DE4008822A1 - Inkubator mit gleichmaessiger luftfuehrung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Inkubator gemäß dem 0berbegriff des Anspruchs 1.

Inkubatoren dienen der medizinischen Versorgung von Neugeborenen, speziell von Frühgeborenen. Eine wichtige Aufgabe des Inkubators ist die Frischluftversorgung und Temperierung des Kindes. Dazu ist im allgemeinen ein Umluftsystem vorgesehen, bei dem die Luft von mindestens einem Lüfter umgewälzt wird und durch eine Luftaufbereitungsanlage temperiert, angefeuchtet und eventuell mit Sauerstoff angereichert werden kann.

Bei einem in der US-37 82 362 beschriebenen Inkubator wird die temperierte Luft an drei Seiten der Liegefläche hochgeblasen und an der vierten Seite wieder heruntergeführt. Nachteilig an dieser Ausführung ist, daß eine Seite der Liegefläche nicht angewärmt wird und es dadurch zwangsläufig zu größeren Temperaturunterschieden infolge unterschiedlich warmer Luftschichten und unterschiedlich warmer Seitenwänden über der Liegefläche kommt.

In einer besonderen Ausführungsform des bekannten Inkubators wird die Luft dicht unterhalb des Inkubatorhaubendeckels von einem Luftrückführungskanal aufgenommen und nach unten geleitet. Dieser Luftrückführungskanal liegt außerhalb des Inkubatorinnenraumes, wodurch es bei niedrigen Umgebungstemperaturen zur Kondenswasserbildung verbunden mit hygienischen Problemen kommen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Inkubator anzugeben, bei dem eine optimale Temperaturkonstanz über der Liegefläche erreicht wird und bei dem die Gefahr der Kondenswasserbildung im Luftrückführungskanal vermieden wird.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Luftzuführungsöffnungen rings um, die Liegefläche allseits umgebend angeordnet sind und der Luftrückführungskanal vollständig in dem Innenraum der Inkubatorhaube verläuft.

Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß durch die an allen Seiten der Liegefläche angeordneten Luftzuführungsöffnungen eine allseitige Warmluftglocke entsteht, die eine optimale Temperaturkonstanz über der Liegefläche sicherstellt. Da nunmehr eine allseitige Anwärmung der Haubenwände rings um die Liegefläche erfolgt, wird der Wärmeverlust eines auf der Liegefläche befindlichen Säuglings infolge einer Wärmeabstrahlung vermieden. Der innenliegende Luftrückführungskanal hat die gleiche Temperatur wie die rückzuführende Luft, wodurch es nicht zur Kondenswasserbildung kommen kann.

Durch die hochliegende Ansaugöffnung des Luftrückführungskanals wird eine unerwünschte Verwirbelung der Luft in der Nähe eines auf der Liegefläche liegenden Kindes vermieden.

Bei der Anordnung des Luftrückführungskanals im Randbereich der Liegefläche ist der ungehinderte Zugang zum auf der Liegefläche liegenden Kind von allen Seiten am besten gewährleistet.

Bei einem transparent ausgebildeten Luftrückführungskanal ist die freie Sicht auf die Liegefläche aus allen Richtungen gewährleistet.

Ein zur Umwälzung der Luft dienender Lüfter wird vorzugsweise unterhalb des unteren Endes des Luftrückführungskanals so angeordnet, daß er die Luft aus dem Kanal ansaugt. Die Luft wird dann in den Raum unterhalb der Liegefläche gedrückt und kann von dort wieder durch die Luftzuführungsöffnungen aufsteigen. Der Lüfter läßt sich prinzipiell auch innerhalb des Luftrückführungskanals anordnen.

Eine optimale Luftführung ist zu erreichen, wenn der Luftrückführungskanal einen flächig sich unterhalb der Inkubatorhaubendeckeloberfläche erstreckenden Absaugkanal besitzt, an dessen Umfang mehrere Absaugöffnungen vorgesehen sind. Die an den Inkubatorhaubenwänden aufsteigende Luft wird dann an dem Inkubatorhaubendeckel von dem Absaugkanal aufgenommen, so daß eine Verwirbelung oder ein Kurzschluß, der unter Umständen auf dem teilweise langen Weg der Luft zu dem einseitig angeordneten Luftrückführungskanal auftreten könnte, ausgeschaltet wird. Eine zugfreie Luftumwälzung und eine optimale Temperaturkonstanz über der Liegefläche sind die Folge dieser Art der Luftführung.

