DE2807735A1 - Roentgenroehre mit einem aus metall bestehenden roehrenkolben - Google Patents
Roentgenroehre mit einem aus metall bestehenden roehrenkolbenInfo
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Description
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PHILIPS PATENTVERWALTUNG GMBH, STEINDAMM 94, 2000 HAMBURG 1
"Röntgenröhre mit einem aus Metall bestehenden Röhrenkolben"
Die Erfindung bezieht sich auf eine Röntgenröhre mit einem aus Metall bestehenden Röhrenkolben. Solche Röntgenröhren
sind bekannt (US-PS 3,646,380).
Bei Röntgenröhren dieser Art wie bei Röhren mit Glaskolben ergibt sich eine Extrafokalstrahlung (sogenannte Stielstrahlung),
die besonders stark ist, wenn die Kathode das gleiche Potential führt wie der Röhrenkolben. Diese Extrafokalstrahlung
bewirkt - ähnlich wie die Streustrahlung - eine diffuse Schwärzung des Röntgenfilms bei einer Aufnahme, wodurch
die Bildqualität nachteilig beeinflußt wird. Die bekannten " Lösungen (z.B. DE-OS 26 19 008) zur Beseitigung der Streustrahlung
basieren auf der Verwendung von möglichst dicht in der Nähe des Brennflecks angeordneten Blenden, die im
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wesentlichen nur die im Brennfleck entstandene Röntgenstrahlung durchlassen. Diese Maßnahmen, die nur begrenzte
Wirkungen haben, verhindern nicht das Entstehen der Stielstrahlung bzw. der Extrafokalstrahlung innerhalb der Röhre,
sondern sind darauf abgestellt, die aus der Röhre austretende Extrafokalstrahlung zu schwächen, ohne die aus dem Brennfleck
austretende Nutzstrahlung zu beeinflussen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Röntgenröhre selbst so auszubilden, daß in ihr möglichst wenig Extrafokal- bzw. Stielstrahlung erzeugt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß im
Bereich des Anodenbrennflecks wenigstens eine Elektrode derart angeordnet und so geformt ist, daß vom Brennfleck
(rückgestreuten, nahezu elastisch) reflektierte Elektronen auf ihrer Bahn überwiegend auf die Elektrode auftreffen,
und daß die Elektrode ein Potential führt, das nur geringfügig positiver als das Potential der Kathode ist, so daß
die Energie des überwiegenden Teils der reflektierten Elektronen ausreicht, die Elektrode zu erreichen.
Die Verwendung von Elektroden im Innern einer Röntgenröhre
ist an sich seit langem bekannt. So vird beispielsweise eine Gitterelektrode verwendet, die gegenüber der Kathode
negatives Potential führen und zum schnellen Ein- und Ausschalten der Röntgenstrahlung dient (US-PS 3,119,931).
Es sind auch schon Elektroden mit einem gegenüber der Kathode positiven Potential benutzt worden, z.B. als Teile
einer elektrostatischen Linse (US-PS 2,842,694) oder zur Verbesserung der Emission (US-PS 3,916,202). !
In allen diesen Fällen haben diese Elektroden eine andere
Aufgabe als bei der Erfindung; sie haben auf die Extrafokalstrahlung
praktisch keine Wirkung.
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Dor Erfindung liegen folgende Überlegungen zugrunde:
Die ExtrafokalStrahlung wird dadurch erzeugt, daß ein Teil
der aus dor Kathode caittierten Elektronen von der Anode ia Brennfleck nahezu ohne oder nur mit geringem Energieverlust
reflektiert vird. DIo Energie dieser Elektronen reicht
daher nicht aus, ua sie auf den Metallkolben der Röntgenröhr©
gelangen ru lassen, falls dieser dasselbe Potential führt wie die Kathode. Die Elektronen fallen daher zwangsläufig
zur Anode zurück - in der Regel nicht auf den Brennfleck - und erzeugen dann die Extrafokalstrahlung.
Durch die erfindungsgecSBo Elektrode werden diese Elektronen
abgefiamgen, bovor sie wieder die Anode erreichen
können. Daait die Elektronen auf diese Elektrode auftreffen können, rcuß diese ein positives Potential gegenüber der
Kathodu führen, wobei die Potentialdifferenz zwischen der
"Samuel11 -Elektrode und der Kathoe so gewählt sein muß, daß
die Energie des überwiegenden Teils der reflektierten Elektronen ausreicht, um die Elektrode zu erreichen. In der
Praxis genügt es, wenn die Elektrode um etwa 3 bis 10 kV positiver ist als die Kathode.
Da die auf diese Elektrode auftreffenden Elektronen bei
dieser geringen Potentialdifferenz zur Kathode fast ihre gesamter Energie verloren haben, wird ein Aufheizen dieser
Elektrode im allgemeinen weitgehend vermieden.
