DE2441968C3 - Röntgenröhre zur Erzeugung monochromatischer Röntgenstrahlung - Google Patents
Röntgenröhre zur Erzeugung monochromatischer RöntgenstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Röntgenröhre nach den Merkmalen des Oberbegriffes des Hauptanspruches.
Bei Röntgenröhren dieser Art, die beispielsweise aus der DE-AS 10 36 406 bekannt sind, werden Drehanoden
verwendet, welche aus einem Material mit hoher Ordnungszahl, beispielsweise Wolfram oder Gold,
bestehen, auf das der Elektronenstrahl fokussiert wird, so daß aufgrund der Energieumwandlung im Targetmaterial der Drehanode Röntgenstrahlung entsteht die
dann durch ein Austrittsfenster aus dem die Elektronenquelle und die Drehanode umschließenden Kolben
ausfeten kann. Selbst wenn bei einem Aufbau der Röntgenröhre gemäß der eingangs skizzierten Art
unterstellt werden kann, daß bei geeigneter Anregungsenergie durch den Elektronenstrahl ein Teil der
Röntgenstrahlung als Bremsstrahlung und ein Teil der Röntgenstrahlung als Fluoreszenzstrahlung entsteht so
daß gewisse Strahlungsmaxima im Bereich der Fluoreszenzlinien liegen, weist der aus dem Austrittsfenster
austretende Röntgenstrahl doch ein verhältnismäßig breitbandiges Spektrum auf, wodurch der Kontrast der
damit erzeugten Röntgenbilder zu wünschen übrig läßt Erstrebenswert ist für die Aufnahme von Röntgenbildern in vielen Fällen eine monochromatische Strahlung,
da Röntgenquanten unterschiedlicher Energie innerhalb ι eines breiten Strahlungsspektrums mit dem Material des
Objektes unterschiedlich in Wechselwirkung treten.
Aus der DE-OS 22 52 291 ist eine Röntgenröhre bekannt, die eine Drehanode aufweist von deren
Brennfleckoberfläche ein Röntgenstrahlungsbündel
ίο durch Ausblenden eines geeignet angebrachten Austrittsfensters im Kolben nutzbar gemacht wird, dessen
Strahlungsbündelachse mit der Austrittsoberfläche des Targetmaterials einen spitzen Winkel einschließt Selbst
wenn bei dieser Art Röntgenröhre ein Targeimaterial
\ anwendet würde, das in seinem Röntgenstrahlungsspektrum eine verhältnismäßig stark ausgeprägte
Fluoreszenzlinie enthält wäre es bei der gewählten Anordnung und Ausbildung der Drehanode nicht
möglich, eine Trennung der Fluoreszenzröntgenstrah
lung mit verhältnismäßig schmalem Frequenzband von
der Bremssirahiung zu erzeugen. Das nutzbare Röntgenstrahlungsbündel hat somit kein betont monochromatisches Frequenzspektmm. Die Winkeleinstellung
zwischen einfallendem Elektronenstrahl und ausgebil
detem Röntgenstrahl trägt in keiner Weise zu einer
Verbesserung des Strahlungsspektrums, in der gewünschten Weise bei.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Röntgenröhre der Art nach der DE-AS 10 36 406 so zu
gestalten, daß mit einfachen Mitteln eine stärker monochromatische Röntgenstrahlung erhalten wird als
dies bisher erreichbar war.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Röntgenröhre nach dem Oberbegriff des Anspruches 1
mit Hilfe der in dessen Kennzeichen aufgeführten Merkmale gelöst
Es ist zur Lösung der vorstehend genannten Aufgabe zunächst einmal erforderlich. Röntgenstrahlung zu
erzeugen, die bereits einen hoben Aiwril an Strahlungs
energie innerhalb eines engen Spektralbereiches hat
was sich durch die Auswahl eines Werkstoffes für die Targetschicht erreichen läßt der eine ausgeprägte
Fluoreszenzlinie im Röntgenfrequenzbereich aufweist Infolge der geringen Schichtstärke des Targets der
Drehanode ist diese Schicht verhältnismäßig gut durchlässig gegenüber Fluoreszenzstrahlung und demjenigen Anteil der Bremsstrahlung, mit niedrigeren
Energien, während Bremsstrahlung mit Energien oberhalb des Absorptionsniveaus der Fluoreszenzstrah
lung praktisch nicht oder nur sehr geringfügig
durchgelassen wird. Dieser Unterschied der Absorption de·· Strahlung bei Frequenzen oberhalb der Fluoreszenzfrequenz gegenüber Strahlung bei oder unterhalb
der Fluoreszenzfrequenz wird ausgenutzt und in seiner
Wirkung verstärkt indem die Strahlen des vom
Brennfleckbereich durch das Austrittsfenster hindurchtretenden Röntgenstrahlenbündels mit der Targetschicht im Brennfleckbereich einen spitzen Winkel
einschließen, wodurch das emittierte Röntgenstrahlen
bündel noch stärker monochromatisch wird.
