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Die Erfindung bezieht sich gemäß dem Oberbegriff
des Patenanspruchs 1 auf eine Sitzlehnen-Federungsvorrichtung, insbesondere
auf eine Sitzlehnen-Federungsvorrichtung für Kraftfahrzeuge.
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Bei einer herkömmlichen Sitzlehnen-Federungsvorrichtung,
wie sie beispielsweise in der
US-PS 4 697 848 offenbart ist, sind drei
in Querrichtung voneinander beabstandete, S- oder schlangenförmig ausgebildete
Federn innerhalb eines Rahmens angeordnet und mit diesem fest verbunden.
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Diese Vorrichtung passt sich jedoch
nicht der Krümmung
des Rückens
des Sitzbenutzers an, weil nur ein bestimmter Teil des Rückens gestützt wird, andere
Teile jedoch ungestützt
bleiben.
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In der
DE-OS-1 817 239 ist ein Stützteil für Polstermaterial
gezeigt, wobei eine membranartige Auflage bei einem Sitzaufbau zum
Stützen
von Polstermaterial mit einem Aufbau aus gummiartigem Material verwendet
wird. Die Geometrie des Aufbaus bzw, des Gefüges dieser membranartigen Auflage erlaubt,
dass, wenn eine Last auf die Membran aufgebracht wird, eine anfängliche
Streckung der Membran bewirkt wird. Diese Streckung wird ohne Dehnung
des Materials lediglich durch die elastische Änderung der Geometrie bewirkt.
Beim Aufbringen einer weiteren Last erfolgt eine weitere Streckung durch
die elastische Ausdehnung des Materials.
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In der DE-Patentschrift 973 420 ist
ein Gestühl
für Kraftfahrzeuge
gezeigt, bei dem für
den Sitz und für
die Rückenlehne
in Längsrichtung
federnde Streifen angeordnet sind, die eine elastische Formänderung
ermöglichen.
Diese federnden Streifen weisen auf ihrem rückwärtigen Teil längsverlaufende Verstärkungsrippen
auf.
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In der US-Patentschrift 4,883,320
ist eine Sitzstruktur gezeigt, bei der eine körpergerechte Verformung der
Sitz- bzw. Rückenlehnfläche dadurch
erreicht werden soll, dass in die elastische Polsterung an ausgewählten Stellen
zusätzliche,
flächige
Verformungselemente eingezogen sind, die an den ausgewählten Stellen
ein definiertes elastisches Verhalten der Sitz- bzw. Rückenlehnfläche bewirken.
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Schließlich ist aus der Druckschrift
WO 88/09731 eine Sitzlehnen-Federungsvorrichtung mit einer in allen
Richtungen verformbaren Zwischenschicht, einem Bezugsstoff, sowie
einem zwischen dem Bezugsstoff und der Zwischenschicht angeordneten
Polster bekannt.
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Bei dieser bekannten Federungsvorrichtung können verschiedene
Teile des Polsters mit unterschiedlich gestalteten Ausnehmungen
versehen werden, um dadurch unterschiedliche Elastizitätskoeffizienten
in diesen Bereichen zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu
Grunde, eine Sitzlehnen-Federungsvorrichtung
oder elastische Abstützung
für den
Rücken
einer Person zu schaffen, die in perfekter Weise dem Rücken des
Sitzenden angepasst werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand
der Zeichnungen einer Ausführungsbeispiels
näher erläutert:
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Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Sitzrahmens mit einem Lenden-
sowie Schulterstützmechanismus
in einer ersten Ausführungsform gemäß der Erfindung;
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2 in
gleichartiger Darstellung den Sitzrahmen von 1 mit einem daran angebrachten Flachmaterialgebilde;
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3 einen
Vertikalschnitt der in 2 gezeigten
ersten Ausführungsform;
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4 eine
Seitenansicht des Sitzes mit einer Rückenlehne in der ersten Ausführungsform;
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5 den
Querschnitt nach der Linie A-A in der 4;
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6 eine
Darstellung zur Arbeitsweise eines Lendenstützmechanismus;
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7 eine
Darstellung zur Arbeitsweise eines Schulterstützmechanismus;
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8 eine
perspektivische Ansicht eines Rückenlehnenrahmens
in einer zweiten Ausführungsform;
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9 in
gleichartiger Darstellung den Rahmen von 8 mit einem daran angebrachten Flachmaterialgebilde;
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10 eine
Seitenansicht des Sitzes mit einer Rückenlehne in zweiter Ausführungsform;
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11 einen
Vertikalschnitt der in 10 gezeigten
zweiten Ausführungsform;
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12 den
Querschnitt nach der Linie B-B in der 10;
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13 bis 16 abgewandelte Ausführungsformen
für das
Flachmaterialgebilde der Sitzlehnen-Federungsvorrichtung.
