DE4010524A1 - Stabile, bifunktionelle, phosphatfreie reinigungsmitteltabletten fuer das maschinelle geschirrspuelen - Google Patents

Stabile, bifunktionelle, phosphatfreie reinigungsmitteltabletten fuer das maschinelle geschirrspuelen

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DE4010524A1
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Description

Maschinelles Geschirrspülen besteht im allgemeinen aus einem Vor­ spülgang, einem Reinigungsgang, einem oder mehreren Zwischenspül­ gängen, einem Klarspülgang und einem Trocknungsgang. Dies gilt für das maschinelle Spülen sowohl im Haushalt als auch im Gewerbe.
Bisher ist es überwiegend üblich, in Haushaltsgeschirrspülmaschi­ nen, im folgenden als HGSM bezeichnet, das Reinigungsmittel in einem Dosierkästchen zu bevorraten, das sich meist in der Tür der Maschine befindet und sich zu Beginn des Reinigungsganges auto­ matisch öffnet. Der zuvor ablaufende Vorspülgang wird dabei ohne Wirksubstanz, also ausschließlich mit dem zulaufenden kalten Lei­ tungswasser betrieben.
Bei einer gewerblichen Geschirrspülmaschine, im folgenden als GGSM bezeichnet, entspricht die sogenannte Vorabräumzone im Prinzip dem Vorspülgang einer HGSM. Beim maschinellen Spülen in Großküchen wird das der Reinigungszone zudosierte Reinigungsmittel durch Überlauf schon in der Vorabräumzone zur unterstützenden Reinigung der anhaftenden Speisereste eingesetzt. Es gibt zwar auch GGSM, bei denen die Vorabräumzone nur mit Frischwasser betrieben wird, eine Vorabräumzone mit Reinigungsmittelzusatz ist aber effektiver als eine Vorabräumung allein mit Frischwasser.
Man hat das Wirkungsprinzip der Vorabräumzonenreinigung von GGSM auch schon auf HGSM übertragen und eine Zudosierung von Reini­ gungsmitteln bereits zum Vorspülgang ermöglicht, indem man die Dosierung von Reinigungsmitteln in Tablettenform vornahm und eine oder mehrere geeignete Tabletten beispielsweise in einem freien Teil des Besteckkorbes, aber auch an anderer Stelle in der Ma­ schine positionierte, wodurch sie sowohl im Vorspülgang als auch im eigentlichen Reinigungsgang, also bifunktionell, wirken konn­ ten.
Der Einsatz solcher tablettenförmiger Reinigungsmittel ist bei­ spielsweise in der DE-OS 35 41 145 beschrieben. Dabei handelt es sich um einheitlich zusammengesetzte Reinigungsmitteltabletten mit breitem Löseprofil für das maschinelle Geschirrspülen, die übliche alkalisch reagierende Komponenten, insbesondere aus der Gruppe der Alkalimetasilikate und Pentaalkalitriphosphate, Aktivchlorverbin­ dungen und Tablettierhilfsmittel enthalten, und bei denen die Al­ kalimetasilikate aus einem Gemisch aus "Natriummetasilikatnona­ hydrat" (Na2H2SiO4×8H2O) und wasserfreiem Natriummetasilikat und das Pentaalkalitriphosphat aus wasserfreiem Pentanatriumtri­ phosphat besteht, wobei das Gewichtsverhältnis von wasserfreiem Natriummetasilikat : Natriummetasilikatnonahydrat zwischen 1 : 0,3 und 1 : 1,5 liegt und das Gewichtsverhältnis von Pentanatriumtri­ phosphat zu Natriummetasilikat, jeweils wasserfrei, 2 : 1 bis 1 : 2, vorzugsweise 1 : 1 bis 1 : 1,7 beträgt.
Derartige Tabletten besitzen ein solches breites Löseprofil, daß sie bereits im Vorspülgang einer HGSM vom zulaufenden kalten Lei­ tungswasser zu mindestens 10 Gew.-% aufgelöst werden, dabei in der Spülflotte einen pH-Wert von mindestens 10,0 entwickeln und bei guter Warmwasserlöslichkeit zu noch mindestens 60 Gew.-%, vor­ zugsweise mindestens 70 Gew.-%, für den Reinigungsgang zu Verfü­ gung stehen.
