DE19533828C2 - Vorrichtung zum Innenhochdruckumformen von rohrförmigen Rohlingen - Google Patents
Vorrichtung zum Innenhochdruckumformen von rohrförmigen RohlingenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Innenhochdruckumfor
men von geschlossenen, umfänglich einstückigen Rohlingen.
Aus der DE 39 27 896 C2 ist eine Vorrichtung zum lagegenauen Be
festigen von Teilen auf einem rohrförmigen Rohling bekannt, wo
bei in Bearbeitungslage der Rohling und die auf ihn mit Spiel
gesteckten Teile in einer entsprechenden formnegativen Gravur
eines in vier Viertel geteilten Umformwerkzeuges eingelegt sind.
In den Rohling wird ein länglicher, elastisch verformbarer, ein
seitig offener Hohlkörper, in den eine Druckflüssigkeit einge
füllt ist, eingeführt. Der damit als Behälter für die Flüssigkeit dienende
Hohlkörper ist im Bereich des einen Endes des Rohlings an einem
Auflager des Werkzeuges abgestützt und am anderen Ende an einem
Mundstück einer Hydraulikanlage flüssigkeits- und druckdicht be
festigt. Das Mundstück liegt am Umformwerkzeug an und stützt da
bei den Rohling an diesem Ende ab. Das als Druckeinleitungskör
per ausgebildete Mundstück weist einen Druckübersetzerkolben
auf, mit dem die Hydraulikanlage über einen im Mundstück vorge
sehenen und in den Behälter mündenden Druckkanal auf die Druck
flüssigkeit einen Hochdruck ausübt, wodurch der elastisch ver
formbare Behälter sich ausdehnt und sich an die Innenseite des
Rohlings anlegt. Durch weitere Druckerhöhung wird der hydrauli
sche Druck über den Behälter an den Rohling weitergegeben, wel
cher dadurch radial aufgeweitet wird, so daß die aufgesteckten
Teile aufgrund der Umfangsvergrößerung einen Preßsitz auf dem
Rohling erhalten. Eine Umformung von dünnwandigen Rohlingen mit
einem Wandstärken-Durchmesser-Verhältnis von höchstens 1 zu 10
ist mit der bekannten Vorrichtung jedoch nicht in kontrollierter
Weise möglich, da das Material des Rohlings bei den erzeugten
hohen Drücken im Bereich von über 1000 bar auch axial zu fließen
anfängt und zum Auflager hin ausweicht, so daß mit der dadurch
verbundenen Verlängerung und somit der Wandstärkenverringerung
des länglichen Rohlings für diesen die Gefahr des Reißens sehr
groß ist. Desweiteren können mit der Vorrichtung Aushalsungen am
Rohling nicht erzeugt werden. Auch ist das Befüllen des Behäl
ters hinsichtlich seiner Befüllungslage festgelegt, da dieser
nur in vertikaler Stellung mit der Öffnung nach oben angeordnet
sein kann, um eine sinnvolle Befüllung mit Druckflüssigkeit zu
gewährleisten und die eingefüllte Flüssigkeit verliersicher zu
behalten. Der befüllte Behälter wird dann erst an dem Mundstück
von unten her befestigt, wonach der Behälter in den Rohling ein
geführt wird, bis das Mundstück an diesem anliegt. Dies ist ver
fahrenstechnisch relativ aufwendig.
Des weiteren ist aus der DE 43 39 290 A1 eine zapfenförmige Aus
bildung der Stirnseite des Druckstempels und die axiale Ver
schiebung des Wandungswerkstoffes mittels Druckstempel zur Mitte
des Rohlings hin bekannt. Die Dichtfunktion wird durch eine ra
diale Anlage einer speziellen zapfenartigen Ausbildung der
Stirnseite des Druckstempels innerhalb des Rohlings in Form ei
nes Preßsitzes des Druckstempels im Rohling, der beim keilförmi
gen Aufweiten des Rohlings in der Einschiebebewegung des Druck
stempels entsteht, und durch eine axiale Anlage einer vorsprin
genden Schulter der Stirnseite des Druckstempels am Rohlingende
gebildet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum
Innenhochdruckumformen von geschlossenen, umfänglich einstücki
gen Rohlingen aufzuzeigen, durch die bei der Umformung in einfa
cher Weise gezielt die Wandstärke des umzuformenden geschlosse
nen Rohlings eingestellt werden kann.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentan
spruches 1 gelöst.
