese Rollen 17 halten in einer weiter unten beschriebenen Weise den Klöppel
t fest oder lassen ihn los, Die oben erwähnten Federn 25 liegen in einem auf dem
Träger io mit Schrauben 24 befestigten Rohre 1d.. Während das eine Ende der Pufferfedern
25 gegen Stifte 18 der Hebel 15 anliegt, legt sich das andere Ende der Pufferfedern
25 gegen #(lie Schrauben 24. Die Hebel 15 sind oben derartig gegabelt, daß sie das
Rohr 1.1. teilweise umfassen (Abb. 6), wobei der Stift i8 in einem Schlitz 2i gleitet.
Um nun das Fangen des Klöppels 2 durch die Rollen 17 zu ermü,glichen, ist an dem
Klöppel 2 eine Klammer 13 (Abb. 3) angebracht, die einen Anschlag 12 trägt. Dieser
Anschlag 12, der in den Abb. 1, 3 und d. zum besseren Verständnis im Schnitt .angedeutet
ist, wird von den Rollen 17 gefangen oder losgelassen. Damit die Hebel 15, «-elche
den Klöppel e fangen, in bezug auf Festigkeit ,günstig beansprucht werden, ist die
Anordnung so getroffen, daß diese Hebel 15 möglichst weit vom Klöppeldrehpunkte
entfernt gelagert sind.
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Die Wirkungsweise der vorliegenden Anordnung ist nun folgende: Nach
Abb.3 schlägt beim Anläuten der Anschlag 12 ,des Klöppels 2 gegen die Rollen 17,
die ihn in einer solchen Stellung festhalten, daß er nicht gegen den Glockenrand
schlagen kann, der Klöppel 2 ist also gefangen. Durch den zunehmenden Glockenschwung
sucht sich nun ein Gewicht 3 (Abb. 2) an der Stange 6 infolge der Zentrifugalkraft
nach außen zu bewegen. Es zieht dabei sich und die Stange 6 unter Anspannung der
Feder 7 nach unten, wobei Stifte 5, welche an einem Ende der Hebel 16 befestigt
sind, in der Schlitzführung .l. der Stange 6 ebenfalls nach unten mitgenommen «-erden.
Die durch die Zapfen i9 drehbar gelagerten Hebel 16, welch letztere am anderen Ende
die ebenfalls drehbar gelagerten Hebel 15 mit den Rollen 17 tragen, folgen der Bewegung
der Stifte 5, wobei sich die Drehpunkte 2o heben und die Stifte 18 sich in den Schlitzen
21 gegen den Glockenmantel bewegen, so daß die Rollen 17 nach oben gehoben werden.
Solange jedoch die Glocke noch keine .genügend hohe Schwingung erreicht, halten
die Rollen 17 .den Klöppele fest. Sobald aber die Glocke i genügend hoch schwingt,
ist die Zentrifugalkraft des Gewichtes 3 so großgeworden, daß es die Lage nach Abb.
d. einnimmt, wobei .die Rollen 17 den Anschlag 12 des Klöppels 2 freigeben. Der
Klöppel e kann jetzt voll gegen den Glockenrand schlagen und einen vollkommen reinen
und lauten Ton erzeugen, da die Glocke die nötige hohe Schwingung hat. Wird die
Antriebskraft der Glocke wieder ausgeschaltet, dann nehmen die Schwingungen der
Glocke i allmählich ab, das Gewicht e und die Rollen 17 suchen sich ihrer Ruhelage
zu nähern. Bevor nun die Glocke i so niedrig schwingt, daß ein Mißton durch ,das
Anschlagen des Klöppels 2 gegen den Glockenrand zu befürchten wäre, haben infolge
der reduzierten Zentrifugalkraft das Gewicht 3 und @di-e Rollen 17 eine derartige
Lage eingenommen, daß der Anschlag 12 des Klöppels 2 gegen die Rollen 17 stößt,
so daß der Klöppel gefangen ist und nicht mehr gegen den Glockenrand schlagen kann.
Die Einregelung, um im richtigen Augenblicke den Klöppel 2 zu fangen und loszulassen,
erfolgt durch die Feder 7, während die Federn 25 als Pufferfedern den Schlag des
Klöppels 2 aufnehmen.