Unter Löseprofil wird das Gewichtsverhältnis von unter den Bedin­ gungen des Vorspülganges von üblichen HGSM gelösten Anteilen der Tablette zur gesamten Tablette verstanden.
Die bekannten Tabletten enthalten jedoch noch Phosphate, die, wie man weiß, unerwünscht sind.
Es sind aber auch schon phosphatfreie Reinigungsmitteltabletten für das maschinelle Geschirrspülen im Handel (z. B. Hui Spül-Tabs der Firma Roth GmbH, Bad Ems), die im wesentlichen Silikate, nichtionische Tenside, organische Komplexbildner und Percarbonat enthalten. Bei einer Placierung dieser Tabletten innerhalb der Maschine (z. B. im Besteckkorb) lösen sie sich jedoch schon wäh­ rend des Vorspülganges weitestgehend bis vollständig auf, so daß im eigentlichen Reinigungsgang kein Reinigungsmittel mehr zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist die Stabilität dieser Tablet­ ten nicht befriedigend.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine stabile, bifunktionelle, -phosphatfreie Reinigungsmitteltablette mit breitem Löseprofil für das maschinelle Geschirrspülen zu ent­ wickeln, die bereits im Vorspülgang einer HGSM vom zulaufenden kalten Leitungswasser zu mindestens 10 Gew.-% bis etwa 40 Gew.-% aufgelöst wird, dabei in der Spülflotte einen pH-Wert von minde­ stens 10,0 entwickelt und bei guter Warmwasserlöslichkeit zu noch mindestens 60 Gew.-% bis etwa 90 Gew.-% für den Reinigungsgang zur Verfügung steht.
Die Aufgabe wurde gelöst durch stabile, bifunktionelle, phos­ phatfreie Reinigungsmitteltabletten für das maschinelle Geschirr­ spülen mit einem Gehalt an Silikat, schaumarmen nichtionischen Tensiden, organischen Komplexbildnern, Bleichmitteln und Wasser, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie die organischen Komplexbildner in Form von 10 bis 40, vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgemisch der Tablettenbestandteile, eines granularen, alkalischen Reinigungsadditivs bestehend aus
  • (a) 35 bis 60 Gew.-% an Natriumsalzen mindestens einer homo­ polymeren bzw. copolymeren (Meth-)Acrylsäure,
  • (b) 25 bis 50 Gew.-% Natriumcarbonat (wasserfrei gerechnet),
  • (c) 4 bis 20 Gew.-% Natriumsulfat (wasserfrei gerechnet),
  • (d) 1 bis 7 Gew -% Wasser,
vorzugsweise
  • (a) 40 bis 55 Gew.-%, insbesondere 45 bis 52 Gew.-%,
  • (b) 30 bis 45 Gew.-%, insbesondere 30 bis 40 Gew.-%,
  • (c) 5 bis 15 Gew.-%, insbesondere 5 bis 10 Gew -%,
  • (d) 2 bis 6 Gew.-%, insbesondere 3 bis 5 Gew.-%,
und das Silikat als wasserfreies Natriummetasilikat und dessen Penta- bzw. Nonahydrat im Gewichtsverhältnis von 1 : 0,1 bis 1 : 1,0, vorzugsweise von 1 : 0,15 bis 1 : 0,8 enthalten.
Unter "Pentahydrat" wird hier und nachfolgend eine Verbindung der Formel Na₂H₂SiO₄·4H₂O verstanden.
Das Reinigungsadditiv und seine Herstellung sowie seine Verwendung in Geschirrspülmitteln ist Gegenstand der deutschen Patentanmel­ dung P 39 37 469.6. Der Einsatz in Tabletten wird dort nicht ge­ nannt.
Die erfindungsgemäßen Tabletten besitzen eine hohe Bruchfestigkeit (größer als 14 kg), sie lassen sich problemlos auf Exzenter-, Hy­ draulik- oder Rundläuferpressen herstellen und lösen sich gut bei ihrer bestimmungsgemäßen Anwendung.