Der Abstand der Elektrode von der Anode sollte so klein sein, wie das mit Rücksicht auf die Spannung zwischen der
Elektrode und Anode gerade noch möglich ist. Die Form der Elektrode hängt von der Form der Anode ab. Handelt es
sich dabei z.B. um eine zylin.dsrf3rmj.ge Festanode, dann
muß die Elektrode die Form elnss ebenfalls zylinderförmigen
Bechers haben, der die Anode umschließt und an seinem der Kathode zugewandten Boden eine Öffnung für die "primären"
Elektronen aufweist. Bei einer Drehanoden-Röntgenröhre, deren Drehachse parallel zum Zentralstrahl verläuft und
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n Brennfleckbahn in bekannter V/eise abgeschrägt ist
. DE-AS 24 55 97A), muß eine Elektrode verwendet werden,
n Oberfläche parallel zur Brennfleckbahn verläuft und in diesem Bereich eine Öffnung für die "primären" Elektronen
aufweist und an ihrem Rand, ähnlich wie die Anodenscheibe an ihrem Rand, umgebogen ist.
Die Erfindung ist nicht nur bei Röntgenröhren anwendbar, deren Kathoden das gleiche Potential führen wie der Röhrenkolben,
sondern auch bei anderen Röntgenröhren, z.B. bei solchen, bei denen, die Spannung zwischen Anode und Röhrenkolben
bzw. Kathode und Röhrenkolben je die Hälfte der Anoden-Kathoden-Spannung beträgt. Bei diesen Röntgenröhren
erreicht zwar auch der überwiegende Teil der im Brennfleck reflektierten bzw. daraus herausgelösten Elektronen den
Metallkolben, jedoch ist ihre Energie dort noch relativ groß, so daß einerseits ein nicht zu vernachlässigender
Anteil wieder reflektiert wird bzw. neue Sekundärelektronen erzeugt, die zur Anode gelangen, und andererseits der Röhrenkolben
relativ stark erwärmt wird, was insbesondere dann, wenn im Bereich des Strahlenaustritts ein Berylliumfenster
vorgesehen ist, eine übermäßig große Erwärmung des Fensters bzw. der Lötstellen hervorrufen kann.
In ungünstigen Fällen kann es vorkommen, daß die Potentialverteilung
zwischen Anode und Kathode im Bereich der Kathode durch dir» erfindungsgemäße Elektrode so verändert wird bzw.
der Anodondurchgriff so herabgesetzt wird, daß der Anodenstrom
durch Raumladungseffekte verringert wird. Dies läßt sich nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch vermeiden,
daß zwischen der Elektrode und der Kathode eine weitere gegenüber der Kathode positives Potential führende
Elektrode so angeordnet ist, daß die elektrische Feldstärke im Bereich des Heizfadens der Kathode vergrößert wird0
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Eine derartige Elektrode ist an sich aus der US-PS 3,916,,202
bekannt, wo sie wahlweise auch - nach Anlegen einer entsprechend negativen Spannung - sum. Ein- und Ausschalten
des Röhrenstromes dient.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, das eine Drehanoden-Röntgenröhre zeigt, deren Kolben an einer
Stelle aufgeschnitten ist.
In der Zeichnung ist mit 1 der aus Metall bestehende Röhrenkolben bezeichnet, in dem eine um eine in der Zeichenebene
liegende Drehachse 2 drehbare Anodenscheibe 3 angeordnet ist. Die Anodenscheibe 3 hat eine Kegelstumpfform, auf deren
Mantel der senkrecht zur Drehachse 2 verlaufende Elektronenstrahl im Brennfleck auftrifft - wie an sich aus der
US-PS 3,646,380 bekannt. Die Zuführung der Hochspannung zur Anodenscheibe, der Stator zum Antrieb des mit der
Anodenscheibe 3 verbundenen Rotors usw. sind der Einfachheit halber nicht dargestellt; sie können in der üblichen Weise
gestaltet und angeordnet sein. Der Röhrenkolben 1 ist rotationssymmetrisch zur Drehachse 2 aufgebaut, jedoch
ist an einer Stelle mit der Wand des Röhrenkolbens ein becherförmiger Isolator 4 verbunden, der u.a. die Kathode 5
trägt. Die Kathode 5 befindet sich im Betriebszustand ebenso wie der Röhrenkolben auf Erdpotential, so daß dann die Anodenscheibe
gegenüber dem Metallkolben 1 Hochspannungspotential führt. Der bei solchen Röntgenröhren relativ große Luftspalt
zwischen den Wänden des Metallkolbens und dem nicht näher dargestellten Rotor läßt sich in bekannter Weise (DE-OS 24 55 974)
dadurch verringern, daß zwischen der Anodenscheibe 3 und dem Rotor ein Isolator angeordnet wird und daß der Rotor ebenfalls
geerdet wird.
