DE4015843A1 - Kuttermesser - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Kuttermesser nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.

Zur Zerkleinerung von Fleisch für die Wurstherstellung werden sogenannte Kutter verwendet, die eine Ringschüssel mit im wesentlichen halbkreisförmigem Ringquerschnitt aufweisen. Eine im Betrieb stationär gelagerte Messerwelle ist in der Ringschüssel tangential angeordnet. Auf der Messerwelle sind mehrere Messer mit unterschiedlichen Winkelstellungen und mit gegenseitigen axialen Abständen befestigt. Die Messerwelle wird mit hoher Drehzahl angetrieben und gleichzeitig dreht sich die Ringschüssel um ihre vertikale Mittelachse, so daß das Fleisch immer wieder gleichmäßig unter die Messer kommt.

Ein bekanntes gattungsgemäßes Kuttermesser ist z. B. in dem Firmenprospekt der Anmelderin mit der Bezeichnung "DELTA-Cuttermessersystem" dargestellt. Es kann in weitläufiger Annäherung als sichelförmig bezeichnet werden, wobei jedoch im Gegensatz zu einer Sichel die Schneidkante außen liegt. Dementsprechend ist die Drehrichtung so gewählt, daß die Schneidkante vorausläuft. Das bekannte Messer dient vorwiegend zur Herstellung von feinem Brät, wobei unter Aufschluß der Eiweißmoleküle eine Emulgierwirkung herbeigeführt werden soll. Entsprechend den gewonnenen Erfahrungen bei dieser Anwendung taucht das Messerblatt flach ein, d. h. das Knie ist verhältnismäßig stumpf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kuttermesser vorzuschlagen, das in besonderem Maße dafür geeignet ist, Fleisch zur Herstellung von Rohwurst zu verarbeiten, wobei jegliches Quetschen und Emulgieren vermieden werden soll.

Diese Aufgabe wird ausgehend von einem gattungsgemäßen Kuttermesser durch die Erfindung dadurch gelöst, daß die vom Drehpunkt zum Knie und zur Spitze gehenden Radialstrahlen einen Winkel von mindestens 60° einschließen. Diese Maßnahme hat einen spezielle Umrißform des Messers zur Folge, die auf den ersten Blick an dem breiten Messerblatt zu erkennen ist.

Die Besonderheit der Wirkungsweise dieses Messers besteht darin, daß es beim Umlauf mit dem von den beiden Schneidbögen gebildeten Knie in die Fleischfüllung eintaucht - gewissermaßen einsticht - und zumindest im Anfangsstadium des weiteren Schnittvorgangs das Fleisch sich vom Knie aus nach entgegengesetzten Seiten an den Schneidbögen entlang bewegt. Auch der verlängerte achsferne Schneidbogen trägt wesentlich zu dem erreichten exakten Schnittverhalten bei, wie es insbesondere für Rohwurst gewünscht wird.

Bisher hat man versucht, durch Messerformen mit besonders langen Sichelenden und durch eine Herabsetzung der Drehzahl der Messerwelle zu einem ähnlichen Schneidergebnis zu kommen, was jedoch mit einer besonders hohen Bruchgefahr und mit einer längeren Kutterzeit erkauft werden mußte. Gerade letztere ist aber unerwünscht, da die Temperatur des zunächst tiefgekühlt in die Kutterschüssel eingebrachten Rohfleisches schnell ansteigt. Mit den vorgeschlagenen Messern kann der Kuttervorgang dagegen in ein bis höchstens zwei Minuten abgeschlossen werden, wobei das Fleisch eine körnige Konsistenz mit glatten Schnittflächen hat.

Das Messer hat den weiteren Vorteil, daß es in hohem Maße bruchfest ist. Dies ist eine Folge der verhältnismäßig großen Breite und Stabilität des Messerblatts, d. h. des Bereichs zwischen dem achsnahen Schneidbogen und der Hinterkante.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert, in welcher ein Kuttermesser für die Rohwurst-Herstellung aufgezeichnet ist. Der übliche Messerfuß 10 in Form einer halben Ringscheibe trägt an einer Seite zwei Bolzen 10a, die in entsprechende Bohrungen der nicht gezeigten Treibscheibe eingreifen. Die Treibscheiben sind auf der Messerwelle montiert. Das Messer dreht sich in Richtung des Pfeiles 11 um seine Messerachse. In der gezeigten Draufsicht erscheint die Messerachse als Drehpunkt 8 bzw. Mittelpunkt des Messerfußes 10.

Die vordere Schneidkante ist geteilt in einen achsnahen Schneidbogen 1 und einen achsfernen Schneidbogen 2, die kreisförmig sind und gleiche Radien haben. Die beiden Schneidbögen bilden miteinander ein Knie 3. An dem wesentlich flacheren Auslaufknick 5 geht der Schneidbogen 2 in die bezüglich des Drehpunkts kreisförmige Außenkante 4 über. Die Sichelinnenseite wird von der bogenförmigen Hinterkante 6 gebildet, welche die Außenkante 4 in der Spitze 7 des Messers schneidet.

Die Lage des Knies 3 wird dadurch beschrieben, daß man von diesem auf die Verbindungslinie vom Drehpunkt 8 zur Spitze 7 ein Lot fällt. Der Fußpunkt 12 dieses Lotes hat von dem Drehpunkt 8 einen Abstand von ungefähr 1/3 der Entfernung vom Drehpunkt 8 zur Spitze 7.

Das wesentlichste Kriterium dieses Messers ist der Winkel c, den die Radialstrahlen vom Drehpunkt 8 zum Knie 3 einerseits und zur Spitze 7 andererseits miteinander einschließen. Dieser Winkel beträgt im Beispiel c = 62°.

Außer dem erwähnten Radialstrahl zur Spitze 7 sind auch noch die Radialstrahlen zum Auslaufknick 5 und zur Bogenkuppe 9 der Hinterkante 6 von Bedeutung. Diese Radialstrahlen schließen mit dem Radialstrahl zum Knie 3 die Winkel b = 50° und a = 44° ein. Es ist für das erwünschte Schneidverhalten von Vorteil, wenn auch diese Winkel möglichst groß sind.

Claims (3)

1. Kuttermesser mit einer Schneidkante, bestehend aus zwei aneinander anschließenden konvexen kreisförmigen mit gleichen Radien ausgestatteten Schneidbögen (1, 2), die gegeneinander abgewinkelt sind und ein in Umlaufrichtung (11) vorstehendes Knie (3) bilden, mit einer zum Drehpunkt (8) konzentrischen Außenkante (4), welche mit dem achsfernen Schneidbogen (2) einen Auslaufknick (5) bildet, und mit einer bogenförmigen Hinterkante (6), welche mit der Außenkante (4) eine Spitze (7) bildet, wobei der Fußpunkt (12) des vom Knie (3) auf die Strecke zwischen dem Drehpunkt (8) und der Spitze (7) gefällten Lotes vom Drehpunkt (8) einen Abstand hat, der mindestens 1/4 dieser Strecke beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Drehpunkt (8) zum Knie (3) und zur Spitze (7) gehenden Radialstrahlen einen Winkel (c) von mindestens 60° einschließen.

2. Kuttermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Drehpunkt (8) zum Knie (3) und zum Auslaufknick (5) gehenden Radialstrahlen einen Winkel (b) von mindestens 45° einschließen.

3. Kuttermesser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Drehpunkt (8) zum Knie (3) gehende Radialstrahl und der die Hinterkante (6) an deren Bogenkuppe (9) tangierende Radialstrahl einen Winkel (a) von mindestens 40° einschließen.