Setzt man die Bestandteile des granularen Reinigungsadditivs der Mischung der zu tablettierenden Bestandteile einzeln zu, ist die Qualität der daraus gewonnenen Tabletten für den Handel unbrauchbar, da sie u. a. eine zu geringe Bruchfestigkeit aufwei­ sen. Auch kommt es beim Tablettieren zum Anbacken der Mischungen am Oberstempel der Pressen.
Die Komponente (a) besteht aus homopolymeren bzw. copolymeren Carbonsäuren in Form der Natriumsalze. Geeignete Homopolymere sind Polymethacrylsäure und bevorzugt Polyacrylsäure, beispielsweise solche mit einem Molekulargewicht von 800 bis 150 000 (auf Säure bezogen). Werden ausschließlich homopolymere Polyacrylsäuren (in Salzform) verwendet, beträgt deren Molekulargewicht im Interesse einer guten Rieselfähigkeit und Lagerbeständigkeit vorzugsweise 1000 bis 80 000 (auf Säure bezogen).
Geeignete Copolymere sind solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und vorzugsweise der Copolymere der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, wie sie beispielsweise in EP 25 551 B1 charakterisiert sind. Es handelt sich dabei um Copoly­ merisate, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Besonders bevorzugt sind solche Copolymere, in denen 60 bis 85 Gew.-% Acrylsäure und 40 bis 15 Gew.-% Malein­ säure vorliegen. Ihr Molekulargewicht, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5000 bis 200 000, vorzugsweise 10 000 bis 120 000.
Mit Vorteil lassen sich auch Gemische verschiedener Homo- und Co­ polymere einsetzen, insbesondere Gemische aus homopolymerer Acrylsäure und den vorstehend beschriebenen Copolymeren aus 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10% Maleinsäure. Derartige Ge­ mische, die sich durch günstige Korneigenschaften und hohe Lager­ beständigkeit auszeichnen, können zum Beispiel aus 10 bis 50 Gew.-% homopolymerer Acrylsäure und 90 bis 50 Gew.-% Acrylsäure- Maleinsäure-Copolymeren bestehen. In diesen Gemischen können auch hochpolymere Polyacrylsäuren mitverwendet werden, die bei allei­ nigem Einsatz etwas mehr zum Kleben bzw. Zerfließen der Körner neigen als niedermolekulare Polyacrylate.
Das Natriumcarbonat (b) und das Natriumsulfat (c) werden in wasserfreier Form eingesetzt. Bei Anteilen an Natriumcarbonat von ca. 40 Gew.-% und mehr empfiehlt es sich, den Wassergehalt (d) der Mittel auf weniger als 6 Gew.-% zu senken oder den Anteil an Na­ triumsulfat etwas höher zu wählen, beispielsweise im Bereich 8 bis 15 Gew.-%. Anteile an Natriumsulfat von über 10 Gew.-%, vorzugs­ weise 15 bis 20 Gew.-%, verbessern grundsätzlich die Korneigen­ schaften und die Lagerbeständigkeit der Mittel. Andererseits ist Natriumsulfat bei der Anwendung der Mittel unwirksamer Ballast­ stoff, weshalb sein Anteil möglichst gering sein sollte. Es ist sehr überraschend, daß bereits Anteile von 5 bis 6 Gew.-% (c) ausreichen, um Mittel mit einem Gehalt von ca. 50 Gew.-% (a), ca. 40 Gew.-% (b) und ca. 4 Gew.-% (d) zu stabilisieren und gute Rie­ seleigenschaften zu gewährleisten.
Weiterhin können die Mittel noch Minderbestandteile wie Farbstoffe und Farbpigmente enthalten und einheitlich oder gesprenkelt ange­ färbt sein. Der Anteil derartiger Minderbestandteile liegt deut­ lich unter 1 Gew.-%.