Der Isolator 4 trägt noch eine weitere Elektrode 6, die aus einem trichterförmigen mit den Isolator verbundenen Teil 6a
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"besteht, der in zwei sich etwa parallel zur Oberfläche der
Anodenscheibe 3 erstreckenden Elektrodenflächen 6b übergeht. Die Elektrode 6 ist auf nicht näher dargestellte Weise an
eine gegen Masse (d.h. auch gegenüber dem Röhrenkolben und der Kathode) positive Spannung im Bereich von etwa 3 bis 10 kV
angeschlossen, so daß der überwiegende Teil der reflektierten bzw. als Sekundärelektronen emittierten Elektronen gegen
das Potential der Elektrode anlaufen kann. Die Elektrode 6 und insbesondere die Elektrodenflächen 6b sollten die Anode
so dicht wie das mit Rücksicht auf die zwischen der Elektrode und der Anode im Betrieb bestehende Hochspannung möglich
ist umschließen. Damit die im Brennfleck 3a erzeugte, durch das Strahlenaustrittsfenster 7 austretende Strahlung so
wenig wie möglich geschwächt wird, kann in der einen Elektrodenfläche im Bereich des Strahlenaustritts ein durch ein
Loch gebildetes Fenster vorgesehen sein, wie durch gestrichelte Linien angedeutet. Auf ein solches Loch kann
aber auch verzichtet werden, wenn die Elektrode aus einem Material mit niedriger Ordnungszahl besteht, dessen Wandstärke
zumindest im Bereich des Strahlenaustritts genügend dünn ist bzw. so bemessen ist, daß die bei Röntgenröhren
für die Strahlendiagnostik ohnehin erforderliche Vorfilterung der Strahlung durch die Elektrode vorgenommen werden kann.
Damit die Bahnen möglichst aller reflektierten Elektronen bzw. aller Sekundärelektronen auf der Elektrode 6 landen,
sollte die öffnung des Trichters 6a möglichst klein sein. Dadurch wird jedoch der Anodendurchgriff verringert, so
daß insbesondere bei niedrigen Spannungen der Anodenstrom durch Raumladungseffekte begrenzt wird. Dies läßt sich
durch eine weitere, ebenfalls vom Isolator getragene und in der Nähe der Kathode angeordnete Elektrode 8 auf einem
gegenüber der Kathode positiven Potential vermeiden. Diese Elektrode kann eine Gitterelektrode sein. Es kann jedoch auch
eine Elektrode verwendet werden, wie sie in der US-PS 3,916,202
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beschrieben ist. Dadurch wird die Feldstärke im Bereich der Kathode erhöht und der Emissionsstrom auch für niedrige
Werte der Röhrenspannung vergrößert.
Schließlich kann noch zwischen der Elektrode 6 und der Elektrode 8 ein zusätzliches Steuergitter 9 vorgesehen sein,
das durch Anlegen einer geeigneten Vorspannung zum Ein- und Ausschalten des Röhrenstroms und damit der Röntgenstrahlung
benutzt werden kann. Zu diesem.Zweck kann aber auch in aus der US-PS 3,916,202 bekannter Weise das Gitter
dienen, an das dann während einer Aufnahme oder einer Durchleuchtung ein positives Potential angelegt wird und an
das bei Beendigung einer Aufnahme ein negatives Potential angelegt wird.
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Claims (1)
- I B ei eg ex1 •••rLcy+TiTnir:PHILIPS PATENTVERfALTUIiG GMBH, STEINDAMM 94, 2000 HAMBURG 1 ^PATENTANSPRÜCHE:1. Röntgenröhre mit einem aus Metall bestehenden Röhrenkolben (1), dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Anodenbrennflecks wenigstens eine Elektrode (6) derart angeordnet und so geformt ist, daß vom Brennfleck reflektierte Elektronen auf ihrer Bahn überwiegend auf die Elektrode (6) auftreffen, und daß die Elektrode ein Potential führt, das nur geringfügig positiver als das Potential der Kathode (5) ist, so daß die Energie des überwiegenden Teils der reflektierten Elektronen ausreicht, die Elektrode (6) zu erreichen.2. Röntgenröhre nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet,daß die Elektrode ein uin etwa 3 bis 10 kV positiveres Potential führt als die Kathode.5. Röntgenröhre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,· daß zwischen der Elektrode (6) und der Kathode (5) eine weitere gegenüber der Kathode (5) positives Potential führende Elektrode (8) so angeordnet ist, daß die elektrische Feldstärke im Bereich des Heizfadens der Kathode vergrößert wird.4. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Elektroden (6, 8) ein Steuergitter (9) angeordnet ist.PHD 78-015 - 2 -909835/0177
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