DE4017002A1 - Strahlenquelle fuer quasimonochromatische roentgenstrahlung - Google Patents
Strahlenquelle fuer quasimonochromatische roentgenstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Strahlenquelle zur Erzeugung
einer im wesentlichen monochromatischen Röntgenstrahlung,
mit einer Anode zur Erzeugung von Röntgenstrahlung, einem
von der Anode umschlossenen Target zur Umsetzung von
Röntgenstrahlung in Fluoreszenzstrahlung und mit einem
zwischen dem Target und der Anode befindlichen Schirm zur
Abschirmung des Targets gegen Elektronen.
Eine solche Strahlenquelle ist aus der DE-OS 37 16 618
bekannt. Der Metallschirm hat dabei die Aufgabe, (Streu)-
Elektronen von dem Target fernzuhalten, die dazu führen
würden, daß im Target außer der praktisch monochromatischen
Fluoreszenzstrahlung polychromatische Bremsstrahlung
entsteht. Dieser Schirm wird von der aus der Anode emittierten
Röntgenstrahlung durchsetzt, die im Target in
Fluoreszenzstrahlung umgesetzt wird. Um zu vermeiden, daß
der Schirm zuviel Röntgenstrahlung absorbiert und andererseits
durch Streu- oder Sekundärelektronen selbst
(polychromatische) Röntgenstrahlung emittiert, ist der
Schirm so dünnwandig wie möglich und besteht aus einem
niederatomigen Material (z. B. Titan (bei einem Target aus
Tantal)).
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Strahlenquelle der
eingangs genannten Art so auszugestalten, daß noch mehr
Fluoreszenzstrahlung bzw. monochromatische Röntgenstrahlung
erzeugt werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Schirm ein Element mit hoher
Ordnungszahl enthält.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein
Schirm, der ein Element mit hoher Ordnungszahl (als "hoch"
im Sinne der Erfindung wird dabei eine Ordnungszahl bezeichnet,
deren Abweichung von der Ordnungszahl des
Targetmaterials klein im Vergleich zu der betreffenden
Ordnungszahl ist) im Periodensystem der Elemente enthält,
zwar mehr Röntgenstrahlung von der Anode absorbiert als
ein gleich starker Schirm aus einem niederatomigen
Element, daß aber durch den ein Element mit hoher
Ordnungszahl umfassenden Schirm Bremsstrahlung erzeugt
wird, die im Target überwiegend in Fluoreszenzstrahlung
umgesetzt wird. Auf diese Weise kann die Ausbeute an
Fluoreszenzstrahlung insgesamt erhöht werden.
Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß
der Schirm und das Target jeweils das gleiche Element mit
hoher Ordnungszahl enthalten. Dabei ist in noch weiterer
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Schirm und
das Target aus Tantal bestehen. Der Vorteil der Weiterbildung
besteht einerseits darin, daß die thermische Ausdehnung
von Target und Schirm in beiden Fällen gleich ist, so
daß es bei einer Erwärmung nicht zu mechanischen Spannungen
kommen kann und andererseits darin, daß die spektrale
Reinheit des erzeugten Spektrums möglichst wenig verschlechtert
wird, weil die im Schirm erzeugte charakteristische
Strahlung die gleiche Wellenlänge hat wie die
im Target erzeugte Fluoreszenzstrahlung. Bei Tantal als
Material für das Target und den Schirm kommt noch der hohe
Schmelzpunkt dieses Materials hinzu, so daß die Strahlenquelle
mit einer wesentlich größeren elektrischen Leistung
beaufschlagbar ist, als dies bei der bekannten Strahlenquelle
mit einem Titanschirm möglich ist.
In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Strahlenquelle einen Kolben umfaßt, der
einen im Betriebszustand evakuierten Raum umschließt, in
dem sich die Anode, der Schirm und das Target befinden.