Der Absaugkanal kann sich von dem Luftrückführungskanal aus entweder wie ein ausgestreckter Arm über die Mittellinie einer längserstreckten Liegefläche ausbreiten, er kann aber auch die Liegefläche fast vollständig überschattend ausgebildet sein. Der Kanal kann auch durch eine Doppelwand unter dem Inkubatorhaubendeckel gebildet werden.

Die Erfindung wird an einem Beispiel erläutert. Die Zeichnung zeigt schematisch in Fig. 1 die Seitenansicht und in Fig. 2 die Draufsicht des Inkubators. Fig. 3 und 4 stellen Seitenansicht und Draufsicht eines Inkubators mit Absaugkanal dar.

In einem Inkubatorgehäuse (100), das nach oben hin von einer Inkubatorhaube (1) abgeschlossen ist, ist eine Liegefläche (2) angeordnet, auf der ein Kind (3) liegt. Durch rings um alle vier Seiten der Liegefläche (2) angeordnete Luftzuführungsöffnungen (4) steigt temperierte Luft an den Wänden der Inkubatorhaube (1) auf und bildet eine allseitige Warmluftglocke (5). Ein Lüfter (6) saugt die Luft in das nahe dem Inkubatorhaubendeckel (7) liegende Ende eines Luftrückführungskanals (8) hinein, führt sie an einer Temperiereinrichtung (9) vorbei und drückt sie in den Raum (10) unterhalb der Liegefläche (2). Von hier steigt die Luft wieder gleichmäßig durch die Luftzuführungsöffnungen (4) auf. Der Luftrückführungskanal ist in einer Ecke (11) der Liegefläche (2) angeordnet, so daß der Zugang zum Kind (3) möglichst wenig behindert wird.

In Fig. 3 und 4 ist eine Ausführungsform des Inkubators mit einem an den Luftrückführungskanal (8) angeschlossenen, sich flächig unterhalb der Inkubatorhaubendeckeloberfläche (7) erstreckenden Absaugkanal (12) dargestellt. Dieser Absaugkanal (12) bildet sich zwischen der Inkubatorhaubendeckel­ oberfläche (7) und einer darunter parallel dazu angebrachten Zwischenplatte (112). Zwischen den Wänden der Inkubatorhaube (1) und der Zwischenplatte (112) ist ein Spalt vorgesehen, der eine, die Zwischenplatte (112) an allen vier Seiten umgebende Absaugöffnung (13) bildet, durch die die an den Wänden der Inkubatorhaube (1) aufsteigende Warmluft abgesaugt wird. Durch die flächige Ausgestaltung des Absaugkanals (12) und die rundherum in der Nähe der Wände der Inkubatorhaube (1) befindliche Absaugöffnung (13) bildet sich an allen Seitenwänden im Inkubatorinnenraum oberhalb der Liegefläche eine vertikale Luftströmung ohne Verwirbelung in der Nähe des Aufenthaltsortes des Kindes aus.

Claims (5)

1. Inkubator mit einer Luftzuführung von seitlich zwischen einer Liegefläche und dem Inkubatorgehäuse angeordneten Luftzuführungsöffnungen ausgehend und in den Innenraum einer durchsichtigen Inkubatorhaube aufsteigend, mit einer Luftrückführung über einen bis in die Nähe des Inkubatorhaubendeckels hochgeführten Luftrückführungskanal, der bis zu einer Luftaufbereitungsanlage mit einer Luftfördervorrichtung reicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftzuführungsöffnungen (4) rings um, die Liegefläche (2) allseits umgebend angeordnet sind und der Luftrückführungskanal (8) vollständig in dem Innenraum der Inkubatorhaube (1) verläuft.

2. Inkubator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftrückführungskanal (8) im Randbereich der Liegefläche (2) angeordnet ist.

3. Inkubator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftrückführungskanal (8) transparent ausgeführt ist.

4. Inkubator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lüfter (6) unterhalb des unteren Endes des Luftrückführungskanals (8) so angeordnet ist, daß er Luft aus dem Luftrückführungskanal ansaugt.

5. Inkubator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftrückführungskanal (8) einen flächig sich unterhalb der Inkubatorhaubendeckeloberfläche (7) erstreckenden Absaugkanal (12) besitzt, an dessen Umfang mehrere Absaugöffnungen (13) vorgesehen sind.