DE812986C - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff nach dem Sulfitkochverfahren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zellstoff nach dem Sulfitkochverfahren

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DE812986C
DE812986C DEP44716A DEP0044716A DE812986C DE 812986 C DE812986 C DE 812986C DE P44716 A DEP44716 A DE P44716A DE P0044716 A DEP0044716 A DE P0044716A DE 812986 C DE812986 C DE 812986C
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Kurt Dr Schwabe
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/04Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
    • D21C3/06Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Zellstoff nach dem Sulfitkochverfahren Zur Zeit erfolgt der Aufschluß des Holzes zur Gewinnung von Zellstoff ganz allgemein nach dem Sulfitverfahren unter Verwendung von Caloiumbisulfitlaugen, die aus Kalkstein und Schwefeldioxyd hergestellt werden. Die Vorschläge, Bisulfite der Alkalien, ;insbesondere auch des Ammoniums sowie des Magnesiums zu verwenden, haben eine praktische Anwendung kaum gefunden. Die Magnesiumbisulfitlaugen bieten den Vorteil, nach dem Aufschluß aus den Ablaugen die Chemikalien Magnesiumoxyd und schweflige Säure durch thermische Zersetzung ziemlich vollständig wiedergewinnten zu können. Geeignete Rohstoffe zur Gewinnung des Magnesiumoxyd@s stehen jedoch nicht ohne weiteres überall zur Verfügung, und die Reduktion von Magnesiumsulfat zu Magnesium oxyd und schweflige Säure erfordert immerhin Temperaturen von mindestens 6oo° und eine verhältnismäßig umfangreiche und erhebliche Kosten verursachende Anlage. Unter der Einwirkung von Luftsauerstoff bildet sich aus den Kochlaugen und auch aus den Ablaugen unerwünschterweise Magnesiumsulfat, und schon die Gegenwart geringer Mengen vonCalcium beeinträchtigt dieRegeneration der Ablauge empfindlich.
  • Es ist nun gefunden worden, daB eine Reihe weiterer Kationen mit schwefliger Säure für den AufschluB von Holz zu Zellstoff geeignete Kochlaugen ergeben. So kann man z. B. durch Auflösen von Eisen, Kadmium, Mangan, Nickel u. dgl. Metalle bzw. der Hydroxyde oder Carbonate dieser Metalle in wäßriger schwefliger Säure Lösungen herstellen, die unter ähnlichen ,Bedingungen, wie sie für den Aufschluß von Holz mit Calciumbisulfitlauge bekannt sind, Holz zu Zellstoff mit guten technischen Eigenschaften und guter Ausbeute aufzuschließen gestatten.
  • Besonders günstig haben sich nun Lösungen von Aluminium in überschüssiger schwefliger Säure erwiesen. Aluminiumlösungen ergeben nämlich unter normalen Bedingungen sowohl aus Fichtenholz wie auch aus Buchen- und Pappelholz in guter Ausbeute recht aschearme Zellstoffe mit hohem a-Cellulosegehalt, die schon an sich sehr hell sind und sich leicht zu einem weißen Zellstoff bleichen lassen. Aus den Ablaugen der Aluminiumbisulfitkochlaugen kann man schon beim Entgasen des Kochers 2o % des S 02-Gehaltes wiedergewinnen. Laie Laugen können in bekannter Weise vergoren werden, und die dann entstehenden Abfallaugen zersetzen sich nach dem Eindampfen beim Erhitzen im Luftstrom auf 50o bis 60o° praktisch vollständig unter Abgabe. ihres SO.-Gehaltes und Bildung von rückständigem A1203 unter gleichzeitiger Verbrennung der enthaltenen organischen Substanzen.
  • Beispiel 320 g Fichtenholz.in Form von Hackspänen (absolut trocken gerechnet) wurden mit 2240 g einer Lösung mit o,i8% A1 und 54% S02 @in einem verbleiten Autoklaven von etwa 31 Fassungsvermögen innerhalb von 4 Stunden auf r30 ° gebracht und 8 Stunden auf dieser Temperatur gehalt,n.