Während bei der bekannten Strahlenquelle der Schirm die
Strahlenquelle nach außen hin hermetisch abdichtet, so daß
das Target und die ihm zugewandte Oberfläche mit dem Luftsauerstoff
in Berührung kommt, befindet sich das Target
bzw. diese Schirmfläche bei dieser Weiterbildung innerhalb
des Vakuumraums der Strahlenquelle. Der Schirm und das
Target können daher hohe Temperaturen besser überstehen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Kollimatoranordnung vorgesehen, die so ausgebildet ist,
daß nur die vom Target ausgehende Strahlung die
Kollimatoranordnung passieren kann. Dadurch wird die im
Schirm erzeugte Bremsstrahlung weitestgehend unterdrückt.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
das nachstehend näher erläutert wird. Die rotationssymmetrisch
bezüglich einer Achse 1 ausgebildete Strahlenquelle
umfaßt einen Kathodenteil 2 und einen Anodenteil 3, die
über einen Kolben 4 vakuumdicht miteinander verbunden
sind. Der Kathodenteil 2 ist über einen nicht näher dargestellten
Isolator mit dem aus Metall bestehenden Kolben 4
verbunden und führt diesem gegenüber eine Spannung von
z. B. 160 kV oder mehr. Er umfaßt einen die Symmetrieachse
1 ringförmig umschließenden Heizfaden 21 und ein
Kathodengesenk 22, das die Bahnen der aus dem Heizfaden 21
emittierten Elektronen in der gewünschten Weise formt.
Der Anodenteil 3 umfaßt einen aus zwei Teilen 32 und 33
bestehenden Hohlkörper, dessen Hohlraum im Betriebszustand
von einem auf nicht näher dargestellte Weise von außen
zugeführten flüssigen Kühlmittel durchströmt wird. Eine
Trennwand 34 verhindert dabei, daß das Kühlmittel auf
kürzestem Wege vom Kühlmittelzulauf zum Kühlmittelablauf
(beides nicht dargestellt) fließt. Die Teile 32 und 33 des
Anodenkörpers können beispielsweise aus Kupfer bestehen.
Der Teil 32 des Anodenkörpers 32, 33 weist eine zum Kathodenteil
2 hin geöffnete Innenfläche in Form einer Kegelstumpf-
Mantelfläche 31 auf. Diese Mantelfläche 31 ist mit
einem Material beschichtet, das eine hohe Ordnungszahl
aufweist, vorzugsweise mit Gold. Die aus dem Heizfaden im
Betriebszustand emittierten Elektronen treffen auf diese
Innenfläche auf. Diese Fläche wird daher im folgenden auch
als "Anode" bezeichnet. Die auf die Anode 31 auftreffenden
Elektronen erzeugen Röntgenstrahlung mit einem bis zu
einer durch die Spannung zwischen Anodenteil und Kathodenteil
bestimmten Quantenenergie kontinuierlichen Spektrum,
dem das Linienspektrum von Gold mit einer K-Linie bei ca.
68,8 keV überlagert ist.
Die Röntgenstrahlung trifft durch einen dünnen zylindrischen
Schirm 35 hindurch auf ein Target 36 aus Tantal, das
die Form eines Kegels hat, dessen Spitze von dem Kathodenteil
2 wegweist. Das Target setzt Röntgenquanten mit einer
Energie oberhalb der K-Absorptionskante des Targets (für
Tantal ca. 67,4 keV) in dem Target im wesentlichen in
monochromatische Fluoreszenzstrahlung um, deren Quantenenergie
der charakteristischen Energie des Targetmaterials
(für Tantal: 57,5 keV) entspricht.
Der Schirm 35, der das Target 36 trägt, ist in einer
zentralen Bohrung in dem scheibenförmigen Teil 33 des
Anodenkörpers 32, 33 befestigt, die durch ein Fenster 37
vakuumdicht abgeschlossen ist.
