DE4209226A1 - Strahlenquelle zur erzeugung einer im wesentlichen monochromatischen roentgenstrahlung - Google Patents
Strahlenquelle zur erzeugung einer im wesentlichen monochromatischen roentgenstrahlungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Strahlenquelle zur Erzeugung
einer im wesentlichen monochromatischen Röntgenstrahlung
mit einer Kathode zur Emission von Elektronen, einer
Anode, die beim Auftreffen der aus der Kathode emittierten
Elektronen Röntgenstrahlung erzeugt, und einem der Rönt
genstrahlung der Anode ausgesetzten Target zur Erzeugung
von Fluoreszenzstrahlung, wobei im Betriebszustand die
Anode relativ zur Kathode ein positives Hochspannungspo
tential führt.
Solche Strahlenquellen sind im wesentlichen aus der
DE-OS 37 16 618 (PHD 87-098) und der
DE-OS 40 17 002 (PHD 90-089) bekannt. Das Target wird
dabei von einem Metallschirm getragen, der die Röntgen
strahlung nur geringfügig schwächt. Dieser Metallschirm
soll Streuelektronen vom Target fernhalten, die beim Auf
treffen auf das Target ein unerwünschtes Bremsstrahlungs
spektrum erzeugen würden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die eingangs
genannte Strahlenquelle zu verbessern. Diese Aufgabe wird
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Target ein im
Vergleich zur Anode negatives Potential führt.
Die Erfindung basiert auf folgenden Überlegungen: Bei der
bekannten Strahlenquelle führen das Target und der
Metallschirm das Anodenpotential. Deshalb gelangt ein ver
gleichsweise grober Anteil der in der Anode erzeugten
Streuelektronen zum Metallschirm und erwärmt diesen.
Obwohl die Anode noch stärker belastet und der Kathoden
strom noch erhöht werden könnte, muß aus diesem Grund die
Leistung der Strahlenquelle begrenzt werden. Bei einem
dickeren Metallschirm wäre die Erwärmung zwar geringer,
jedoch würde dieser mehr Röntgenstrahlung absorbieren, so
daß die Intensität der Fluoreszenzstrahlung nicht zunehmen
würde. Dadurch, daß bei der Erfindung das Targetpotential
im Vergleich zum Anodenpotential negativ ist, können
weniger Streuelektronen mit geringerer Energie das Target
erreichen und dieses bzw. einen darum vorgesehenen Metall
schirm erwärmen. Deshalb kann diese Strahlenquelle mit
einer höheren elektrischen Leistung betrieben werden als
eine strahlenquelle, deren Target Anodenpotential führt.
Dadurch ergibt sich eine intensivere Fluoreszenzstrahlung.
Bei Strahlenquellen, bei denen Anode und Kathode in einem
geerdeten Metallgehäuse angeordnet sind, und gegen Erde
positives bzw. negatives Hochspannungspotential führen,
könnte das Target an Erde angeschlossen werden, so daß die
Zahl der Streuelektronen, die das Target erreichen können,
erheblich reduziert würde. Eine bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung sieht demgegenüber jedoch vor, daß das
Target Kathodenpotential führt. Dadurch ergibt sich eine
intensivere Fluoreszenzstrahlung.