Aufgrund der Schrägstellung der Targetschicht im Brennfleckbereich, auf das der Elektronenstrahl von der
einen Seite im wesentlichen senkrecht auftrifft gegenüber der Richtung des durch die gewählte Anordnung
des Austrittsfensters ausgeblendeten Röntgenstrahlungsbündels muß die emittierte Strahlung einen
größeren Weg innerhalb des Targetmaterials der Drehanode zurücklegen, was insbesondere für den
Anteil an Bremsstrahlung hoher Energie gilt, der überwiegend auf der Auftreffseite des Elektronenstrahls
entsteht, so daß die Bremsstrahlung mit hoher Energie stark geschwächt wird, während die Fluoreszenzstrahlung
im wesentlichen ohne Absorption austritt
Weiche Röntgenstrahlen ir.it Energien wesentlich
unterhalb der Energie der Fluoreszenzstrahlung werden durch ein geeignetes Fenstei material im Austrittsfenster
abgeschwächt, so daß die schließlich außerhalb des Röntgenröhrenkolbens zur Verfügung stehende Rönt- m
genstrahlung eine stark eingeengte Bandbreite hat und der hauptsächliche Anteil dieser Strahlung im engen
Bereich der Fluoreszenzstrahlungsenergie liegt.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen bilden Gegenstand der Unteransprüche. Einige Ausführungsbeispiele
werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert Es stellen dar
F i g. 1 eine Schnittansicht einer Röntgenröhre zur Erzeugung monochromatischer Röntgenstrahlung,
F i g. 2 einen vereinfachten Schnitt durch eine weitere Ausführungsform, bei der sich das Elektronenstrahlerzeugungssystem
radial außerhalb der Dreharjjdenanordnung
befindet,
F i g. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel in Ausschnittsdarstellung, bei welchem die Röntgenstrahlung mit
einer Richtung etwa senkrecht zur Drehachse der Drehanode abgenommen wird,
F i g. 4 ein Röntgenstrahlungsspektrum eines Werkstoffes, der zu Fluoreszenzstrahlung anregbar ist und
Fig.5 und 6 Darstellungen der Winkclabhängigkeit
der Strahlungsreinheit und der relativen Intensitäten der emittierten Strahlung für Molybdän- und Zeranoden.
In Fig. 1 ist eine Röntgenröhre mit 20 bezeichnet, welche monochromatische Röntgenstrahlung in Gestalt
eines Bündels 22 erzeugt Die Röntgenröhre 20 weist ein Gehäuse 24 aus Metall, beispielsweise aus Blei auf, das
gegenüber der Röntgenstrahlung undurchlässig ist und ein Austrittsfenster 26 besitzt, das als Auslaßöffnung für
die Röntgens.rahlung dient und aus einem strahlungsdurchlässigen
Material, etwa aus Aluminium oder Beryllium, gefertigt ist. Eine Drehanode 28 besitzt einen
Anodenteller 30 aus einem Werkstoff, welcher gegenüber Röntgenstrahlung durchlässig ist, etwa aus
Beryllium oder aus Graphit, wobei der Anodenteller an einer Welle 32 gehaltert ist, die in Umdrehung versetzt
werden kann. Der Anodenteller 30 ist von einem evakuierten Gehäuse oder Kolben 36 umschlossen, der
aus einem für Röntgenstrahlung durchlässigen Werkstoff, beispielsweise aus Glas, besteht. Eine Targetschicht
38, etwa in Form eines dünnen Bandes, ist auf der Innenseite des Anodentellers 30 nahe dessen Rand
angeordnet und läuft bei Drehung des Anodentellers 30 unter einem Elektronenstrahl 40 hindurch, welcher von
einer Anode 42 ausgehend in Richtung auf die Drehanode 28 aufgrund einer Potcntialdifferenz beschleunigt
wird, welche durch eine Spannungsquelle 44 erzeugt wird, die über Anschlüsse 46 bzw. 48 an die
Drehanode 28 bzw. die Kathode 42 gelegt ist.