In der Praxis ist es unvermeidlich, daß ein Teil der aus
der Kathode 21 emittierten Elektronen - vorzugsweise nach
Streuung an der Anode 31 - auf das Target 36 zu beschleunigt
wird. Würden diese Elektronen auf das Target auftreffen,
dann würden sie dort zusätzlich ein unerwünschtes
kontinuierliches Spektrum hervorrufen. Der Schirm 35 muß
daher diese Elektronen vom Target 36 fernhalten.
Die Erfindung nutzt das Auftreffen der Elektronen auf den
Schirm 35 zur Erzeugung zusätzlicher Röntgenstrahlung
aus. Zu diesem Zweck muß der Schirm aus einem Element mit
hoher Ordnungszahl bestehen bzw. ein solches Element in
ausreichendem Umfang enthalten. Die Ordnungszahl dieses
Elementes sollte allenfalls geringfügig niedriger sein als
die des Targets, jedoch möglichst größer als 50. Der Elektronenbeschuß
des Schirms erzeugt neben charakteristischer
Strahlung polychromatische (Brems)-Strahlung. Von dieser
trifft ein wesentlich größerer Anteil das Target als von
der Strahlung der Anode, weil der Schirm das Target eng
umschließt.
Ein - wegen seiner hohen Ordnungszahl (74) und seiner
großen thermischen Belastbarkeit - geeignetes Element wäre
z. B. Wolfram. Im Falle eines Tantaltargets ist aber ein
Schirm ebenfalls aus Tantal nocht günstiger als ein Schirm
aus Wolfram. Die Quantenenergie der charakteristischen
Strahlung von Wolfram liegt nämlich um ca. 2 keV höher als
die von Tantal. Selbst wenn verhindert würde, daß die von
dem Schirm emittierte Röntgenstrahlung direkt nach außen
gelangt, ließe sich nicht vermeiden, daß diese Strahlung
am Target elastische oder Compton-Streuprozesse hervorruft
und auf diese Weise nach außen gelangt und die spektrale
Reinheit der Strahlung beeinträchtigt. Wenn hingegen das
Target und der Schrim aus dem gleichen Material (Tantal)
bestehen, ergeben sich diese Probleme nicht, so daß bei
einem Tantaltarget ein Tantalschirm eine bessere spektrale
Reinheit der von dem Target emittierten Strahlung ergibt
als ein Wolframschirm. Als weiterer Vorteil kommt hinzu,
daß in diesem Fall Schirm und Target auch den gleichen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten haben, was bei den
hohen Temperaturen, denen diese Teile im Betrieb ausgesetzt
sind, wichtig ist.
Der Schirm muß einerseits dick genug sein, um die Streuelektronen
vom Target 36 fernzuhalten, muß aber andererseits
genügend dünn sein, um die von der Anode 31 emittierte
Strahlung nicht zu stark zu schwächen. Ein geeigneter
Wert für die Wandstärke des Schirms ist 0,1 mm. Obwohl
dieser Schirm mehr Röntgenstrahlung absorbiert als ein
gleich starker Schirm aus Titan, ergibt sich wegen der
zusätzlich erzeugten Röntgenstrahlung eine höhere Emission
quasi monochromatischer Strahlung von dem Target 36 als
bei einem Titanschirm mit gleicher Wandstärke.
Obwohl die Zahl der auf die Anode 31 auftreffenden Elektronen
um einen Faktor von ca. 10 größer ist als die Zahl
der auf den Schirm auftreffenden Streuelektronen und
obwohl die Energie der erstgenannten Elektronen im Mittel
größer ist als die der Streuelektronen, wird der Schirm im
Betrieb wegen seiner geringeren Fläche und Wandstärke
sowie wegen der fehlenden Kühlung wesentlich heißer als
der Anodenkörper. Die der Strahlenquelle zuführbare
elektrische Leistung wird daher durch die Temperaturbeständigkeit
des Schirms 35 begrenzt. In dieser Hinsicht
ist ein Tantalschirm wegen seines wesentlich höheren
Schmelzpunktes einem Titanschirm ebenfalls überlegen. In
Verbindung mit der wesentlich verbesserten Umsetzung der
elektrischen Leistung in Fluoreszenzstrahlung führt dies
dazu, daß die Intensität der quasimonochromatischen Strahlung
um ein Mehrfaches größer sein kann als bei einer
Strahlenquelle mit einem Titanschirm.