Bei dieser Ausgestaltung kann kein Streuelektron mehr das
Target erreichen. Deshalb ist auch ein Metallschirm zum
Auffangen etwaiger Streuelektronen überflüssig. Mit dem
Wegfall dieses Metallschirms entfällt auch die Schwächung
der von der Anode zum Target verlaufenden Röntgen
strahlung, und der Elektronenstrom von der Kathode zur
Anode kann vergrößert werden, weil die Begrenzung der
elektrischen Leistung durch die Erwärmung des Metall
schirms entfällt. Dadurch kann die Intensität der von der
Strahlungsquelle erzeugten Fluoreszenzstrahlung erheblich
gesteigert werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das mechanisch mit der Kathode verbundene Target und
die Anode rotationssymmetrisch bezüglich einer gemeinsamen
Symmetrieachse ausgebildet sind, daß in der Symmetrieachse
ein Strahlenaustrittsfenster für die Fluoreszenzstrahlung
vorgesehen ist, daß die von den aus der Kathode emittier
ten Elektronen getroffene Innenfläche der Anode das von
der Kathode abgewandte Ende des Targets umschließt und
sich - ebenso wie das Target - zum Strahlenaustritts
fenster hin verjüngt. Bei dieser Ausgestaltung wird das
Target also nicht vollständig von der Anode umschlossen
wie bei den bekannten Strahlungsquellen, sondern es ragt
nur mit seinem einen Ende in den von der Anode um
schlossenen Raum hinein. Dadurch wird der Anteil der in
Richtung auf das Austrittsfenster am Target elastisch
gestreuten Röntgenstrahlen verringert, wodurch die spek
trale Reinheit der durch das Strahlenaustrittsfenster
austretenden Röntgenstrahlung verbessert wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Target zur Erniedrigung der Feldstärke in seiner
Umgebung von einem elektrisch leitenden Schirm umschlossen
wird, der das Kathodenpotential führt und die Röntgen
strahlung im wesentlichen nicht absorbiert. Auch wenn bei
dieser Ausgestaltung der Erfindung das Target wiederum von
einem Schirm umschlossen ist, hat dieser eine ganz andere
Funktion als bei der bekannten Strahlenquelle: Während der
Schirm bei der bekannten Strahlenquelle die Streuelek
tronen auffangen soll (was bei der Erfindung nicht erfor
derlich ist), soll der Schirm bei vorliegenden Erfindung
die elektrische Feldstärke verringern (was bei der be
kannten Strahlenquelle nicht erforderlich ist, weil Target
und Anode dasselbe Potential führen). Da bei der Erfindung
der Schirm nicht von Elektronen getroffen wird, begrenzt
er nicht die zuführbar elektrische Leistung. Er kann
darüberhinaus sehr dünn und gegebenenfalls mit Öffnungen
versehen sein, so daß die von der Anode zum Target ver
laufende Röntgenstrahlung dadurch allenfalls geringfügig
geschwächt wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung, wobei Anode und
Kathode mit einem Gehäuse verbunden sind, das einen
evakuierten oder evakuierbaren Raum bildet, ist vorge
sehen, daß das Gehäuse wenigstens zwei lösbar miteinander
verbundene Teile umfaßt, und daß Anode und Kathode mit
verschiedenen Gehäuseteilen verbunden sind. Dadurch ist
ein Wechseln des Targets möglich.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert, die einen Querschnitt durch einen Teil einer
erfindungsgemäßen Strahlenquelle zeigt.
Die Strahlenquelle ist rotationssymmetrisch ausgebildet.
Sie umfaßt ein zweiteiliges Gehäuse, das aus einem zylin
derförmigen ersten Teil 10 und einem Deckelteil 11 be
steht, die mittels über den Umfang verteilter Schrauben 12
vakuumdicht miteinander verbunden werden können. Deckel
teil 11 ist mit einer Anode 3 verbunden und mit einem auf
der Symmetrieachse 4 der Strahlenquelle befindlichen
Strahlenfenster 5 versehen, das das Gehäuse vakuumdicht
abschließt und die durchtretende Fluoreszenzstrahlung nur
unwesentlich schwächt. Die Anode 3 weist eine Anodenfläche
31 auf, die wie der Mantel eines Kegelstumpfes geformt ist
und sich zum Strahlenaustrittsfenster 5 hin verjüngt. Die
Anodenfläche 31 wird im Betrieb von den aus der Kathode
emittierten Elektronen getroffen und emittiert Röntgen
strahlung. Der weitere Aufbau der Anode 3 ergibt sich aus
den eingangs genannten Veröffentlichungen.
Die Kathode 6 ist über einen nicht näher dargestellten
Isolator mit dem zylinderförmigen Gehäuseteil 10 verbun
den. Sie führt im Betriebszustand ein gegenüber Erde nega
tives Hochspannungspotential, während die Anode dann auf
Erdpotential liegt. Die Hochspannung zwischen Anode und
Kathode (in kV) sollte wenigstens doppelt so groß sein wie
die Quantenenergie (in keV) der Fluoreszenzstrahlung und
beträgt z. B. 160 kV. Die Kathode 6 enthält einen Elektro
nenemitter 61, beispielsweise einen Heizfaden, der die
Form eines zur Symmetrieachse 4 konzentrischen Ringes hat.
