DE4009902A1 - Verfahren zum aufbereiten gummihaltigen abfalls fuer die weiterverarbeitung - Google Patents
Verfahren zum aufbereiten gummihaltigen abfalls fuer die weiterverarbeitungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten
gummihaltigen Abfalls für die Weiterverarbeitung.
Gummihaltiger Abfall, wie Altgummi, Autoreifen, ver
stärkte Gummidichtungen z. B. für Fenster und Türen insbe
sondere auch von Automobilen, gummihaltige Schläuche wie
Ölschläuche, od. gl. wird zur Zeit in der Regel je nach
späterer Weiterverarbeitung und Weiterverwendung mehr oder
weniger vorzerkleinert. Danach wird der Abfall teilweise
noch weiter aufbereitet, wobei versucht wird, die einzel
nen Bestandteile der Abfallmaterialien zu trennen. So kön
nen neben Gummibestandteilen, noch Metalle, wie Eisen,
Stahl- oder Eisendrähte, Kunststoffe, Fasern, Vliese
od. dgl. vorhanden sein.
Es ist schon bekannt, gummihaltige Abfälle in Mühlen
zu mahlen oder zu zerschlagen, wobei der Abfall vorher und
gleichzeitig gekühlt bzw. tiefgekühlt wird, um die Spröd
heit des kalten Gummis auszunutzen und insbesondere ein
Vulkanisieren des Gummis oder ein Verschmelzen des eventu
ell vorhandenen Kunststoffes zu verhindern. Auch wird
durch das Kühlen des Abfalls die Sprödheit insbesondere
des Gummis erhöht, wodurch sich dieses leichter von den
metallischen Bestandteilen trennen läßt. Dabei werden ins
besondere die metallischen Bestandteile von den Gummi- und
sonstigen Bestandteilen freigelegt und getrennt. Das Küh
len erfolgt je nach notwendiger Temperatur durch Zugabe
von kaltem Wasser oder flüssigem Stickstoff od. dgl..
Das aus der Mühle austretende Gemisch der einzelnen
Bestandteile wird danach getrennt. Dabei können z. B. Eisen
teile mittels eines Magneten herausgezogen werden. Fa
sern od. dgl. können gegebenenfalls abgesaugt werden. Das
Gemisch aus Einzelbestandteilen kann auch durch Sieben ge
trennt werden.
Die Mühlen weisen jedoch im Arbeitsraum ein sehr
großes Volumen auf, weshalb sehr viel Kühlmittel, wie
flüssiger Stickstoff od. dgl. zugegeben werden muß.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Aufbereiten gummihaltigen Abfalls für die
Weiterverarbeitung zu schaffen, welches sparsamer im Ener
gieverbrauch ist und bei dem weniger Kühlmittel, wie
Stickstoff od. dgl. benötigt wird.
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 beschrie
bene Verfahren gelöst. Bei diesem Verfahren zum Aufberei
ten gummihaltigen Abfalls für die Weiterverarbeitung wird
der gummihaltige Abfall in einer Schneckenpresse gemahlen
und der Abfall wird mindestens in der Schneckenpresse ge
kühlt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird der Ver
brauch von flüssigem Stickstoff oder sonstigen Kühlmittel
auf weit weniger als 50% der Kühlmittelmenge reduziert,
die bisher bei den bekannten Verfahren, wie dem Mahlen in
Mühlen od. dgl. notwendig war, da das freie Volumen zwi
schen den Abfallteilen in der Schneckenpresse auf sehr
stark reduziert wird und sogar auf wenige Volumenprozente
verringert wird. In der Schneckenpresse werden insbesonde
re die metallischen Bestandteile von den anderen Bestand
teilen freigelegt. Auch wird der Gummi so stark gemahlen
und gepreßt, daß sich Kunststoff- und/oder Faserbestand
teile von ihm trennen.
Gemäß einer ersten Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens wird dem Abfall flüssiger Stickstoff zur
Kühlung beigemischt. Stickstoff hat einen Siedepunkt von
-195,8°C. Durch die Benutzung von flüssigem Stickstoff
kann das Abfallmaterial auf circa -120°C gekühlt werden.
Es tritt aus der Schneckenpresse mit einer Temperatur von
circa 50°C aus.
Gemäß einer anderen Ausführungsform des erfindungsge
mäßen Verfahrens wird dann, wenn keine so tiefen Tempera
turen notwendig sind, wie z. B. bei der Aufbereitung von
Altreifen, deren Gummi schon spröder ist, dem Abfall kal
tes Wasser zur Kühlung beigemischt.