Die mittlere Korngröße des Mittels beträgt üblicherweise 0,2 bis 1,2 mm, wobei der Anteil der Körner unterhalb 0,1 mm nicht mehr als 2 Gew.-% und oberhalb 2 mm nicht mehr als 20 Gew.-% beträgt. Vorzugsweise weisen mindestens 80 Gew.-%, insbesondere mindestens 90 Gew.-% der Körner eine Größe von 0,2 bis 1,6 mm auf, wobei der Anteil der Körner zwischen 0,1 und 0,05 mm nicht mehr als 3 Gew.-%, insbesondere nicht mehr als 1 Gew.-% und der Anteil der Körner zwischen 1,6 und 2,4 mm nicht mehr als 20 Gew.-%, insbesondere nicht mehr als 10 Gew.-% beträgt. Das Schüttgewicht beträgt 350 bis 550 g/l.
Die Herstellung der Granulate erfolgt durch Sprühtrocknung eines wäßrigen Slurries. Die Slurrykonzentration liegt zwischen 50 und 68 Gew.-% (nichtwäßriger Anteil), vorzugsweise zwischen 55 und 60 Gew.-%, wobei die Viskosität der Paste maßgebend ist, die 10 000 mPa×s nicht überschreiten sollte und vorteilhaft 2500 bis 6000 mPa×s beträgt. Die Temperatur des Slurries liegt üblicherweise zwischen 50 und 100°C. Der Druck an den Sprühdüsen beträgt im allgemeinen 30 bis 80 bar, vorzugsweise 40 bis 70 bar. Die Tempe­ ratur der im Gegenstrom geführten Trockengase in der Eingangszone des Sprühturms, d. h. im sogenannten Ringkanal, liegt vorteilhaft zwischen 200 und 320°C, insbesondere zwischen 220 und 300°C. Im Bereich des Turmaustritts soll sie zwischen 100 und 130°C, vor­ zugsweise zwischen 110 und 125°C liegen. Derart vergleichsweise hohe Betriebstemperaturen sind für die Herstellung eines einwand­ freien Produktes von Vorteil und trotz des hohen Anteils an brennbarer organischer Substanz im Sprühprodukt nicht kritisch, da die Selbstentzündungstemperatur oberhalb 330°C liegt. Im Inter­ esse günstiger Korneigenschaften wird die Trocknung vorzugsweise so geleitet, daß die Wasserbindung auf weniger als 1 Mol H2O pro Mol Natriumcarbonat gesenkt wird. Zur Sprühtrocknung können üb­ liche Sprühtrocknungsanlagen (Sprühtürme) eingesetzt werden, wobei die Sprühdüsen in einer oder mehreren Ebenen angeordnet sein kön­ nen.
Das den Turm verlassende Sprühgut kann, gegebenenfalls nach Küh­ lung mit strömender Luft, unmittelbar mit den übrigen Tabletten­ bestandteilen gemischt und mit diesen verpreßt werden.
Als Silikat kommen hier Alkalimetasilikate, insbesondere Natrium­ metasilikat, sowohl in wasserfreier als auch in Form von Penta­ und/oder Nonahydrat in Betracht. Der Gesamtgehalt der Tabletten an Alkalimetasilikat, berechnet als Na2SiO3, beträgt 30 bis 80, vor­ zugsweise 55 bis 65 Gew.-%. Besonders gut verpreßbar sind die Tabletten dann, wenn 5 bis 25, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-%, berechnet als wasserfreies Alkalimetasilikat, in Form von Natrium­ metasilikatpentahydrat oder 8 bis 25, vorzugsweise 12 bis 25 Gew.-%, berechnet als wasserfreies Alkalimetasilikat, in Form von Natriummetasilikatnonahydrat eingesetzt werden.
Durch Variation des Verhältnisses Natriummetasilikat, wasserfrei, zu Nonahydrat kann das Löseprofil in weiten Grenzen variiert wer­ den. Das Gewichtsverhältnis von wasserfreiem Natriummetasilikat zum Nonahydrat liegt vorzugsweise zwischen 1 : 0,1 bis 1 : 1,0 und insbesondere zwischen 1 : 0,15 bis 1 : 0,8.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise extrem schaumarme Verbindungen eingesetzt. Hierzu zählen vorzugsweise C12-C18- Alkylpolyethylenglykol-polypropylenglykolether mit jeweils bis zu 8 Mol Ethylenoxid- und Propylenoxideinheiten im Molekül. Ihr An­ teil am Gesamtgewicht der fertigen Tabletten beträgt im allge­ meinen 0,2 bis 5, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%. Man kann aber auch andere als schaumarm bekannte nichtionische Tenside verwen­ den, wie z. B. C12-C18-Alkylpolyethylenglykol-polybutylen­ glykolether mit jeweils bis zu 8 Mol Ethylenoxid- und Butylen­ oxideinheiten im Molekül und dann gegebenenfalls noch 0,2 bis 2, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Tablette, an Entschäumungsmitteln wie z. B. Silikonöle, Gemische aus Sili­ konöl und hydrophobierter Kieselsäure, Paraffinöl/Guerbetalkoholen und hydrophobierter Kieselsäure zusetzen.