Die Drehanode 28 ist elektrisch leitfähig ausgebildet, w>
so daß die Spannung der Spannungsquelle 44 der Targetschicht 38 mitgeteilt wird. Außerdem ist der
Anodenteller 30 thermisch leitfähig, um die Targetschicht 38 zu kühlen.
Es ist bedeutsam, daß die Targetschicht 38 an dem Anodenteller 30 unter einem spitzen Winke! gegenüber
dem Austrittsfenster 26 ti halten ist Auf diese Weise
wird erreicht, daß nur derjenige Teil der von der Targetschicht 38 aufgrund des Bombardements des
Elektronenstrahls 40 emittierten Strahlung, welche in Richtung des Austrittsfensters 26 emittiert wird,
ausgeblendet wird. Die Stärke der Targetschicht 38 liegt in der Größenordnung von 10.Mikrometer bis 40
Mikrometer und ist damit ausreichend groß, um die Elektronen des Elektronenstrahls 40 abbremsen zu
können. Auf der der Kathode 42 zugekehrten Oberfläche der Targetschicht 38 wird Röntgenstrahlung
erzeugt, wobei ein Teil dieser Strahlung die Targetschicht 38 durchdringt und auf der anderen Seite in
Richtung auf das Austrittsfenster 26 austritt Aufgrund der Orientierung der Targetschicht, etwa unter einem
Winkel von 70° bis 85° gegenüber der Ebene des Austrittsfensters je nach dem für die Targetschicht 38
verwendeten Werkstoff müssen diejenigen Strahlen, weiche durch das Austrittsfenster 26 austreten sollen,
einen größeren Weg durch die Targetschicht 38 hindurch zurücklegen, wobei dieses Wegstück bedeutend
größer als die Stärke der Ta'^uschicht 38 ist
Letztere besteht bei einem Ausführunpsbeispie! aus
Molybdän, welches als Quelle für eine starke fluoreszente Röntgenstrahlung dienen kann. Bei Bestrahlung
durch die Elektronen des Elektronenstrahls 40 liefert die Targetschicht sowohl Bremsstrahlung als auch Fluoreszenz-Röntgenstrahlung,
wobei jeweils ein Teil beider Strahlungsarten in Richtung ouf das Austrittsfenster 26
hin emittiert wird. Aus diesem Grunde durchlaufen beide Strahlungsarten ein Wegstück innerhalb der
Targetschicht 38, welches wesentlich größer als die Stärke dieses Bauteiles ist. Da Molybdän gegenüber
Bremsstrahlung mit Energien über derjenigen der Fluoreszenzstrahlung stärker undurchlässig ist, wird die
Bremsstrahlung während ihres Durchlaufes durch die Targetschicht 38 stark absorbiert, während die Fluoreszenzstrahlung
keine Absorption erfährt. Weitere Röntgenstrahlung, welche Energien wesentlich unterhalb
der Energie der Fluoreszenzstrahlung besitzt, wird durch das Aluminiumfenster in dem Austrittsfenster 26
absorbiert Die Röntgenstrahlung 22, weiche durch das Fen.' ..er 26 hindurch austritt, ist daher im wesentlichen
monochromatisch.