Das Kühlmittel kann schon vor dem Eingeben des Ab
falls in die Schneckenpresse mit dem Abfall gemischt wer
den, wobei sich bei einer innigen Vermischung zwischen den
Abfallteilen und dem Kühlmittel eine optimale Kühlung der
Abfallteile ergibt.
Beim Mahlen in der Schneckenpresse verdampft ein Teil
des Kühlmittels wie flüssiger Stickstoff oder Wasser schon
in der Schneckenpresse. Die Restflüssigkeit wird nach dem
Austreten aus der Schneckenpresse von den festen Teilen
abgetrennt.
Vorzugsweise wird der feste Abfall vor dem Eingeben
in die Schneckenpresse vorzerkleinert, wobei der gummihal
tige Abfall z. B. in granulierter Form in die Schnecken
presse eingeführt wird. Dadurch läßt sich der Abfall nicht
nur leichter in die Schneckenpresse einführen, sondern die
kleineren Teile können darüber hinaus leichter und schnel
ler gekühlt werden. Auch lassen sich die aus der Schnek
kenpresse austretenden Bestandteile leichter voneinander
trennen. Das Granulat aus gummihaltigen Abfällen, wie z. B.
Altreifen kann einen Durchmesser von 10 mm bis 40 mm auf
weisen. Dadurch liegen auch die metallischen Bestandteile
in kleinerer Form vor, so daß sie sich leichter von den an
deren Bestandteilen durch Magnete oder durch Aussieben
trennen lassen.
Der Druck auf den Abfall kann in der Schneckenpresse
bis zu 100 bar betragen.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens
wird die zwischen den Granulatteilen vorhandene Luft, zu
meist wärmere Umgebungsluft, dem in die Schneckenpresse
einzugebenden Abfall entzogen. Ist nämlich Luft in der
Schneckenpresse vorhanden, so steigt die Temperatur in der
Schneckenpresse zu stark an, weshalb noch mehr Kühlmittel
beigemischt werden müßte.
Durch die große Wärme in der Schneckenpresse ver
dampft die Flüssigkeit wie Wasser oder flüssiger Stick
stoff. Diese verdampfte Flüssigkeit wird vorteilhafterwei
se aufgefangen und wieder abgekühlt.
Vorzugsweise werden auch die Bauteile der Schnecken
presse, wie Schneckenmantel, Schnecke od. dgl. durch in
Kühlkanälen geführten flüssigen Stickstoff, kaltes Wasser
od. dgl. gekühlt, wodurch nicht nur die Kühlung verbessert
wird, sondern das Kühlmittel auch ohne Reinigung wieder
verwendet werden kann.
Das aus der Schneckenpresse austretende Gemisch der
einzelnen Abfallbestandteile wird anschließend einem Tren
nungsprozeß, wie Sieben, Entzug der metallischen Teile
durch Magneten od. dgl. unterworfen.
Die Schneckenpresse kann z. B. eine Ausbildung aufwei
sen, wie sie in den WO-A-83/03 999, DE-A-37 14 508, DE-A
37 14 509 und DE-A-37 14 518, beschrieben sind. Dabei
handelt es sich um eine Schneckenpresse mit zwei parallel
zueinander angeordneten Schnecken. Es können aber auch an
dere Schneckenpressen verwendet werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Aufbereiten gummihaltigen Abfalls für
die Weiterverarbeitung unter Ausnutzung der Sprödheit ein
zelner Bestandteile des Abfalls durch Kühlen des aufzube
reitenden Abfalls, dadurch gekennzeichnet, daß der gummi
haltige Abfall in einer Schneckenpresse gemahlen wird und
der Abfall mindestens in der Schneckenpresse gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Abfall flüssiger Stickstoff zur Kühlung beige
mischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Abfall Wasser zur Kühlung beigemischt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der feste Abfall gegebenen
falls vor dem Eingeben in die Schneckenpresse vorzerklei
nert wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der gummihaltige Abfall in
granulierter Form in die Schneckenpresse eingeführt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Druck auf den Abfall in
der Schneckenpresse bis zu 100 bar beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den Granulattei
len vorhandene Luft dem in die Schneckenpresse einzugeben
den Abfall entzogen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bauteile der Schnecken
presse, wie Schneckenmantel, Schnecke od. dgl. durch flüs
sigen Stickstoff, kaltes Wasser od. dgl. gekühlt werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Schneckenpresse
austretende Gemisch der einzelnen Abfallbestandteile einem
Trennungsprozeß, wie Sieben, Entzug der metallischen Teile
durch Magneten od. dgl. unterworfen wird.
Priority Applications (5)
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