DE401418C - Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff und Lignonkoerpern aus Holz und holzhaltigen Rohstoffen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff und Lignonkoerpern aus Holz und holzhaltigen RohstoffenInfo
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- DE401418C DE401418C DEC33848D DEC0033848D DE401418C DE 401418 C DE401418 C DE 401418C DE C33848 D DEC33848 D DE C33848D DE C0033848 D DEC0033848 D DE C0033848D DE 401418 C DE401418 C DE 401418C
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-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/04—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
- D21C3/06—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites
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- Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
Description
Versuche über die Einwirkung der schwefeligen Säure allein auf Holz und andere verholzte
Stoffe, wie z. B. Lignocellulose, haben gezeigt, daß die chemischen Veränderungen sowohl in
der erhaltenen Zellulose wie auch dem inkrustierenden Stoff (Lignon), welcher durch die Behandlung
aufgelöst wurde, vollständig verschieden sind von denjenigen, welche vorkommen,
wenn Basen vorhanden sind, z. B. im Fall des Bisulfits. Die Unterschiede sowohl in den
chemischen wie physikalischen Eigenschaften der Erzeugnisse konnten bis jetzt nicht beobachtet
werden, weil die Wirkung der Schwefelsäure allein infolge der Anwendungsbedingungen
verdeckt worden ist.
Die Behandlung von Holz mit schwefeliger Säure ist durch Pi et et und Br el a z (britische
Patente 9509/84 und 5629/87) versucht worden und wurde bereits früher durchTilghman vorao
geschlagen (britische Patente 2924/66 . und 385/67). Indes wurde das Verfahren niemals
technisch verwendet und wurde vom wirtschaftlichen Standpunkt als unausführbar betrachtet.
. Die allgemeine Ansicht in bezug auf dieses Veras fahren ist von Ost (Lehrbuch der chemischen
Technologie, 8. Auflage, 1914, Seite 475) dahin
zusammengefaßt worden, daß die schwefelige Säure allein Holz nicht aufzuschließen vermag,
während der beim Bisulfitverfahren verwendete Kalk zur Bildung der Sulfogruppen in dem
Nebenprodukt und zum Neutralisieren der stets vorhandenen Schwefelsäure notwendig ist,
welche sonst die Holzfaser schwärzen würde.
Die Überlegenheit der durch die obigen Untersuchungen aufgedeckten Erzeugnisse des Schwefligsäureverfahrens
im Vergleich zu denen des Bisulfitverfahrens hat zum näheren Studium der Bedingungen geführt, welche eine praktische
Anwendung des Schwefligsäureverfahrens ermöglichen würden. Es ist bis j etzt angenommen
worden, daß die in- der schwefeligen Säure vorhandene
Schwefelsäure, welche durch die Oxydation derselben durch den Luftsauerstoff hervorgeht,
nur zufällig ist. Es wurde jedoch gefunden, daß eine gewisse Reduktion (Deoxydation)
der Bestandteile des komplexen Lignonkörpers durch die Schwefelsäure unter nebengehender
Bildung der Schwefelsäure für das Verfahren von wesentlicher und kennzeichnender
Bedeutung ist. Ferner hat sich gezeigt, daß, falls die schwefelige Säure ursprünglich frei von
Schwefelsäure ist, die während des^Verfahrens gebildete Schwefelsäure ohne schädliche Wirkung
ist, welche bis jetzt als unüberwindbar betrachtet wurde.
Gemäß der Erfindung wird aus Holz oder verholzten Stoffen Zellstoff gewonnen und die komplexen
Lignonkörper gelöst, wenn man den Rohstoff mit starker wässeriger Lösung von schwefeliger
Säure behandelt, welche im wesentlichen frei von Schwefelsäure ist. Die während der Behandlung
gebildete Schwefelsäure ist ohne schwärzende Wirkung auf die Faser, besonders,
wenn der Inhalt des Kochers am besten durch Beheizung mit offenem Wasserdampf in ständigern
raschen Kreislauf gehalten wird. Die zur
Behandlung erforderliche Zeit wechselt mit der angewendeten Temperatur. Im allgemeinen
sollen Temperaturgrenzen von 100 bis 1100C
beibehalten werden, doch können Änderungen der oberen und der unteren Grenze erfolgen.
Vorzugsweise wird eine Temperatur in der Nähe der unteren Grenze während des ersten Drittels
oder Hälfte der Behandlung beibehalten, wonach die Temperatxir bis zu der oberen Grenze gesteigert
wird.
Es sind Verfahren bekannt, durch welche von Schwefelsäure im wesentlichen freie schwefelige
Säure hergestellt werden kann, beispielsweise durch genau geregeltes Waschen der Verbrennungsgase
des Schwefels, bevor dieselben gelöst werden. Auch kann die Ausfällung der Schwefelsäure
in der technischen schwefeligen Säure durch eine äquivalente Menge von Bariumsulfit
bewerkstelligt werden.