Außerdem ist mit der Kathode ein Target 7 vorzugsweise
lösbar verbunden, das die Form einer Kegelspitze hat,
deren vorderer Teil in den von der Anode 31 umschlossenen
Raum hineinragt. Das Target 7 wird von einem zylin
drischen, elektrisch leitenden Schirm 70 umschlossen. Ohne
diesen Schirm könnten sich im Bereich des vorderen Endes
des Targets im Betriebszustand unzulässig hohe elektrische
Feldstärken ergeben. Der Schirm 70 kann beliebig dünn
sein, weil er Kathodenpotential führt und daher nicht
durch Streuelektronen getroffen und erwärmt werden kann.
Er kann gegebenenfalls auch mit Öffnungen versehen sein.
Im Betriebszustand emittiert der ringförmige Elektronen
emitter 61 einen Elektronenstrom, der auf die Anode 31
auftrifft und dort Röntgenstrahlung mit einem breitban
digen Spektrum (Bremsstrahlung) erzeugt. Die von der
Anode 31 ausgehende Röntgenstrahlung erreicht durch den
dünnen Schirm 70 hindurch das Target 7. Das Target besteht
aus einem Element mit hoher Ordnungszahl (z. B. Tantal,
Wolfram, Platin oder Gold) bzw. seine Oberfläche ist mit
einer ausreichend dicken Schicht dieses Elementes ver
sehen. Die auftreffende Röntgenstrahlung regt die charak
teristische Strahlung (Fluoreszenzstrahlung) des betref
fenden Elements an, von der ein Teil durch das Strahlen
austrittsfenster 5 wieder austritt. Ein konzentrisch zur
Symmetrielinie 24 hinter dem Strahlenaustrittsfenster
angeordneter Kollimator 8 unterdrückt die Röntgenstrah
lung, die nicht von dem Target 7 ausgeht.
Wegen des Potentialunterschiedes zwischen dem Target und
der Anode kann das Target - bei gleichen Abmessungen der
Anode - nicht so tief in die Anodenfläche 31 hineinragen,
wie bei den bekannten Strahlenquellen, bei denen das
Target und die Anode das gleiche Potential haben. Dies ist
insofern von Nachteil, als ein geringerer Anteil der in
der Anode erzeugten Röntgenstrahlung das Target erreicht.
Dem stehen jedoch auch Vorteile gegenüber:
Nur die Röntgenquanten, die in dem Target in der Nähe der
Targetoberfläche absorbiert werden, können Fluoreszenz
erzeugen, die außerhalb des Targets wirksam werden kann.
Bei der vorgegebenen Geometrie können die auf das Target
auf treffenden Röntgenquanten auch bei vergleichsweise
langen Pfaden noch dicht unter der Oberfläche bleiben. Die
Wahrscheinlichkeit, daß ein auf das Target auftreffendes
Röntgenquant außerhalb des Targets erfaßbare
Fluoreszenzstrahlung anlegt, ist daher größer als bei den
bekannten Strahlenquellen.
Die auf das Target auftreffenden Röntgenquanten können mit
diesem auf verschiedene Weise in Wechselwirkung treten:
Durch Photoabsorbtion, durch Comptonstreuung und durch
elastische Streuung. Nur bei der Photoabsorption kann die
erwünschte Fluoreszenzstrahlung entstehen. Hingegen
bewirkt die durch die Streuprozesse entstehende Streu
strahlung eine Verringerung der spektralen Reinheit der
Fluoreszenzstrahlung. Während die Comptonstreustrahlung
weitgehend unabhängig von den Winkeln zwischen den Wegen
ist, auf denen die auf das Target auftreffenden Quanten
und die gestreuten Quanten verlaufen, ist dies bei der
elastischen Streustrahlung nicht der Fall. Elastische
Streustrahlung entsteht nur dann in nennenswertem Maße,
wenn dieser Winkel vergleichsweise klein ist. Bei der in
der Zeichnung dargestellten Geometrie ist jedoch der
Winkel zwischen dem Weg eines von der Anode auf das Target
70 auftreffenden Röntgenquants und eines vom Target zum
Strahlenaustrittsfenster 5 verlaufenden Röntgenquants groß
(in der Regel größer als 90°), so daß elastische Streu
strahlung das Strahlenaustrittsfenster praktisch nicht
erreicht. Insofern wird die spektrale Reinheit der durch
das Strahlenaustrittsfenster austretenden Strahlung ver
bessert.