F i g. 2 zeigt die Schnittansicht einer anderen Ausführungsform,
wobei die Röntgenröhre mii 20 bezeichnet ist. Von einem in einem Gehäuse 24 vorgesehenen
Strahlungsfenster 26 tritt eine Röntgenstrahlung aus, welche mit 22 bezeichnet ist. Eine Targetschicht 38 ist an
einem Anodenteller 30 angeordnet, welcher mittels eines geeigneten Rotors in Umdrehung versetzt werden
kann. Die Welle 32 und der Anodenteller 30 sind elektrisch leitfähig, um die Ausgangsspannung der
Spannungsquelle 44 an die Targetschicht 38 anlegen zu können, Ein Elektronenstrahlerzeugungssystem 60
enthält eine Kathode 42 und eine Gitterelektrode 64 in Gestalt eines Ringes, welcher die Elektronen eines
Elektronenstrahls 40 nicht aufhält und diese Elektronen von der Kathode 42 auf die Targetschicht 38 hinlenkt.
Ein Kathodenheizfaden 68 wird durch eine Heizstromquelle 70 gespeist u.id heizt die Kathode 42 so stark auf,
daß Elektronen emittiert werden. Zwischen der Kathode 42 und der Targetschicht 38 wird mittels einer
Spannungsquelle 44 eine Potentialdifferenz erzeugt, und eine Gitterimpulsschaltung 72 bewirkt eine Potentialdifferenz
zwischen der Gitterelektrode 64 und der Kathode 42 zum impuisweiseii Ein- und Ausschalten des
Elektronenstrahls^.
Bedeutsamer weise ist die Targetschicht 38 unter einem bestimmten Neigungswinkel relativ zu dem
Austrittsfenster 26 angeordnet. Auch hier verläuft die Achse des Elektronenstrahlenbündels normal zur
Oberfläche der Targetschicht 38. Die von der Targetschicht 38 emittierte, in F i g. 2 eingezeichnete Strahlung
breitet sich unter einem bestimmten Austrittswinkel gegenüber der Oberfläche der Targetschicht 38 aus, was
zu einer Absorption der Bremsstrahlung führt, wie sie zuvor im Zusammenhang mit F i g. I ausgeführt worden
isi. Man sieht also, daß die mit 22 bezeichnete Röntgenstrahlung stark monochromatische Eigenschaft
besitzt.
In F i g. 3 ist im Schnitt eine Teilansicht einer weiteren
Ausführungsform einer Röntgenröhre gezeigt, die mit 20 bezeichnet ist. Ein Anodenteller 30 kann mit einer
Welle 32 in Umdrehung versetzt werden und trägt eine Targetschicht 38, die so befestigt ist, daß eine Normale
zu ihrer Oberfläche gegenüber der Drehachse der Welle 32 ieichi geneigt isi. Ein Eiekironensirahierzeugungssystem
60 ist so ausgebildet und angeordnet, daß ein Elektronenstrahl 40 senkrecht auf die Oberfläche der
Targetschicht 38 auftreffen kann. Ein teilweise eingezeichnetes Gehäuse 24 ist mit einem Austrittsfenster 26
versehen, welches als Auslaß für die Röntgenstrahlen 22 dient, die unter einem bestimmten Austrittswinkel von
der Oberfläche der Targetschicht 38 emittiert werden. Aus denselben Gründen, wie sie zuvor bei der
Beschreibung der Ausführungsbeispiele nach den F i g. I und 2 angegeben wurden, sind die Röntgenstrahlen 22
stark monochromatisch.