Als Bleichmittel sind Aktivchlorträger und Aktivsauerstoffträger übliche Bestandteile von Reinigungsmitteln für HGSM.
Als Aktivchlorträger wird Trichlorisocyanursäure bevorzugt, aber auch andere bekannte feste Verbindungen, wie z. B. Natriumdi­ chlorisocyanurat, dessen Dihydrat und Kaliumchlorisocyanurat kön­ nen ohne Beeinträchtigung der Tablettierbarkeit in marktüblicher Form eingesetzt werden. Ihre Mengen betragen 0,5 bis 5,0, vor­ zugsweise 1,0 bis 2,5 Gew.-%, bezogen auf den Aktivchlorgehalt und die gesamte Tablettiermischung.
Aber auch Aktivsauerstoffträger können besonders vorteilhaft ein­ gesetzt werden. Dazu gehören in erster Linie Natriumperboratmono- und -tetrahydrat sowie Natriumpercarbonat. Ihr Anteil am Gesamt­ gewicht der Tabletten beträgt 3 bis 20, vorzugsweise 5 bis 18%.
Der Einsatz von Tablettierungshilfsmitteln, wie Formtrennmitteln, beispielsweise Paraffinöl, ist zum Verpressen der erfindungsge­ mäßen Tabletten nicht erforderlich und kann weggelassen werden, weil die Tablettenmischungen nichtionische Tenside enthalten.
Den Tablettenmischungen können auch übliche oxidationsstabile Farb- und Duftstoffe zugefügt werden. Aus ästhetischen Gründen kann man die Tabletten bei sonst gleicher Zusammensetzung auch in farbigen Schichten verpressen.
Es kann auch gegebenenfalls wasserfreies Natriumcarbonat zwecks Einstellung eines gewünschten pH-Wertes zugesetzt werden; die Menge kann 2-20 Gew.-% und vorzugsweise 4 bis 16 Gew.-% betra­ gen.
Die Reinigungsadditive wurden dann in einer Menge von 10 bis 40, vorzugsweise 15 bis 35 Gew.-% in einem Lödige-Mischer mit den restlichen Bestandteilen der Rezepturen gemischt, und das daraus resultierende Tablettengemisch wurde anschließend auf herkömm­ lichen Tablettenpressen mit einem Preßdruck von 200 bis 1500×105, vorzugsweise 300 bis 600×105 Pa verpreßt.
Die Verpressung des Gemisches aus den Reinigungsadditiven, dem wasserfreien Natriummetasilikat, dementsprechenden Hydraten, den nichtionischen Tensiden und den Bleichmitteln konnte ohne Matri­ zenschmierung in bekannter Weise mit Hilfe von handelsüblichen Exzenterpressen, hydraulischen Pressen oder Rundläuferpressen er­ folgen.
Es wurden keine Anbackungen des Tablettengemisches an den Preß­ werkzeugen beobachtet. Mit hartem Kunststoff beschichtete Werk­ zeuge lieferten, ebenso wie unbeschichtete, Tabletten mit glatten Oberflächen, so daß auch in den meisten Fällen auf eine Be­ schichtung der Stempel mit weichem Kunststoff verzichtet werden konnte.
Die Preßbedingungen sind im Hinblick auf die Einstellung des ge­ wünschten Löseprofils bei gleichzeitig ausreichender Tabletten­ härte zu optimieren. Als Maß für die Tablettenhärte kann die Bie­ gefestigkeit dienen (Methode: vergleiche Ritschel, "Die Tablette," Ed. Cantor, 1966, S. 313). Ausreichend stabil sind unter simu­ lierten Transportbedingungen Tabletten mit einer Biegefestigkeit größer als 12 kp, vorzugsweise größer als 15 kp.
