DE4017072C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zum hydraulischen
Umformen eines rohrförmigen Hohlkörpers in einem
zweigeteilten Gesenk gemäß den Merkmalen im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Andererseits richtet sich die Erfindung auf eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Merkmalen im Oberbegriff
des Patentanspruchs 2.
Ein derartiges Verfahren bzw. eine solche Vorrichtung zählen
durch die EP 02 94 034 A2 zum Stand der Technik. Im bekannten
Fall wird zunächst der umzuformende Hohlkörper in das
offene Gesenk gelegt und danach werden die Stirnenden des
Hohlkörpers geschlossen. Nunmehr wird bei weiterhin offenem
Gesenk mittels eines hydraulischen Fluids ein solcher Druck
im Innenraum des Hohlkörpers aufgebracht, daß wenigstens die
Reibungskräfte überwunden werden, welche die Gesenkhälften
beim Schließen des Gesenks auf den Hohlkörper ausüben und
dahin tendieren, Wandabschnitte des Hohlkörpers seitlich
in die Gesenkfuge zu pressen. Der hydraulische Innendruck
ist jedoch kleiner als die Streckgrenze des Materials des
Hohlkörpers.
Nach dem Aufbringen des Innendrucks werden die Gesenkhälften
gegeneinander verlagert und somit der Querschnitt des Hohlkörpers
annähernd der Gesenkkontur angepaßt. Im Anschluß
daran wird der hydraulische Druck im Innenraum des Hohlkörpers
erhöht. Die Wandabschnitte des Hohlkörpers werden hierdurch
über die Materialstreckgrenze gedehnt, bis sie an
die Gesenkkontur vollständig flächig gepreßt sind.
Ein Nachteil des bekannten Verfahrens und der hierbei zur
Anwendung gelangenden Vorrichtung wird darin gesehen, daß
sich beim Zusammenfahren der Gesenkhälften der hydraulische
Druck im geschlossenen Innenraum des Hohlkörpers infolge
Volumenverminderung erhöht. Hierdurch besteht die Gefahr,
daß der Hohlkörper Risse bekommen oder sogar platzen kann.
Es wäre zwar möglich, den hydraulischen Druck im Innenraum
des Hohlkörpers beim Schließen des Gesenks permanent zu
überwachen und ihn in Abhängigkeit von der Verringerung
des Volumens des Innenraums entsprechend zu senken, indessen
kann eine solche Maßnahme nur mit einem wirtschaftlich nicht
zu vertretenden hohen steuerungs- und/oder regelungstechnischen
Aufwand durchgeführt werden.
Ein weiterer Mangel besteht darin, daß der Hohlkörper bereits
vor der Vorverformung mit einem hydraulischen Fluid
befüllt wird. Demzufolge ist es erforderlich, den Hohlkörper
nach dem Befüllen einwandfrei abzudichten. Dies ist mit
einem außerordentlich hohen Aufwand verbunden, weil die
Abdichtung sowohl während der Vorverformung als auch während
der Endumformung einwandfrei aufrechterhalten werden muß.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, das im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 beschriebene Verfahren sowie die im
Oberbegriff des Patentanspruchs 2 erläuterte Vorrichtung
so zu verbessern, daß ein wirtschaftliches hydraulisches
Umformen von rohrförmigen Hohlkörpern bei vergleichsweise
geringem dichtungstechnischen Aufwand erreichbar ist.
Was den verfahrensmäßigen Teil dieses Problems anlangt, so
besteht dessen Lösung in den im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen.
Danach wird zunächst der ggf. vorgebogene Hohlkörper mit der
für die Endform gewünschten Länge in das noch offene Gesenk
gelegt. Hohlkörper und Gesenk befinden sich hierbei in einer
inkompressiblen Flüssigkeit, wie z. B. Wasser. Da die Stirnenden
des Hohlkörpers offen sind, kann die Flüssigkeit auch
in den Innenraum des Hohlkörpers gelangen und diesen vollständig
füllen. Ist der Hohlkörper mit der Flüssigkeit blasenfrei
gefüllt, werden die Gesenkhälften bei offenen Stirnenden
des Hohlkörpers gegeneinander verlagert. Hierbei wird
der mit Flüssigkeit gefüllte und in der Flüssigkeit liegende
Hohlkörper hinsichtlich seines Querschnitts unter Annäherung
an die Gesenkkontur vorverformt.