Aufgrund der Ausbildung des Abstützkörpers und des Druckeinlei
tungskörpers als axial verschiebbare Druckstempel erfolgt bei
Ausübung eines Fluidhochdruckes keine unkontrollierte Wandstär
kenverminderung des Rohlings infolge einer Verlängerung des Roh
lings durch axiales Fließen des Rohlingmaterials, da die Druck
stempel beidseitig den Rohling abstützen. Durch die entsprechend
dem umzuformenden Rohling in Umfangskontur und Bemaßung gestal
tete Ausbildung der Druckstempel können diese innerhalb der Gra
vur des Umformwerkzeuges verschoben werden. Mit einer definier
ten Bewegungssteuerung der Druckstempel wird hierbei ein fein
fühliges Nachschieben des Rohlings möglich, wobei dieser ver
kürzt wird. Je nach angelegter Schubkraft der Druckstempel kann
dadurch die gewünschte Wandstärke des Rohlings auch bei einer
partiell vorgesehenen Querschnittserweiterung entsprechend der
Gravur gezielt eingestellt werden. Dabei ist auch ein Anstauchen
des Rohlinges im Bereich der Querschnittserweiterung und somit
dort eine Wandstärkenerhöhung möglich. Bei der Ausbildung von
Aushalsungen weisen diese immer eine geringere Wandstärke als
der hohlzylindrische Rohling auf. Trotz dieser bereichsweise
unterschiedlichen Wandstärken ist dennoch aufgrund der Erfindung
bei gezielter Einstellung einer Wandstärke in einem Bereich de
ren Größe über alle Bereiche hinweg absehbar. Desweiteren wird
die Ausbildung der Druckstempel vereinfacht, da die bei bekann
ten Nachführstößeln vorgesehenen, stirnseitig angeordneten axia
len Zapfen entfallen und die an den Rohlingsenden axial anlie
genden Stirnseiten der Druckstempel im Bereich der Abdichtung
eben ausgebildet werden können. Der Durchmesser der wegfallenden
Zapfen entspricht etwa dem Innendurchmesser des Rohlings. Die
Zapfen werden in den Rohling eingeführt, so daß der Stößel zum
Abdichten des Rohlings und damit zum Aufbau eines ausreichend
hohen Innendruckes einerseits und zur Vermeidung einer Falten
bildung am Rohling beim Nachschieben andererseits durch die paß
genaue Anordnung in dem von Gravur, Stößelstirnseite und Zapfen
mantel begrenzten umlaufenden Ringspalt im Rohling stramm einge
steckt ist. Die Funktion der Zapfen bzw. des genannten Ringspal
tes wird erfindungsgemäß von dem druckbeaufschlagten Hohlkörper
in an der Rohlinginnenseite stramm anliegendem Zustand gemeinsam
mit der Stirnseite des Druckstempels erbracht.
Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung kann dem Unteran
spruch 2 entnommen werden.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt
die Figur in einem seitlichen Längsschnitt abschnittsweise die
erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Öffnungsstellung des
Umformwerkzeuges.
In der Figur ist ein Umformwerkzeug 1 dargestellt, das einer
Vorrichtung zum Innenhochdruckumformen zugeordnet ist und in ein
Ober- und ein Unterwerkzeug 2, 3 hälftig geteilt ist. Das Ober-
und Unterwerkzeug 2, 3 sind als Matrize ausgebildet und weisen
auf einander zugewandter Seite eine sich über ihre gesamte Länge
erstreckende halbzylindrische Gravur 4 auf, in der ein hohlzy
lindrischer Rohling 5, also ein Zylinderrohr, aufnehmbar ist.
Bei anderer Formgebung des Rohlinges 5 ist die jeweilige Gravur
4 der Werkzeuge 2, 3 entsprechend ausgebildet. Der längliche hoh
le Rohling 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel geschlossen und
umfänglich einstückig ausgestaltet. Der Rohling 5 und die Gravur
4 sind aufeinander paßgenau oder mit einem geringem Untermaß des
Rohlings 5 bezüglich der Gravur 4 abgestimmt.