Es wurde nun gefunden, daß die üblichen metallischen oder mit Metall ausgekleideten
Kocher eine ungünstige Wirkung auf die Herstellung einer zufriedenstellenden Zellulose mittels
der schwefeligen Säure ausüben. Demgemäß werden Kocher bevorzugt, bei welchen Metall
nicht mit dem Inhalt des Kochers in Berührung kommt, beispielsweise solche, welche mit einem
säurebeständigen Futter ausgekleidet sind.
Beispielsweise wird das Verfahren in folgender Weise ausgeführt: Das Holz wird in der üblichen
Weise vorbehandelt, wie für Bisulfitverfahren gebräuchlich, und wird dann in einen mit säurebeständigem
Futter ausgekleideten Kocher gebracht, welcher dem Druck widerstehen kann. Die wässerige schwefelige Säure wird hergestellt
durch Sättigung von Wasser mit Schwef eldyoxyd bei gewöhnlicher Temperatur unter solchem
Druck, daß eine yprozentige Lösung entsteht. Zu dieser Löstmg wird Bariumsulfit zwecks Ausfällung
der stets vorhandenen Schwefelsäure hinzugesetzt. Nach dem Absetzen des Bariumsulfits
wird die Schwefligsäurelösung in den Kocher im Verhältnis von sechs Gewichtsteilen
auf einen Gewichtsteil Holz gepumpt. Der Kocher wird geschlossen und durch offenen
Dampf beheizt, welcher den Inhalt ständig umrührt. Nach etwa sechs Stunden wird die Temperatur
des Dampfes auf 105 bis iio° C gesteigert
und die Behandlung weitere 10 Stunden fortgesetzt. Der Überschuß des Schwefeldyoxyds
wird abgeblasen und kann durch Lösen in Wasser wiedergewonnen werden.
Der Inhalt des Kochers wird gewaschen. Die Flüssigkeit und die Waschlauge enthält Lignonkörper,
welche sich wesentlfbh von denjenigen in den Abfallaugen der Sulfitzellulose unterscheiden.
Die Flüssigkeit und die Waschlauge werden für bestimmte Zwecke, z. B. zum Gerben,
genügend konzentriert, und es hat sich gezeigt, daß diese Lignonkörper für diesen Zweck denen
der Sulfitzelluloseablauge wesentlich überlegen sind.
Sollen die Lignonkörper ausgeschieden oder in konzentrierter Form zwecks Beförderung her·»
gestellt werden, so wird die eingeschlossene schwefelige Säure entfernt und die etwa gebildete
Schwefelsäure durch Ausfällung mit Barium ausgeschieden. Das Filtrat wird dann bis zur gewünschten
Konzentration bei niedriger Tempe-' ratur im Vakuum eingedampft. Bis zur Trockene
verdampft, bildet das Erzeugnis den ursprünglichen Lignonkörper des Holzes, welcher in gewisser
Hinsicht hauptsächlich in bezug auf das Verhältnis des kombinierten Schwefels verändert
ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff undLignonkörpern aus Holz und holzhaltigen
Rohstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß das Holz usw. mit einer starken wässerigen Lösung
von schwefeliger Säure, welche vorher im wesentlichen frei von Schwefelsäure gemacht
wird, gekocht wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus der erhaltenen
Lauge die zurückbleibende schwefelige Säure abgeblasen, die freie Schwefelsäure entfernt
und die Lauge konzentriert oder zur Trockene verdampft wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL15131D NL15131C (de) | 1923-08-04 | ||
DEC33848D DE401418C (de) | 1923-08-04 | 1923-08-04 | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff und Lignonkoerpern aus Holz und holzhaltigen Rohstoffen |
FR570022D FR570022A (fr) | 1923-08-04 | 1923-08-22 | Traitement perfectionné du bois ou de substances analogues en vue d'obtenir de nouveaux dérivés de la lignone |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC33848D DE401418C (de) | 1923-08-04 | 1923-08-04 | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff und Lignonkoerpern aus Holz und holzhaltigen Rohstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE401418C true DE401418C (de) | 1924-09-03 |
Family
ID=7021034
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC33848D Expired DE401418C (de) | 1923-08-04 | 1923-08-04 | Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff und Lignonkoerpern aus Holz und holzhaltigen Rohstoffen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE401418C (de) |
FR (1) | FR570022A (de) |
NL (1) | NL15131C (de) |
-
0
- NL NL15131D patent/NL15131C/xx active
-
1923
- 1923-08-04 DE DEC33848D patent/DE401418C/de not_active Expired
- 1923-08-22 FR FR570022D patent/FR570022A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR570022A (fr) | 1924-04-22 |
NL15131C (de) |
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