Sind die Gesenkhälften zusammengefahren, werden auch die
Stirnenden des Hohlkörpers verschlossen. Dabei ist dafür
Sorge zu tragen, daß die Flüssigkeit im Innenraum des Hohlkörpers
weiterhin blasenfrei bleibt.
Nunmehr wird der hydraulische Druck im Innenraum des Hohlkörpers
erhöht und es werden in dem durch die Gesenkkontur
vorgegebenen Umfang die Wandabschnitte des Hohlkörpers vollständig
flächig an die Gesenkkontur gepreßt.
Ist der Umformvorgang insoweit beendet, werden die Gesenkhälften
wieder voneinander getrennt und es wird der vollständig
umgeformte Hohlkörper aus dem Gesenk genommen und
der Weiterbearbeitung zugeführt.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der
zu verformende Hohlkörper vor der Endverformung nicht mit
zusätzlichen aufwendigen Maßnahmen stirnseitig abgedichtet
werden muß. Der Hohlkörper wird vielmehr so, wie er ggf.
vorgebogen am Gesenk eintrifft, in die inkompressible Flüssigkeit
gelegt, wobei durch entsprechende Beruhigung auch
die sich im Innenraum des Hohlkörpers befindende Flüssigkeit
blasenfrei ist. Anschließend kann durch Zusammenfahren der
Gesenkhälften bei noch offenen Stirnenden die Vorverformung
des Hohlkörpers problemlos durchgeführt werden, ohne daß
unkontrollierbare Umformvorgänge zu befürchten sind. Erst
jetzt, d. h. nach der Vorverformung werden die Stirnenden
des Hohlkörpers dicht verschlossen. Danach wird im Innenraum
des Hohlkörpers der erforderliche Druck aufgebracht, um
die zu verformenden Wandabschnitte an die Gesenkkontur
flächig anzupressen.
Ein stirnseitiges Abdichten des Hohlkörpers ist mithin erst
dann erforderlich, wenn der vorverformte Hohlkörper in die
Endform gebracht wird. Auf diese Weise ist es mit relativ
einfachen Mitteln möglich, aus runden oder eckigen Hohlkörpern
mittels Hydroformen maßlich präzise Formkörper zu erstellen,
wie dies insbesondere bei Achskörpern für Automobile
gewünscht wird.
Da während des Umformens keine Wanddickenänderungen des
Hohlkörpers eintreten können, ist es auch nicht mehr notwendig,
besondere steuerungs- und/oder regelungstechnische
Maßnahmen vorzusehen, mit deren Hilfe Druckveränderungen
im Innenraum des Hohlkörpers aufgrund von Volumenänderungen
Rechnung getragen werden müssen.
Die Lösung des der Erfindung zugrundeliegenden gegenständlichen
Problems besteht in den im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 2 aufgeführten Merkmalen.
Ein vorteilhafter Gesichtspunkt ist hierbei,
daß die Gesenkfuge des Gesenks sich nicht in der durch
die Längsachse des Hohlkörpers verlaufenden Horizontalebene
erstreckt. Sie befindet sich vielmehr parallel im Abstand
zu dieser Horizontalebene. Dies verhindert folglich,
daß bei der Vorverformung Teile der
Wandung in die Gesenkfuge gedrückt werden. Vielmehr wird
sichergestellt, daß von dem Stadium der Vorverformung an, in
welchem sich die Wandabschnitte zunächst in die Eckbereiche
der Gesenkkontur verformen, bis zu der Endverformung die
Wandabschnitte sich über die Gesenkfuge hinweg abwälzen
können. Auch kann die Wanddicke des Hohlkörpers und
damit die gewünschte Qualität des erzeugten Formkörpers
zweifelsfrei gewährleistet werden.
Ein weiterer bedeutender Vorteil der Erfindung sind die in
die Stirnenden einfahrbaren konischen Dorne. Diese werden
erst dann in die Stirnenden gefahren, wenn die Endverformung
stattfinden soll. Da die Mündungsbereiche der Gesenkkontur
für den Hohlkörper konisch ausgebildet sind, werden mit
Hilfe der konischen Dorne die hier befindlichen Wandabschnitte
des Hohlkörpers aufgebördelt. Dabei übersteigt
die erzeugte Flächenpressung in der Hohlkörperwand die
Streckgrenze des Materials, was zu einer absoluten Dichtheit
des Hohlkörpers für den Zeitraum der Endverformung führt.