Um die hohe thermische Belastbarkeit der Tantalkomponenten
ausnutzen zu können, muß vermieden werden, daß die Tantalteile
mit dem Luftsauerstoff in Berührung kommen. Deshalb
darf der Schirm die Strahlenquelle nach außen hin nicht
hermetisch abschließen - wie bei der DE-OS 37 16 618,
sondern muß mit einer oder mehreren, nicht näher dargestellten
kleinen Öffnungen versehen sein, so daß das im
Kolbeninnere herrschende Vakuum auch den Innenraum des
Schirm erfüllt.
Die zentrale Bohrung, in die der Schirm 35 eingesetzt ist,
wird nach außen hin durch das Strahlenaustrittsfenster 37
abgeschlossen. Das Strahlenaustrittsfenster wird durch ein
Plättchen gebildet, das ebenfalls aus Tantal bestehen
kann. Wegen dieser Materialgleichheit zwischen Target- und
Strahlenaustrittsfenster ist der Absorptionskoeffizient
des Strahlenaustrittsfensters für die im Target erzeugte
Fluoreszenzstrahlung relativ gering.
Vor dem Strahlenaustrittsfenster ist eine z. B. aus zwei
Lochblenden 5, 6 bestehende Blendenanordnung vorgesehen,
die mit der Strahlenquelle auf nicht näher dargestellte
Weise verbunden ist. Die Öffnungen in dieser Blendenanordnung
sind so bemessen, daß die im Schirm erzeugte,
direkt austretende Röntgenstrahlung durch die Blendenanordnung
weitgehend unterdrückt wird. Dadurch wird verhindert,
daß das kontinuierliche Spektrum der im Schirm
erzeugten Strahlung die spektrale Reinheit der Fluoreszenzstrahlung
beeinträchtigt, die durch die Blendenanordnung
hindurchtritt. Vorzugsweise besteht diese
Blendenanordnung aus dem gleichen Material wie das
Target 36 und das Fenster 37 - im Beispiel also aus
Tantal.
Claims (7)
1. Strahlenquelle zur Erzeugung einer im wesentlichen
monochromatischen Röntgenstrahlung mit einer Anode zur
Erzeugung von Röntgenstrahlung, einem von der Anode umschlossenen
Target zur Umsetzung von Röntgenstrahlung in
Fluoreszenzstrahlung und mit einem zwischen dem Target und
der Anode befindlichen Schirm zur Abschirmung des Targets
gegen Elektronen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (35) ein Element mit hoher Ordnungszahl enthält.
dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (35) ein Element mit hoher Ordnungszahl enthält.
2. Strahlenquelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (35) und das Target
(36) jeweils das gleiche Element mit hoher Ordnungszahl
enthalten.
3. Strahlenquelle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (35) und das Target
(36) aus Tantal bestehen.
4. Strahlenquelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlenquelle einen
Kolben (4) umfaßt, der einen im Betriebszustand evakuierten
Raum umschließt, in dem sich die Anorde (31), der
Schirm (35) und das Target (36) befinden.
5. Strahlenquelle nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben durch ein die
Fluoreszenzstrahlung des Targets (36) durchlassendes
Fenster (37) abgeschlossen ist.
6. Strahlenquelle nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster (37) aus dem
gleichen Material besteht wie das Target (36).
7. Strahlenquelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine vorzugsweise aus dem gleichen
Material wie das Target (36) bestehende Kollimatoranordnung
(5, 6), die so ausgebildet ist, daß nur die vom
Target ausgehende Strahlung die Kollimatoranordnung
passieren kann.
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