Fig.4 zeigt das Spektrum der Strahlungsemission von Molybdän als Ergebnis einer Messung unter einem
Austrittswinkel von 80° gegenüber der Normalen zur Oberfläche einer Targetschicht, beispielsweise der
Targetschicht 38 nach Fig. I. Die in der Zeichnung verwerteten Messungen gelten für eine Dicke der
Targetschicht von 10 Mikrometer und 20 Mikrometer, während die Kurve für die Rückstrahlung entsprechend
einer unendlichen Dicke der Targetschicht aufgenommen ist. Die Rönigenstrahlungsausbeute ist auf der
Ordinate aufgetragen, während die Energie der Rnntppnctrahliinc lana«; der Ahokcp aiifoptraapn kl
Die Fluoreszenzstrahlung tritt in einem Spektrumslinienpaar bei etwa 18 keV auf. Die höchste Reinheit der
Strahlung wird für die Messung bei einer Dicke der Targetschicht von 20 Mikrometer erzielt, während die
niedrigste Reinheit der Strahlung für die Rückstrahlung aufgenommen wird, wobei die Reinheit das Verhältnis
der Intensität der Strahlung im Bereich der Fluoreszenzenergie gegenüber der Gesamtintensität der
Strahlung über das gesamte Spektrum ist. Als Beispiel für eine Anwendung der Röntgenröhre 20 nach Fi g. 1
sei die Untersuchung des menschlichen Körpers durch Gefäßaufnahmen angegeben. Bei der Gefäßaufnahme
oder Angiographie wird ein Kontrastmittel, beispielsweise Jod oder eine Jodverbindung, dem Patienten
verabreicht, da dieser Stoff Röntgenstrahlung absorbiert und daher einen deutlichen Schatten von einem
bestimmten Organ oder Blutgefäß gegenüber dem Schattenbild anderer Gewebe erzeugt, welche eine
davon verschiedene Menge des Jods absorbiert haben. In diesem Falle wird als Werkstoff für die Targetschicht
38 Zer oder ein oft auch als »Ceria« bezeichnetes Zeroxid gewählt, nachdem das Röntgenstrahlungsemissionsspektrum
von Zer in vorteilhafter Weise auf das Absorptionsspektrum von Jod abgestimmt ist Die
Fluoreszenz-Emissionslinien von Zer treten im wesentlichen am Scheitel der Röntgenstrahlungsabsorptionskurve
für Jod auf. Auf diese Weise wirken die Auswahl des Werkstoffes Zer für die Targetschicht 38 und die
Auswahl des Stoffes )od als Kontrastmittel in dem abzubildenden Gegenstand in der Weise zusammen, daß
das erzeugte Bild sehr klar und scharf ist, wobei die ) Schärfe und das Auflösungsvermögen auf den monochromatischen
Eigenschaften der Strahlung und darauf beruht, daß die Energie oder Frequenz der einfallenden
Strahlung gleich der Energie oder Frequenz am Absorptionsscheitel im Spektrum des Farbstoffes oder
in Kontrastmittels gewählt wird.
Die Targetschicht 38 enthält einen Werkstoff mit einem Röntgenstrahlen emittierenden Element niedrigerer
Ordnungszahl, wie beispielsweise Zer oder Molybdän, welche eine stärker ausgeprägte K-EmLs-
i. sionslinie erzeugen, als die Elemente höherer Ordnungszahl, wie beispielsweise Wolfram. Hierdurch wird
erreicht, daß eine höhere Intensität der weicheren Röntgenstrahlen mit Energien von beispielsweise
34 keV, wie sie für die Angiographie verwendet wird,
>ii unmittelbar durch das Elektronenbombardement der
Targetschicht angeregt wird. Beispielsweise liegen für eine 20 Mikrometer dicke Molybdänschicht die
Κ,-Emissionslinien bei l7,5keV. Bei Beschüß oder
Bestrahlung mit Elektronen, welche eine Energie von 35
r, bis 40 keV besitzen, konzentriert sich über 95% der gesamten Strahlung im Bereich von 14 bis 20 keV.
Durch dL Bestrahlung einer 40 Mikrometer dicken Schicht aus Zer mit Elektronen von 60 keV Energie wird
ein Spektrum erzeugt, welches bei Untersuchung
ίο bezüglich eines Austrittswinkels von 80° gegenüber der
Normalen zur Targetschicht (Zeroberfläche) 70% der Energie im Bereich von 33 bis 40 keV aufweist. Dieses
Emissionsspektrum von Zer entspricht dem Bereich maximaler Absorption im Jodspektrum, so daß Jod das
Ii ideale Röntgenkontrastmittel zur Verwendung in
Verbindung mit einer Zer-Röntgenstrahlungsqucllc ist.