Der hydraulische Innendruck wird mit Hilfe einer Hochdruckpumpe
aufgebracht, die während der Endverformung zugleich
dafür Sorge trägt, daß mit einer entsprechend großen Zuhaltekraft
die Dorne in den Stirnenden des Hohlkörpers dicht
eingepreßt bleiben.
Eine vorteilfhafte Weiterbildung der gegenständlichen Lösung
des anstehenden Problems wird in den Merkmalen des Patentanspruchs
3 gesehen. Die Ringwülste wirken beim Einpreßvorgang
der Dorne wie Schneidringe, was zu einer Erhöhung des Abdichteeffekts
führt. Da das Material der Dorne außerdem erheblich
härter als das Material des umzuformenden Hohlkörpers
gewählt werden kann, besitzen die Ringwülste auch
entsprechend lange Standzeiten. Die Querschnitte der Ringwülste
können sägezahnartig, das heißt scharfkantig sein.
Vorstellbar ist jedoch auch, daß die Ringwülste abgerundet
oder ggf. trapezförmig ausgebildet sind. Unabhängig von
dem Querschnitt der Ringwülste führt diese Art der zusätzlichen
Abdichtung nicht zu Nachteilen am letztlich umgeformten
Hohlkörper, da die durch die Ringwülste und durch die
Dorne verformten Abschnitte des Hohlkörpers ohnehin
abgetrennt werden. An jedem Dorn kann nur ein Ringwulst
vorgesehen sein. Zweckmäßiger ist es aber, pro Dorn zwei
oder mehr Ringwülste anzuordnen.
Ringwülste an hydraulischen Aufweitdornen für durch
Innendruck in Gesenken aufzuweitende Hohlkörper
sind an sich durch die DE-PS 7 10 912 bekannt.
Entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 4 ist jeder
Dorn mit einem Hydraulikzylinder koppelbar. Über diesen
mit Kolbenstange und Kolben ausgerüsteten Hydraulikzylinder
kann mit Hilfe einer inkompressiblen Flüssigkeit, beispielsweise
Wasser, ein so hoher axialer Druck erzeugt werden, daß
die Dorne einwandfrei dicht in die Stirnenden des Hohlkörpers
gepreßt werden und die Abdichtung auch aufrechterhalten,
wenn bei erhöhtem Innendruck die Endverformung stattfindet.
Die Dichtwirkung der Dorne in den Stirnenden des Hohlkörpers
wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 noch weiter
verbessert. In diesem Fall wird nämlich über die von der
Hochdruckpumpe beaufschlagten Kolben dafür Sorge getragen,
daß bei Erhöhung des Innendrucks im Hohlkörper die Dorne
dicht in die Stirnenden des Hohlkörpers gepreßt bleiben.
Da entsprechend den Merkmalen des Patentanspruchs 6 jede von
der Hochdruckpumpe beaufschlagbare Fläche der Kolben gleich
groß oder größer als die druckwirksame Innenfläche des Hohlkörpers
unmittelbar vor den Dornen bemessen ist, wird die
Kraftkomponente eindeutig kompensiert, welche durch den
für den endgültigen Umformvorgang notwendigen Überdruck
erzeugt wird und welche bestrebt ist, die Dorne auszutreiben.
Die Abdichtung der Stirnenden bleibt somit während des
gesamten endgültigen Umformprozesses gewährleistet.