Das Ober- und das Unterwerkzeug 2, 3 sind hier beide vertikal
verschiebebeweglich - sichtbar durch den Doppelpfeil - angeord
net und sind Bestandteil einer Innenhochdruck-Umformpresse. Das
Oberwerkzeug 2 kann auch einem hubbeweglichen Pressenstößel und
das Unterwerkzeug 3 einem ortsfesten Pressentisch der Umform
presse zugeordnet sein.
An den beiden offenen Enden 6, 7 des Rohlinges 5, das im übrigen
relativ dünnwandig ist, wobei das Verhältnis von Wandstärke zu
Durchmesser im Bereich von 1 zu 10 bis etwa 1 zu 20 liegt, wird
das Rohling 5 von jeweils einem Druckstempel 8, 9 axial abge
stützt. Die Druckstempel 8, 9 sind bezüglich der Enden 6, 7 des
Rohlinges 5 in der Gestaltung der Außenkontur formgleich und mit
gleicher Bemaßung ausgebildet, so daß der Rohling 5 zum einen
druckdicht innerhalb der Gravur 4 abgestützt ist und daß zum an
deren die Druckstempel 8, 9 in der Gravur 4 mit Druck auf die En
den 6, 7 des Rohlings 5 verschiebbar sind.
Der als Druckeinleitungskörper ausgebildete Druckstempel 8 weist
eine axiale Durchführung 10 auf, die von einem Hohlbolzen 11
durchsetzt ist. Der Hohlbolzen 11 besitzt auf seinem rohlingab
gewandten Ende 12 ein Schraubgewinde, auf dem eine Kontermutter
13 aufgeschraubt ist, durch welche der Bolzen 11 am Druckstempel
8 befestigt ist. Auf der gleichen Seite ist am Druckstempel 8
eine Hochdruckleitung 14 druck- und flüssigkeitsdicht ange
schlossen, die einerseits mit einem Druckflüssigkeitsreservoir
einer hochdruckerzeugenden Hydraulikanlage verbunden ist und an
dererseits durch ihren Anschluß an den Druckstempel 8 mit einem
Druckkanal 15 unmittelbar fluidisch verbunden ist, der von der
axial durch den Hohlbolzen 11 hindurch sich erstreckenden Höh
lung gebildet ist. Durch die Verbindung des Druckstempels 8 mit
einer axial verschieblichen Hochdruckleitung 14, die an den
Druckkanal 15 auf dem Hohlkörper 19 abgewandten Seite ange
schlossen ist, kann die Druckflüssigkeit in den Hohlkörper 19 in
einfacher Weise lageunabhängig eingeleitet und ein gleichmäßiger
Druck über den Hohlkörper 19 auf den umgebenden Rohling 5 trotz
der Mitnahmebewegung des nachschiebenden Druckstempels 8 ausge
übt werden.
Zwischen der rohlingzugewandten Stirnseite 16 des Druckstempels
8 und der Unterseite 17 des Bolzenkopfes 18 des Hohlbolzens 11
ist ein länglicher hülsenartiger Hohlkörper 19 eingeklemmt, der
elastisch verformbar ist. Der Hohlkörper 19 ist dazu mit einer
stirnseitigen Öffnung 20 über den Bolzenkopf 18 gesteckt, wobei
der Öffnungsrand 21 des Hohlkörpers 19 aus über ein Anziehen des
Hohlbolzens 11 in Zusammenarbeit mit der Kontermutter 13 druck-
und flüssigkeitsdicht verklemmt ist. Zur Verstärkung dieser Be
festigung sind an der Unterseite 17 des Bolzenkopfes 18 und an
der Stirnseite 16 des Druckstempels 8 um den Bolzenschaft 22 um
laufende Verklemmungswulste 23 angeformt, die sich in den ela
stischen Öffnungsrand 21 einpressen. Der innerhalb des Hohlbol
zens 11 verlaufende Druckkanal 15 mündet in die Öffnung 20 des
Hohlkörpers 19 und somit in dessen Innenraum 24 aus.
Die Gravur 4 des Umformwerkzeuges 1 weist in Abweichung von der
formgetreuen Abbildung des Rohlinges 5 eine Querschnittserweite
rung auf, die durch eine rechtwinklig von der axialen Er
streckung der Gravur 4 und vertikal nach oben hin abknickenden
kaminartigen Abzweigung 25 gebildet ist, welche nach außen hin
offen ist. Die Abzweigung 25 ist von einem Gegenhaltestempel 26
verschlossen, der in dieser verschiebbar geführt ist.