Entsprechende Tablettenhärten wurden bei den vorstehend angege­ benen Preßdrücken erreicht. Löslichkeitsdifferenzen können bei unterschiedlichen Zusammensetzungen durch Varianten des Preßdrucks in Grenzen ausgeglichen werden.
Das spezifische Gewicht der Preßlinge lag dabei zwischen 1,2 und 2 g/cm3, vorzugsweise zwischen 1,4 bis 1,8 g/cm3. Die Verdichtung beim Preßvorgang bewirkte Änderungen der Dichte, die von 0,6 bis 1,2 g/cm3, vorzugsweise 0,8 bis 1,0 g/cm3 auf 1,2 bis 2,0/g/cm3, vorzugsweise 1,6 bis 1,8 g/cm3 stieg.
Auch die Form der Tablette kann die Lösegeschwindigkeit über die dem H2O-Angriff ausgesetzte äußere Oberfläche beeinflussen. Aus Stabilitätsgründen wurden zylindrische Preßlinge mit einem Durch­ messer/Höhe-Verhältnis von 0,6 bis 3,0 : 1 hergestellt.
Die Mengen des zu verpressenden Substanzgemisches für die Einzel­ tabletten können in technisch sinnvollen Grenzen beliebig variiert werden. Je nach ihrer Größe kommen vorzugsweise 1 bis 2 oder aber auch mehr Tabletten pro Maschinenfüllung zur Anwendung, um den gesamten Reinigungsprozeß mit dem notwendigen Aktivsubstanzgehalt an Reinigungsmittel zu versehen. Bevorzugt werden Tabletten von 30 bis 40 g Gewicht, von denen jeweils eine eingesetzt werden muß. Größere Tabletten sind in der Regel bruchempfindlicher und darüber hinaus mit geringerer Geschwindigkeit zu verpressen. Bei kleineren Tabletten würde der Handhabungsvorteil gegenüber granulierten oder pulverförmigen Reinigungsmitteln verringert.
Beispiele
1. 16 Gew.-Teile eines granularen alkalischen Reinigungsadditivs, bestehend aus 40,8 Gew.-% Natriumcarbonat wasserfrei, 5,0 Gew.-% Natriumsulfat, 50,0 Gew.-% des Natriumsalzes des Co­ polymerisats aus Maleinsäure und Acrylsäure mit einer Molmasse von 70 000 (Sokalan CP 5 der BASF) und 4,2 Gew.-% Wasser wur­ den in einen Lödige-Mischer mit 2 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat, 42,4 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriummeta­ silikat, 30,6 Gew.-Teilen Natriummetasilikatpentahydrat, 7 Gew.-Teilen Natriumperboratmonohydrat und 2 Gew.-Teilen C12-C14-Fettalkohol + 5 Mol Ethylenoxid (EO) + 4 Mol Propy­ lenoxid (PO) gemischt und auf einer Rundläufertablettenpresse zu Tabletten verpreßt. Das Tablettengewicht wurde auf 35 g festgelegt. Dabei hatten die Tabletten einen Durchmesser von 38 mm und eine Höhe von 18,1 mm. Die Dichte betrug 1,71 g/cm3, die Bruchfestigkeit der Tablette lag über 14 kg.
2. Es wurden 16 Gew.-Teile eines Reinigungsadditivs nach Beispiel 1 mit 9 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriumcarbonat, 55 Gew.- Teilen wasserfreiem Natriummetasilikat, 12 Gew.-Teilen Na­ triummetasilikatpentahydrat, 7 Gew.-Teilen Natriumpercarbonat und 1 Gew.-Teil C12-C18-Fettalkohol + 9 EO-butylether ver­ mischt und zu 35 g schweren Tabletten verpreßt (Tabletten­ durchmesser 38 mm, Tablettenhöhe 18,35 mm, Dichte 1,68 g/cm3, Bruchfestigkeit größer 14 kg).