Nach den Merkmalen des Patentanspruchs 7 ist einer der Dorne
mit einem Kanal versehen, der an eine mit der Hochdruckpumpe
verbundene Leitung angeschlossen ist. Über Bypass-Leitungen
können zugleich diejenigen Kolben bei der Hydraulikzylinder
beaufschlagt werden, welche die Dorne in den Stirnenden
des Hohlkörpers dicht gepreßt halten. Vorteilhaft sind die
wirksamen Flächen dieser Kolben größer bemessen als die
wirksamen Flächen der die Dorne in die Stirnenden des Hohlkörpers
einpressenden Kolben.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform besteht in den
Merkmalen des Patentanspruchs 8. Danach ist der Druck auf
den von der Hochdruckpumpe beaufschlagbaren Kolben abhängig von
dem Druck im Innenraum des vorverformten Hohlkörpers
hydraulisch oder elektrohydraulisch regelbar und über ein
separates Ventil direkt aufbringbar.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 in der Ansicht ein gerades, im Querschnitt rundes
Rohr;
Fig. 2 in perspektivischer Darstellung das Rohr der Fig. 1
in vorgebogener Konfiguration;
Fig. 3 im schematischen Querschnitt einen eine inkompressible
Flüssigkeit enthaltenden Behälter mit
eingesetztem offenen Gesenk und in das Gesenk
gelegtem vorgebogenem Rohr gemäß Fig. 2;
Fig. 4 die Darstellung der Fig. 3 bei zusammengefahrenen
Gesenkhälften und vorverformtem Rohr;
Fig. 5 in vergrößerter Darstellung im schematischen vertikalen
Längsschnitt den Stirnbereich eines im
Gesenk vorverformten Rohrs mit einer Abdicht- sowie
einer Druckeinheit;
Fig. 6 in vergrößerter Darstellung den Bereich VI der
Fig. 5 und
Fig. 7 die Darstellung der Fig. 4 bei fertig umgeformtem
Rohr.
Mit 1 ist in der Fig. 1 ein gerades, im Querschnitt rundes
Rohr bezeichnet, das zu einem Achskörper für einen Personenkraftwagen
hydraulisch umgeformt werden soll.
Zu diesem Zweck wird das Rohr 1 zunächst entsprechend der
Darstellung der Fig. 2 so vorgebogen, daß es in diesem
vorgebogenen Zustand 1a in ein Gesenk 2 gelegt werden kann,
das mit einer Gesenkkontur 3 versehen ist, welche das Rohr 1
letztlich erhalten soll.
Ein solches Gesenk 2 ist aus der Fig. 3 erkennbar. Dieses
Gesenk 2 besitzt eine untere Gesenkhälfte 2a und eine obere
Gesenkhälfte 2b, die in nicht näher dargestellter Weise mechanisch
relativ zueinander verlagerbar sind. Das Gesenk 2
befindet sich in einem mit Wasser 6 gefüllten Behälter 7.
Nach dem Einlegen des vorgebogenen Rohrs 1a in die untere
Gesenkhälfte 2a gemäß Fig. 3 dringt das Wasser 6 auch in den
Innenraum 8 des vorgebogenen Rohrs 1a ein. Nach Beruhigung
des Wassers 6 derart, daß keine Luftblasen mehr in ihm enthalten
sind, wird die obere Gesenkhälfte 2b an die untere
Gesenkhälfte 2a gedrückt, wobei im Bereich der vom kreisringförmigen
Querschnitt des vorgebogenen Rohrs 1a abweichenden
Gesenkkontur 3 das vorgebogene Rohr 1a entsprechend der
Darstellung der Fig. 4 umgeformt wird. Das vorgebogene Rohr
1a nimmt hierbei bis auf die Stirnenden 14 einen etwa rechteckigen Querschnitt an, wobei
die Oberseite 9, die Unterseite 10 und die Schmalseiten
11 dieses so vorgeformten Rohrs 1b konkav eingezogen sind.
Es preßt sich nur in die Eckbereiche der Gesenkkontur 3.
In diesem Zusammenhang ist zu sehen, daß die Gesenkfuge
12 des Gesenks 2 parallel im Abstand A zu der durch die
Längsachse 13 des Rohrs 1 bzw. des vorgebogenen Rohrs 1a
verlaufenden Horizontalebene E-E angeordnet ist. Auf diese
Weise wird verhindert, daß sich beim nachfolgend noch geschilderten
Endumformen des vorgebogenen Rohrs 1b Material
aus der Rohrwand in die Gesenkfuge 12 pressen kann.
Während des Vorumformens des vorgebogenen Rohrs 1a entsprechend
den Darstellungen der Fig. 3 und 4 bleiben die
Stirnenden 14 des gebogenen Rohrs 1a offen.
Zum Endverformen des vorgeformten Rohrs 1b werden gemäß
der Darstellung der Fig. 5 in die noch runden Stirnenden 14
des vorgeformten Rohrs 1b konische Dorne 15 gepreßt. In
der Fig. 5 ist nur ein Stirnende eines vorgeformten Rohrs
1b dargestellt.