Zur Herstellung eines Rohlinges 5 mit einer rechtwinklig abkni
ckenden Aushalsung wird dieses in das Unterwerkzeug 3 eingelegt,
worauf das Umformwerkzeug 1 durch Absenken des Oberwerkzeuges 2
auf den Rohling 5 geschlossen wird. Nachdem der Hohlkörper 19 an
dem Druckstempel 8 befestigt ist, wird in den Innenraum 24 des
Hohlkörpers 19 Druckflüssigkeit über die Hochdruckleitung 14 und
den Druckkanal 15 eingeleitet. Die Druckflüssigkeit wird nun von
der Hydraulikanlage vorläufig mit einem bezüglich des Umform
druckes vergleichsweise niedrigen Druck beaufschlagt, wodurch
der Hohlkörper 19 biegesteif wird und die Form eines Stabes an
nimmt. Dann werden die Druckstempel 8, 9 gleichzeitig durch einen
Verschiebeantrieb zum Rohling 5 hin in Bewegung gesetzt, bis
diese an den Enden 6, 7 des Rohlinges 5 stirnseitig anliegen, wo
bei der mit Druckflüssigkeit befüllte Hohlkörper 19 in den Roh
ling 5 eingeführt wird. Der Gegenhaltestempel 26 wird in die
Ebene der Längserstreckung der Gravur 4 verfahren. Die Druck
stempel 8, 9 liegen druckdicht an den Enden 6, 7 des Rohlinges 5
an, so daß ein Entweichen des Hohlkörpers 19 über etwaige Spalte
zwischen Druckstempel 8, 9 und Rohling 5 unterbleibt.
Hierauf wird bei Aufbringung einer entsprechend ausreichenden
Zuhaltekraft der Umformpresse über die Hydraulikanlage im Innen
raum 24 des Hohlkörpers 19 ein Hochdruck im Bereich zwischen
1000 und 4000 bar aufgebaut. Der Hohlkörper 19, der in der ein
geführten Lade über die gesamte axiale Erstreckung des Rohlinges
5 verläuft, dehnt sich - gepfeilt dargestellt - allseitig aus
und legt sich an den Wänden des Rohlinges 5 und den Druckstem
peln 8, 9 sowie dem Gegenhaltestempel 26 an. Darauf wird dieser
gesteuert nach außen zurückgezogen, so daß das Rohlingmaterial,
das unter diesen hohen Drücken fließfähig geworden ist, von dem
fluidhochdruckbeaufschlagten Hohlkörper 19 in die Abzweigung 25
hinein gepreßt wird.
Hierbei ist für das Material des Hohlkörpers 19 erforderlich,
auch unter den ausgeübten Drücken möglichst elastisch zu sein,
um sich an die Rohlingwandung zu schmiegen, so daß diese dem
Verlauf der Abzweiung 25 folgt und sich an deren Wandung anlegt.
Die Länge sollte hierbei an die Rohlinglänge angepaßt sein, so
daß Wandstärkenverringerungen des Hohlkörpers 19, die sich bei
einem vergleichsweise kurzen Hohlkörper 19 infolge dessen Aus
dehnung unter Hochdruck ergeben würden, von vorneherein verhin
dert werden. Desweiteren sollte das elastische Material beim Um
biegen um die Kante 27 der Abzweigung 25 reiß- bzw. bruchfest
sein. Dies kann beispielsweise über eine geeignete Dimensionie
rung der Wandstärke des Hohlkörpers 19 im Bereich zwischen 3 und
8 mm je nach Rohlingdurchmesser erreicht werden. Das Material
kann dabei aus einem Gummi gefertigt sein.