Wenn monochromatische Röntgenstrahlung mit einer anderen
Wellenlänge erzeugt werden soll, muß das Target 7 gegen
ein Target ausgewechselt werden, das aus einem anderen
Element besteht bzw. mit einer entsprechenden Schicht
versehen ist. Zu diesem Zweck wird der Deckelteil 11 nach
Lösen der Schrauben 12 abgenommen, das Target 7 von der
Anode gelöst und ein anderes Target eingesetzt. Eine an
das Gehäuse 10,11 angeschlossene, nicht näher dargestellte
Vakuumpumpe gestattet das Gehäuse danach wieder zu
evakuieren.
Claims (6)
1. Strahlenquelle zur Erzeugung einer im wesentlichen
monochromatischen Röntgenstrahlung mit einer Kathode zur
Emission von Elektronen, einer Anode, die beim Auftreffen
der aus der Kathode emittierten Elektronen Röntgen
strahlung erzeugt, und einem der Röntgenstrahlung der
Anode ausgesetzten Target zur Erzeugung von Fluoreszenz
strahlung, wobei im Betriebszustand die Anode relativ zur
Kathode ein positives Hochspannungspotential führt,
dadurch gekennzeichnet, daß das Target (7) ein im Ver
gleich zur Anode (3) negatives Potential führt.
2. Strahlenquelle nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Target (7) Kathodenpo
tential führt.
3. Strahlenquelle nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das mechanisch mit der Kathode
(6) verbundene Target (7) und die Anode (3) rotations
symmetrisch bezüglich einer gemeinsamen Symmetrieachse (4)
ausgebildet sind, daß in der Symmetrieachse ein Strahlen
austrittsfenster (5) für die Fluoreszenzstrahlung vorge
sehen ist, daß die von den aus der Kathode (6, 61) emit
tierten Elektronen getroffene Innenfläche der Anode das
von der Kathode abgewandte Ende des Targets (7) umschließt
und sich - ebenso wie das Target (7) - zum Strahlenaus
trittsfenster (5) hin verjüngt.
4. Strahlenquelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Target (7) zur Ernie
drigung der Feldstärke von einem elektrisch leitenden
Schirm (70) umschlossen wird, der das Kathodenpotential
führt und die Röntgenstrahlung im wesentlichen nicht ab
sorbiert.
5. Strahlenquelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Target (7) lösbar mit der
Kathode (6) verbunden ist.
6. Strahlenquelle nach Anspruch 5, wobei die Anode und
Kathode mit einem Gehäuse verbunden sind, das einen
evakuierten oder evakuierbaren Raum bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse wenigstens zwei
lösbar miteinander verbundene Teile (10, 11) umfaßt, und
daß Anode (2) und Kathode (3) mit verschiedenen Gehäuse
teilen (11 bzw. 10) verbunden sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209226 DE4209226A1 (de) | 1992-03-21 | 1992-03-21 | Strahlenquelle zur erzeugung einer im wesentlichen monochromatischen roentgenstrahlung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924209226 DE4209226A1 (de) | 1992-03-21 | 1992-03-21 | Strahlenquelle zur erzeugung einer im wesentlichen monochromatischen roentgenstrahlung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4209226A1 true DE4209226A1 (de) | 1993-09-23 |
Family
ID=6454694
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924209226 Withdrawn DE4209226A1 (de) | 1992-03-21 | 1992-03-21 | Strahlenquelle zur erzeugung einer im wesentlichen monochromatischen roentgenstrahlung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4209226A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1992
- 1992-03-21 DE DE19924209226 patent/DE4209226A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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