Die Dorne 15 sind jeweils mit der Kolbenstange 16 eines Hydraulikzylinders
17 koppelbar. Die Koppelstelle 18 kann
lösbar gestaltet sein. Auf der Kolbenstange 16 sitzen im
axialen Abstand voneinander jeweils zwei Kolben 19, 20 mit unterschiedlich
großen mit hydraulischem Druck P(e) bzw. P(a) beaufschlagbaren
Kolbenflächen A(1), A(2). Die mit den Drücken
P(e) und P(a) beaufschlagbaren Zylinderräume 21 und 22 sind
voneinander dicht getrennt. Während beim Kolben 19 sowohl
der Zylinderraum 21 als auch der Zylinderraum 23 über die
Leitungen 24 und 25 mit einem inkompressiblen Medium, wie
z. B. Wasser, beaufschlagbar sind, ist der Kolben 20 nur
hinsichtlich der Kolbenfläche A(2) beaufschlagbar, und zwar
von einer Hochdruckpumpe 26 über eine Bypass-Leitung 27. Der
Zylinderraum 28 ist über eine Leitung 29 an die Umgebung
angeschlossen.
Die Hochdruckpumpe 26 steht außerdem über eine Leitung 30
sowie einen Kanal 31 in einem der Dorne 15 mit dem Innenraum
8a des vorgeformten Rohrs 1b in Verbindung.
Desweiteren ist aus den Fig. 5 und 6 zu erkennen, daß die
Dorne 15 im Kontaktbereich mit den Stirnenden 14 mit nebeneinander
angeordneten sägezahnartigen Ringwülsten versehen
sind.
Außerdem lassen die Fig. 5 und 6 erkennen, daß die Mündungsbereiche
33 der Gesenkkontur 3 konisch ausgebildet
sind.
Beim Einfahren der Dorne 15 in die Stirnenden 14 des vorgeformten
Rohrs 1b mit Hilfe der auf den Kolbenflächen A(1)
beaufschlagbaren Kolben 19 werden die mit den Ringwülsten 32
versehenen Bereiche der Dorne 15 mit einer solchen Schließkraft F(e) so in die Stirnenden 14 des
vorgeformten Rohrs 1b gepreßt, daß diese sich an die konischen
Mündungsbereiche 33 der Gesenkkontur 3 anlegen. Hierdurch
wird die aus den Fig. 5 und 6 erkennbare Bördelung
34 des vorgeformten Rohrs 1b erreicht. Dabei übersteigt
die erzeugte Flächenpressung in der Rohrwand die Streckgrenze
seines Materials.
Dadurch, daß die Dorne 15 im Kontaktbereich mit den Stirnenden
14 des vorgeformten Rohrs 1b mit den nebeneinander
angeordneten Ringwülsten 32 versehen sind, wird die Dichtwirkung
noch weiter erhöht.
Die zum Aufbau des Innendrucks P(i) für die endgültige Umformung des vorgeformten Rohrs
1b notwendige Schließkraft F(e) wird mittels der Kolben
19 über die Kolbenstange 16, an deren Enden die Dorne 15
angeordnet sind, erzeugt, indem über die Leitung 24 Druckwasser
auf die Kolbenfläche A(a) des Kolbens 19 geleitet wird.
Mittels der Hochdruckpumpe 26 wird dann über die Leitung
30 und den Kanal 31 Wasser in den Innenraum 8a des vorgeformten
Rohrs 1b gedrückt und damit ein so hoher Druck P(i)
erzeugt, daß die Wandung des vorgeformten Rohrs 1b im Bereich
der Gesenkkontur 3 vollständig flächig an diese gepreßt
wird (Fig. 7). Es wird der Rohrabschnitt 35 gebildet.
Mit der Erhöhung des Innendrucks P(i) im Innenraum 8a des
vorgeformten Rohrs 1b könnten aber die Dorne 15 aus der
Abdichtstellung herausgedrückt werden. Um dies zu verhindern, werden
über die Bypass-Leitungen 27 mittels der Hochdruckpumpe
26 die Kolben 20 mit Druckwasser beaufschlagt, so daß auf den Kolbenflächen
A(2) ein Druck P(a) wirkt. Da die Kolbenflächen A(2) der
Kolben 20 etwa gleich groß oder größer als die druckwirksame
Innenfläche A(i) des vorgeformten Rohrs 1b unmittelbar vor
den Dornen 15 bemessen ist, wird die Kraftkomponente F(i) - erzeugt durch den
für den Umformvorgang notwendigen Innendruck P(i) - die die Dorne 15 auszutreiben
versucht,
durch den
auf die Kolbenflächen A(2) der Kolben 20 wirkenden Druck
P(a) kompensiert.