3. Wiederum 16 Gew.-Teile des alkalischen Reinigungsadditivs ge­ mäß Beispiel 1 wurden mit 3 Gew.-Teilen wasserfreiem Natrium­ carbonat, 46,9 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriummetasilikat, 26,1 Gew.-Teilen Natriummetasilikatpentahydrat, 7 Gew.-Teilen Natriumpercarbonat und einem Gew.-Teil C12-C18-Fettalkohol + 9 EO-butylether gemischt und zu 35 g schweren Tabletten verpreßt (Tablettendurchmesser 38 mm Tablettenhöhe 18,3 mm, Dichte 1,69 g/cm3, Bruchfestigkeit größer 14 kg).
4. 16 Gew.-Teile eines alkalischen Reinigungsadditivs gemäß Bei­ spiel 1 wurden mit 55 Gew.-Teilen wasserfreiem Natriummetasi­ likat, 12 Gew.-Teilen Natriummetasilikatpentahydrat, 16 Gew.- Teilen Natriumpercarbonat und 1 Gew.-Teil C12-C14-Fettalkohol + 4 EO + 5 PO gemischt und verpreßt (Tablettengewicht 35 g, Tablettendurchmesser 38 mm, Tablettenhöhe 18,15 mm, Dichte 1,70 g/cm3, Bruchfestigkeit größer 14 kg).
Die nach den vorstehenden Beispielen hergestellten Tabletten wur­ den in einer Geschirrspülmaschine vom Typ Miele G 590 im 55°C- Programm eingesetzt, indem man sie in den Besteckkorb legte. Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Claims (12)

1. Stabile, bifunktionelle, phosphatfreie Reinigungsmittelta­ bletten für das maschinelle Geschirrspülen mit einem Gehalt an Silikat, schaumarmen nichtionischen Tensiden, organischen Komplexbildnern, Bleichmitteln und Wasser, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie die organischen Komplexbildner in Form von 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgemisch der Tablet­ tenbestandteile, eines granularen alkalischen Reinigungs­ additivs bestehend aus
  • (a) 35 bis 60 Gew.-% an Natriumsalzen mindestens einer homo­ polymeren bzw. copolymeren (Meth-)Acrylsäure,
  • (b) 25 bis 50 Gew.-% Natriumcarbonat (wasserfrei gerechnet),
  • (c) 4 bis 20 Gew.-% Natriumsulfat (wasserfrei gerechnet),
  • (d) 1 bis 7 Gew -% Wasser,
und das Silikat als wasserfreies Natriummetasilikat und dessen Penta- bzw. Nonahydrat im Gewichtsverhältnis von 1 : 0,1 bis 1 : 1,0 enthalten.
2. Tabletten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein granulares alkalisches Reinigungsadditiv bestehend aus
  • (a) 40 bis 55 Gew.-%, insbesondere 45 bis 52 Gew.-%,
  • (b) 30 bis 45 Gew.-%, insbesondere 30 bis 40 Gew.-%,
  • (c) 5 bis 15 Gew.-%, insbesondere 5 bis 10 Gew.-%,
  • (d) 2 bis 6 Gew.-%, insbesondere 3 bis 5 Gew.-%,
enthalten.
3. Tabletten nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie 15 bis 35 Gew.-% des granularen alkalischen Reinigungs­ additivs enthalten.
4. Tabletten nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Silikat 30 bis 80 Gew.-% Alkalimetasilikat, einschließlich 5 bis 30 Gew.-% Natriummetasilikatpentahydrat enthalten.
5. Tabletten nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf das gesamte Alkalimetasilikat, 5 bis 15 Gew.-% Natriummetasilikatnonahydrat enthalten.
6. Tabletten nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von wasserfreiem Natriummetasilikat zu dessen Penta- bzw. Nonahydrat zwischen 1 : 0,15 bis 1 : 0,8 liegt.
7. Tabletten nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0,2 bis 5 Gew.-% schaumarme nichtionische Tenside enthal­ ten.
8. Tabletten nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bleichmittel 0,5 bis 5,0 Gew.-% Aktivchlor abspaltende Mittel enthalten.
9. Tabletten nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bleichmittel 3 bis 20 Gew.-% Aktivsauerstoffträger enthalten.
10. Tabletten nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich 0,2 bis 2 Gew.-% Entschäumungsmittel enthalten.
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