  • ach dem Entgasen und Abtrennen der Ablauge wurde ein Zellstoff von 89,70/0 a-Cellulose und einem Aufschlußgrad von 47 nach J o h n s e n -N o 1 1 und einem Aschengehalt von o,ro% in einer Ausbeute von 48%, bezogen auf atro Holz, erhalten. Die Ablauge hatte einen Trockengehalt von 8,81 %, der Schwefelgehalt betrug 9,9r %, bezogen auf atro Substanz, der Zuckergehalt nach Schwabe-Hahn 29,95%, Asche 4,94%. Beim Eindampfen wurden bereits 2,63% Schwefel als SO, abgegeben. Es sei darauf hingewiesen, daß beim Eindampfen auch im technischen Umfang keinerlei Verkrustungsgefahr besteht. Die trockne Ablauge wurde nun in einem Röhrenofen unter langsamem Luftdurchleiten auf 500° erhitzt, dabei wurde .die organische Substanz verbrannt und 6,70% des Schwefels als SO, ausgetrieben. Der S02-Gehalt des Gases betrug am Anfang etwa 8%, am Schluß noch 4,5%, die Erhitzungsdauer betrug etwa r Stunde. Der Rückstand war im wesentlichen A1203, der Schwefelgehalt betrug noch 0,5%, er löst sich glatt in wäßriger schwefliger Säure. Es ergibt sich demnach, daß die Ablaugen von Holzverkochungen mit Aluminiumbisulfitlaugen in einer bisher nicht möglich gewesenen weitgehenden Art die Wiedergewinnung der schwefligen Säure und des Aluminiumoxyds gestatten. Als Rohstoff für dä.s Aluminiumoxyd kann Kaolin verwendet werden, wie er schon jetzt in der Papierindustrie als Füllstoff in größtem Umfang benutzt wird. Bei Behandlung von Kaolin mit wäßriger schwefliger Säure bei Temperaturen von 5o bis 70° gehen je nach ,der Behandlungsdauer und der Konzentration der schwefligen Säure wechselnde Mengen von Aluminiumoxyd in Lösung. Maximal kann man 20g A1203 im Liter Lösung auflösen und hat es durch Wahl der Bedingungen in der Hand, die für die Kochung erforderliche verhältnismäßig geringe Konzentration von dreiwertigen Aluminiumionen zu erzeugen. Der bei dieser Arbeitsweise sich ergebende Kaolinrückstand kann noch als Papierfüllstoff Verwendung finden, und seine Farbe wird durch das beschriebene Verfahren sogar noch aufgehellt, so daß sich für den Kaolin eine Qualitätsverbesserung mitergibt.
  • Die hergestellten Aluminiumbisulfitkochlaugen können für zwei Kochungen verwendet werden, so daß sich in den Ablaugetn eine höhere Zuckerkonzentration für Vergärungszwecke ansammelt und höhere Alkoholkonzentrationen bei der Vergärung unter geringem Dampfverbrauch erzielt werden. Bei der Eindampfung der Laugen ergibt sich nicht die unangenehme Verkrustung, die beim Eindampfen von Calciumbisulfitablaugem die Ei.ndampfungskosten in unangenehmer Weise erhöht.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus cellulo,sehaltigem Material, insbesondere au-s Holz oder anderen geeigneten pflanzlichen Rohstoffen, nach dem Sulfitkochverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß Bisulfitlaugen von Schwermetallen, wie Nickel, Eisen, :lf.angan, Kadmium und vor allem Aluminium, verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch t, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufschlußmittel durch thermische Zersetzung der Ablaugen zurückgewonnen werden, insbesondere Aluminiumoxyd und Schwefeldioxyd bei der Verwendung von Aluminiumbisulfitlaugen, wobei in dem letztgenannten Fall der bei der Behandlung des Kaolins verbleibende ungelöste Rückstand als Papierfüllstoff verwendet werden kann.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösungen von Aluminium durch Behandeln von Kaolin mit wäßriger schwefliger Säure hergestellt werden.
DEP44716A 1949-06-02 1949-06-03 Verfahren zur Herstellung von Zellstoff nach dem Sulfitkochverfahren Expired DE812986C (de)

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