Claims (8)
1. Verfahren zum hydraulischen Umformen eines rohrförmigen
Hohlkörpers (1a) in einem zweigeteilten Gesenk (2), bei
welchem der Hohlkörper (1a) in das offene Gesenk (2) gelegt
wird, danach die Gesenkhälften (2a, 2b) unter Verformung des
Querschnitts des Hohlkörpers (1a) mit Annäherung an die
Gesenkkontur (3) gegeneinander verlagert und anschließend
bei abgedichteten Stirnenden (14) des vorverformten Hohlkörpers
(1b) dessen Wandabschnitte mit Hilfe eines von innen
aufgebrachten hydraulischen Drucks (P(i)) flächig gegen
die Gesenkkontur (3) gepreßt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vorformen bei offenen Stirnenden (14) des
in einer blasenfreien inkompressiblen Flüssigkeit (6)
liegenden Hohlkörpers (1a) durchgeführt wird und erst danach
die Stirnenden (14) des vorverformten Hohlkörpers (1b)
verschlossen werden, und daß anschließend die Endformgebung
durch Innendruck bewirkt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, welche ein Gesenk (2) mit zwei relativ zueinander verlagerbaren
Gesenkhälften (2a, 2b) sowie Mittel (15) zum Verschließen
der Stirnenden (14) des Hohlkörpers (1b) und zum
Aufbringen eines hydraulischen Drucks (P(i)) im Innenraum
(8a) des Hohlkörpers (1b) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesenkfuge (12) des in
einen Behälter (7) mit einer inkompressiblen Flüssigkeit (6)
einbringbaren Gesenks (2) parallel zu
der durch die Längsachse (13) des Hohlkörpers (1a, 1b) verlaufenden
Horizontalebene (E-E) im Abstand (A) angeordnet ist, daß die
Mündungsbereiche (33) der Gesenkkontur (3) konisch ausgebildet
sind, daß die Mittel zum Verschließen der Stirnenden
(14) des Hohlkörpers (1b) aus mit hydraulischem Druck (P(e))
in die Stirnenden (14) einfahrbaren konischen Dornen (15)
bestehen und daß die Mittel zum Aufbringen des hydraulischen
Innendrucks (P(i)) eine über zumindest einen Dorn (15) mit
dem Innenraum (8a) des Hohlkörpers (1b) in hydraulischer
Verbindung stehende sowie eine Zuhaltekraft auf die Dorne
(15) ausübende Hochdruckpumpe (26) umfassen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dorne (15) im Kontaktbereich mit
den Stirnenden (14) des Hohlkörpers (1b) mit wenigstens
einem Ringwulst (32) versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Dorn (15) mit einem
Hydraulikzylinder (17) koppelbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Hydraulikzylinder (17) eine
Kolbenstange (16) und zwei in hydraulisch voneinander getrennten
Zylinderräumen (21, 23; 22, 28) auf der mit dem
benachbarten Dorn (15) koppelbaren Kolbenstange (16) sitzende
Kolben (19; 20) aufweist, wobei jeweils ein Kolben (20)
jedes Hydraulikzylinders (17) und der Innenraum (8a) des
vorverformten Hohlkörpers (1b) gemeinsam von der Hochdruckpumpe
(26) beaufschlagbar sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß jede von der Hochdruckpumpe (26) beaufschlagbare
Fläche (A(2)) der Kolben (20) gleich groß oder
größer als die druckwirksame Innenfläche (A(i)) des vorgeformten
Hohlkörpers (1b) unmittelbar vor den Dornen (15)
bemessen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochdruckpumpe (26) mittels
einer durch einen Dorn (15) geführten Leitung (30) mit
dem Innenraum (8a) des vorverformten Hohlkörpers (1b) sowie
über Bypass-Leitungen (27) mit den Zylinderräumen (22) der
von ihr beaufschlagbaren Kolben (20) beider Hydraulikzylinder (17) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck (P(a)) auf den Kolben
(20) entsprechend dem Druck (P(i)) im Innenraum (8a)
hydraulisch oder elektrohdraulisch regelbar und über ein
separates Ventil direkt aufbringbar ist.
Priority Applications (4)
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ID=6407296
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