Die Wandstärke des derart querschnittserweiterten Rohlinges 5
kann durch eine weitere Verschiebung der Druckstempel 8, 9 auf
einander zu während des Umformprozesses nach Bedarf abgestimmt
werden. So ist zum Beispiel eine Konstanthaltung der Wandstärke
des Rohlinges 5 bei gleichzeitiger Verkürzung seiner Länge über
seine axiale Erstreckung hinweg denkbar, wozu die Druckstempel
8, 9 zur Verschiebung symmetrisch zueinander vom Verschiebean
trieb verfahren werden und das Rohlingmaterial in die Abzweigung
25 nachschieben und wobei es lediglich in der Aushalsung durch
die Abstreckung zu einer verminderten Wandstärke und der Aushal
sung gegenüberliegend durch Anstauchung zu einer vergrößerten
Wandstärke kommt. Auch können die Druckstempel 8, 9 in ihrer an
fänglichen Abstützlage verbleiben, wodurch sich eine gleichmäßi
ge Wandstärkenverringerung ergibt. Der Stempel 8 wie auch der am
geschlossenen Ende des Hohlkörpers anliegende Stempel 9 begren
zen mit ihrer Stirnseite 16 und der Außenfläche des Hohlkörpers
19 sowie der Gravur 4 einen Spalt, in den der Rohling 5 mit sei
nen Enden 6,7 beim Einführen des Hohlkörpers 19 eingesteckt
wird. Durch Verstärkung des Innendruckes im Hohlkörper 19 und
dessen dabei erfolgende weitere Aufweitung legt sich dieser
stramm an den Rohling 5 an, so daß beim Nachschieben der Stempel
8, 9 keine Faltenbildung am Rohling 5 auftritt.
Durch den aufgebrachten Hochdruck wird der im Innenraum 24 des
Hohlköpers 19 befindliche Bolzenkopf 18 des Hohlbolzens 11 zu
sätzlich auf den Öffnungsrand 21 des Hohlkörpers 19 gepreßt, was
eine weitere Verbesserung der Abdichtung bewirkt. Zur Verschie
bung des Druckstempels 8 muß die Hochdruckleitung 14 zumindest
in axialer Richtung mitnahmebeweglich sein.
Nach der entsprechend der Ausbildung der Abzweigung 25 erzeugten
Aushalsung am Rohling 5 wird der Hochdruck im Innenraum 24 des
Hohlkörpers 19 von der Hydraulikanlage zurückgenommen, wobei der
Hohlkörper 19 sich elastisch zurückbildet und nun nicht mehr an
der Rohlingwandung anliegt. Der Gegenhaltestempel 26 sowie die
Druckstempel 8,9 können dann zurückgezogen werden, wobei der
Hohlkörper 19 aus dem Rohling 5 herausgezogen wird. Das Umform
werkzeug 1 kann dann geöffnet und der fertig umgeformte Rohling
5 diesem entnommen werden. Die Druckflüssigkeit kann bei Nicht-
Gebrauch des Druckstempels 8 wieder über den Druckkanal 15 und
die Hochdruckleitung 14 in das Flüssigkeitsreservoir zurückflie
ßen.
Durch die Verwendung eines elastisch verformbaren Hohlkörpers 19
tritt die Druckflüssigkeit nicht in direkten Kontakt mit dem
Rohlingmaterial. Dadurch können Rohlinge 5 umgeformt werden, deren
Material hochkorrosiv ist oder auf das die Druckflüssigkeit che
misch aggressiv wirken würde. Desweiteren wird die Umgebung des
Rohlings 5 und des Werkzeuges 1 nach außen vor austretender Druck
flüssigkeit, insbesondere bei einem Bruch des Rohlings 5 ge
schützt. Andererseits wird die beim herkömmlichen Innenhoch
druckumformen nach dem Umformvorgang aus dem Rohling 5 nach außen
abfließende Druckflüssigkeit nicht mit Partikeln verschmutzt, so
daß diese nicht mehr zur Wiederverwendung unter Einsatz ver
schiedener Filter neu aufbereitet werden muß. Umwälzpumpen und
aufwendige Tankanlagen sind gleichfalls nicht mehr notwendig, da
keine Verluste an der Druckflüssigkeitsmenge auftreten. Der
Hohlkörper 19 dichtet somit in einfacher Weise Rohling 5 und Werk
zeug 1 im Bereich der Gravur 4 allseitig ab, wodurch bisherige um
fangreiche Abdichtungsvorrichtungen druckstempel- und gegenhal
testempelseitig entfallen.