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Bei der in den 1 – 7 gezeigten ersten Ausführungsform
umfasst die Sitzlehnen-Federungsvorrichtung einen Sitzrahmen
1 von
rechtwinkliger Gestalt mit einer zwischen den rechten sowie den
linken Rahmenschenkel als Versteifung eingesetzten Querstrebe 1c.
Mit einem oberen und unteren Querholm des Sitzrahmens 1 sind
mit vertikalem Abstand zueinander ein oberer bzw. unterer Stützdraht 1a bzw. 1b verbunden.
Die einander entgegengesetzten Enden der vom Sitzrahmen 1 vorstehenden
Stützdrähte 1a, 1b sind
unter 90° abgewinkelt.
Die Stützdrähte 1a, 1b weisen über ihre
Länge zwischen
den Abwinkelungen eine konkave Krümmung auf.
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Ein Lendenstützmechanismus enthält einen mit
dem rechten Rahmenschenkel fest verbundenen oder verschweißten Tragarm 1e,
der in vorwärtiger Richtung
vorragt, und eine mit dem Tragarm 1e fest verbundene oder
verschweißte,
in das Rahmeninnere ragende Konsole 1f. Auf der gegenüberliegenden Seite
ist eine Konsole 1f unmittelbar mit dem linken Rahmenschenkel
fest verbunden.
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Im Tragarm 1e ist drehbar
die Welle 15 eines Stellrades 14 gelagert, deren
inneres Ende 15a mit dem Gewindeabschnitt versehen ist.
Ein Schwenkbügel 2b in
liegender U-Form hält
eine Mutter 16 fest, di mit dem Gewindeabschnitt am Ende 15a der
Welle 15 in Eingriff ist.
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Am unteren Querholm der Sitzrahmens 1 sind
mit seitlichem Abstand zueinander zwei Lagerschenkel 1g fest
angebracht, in denen das untere Ende eines vertikalen, mehrfach
gebogenen und gekrümmten
Stützdrahtes 2a bzw. 3a,
dessen Gestalt der 1 klar
zu entnehmen ist, gelagert ist. Das obere Ende des rechten Stützdrahtes 2a durchsetzt die
freien Enden des U-förmigen
Schwenkbügels 2b und
ist in der rechten Konsole 1f drehbar aufgenommen. Das
untere Ende des rechten Stützdrahtes 2a ist
oberhalb des zugeordneten Lagerschenkels 1g, in dem es
drehbar aufgenommen ist, fest mit einem Schwenkarm 2c verbunden.
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Das obere Ende des linken Stützdrahtes 3a ist
in der linken Konsole 1f drehbar gehalten, an seinem unteren
Endabschnitt mit einem Schwenkarm 3c fest verbunden und
unter diesem in dem linken Lagerschenkel 1g drehbar aufgenommen.
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Die Schwenkarme 2c und 3c sind
jeweils über
einen Stift 17 bzw. Stift 19 mit einer etwa L-förmigen Stange 18,
deren langer Schenkel zum unteren Querholm des Sitzrahmens 1 parallel
verläuft, verbunden.
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Bei einer Drehung des Stellrades 14 in
Richtung des in 1 angegebenen
Pfeils entgegen dem Uhrzeigersinn wird die Mutter 16 zu
einer geradlinigen Bewegung längs
des Gewindeabschnitts am Ende 15a der Welle 15 angebracht,
wodurch dem Schwenkbügel 2b eine
Bewegung entgegen dem Uhrzeigersinn (Pfeil w) in einem gewissen
Winkelbereich vermittelt wird. Diese Bewegung wird über den Stützdraht 2a,
den Schwenkarm 2c, die Stange 18 und den Schwenkarm 3c auf
den linken Stützdraht 3a übertragen,
der folglich in Richtung des Pfeils w' verschwenkt wird. Um die Stützdrähte 2a und 3a entgegengesetzt
zu den Pfeilen w und w' zu
verschwenken, kann selbstverständlich
das Stellrad 14 im Uhrzeigersinn gedreht werden.