In den Fig.5 und 6 sind graphische Darstellungen
gezeigt, in welchen die Reinheit des Röntgenstrahlungsspektrums einer Röntgenanode, beispielsweise der
4n Targetschicht 38 nach Fig. I als Funktion des
RlirkwinkeU am wplrhem pinp emittierende Oberflächenstelle
betrachtet wird, aufgetragen ist. wobei der Blickwinkel gegenüber der Normalen zur Anodenoberfläche
gemessen wird. Fig. 5 zeigt das Ergebnis der Messungen an einer Anode, welche eine 20 Mikrometer
dicke Schicht aus Molybdän enthält, während Fig. 6 eine entsprechende Darstellung für eine 40 Mikrometer
dicke Zerschicht wiedergibt. Außerdem sind in den Fig.5 und 6 die Intensitäten der Strahlung der
ACx-Emissionslinien und der Bremsstrahlung eingezeichnet.
Die die Strahlungsreinheit wiedergebende Kurve stellt die Intensität, weiche für die /C-Emissionslinien
gemessen wird, dividiert durch die Gesamtintensität der Bremsstrahlung und der Strahlung an den ACx-Emissionslinien,
dar. Es sei darauf hingewiesen, daß die die Reinheit der Emission wiedergebende Kurve ein
Maximum im Bereich von etwa 70" bis 85° des Austrittswinkels oder Blickwinkels hat, wobei diese
Lage des Maximums einer der Gründe der Neigung der Oberfläche der Targetschicht 38 gegenüber der Achse
des nutzbaren Röntgenstrahlenbündels ist Die Reinheitskurve ist also ein Maß für die monochromatische
Qualität der emittierten Strahlung.
Es sei bemerkt, daß die Stärke der Targetschicht so gewählt ist daß dieses Bauteil dünn genug ist um im
wesentlichen durchlässig für die eigene Fluoreszenzstrahlung zu sein, während die Stärke gieichzeitig dazu
ausreicht die Bremsstrahlunj; in zufriedenstellendem
Maße zu absorbieren. Die filmartige oder folienartige Targetschicht besitzt eine Breite, welche vielfach größer
als ihre Stärke ist. Durch Ausrichten der Targetschicht unter einem bestimmten Winkel mit Bezug auf das
Austrittsfenster wird es möglich, eine dünnere Target- <,
schicht zu verwenden, da diejenigen Strahlen, welche in Richtung auf das Austrittsfenster laufen, größere
Wvgstücke in der schräggestellten Targetschicht
zurücklegen müssen als Strahlen, welche sich normal zu der Anodenoberfläche ausbreiten. Zwar hat man eine m
gewisse Verbesserung der monochromatischen Eigenschaften auch für den Fall beobachtet, daß die Normale
/ur Targetoberfläche auf das Austrittsfenster hinweist, doch ergibt sich eine noch bessere Monochromati/ität
bei geneigter Targetschicht. offenbar weil normal zu der ι ■-,
Targetschicht gerichtete Bremsstrahliing mit Energien
oberhalb der Fluoreszenzenergic an weiteren Stellen Fliioreszenzstrahlung an oder nahe der Oberfläche der
Drehanode anregt, weiche der mit Elektronen beschossenen
Targetseite gegenüberliegt. Eine Strahlung. >n welche von diesen weiteren Stellen ausgeht, erfährt
weniger Absorption als die Fluoreszenzstrahlung, welche ihren Ausgang von der mit Elektronen
bestrahlten Targetseite nimmt, so daß also eine geneigte Targetschicht eine weitere Verbesserung der mono- ;■-,
chromatischen Eigenschaften bedingt.
Ein weiterer Vorteil der geneigten Anordnung der Targetschicht ist es. daß von dem Austrittsfenster aus
gesehen eine verhältnismäßig kleine projizierte Fläche als emittierende Fläche anzusehen ist. Praktisch kann j»
al.*) eine verhältnismäßig große Fläche άτ Targetschicht
durch den Elektronenstrahl beaufschlagt werden, so daß sich dem Elektronenstrahl eine größere
Leistung mitteilen läßt, während die durch das Austrittsfenster auftretende Strahlung von einer ver- r>
hältnismäßig kleinen Strahlungsquelle auszugehen scheint, so daß das Verhalten einer punktförmigen
Strahlungsquelle angenähert wird.