Desweiteren sind auch perforierte Rohlinge, die im Abgasstrang
einer Brennkraftmaschine einer Kraftfahrzeuges Verwendung fin
den, umformbar, da durch die Löcher aufgrund des abschirmenden
Hohlkörpers 19 zum einen kein Wasser nach außen treten kann und
zum anderen diese vom Hohlkörper selbst ausgefüllt werden, wo
durch verhindert wird, daß Rohlingmaterial in diese hinein
fließt, bzw. gepreßt wird. Eine Verwendung ist auch bei Kühler
rohren, bzw. in der Heizung oder Klimaanlage bei einem Kraft
fahrzeug vorstellbar. Weiterhin ist die Formung mehrerer auch
unter unterschiedlichen Winkeln abknickende Aushalsungen entlang
der axialen Erstreckung des Rohlinges und die Gestaltung einer
oder mehrerer axial verlaufender Querschnittserweiterungen des
Rohlinges über einen Teilabschnitt hinweg denkbar. Darüber hin
aus ist es denkbar, hohle Rohlinge mit beliebi
gen Durchbrüchen oder auch offene Profile, ja sogar ebene Plati
nen umzuformen. Außerdem können die umzuformenden Bauteile auch
mehrstückig und miteinander verschweißt sein, beispielsweise als
"tailored tubes" oder doppelwandige Rohre.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Innenhochdruckumformen eines rohrförmigen
Rohlings (5), mit einem zweigeteilten Umformwerkzeug (1), in
welchem eine von beiden Werkzeugzeugteilen (2, 3) gebildete form
bestimmende Gravur (4) eingearbeitet ist, und mit zwei Druck
stempeln (8, 9), die im geschlossenen Umformwerkzeug (1) jeweils
an einem Ende (6, 7) des in die Gravur (4) eingelegten Rohlings
(5) hochdruckdichtend anliegen und während des Innenhochdruckum
formens durch Hineinfahren in die Gravur (4) eine axiale, zur
Mitte des Rohlings (5) hin rohlingmaterialnachliefernde Kraft
auf den Rohling (5) ausüben, wobei im geschlossenen Umformwerk
zeug (1) der Kontakt einer (8) der Druckstempel (8, 9) mit dem Ende
(6,7) des Rohlings (5) allein durch eine Anlage der dem Rohling
(5) zugewandten im Bereich der Abdichtung eben ausgebildeten
Stirnseite (16) des Druckstempels (8) gebildet ist, durch wel
che Anlage der Rohling (5) am Ende (6, 7) verschlossen ist, und
wobei an der den Rohling (5) beaufschlagenden Stirnseite (16)
dieses Druckstempels (8) ein elastisch aufweitbarer, längli
cher, einseitig offener und mit einer zur Erreichung der Anlage
am Rohling (5) erfolgenden Verschiebebewegung des Stempels (8)
in den Rohling (5) einführbarer Hohlkörper (19) angeordnet ist,
der über einen im zugeordneten Druckstempel (8) verlaufenden,
mit der der Stirnseite (16) zugewandten Öffnung (20) des
Hohlkörpers (19) druck- und fluiddicht verbundenen Druckkanal
(15) mit Druckflüssigkeit befüllbar ist und während des den Roh
ling (5) aufweitenden Innenhochdruckumformvorganges durch den
Fluidhochdruck aufgeweitet am Rohling (5) über dessen ge
samte Länge hinweg anliegt und der an seinem Öffnungsrand (21)
zwischen der Stirnseite (16) des Druckstempels (8) einerseits
und der dieser zugewandten Unterseite (17) eines in die Öffnung
(20) des Hohlkörpers (19) hineinragenden Bolzenkopfes (18) eines
eine axiale Durchführung (10) des Druckstempels (8) durchset
zenden und an diesem befestigten Hohlbolzens (11) andererseits
eingeklemmt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl an der Unterseite (17) des Bolzenkopfes (18) als auch
an der Stirnseite (16) des Druckstempels (8) um den Bolzen
schaft (22) umlaufende Verklemmungswulste (23) angeformt sind,
die in Klemmlage des Hohlkörpers (19) in diesen eingepreßt sind.
Priority Applications (1)
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DE1995133828 DE19533828C2 (de) | 1995-09-13 | 1995-09-13 | Vorrichtung zum Innenhochdruckumformen von rohrförmigen Rohlingen |
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