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Ein oberhalb des Lendenstützmechanismus angeordneter
Schulterstützmechanismus
weist im wesentlichen denselben Aufbau wie der erstgenannte auf,
weshalb gleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen mit einem Apostroph
tragen, so dass deren Erläuterung
unterbleiben kann. Den Stützdrähten 2a und 3a entsprechen
jedoch die Stützdrähte 4a bzw. 5a,
und die beiden Lagerschenkel 1g sind im Schulterstützmechanismus
nicht vorhanden, vielmehr sind hier die oberen Enden der Stützdrähte 4a und 5a drehbar
in der Querstrebe 1c aufgenommen.
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An geeigneten, vorbestimmten Stellen
am Außenumfang
eines Flachmaterialgebildes 6a sind mehrere Haken 6b aus
Kunstharz oder der gleichen befestigt, die mit den jeweiligen Stützdrähten 2a, 3a, 4a und 5a in
Eingriff sind. Das Flachmaterialgebilde 6a hat eine erhebliche
Flexibilität
und ist in allen Richtungen verformbar. Das bedeutet, dass trotz
Unterschieden oder Änderungen
in der Krümmung
des Rückens
einer den Sitz 13 benutzenden Person 7 das Flachmaterialgebilde 6a sich
dem Rücken
der Person anpassen kann. Als Ausgangsmaterial für das Gebilde 6a wird
bevorzugterweise „Dymetral
Sateen Fabric" von
Dupon Co., Ltd. Verwendet. Dieses Material hat beispielsweise einen
Elastizitätskoeffizienten
im Bereich von 0,9 bis 1,8 (N/% Dehnung/cm).
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Das Flachmaterialgebilde 6a wird
von einem Polyurethan-Polster 8 und
einem Auflagematerial bzw. Überzug 9 abgedeckt.
Tuch-Schlaufenstege 6s am Flachmaterialgebilde 6a werden
durch das Polster 8 geführt
und am Überzug 9 befestigt.
An einem oberen sowie unteren Teil sind Schlaufen 9a vorgesehen,
durch die sich Drähte 10 erstrecken,
die durch Ringe 11 mit der Querstrebe 1c sowie
einem hinter und über
dem unteren Querholm liegenden Stützdraht 1d fest verbunden
sind. Seitliche Stützdrähte 12 ziehen
sich durch die seitlichen Enden des Flachmaterialgebildes 6a und
sind am Rahmen 1 über
Ringe 11 gehalten.
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Wenn der Benutzer 7 den
Sitz 13 einnimmt, so wird die Rückenlehne 13a, die
den Überzug 9,
das Polyurethan-Polster 8 und das Flachmaterialgebilde 6a umfasst,
verformt. Jedoch passt sich nicht immer die Rückenlehne 13a trotz
der erwähnten
Verformung dem Rücken
des Sitzenden 7 an. In diesem Fall kann unter Verwendung
des Lenden- und/oder des Schulterstützmechanismus die Rückenlehne
in ihrer Ausgestaltung und Form in der vor- sowie rückwärtigen Richtung
verändert
werden, um eine perfekte und eine Anpassung an den Rücken der
sitzenden Person 7 zu erreichen.
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Im Falle eines Zwischenraumes oder
Abstandes zwischen der Rückenlehne 13a und
dem Lendenbereich des Sitzenden 7 wird das Stellrad 14 entgegen
dem Uhrzeigersinn (1)
gedreht. Wie gesagt wurde, werden dadurch die Stützdrähte 2a und 3a entgegen
dem bzw. im Uhrzeigersinn verschwenkt. Dadurch wird die Spannung
des Flachmaterialgebildes, das mit diesen Stützdrähten 2a und 3a fest
verbunden ist, erhöht,
so dass ein mittiger Querschnitt dieses Gebildes 6a von
der Krümmung
D in 6 zu der Krümmung B
verlagert wird, wodurch der Abstand zwischen der Rückenlehne 13a und
dem Lendenbereich des Sitzenden beseitigt wird.