Bei einer anderen Ausführungsform einer Röntgenröhre der hier vorgeschlagenen Art ist vorgesehen, daß 4n
die Anode in der Weise hergestellt wird, daß die Targetschicht in das Material einer Tragekonstruktion
oder eines Trägers hineindiffundiert wird. So kann beispielsweise in der Darstellung nach Fig.! die
Targetschicht 38 aus Rhenium bestehen, das in einem Ofen bei 25OO°C in einen schüsseiförmigen Trägerkörper
oder in den Anodenteller 30 hineindiffundiert wird, welcher in erster Linie aus Graphit besteht. Der
Hauptteil der Drehanode ist dann eine Mischung aus Rhenium und dem das Rhenium enthaltenden Graphitkörper,
welcher wegen der verhältnismäßig niedrigen Ordnungszahl des Hauptbestandteiles, nämlich des
Graphits, ein tieferes Eindringen der zum Beschüß verwendeten Elektronen gestattet, als wenn die
Targetschicht nur aus reinem Rhenium bestünde. Die durch das Abbremsen der Elektronen erzeugte Wärme
verteilt sich so gleichmäßiger über ein größeres Volumen, so daß die Kühlkapazität verbessert wird und
größere Intensitäten des Elektronenstrahls zugelassen werden können. Durch die Diffusionstechnik ergibt sich
eine starke Verbindung zwischen dem Targetmaterial und dem Träger.
Wie zuvor im Zusammenhang mit F i g. 1 erwähnt, ist der Anodenteller 30 oder der schüsseiförmige Träger
aus einem Werkstoff mit niedriger Ordnungszahl hergestellt. Geeignete Werkstoffe hierfür sind Beryllium.
Bor. Kohlenstoff. Aluminium und Kombinationen dieser Elemente miteinander oder mit anderen Elementen
niedriger Ordnungszahl. Für die Herstellung der Targetschicht 38 seien als Werkstoffe die Elemente von
Zirkonium (Ordnungszahl 40) bis Palladium (Ordnungszahl 46) oder Mischungen dieser Elemente genannt.
welche kontrastreiche Röntgenbilder von weichen Gewebestcllen ermöglichen. Auch können Seltenerdenelemente
(Ordnungszahlen von 57 bis 71) oder Mischungen davon verwendet werden. Diese Elemente
besitzen in ihrem Spektrum Fluoreszenzlinien, welche in Iod oder Barium, das im allgemeinen in Kontrastmitteln
enthalten ist, leicht absorbiert werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Röntgenröhre mit folgenden Merkmalen:
a) Sie enthält eine Drehanode (28) mit einer der Kathode (42) gegenüberliegenden Brennfleckbahn,
b) auf der von der Kathode (42) abliegenden Seite der Drehanode (28) befindet sich ein Austrittsfenster (26).
c) die Brennfleckbahn verläuft auf einer dünnen Targetschicht (38)
gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale:
d) Die Targetschicht (38) besteht aus Material mit ausgeprägter Röntgenfluoreszenzstrahlung,
e) das zum Austrittsfenster (26) gelangende Röntgenstrahlenbündel (22) verläuft im spitzen
Winkel zur emittierenden Targetschicht (38).
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Targetschicht (38) mindestens eines der Elemente mit Atom-Ordnungszahlen
40 bis 45 und 57 bis 71 enthält
3. Röntgenröhre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Targetschicht (38) durch
Eindiffundieren wenigstens eines der die Fluoreszenzstrahlung emittierenden Elemente in ein
Trägermaterial gebildet isL
4. Röntgeni^hre nach einem der Ansprüche I bis
3, gekennzeichnet durch eine Schichtstärke des Targetmaterials zwischen 10 und 40 Mikrometer.
5. Röntgenröhre nach ein&m de Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß cue die Brennfleckbahn bildende Schicht (38) des Targetmaterials eine
ihre Dicke um ein Vielfaches übersteigende Breite haL
6. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche I bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen
dem Röntgenstrahlen-Austrittsbündel (22) und der Austrittsoberfläche der Targetschicht (38) im Bereich zwischen 5° und 20° liegt
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