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Im Fall eines oberen oder unteren
Zwischenraumes zum Lendenbereich des Sitzenden auf Grund eines zu
starken Vorragens der Rückenlehne 13a in
vorwärtiger
Richtung wird durch Drehung des Stellrades 14 im Uhrzeigersinn
die Rücklehne
aus der Krümmung
C von 6 in die Krümmung B
zurückgeführt, wodurch
die Zwischenräume
beseitigt werden.
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In gleichartiger Weise wird im Schulterstützmechanismus
durch Drehung des Stellrades 20 in der einen oder anderen
Drehrichtung eine Verlagerung von der Krümmung F in 7 bzw. der Krümmung E zur Krümmung B
hin bewirkt, so dass die Rückenlehne 13a dem
Schulterbereich des Sitzenden angepasst werden kann. Somit wird
durch die erfindungsgemäße Rücken- oder Sitzlehnen-Federungsvorrichtung
eine perfekte Anpassung an die Rückenkontur
der den Sitz benutzenden Person erreicht.
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Es ist zu bemerken, dass gemäß der Erfindung
auch eine Sitzlehnen-Federungsvorrichtung mit gegenüber dem
Stand der Technik verbesserten Eigenschaften geschaffen werden kann,
wenn entweder nur der Lenden- oder nur der Schulterstützmechanismus
oder sogar keiner von beiden vorhanden ist.
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Eine starke vereinfachte Sitzlehnen-Federungsvorrichtung
ist in den 8 – 12 dargestellt. Bei dieser
Ausführungsform
ist ein Flachmaterialgebilde 6a unter Spannung mit Stützdrähten 1a, 1b und 1m sowie 1n verbunden.
Die Spannung hängt
von der Gestalt des Flachmaterialgebildes 6a, von dessen Elastizitätskoeffizienten
und/oder von der Gestalt bzw. Krümmung
eines jeden Stützdrahtes 1a, 1b, 1m sowie 1n ab.
Durch Wahl einer geeigneten Spannung kann das Flachmaterialgebilde 6a zu
einer Verformbarkeit in allen Richtungen gebracht werden. Die übrigen Bauelemente
der Ausführungsform
der 8 – 12 brauchen wegen ihrer Ähnlichkeit
zu entsprechenden Elementen der vorherigen Ausführungsform nach den 1 – 7 nicht
näher erläutert zu
werden.
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Die 13 – 16 zeigen verschiedene Ausbildungen
des Flachmaterialgebildes 6a. Gemäß 13 und 14 ist
dieses Gebilde 6a in der vertikalen Richtung der Rückenlehne
in zwei bzw, drei Teile 6aa und 6ab bzw. 6aa, 6ab sowie 6ac unterteilt,
wobei der untere Teil jeweils einen größeren Elastizitätskoeffizienten
als der obere Teil hat. Auf Grund der kontinuierlichen Änderung
im Elastizitätskoeffizienten der
Teile bietet jedes Flachmaterialgebilde 6a dem Sitzenden
ein komfortables, angenehmes Gefühl. Das
Flachmaterialgebilde 6a von 15 ist
in der Querrichtung der Sitzlehne in drei Teile 6ax, 6ay sowie 6az unterteilt,
wobei der Elastizitätskoeffizient des
mittleren Teils 6ay kleiner ist als derjenige der äußeren Teile 6ax und 6az,
die einen gleichen Elastizitätskoeffizienten
haben. Die 16 zeigt
ein Flachmaterialgebilde, das nach den Lehren der 14 und 15 ausgebildet
ist.
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Wenngleich die Erfindung unter Bezugnahme
auf spezielle Ausführungsformen
und Beispiele, die zu Erläuterungszwecken
ausgewählt
wurden, beschrieben wurde, so ist klar, daß zahlreiche Abwandlungen durch
den Fachmann bei Kenntnis der vermittelten Lehre am Erfindungsgegenstand
vorgenommen werden können,
ohne das grundsätzliche
Konzept und den Rahmen der Erfindung zu verlassen.