DE19526103A1 - Inkubator mit umlaufender Luftführung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Inkubator für Kleinkinder gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zur Luftführung in einem Inkubator gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 3.

Derartige Inkubatoren dienen der medizinischen Versorgung von Kleinkindern und Säuglingen, speziell von frühgeborenen Säuglingen. Eine wichtige Aufgabe eines Inkubators ist die Frischluftversorgung und Temperierung des Säuglings. Dabei soll die Inkubatorluft bezüglich Temperatur, Sauerstoffgehalt und Luftfeuchte in gewissen Grenzen einstellbar sein und konstant gehalten werden.

Insbesondere werden an die Temperaturstabilität und die gleichmäßige Temperaturverteilung im Bereich der Liegefläche besonders hohe Anforderungen gestellt. Dies gilt sowohl bei geschlossenem Inkubator als auch während notwendiger, am Patienten durchzuführender Behandlungs- oder Versorgungsmaßnahmen, zu denen die dafür zum Beispiel in der Frontseite der Haube vorgesehenen Öffnungen, wie Handdurchgriffsöffnungen oder auch größere Klappen, geöffnet werden müssen. Im allgemeinen wird ein Umluftsystem vorgesehen, bei dem die Luft von mindestens einem Lüfter umgewälzt, durch eine Heizung angewärmt sowie durch entsprechende Einrichtungen befeuchtet wird und mit Sauerstoff angereichert werden kann.

In der DE 36 07 575 A1 wird ein Inkubator mit einem Umluftsystem beschrieben, der zur Aufrechterhaltung einer stabilen Inkubatorlufttemperatur bei geschlossener Haube Wärmeverluste vermindert und bei geöffneter Frontseite den Aufbau eines stabilen Warmluftvorhangs begünstigt. Hierfür ist der Luftauslaß entlang der Frontseite und der Lufteintritt entlang der ihr gegenüberliegenden Rückseite angeordnet.

In der DE 40 08 822 A1 soll eine optimale Temperaturkonstanz über der Liegefläche dadurch erreicht werden, daß die Liegefläche allseits umgebend umlaufende Luftzuführungsöffnungen angeordnet sind und ein Luftrückführungskanal vollständig im Innenraum der Inkubatorhaube verläuft.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von der DE 40 08 822 A1 eine verbesserte Luftführung um die Liegefläche herum mit einer gleichmäßigen Temperaturverteilung zu erzielen.

Die Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Im abhängigen Patentanspruch wird eine vorteilhafte Ausgestaltung des Inkubators nach Patentanspruch 1 angegeben.

Gemäß dem Verfahren nach Patentanspruch 3 wird zur Luftführung in dem erfindungsgemäßen Inkubator die durch die Heizung angewärmte Luft umlaufend aufsteigend zwischen der Haube und der Innenwand und anschließend umlaufend absteigend zwischen der Innenwand und der Liegefläche über die Lüfteranordnung gefördert.

Wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß die umlaufende Luftführung allseits gleichmäßig um die Liegefläche herum erfolgt. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, daß die Umwälzluft umlaufend um die Liegefläche durch eine geeignete Lüfteranordnung, beispielsweise ein Lüfterrad, abgesaugt wird. Dadurch vermeidet man den in der DE 40 08 822 A1 beschriebenen Luftrückführungskanal, welcher Handhabungen im Inkubator sowie die Sicht beeinträchtigen kann. Außerdem ist die Reinigung dieses Kanals schwierig, und es gibt auch konstruktiv bedingte Platzprobleme in seinem unteren Bereich, wo er die Luft zum Lüfterrad leitet. Diese Nachteile werden mit vorliegender Erfindung überwunden.

Eine vorteilhafte konstruktive Ausgestaltung der Erfindung kann so ausgeführt werden, daß die Innenwand in deren aufsteigenden Verlauf oberhalb der Liegefläche endet, ohne daß ein waagerechter Abschnitt der Innenwand parallel zur und über der Liegefläche vorhanden ist.

Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen horizontalen Schnitt durch den Inkubator als Draufsicht und

Fig. 2 einen zentralen vertikalen Schnitt senkrecht zur Längsachse nach Fig. 1.

Der Säugling 1 befindet sich in einem Inkubator auf einer länglichen Liegefläche 7, die durch eine Halterung 6 begrenzt wird, welche wiederum mit dem Inkubator selbst verbunden ist. Die durch den Motor 9 angetriebene Lüfteranordnung 8, vorzugsweise ein Lüfterrad, bläst die Umwälzluft 12 über die Heizung 10 durch den umlaufenden Kanalraum 3 zwischen der im allgemeinen durchsichtigen Inkubatorhaube 2 und der dazu parallel verlaufenden, vorzugsweise ebenfalls durchsichtigen Innenwand 4 in den Innenraum 13 der Haube 2.

Der Kanalraum 3 ist so angeordnet, daß die geförderte Umwälzluft direkt an der gesamten inneren Haubenwand umlaufend aufsteigt, wie durch die Strömungspfeile angedeutet. Die an der Haube 2 befestigte Innenwand 4 dient in ihrem unteren Bereich der Führung der Umwälzluft 12. Der obere Bereich der Innenwand 4 sowie der parallel zur Liegefläche 7 verlaufende horizontale Innenwandabschnitt 11 sind wahlweise vorhanden. Sie dienen im wesentlichen der Verminderung der Strahlungsverluste des Säuglings 1. Wesentlich ist, daß sich nach Erreichen der Haubendecke 2 die Umwälzluft 12 über der Liegefläche 7 nach unten absenkt und vom um die ganze Liegefläche 7 umlaufenden Absaugekanalraum 5 nach unten abgesaugt wird und wieder zur Lüfteranordnung 8 gelangt. Das umlaufende gleichmäßige Absaugen der Umwälzluft 12 um die ganze Liegefläche 7 herum ergibt eine sehr gleichmäßige Temperaturverteilung in Abhängigkeit von der Höhe über der Liegefläche 7. Die waagerechten Isothermen sind durch gestrichelte Linien im Innenraum 13 in Fig. 2 dargestellt. Auch in Höhe des Säuglings 1 im Bereich des Schnittes AB treten nur geringe Temperaturdifferenzen auf, da wegen der hochgezogenen Innenwand 4 und wegen des umlaufenden Warmluftvorhangs keine Abkühlung der Umluft stattfindet. Die Luftgeschwindigkeit im Bereich des Absaugkanalraumes 5 ist wegen seiner großen Längserstreckung in horizontaler Richtung parallel zur Liegefläche 7 mäßig, und dadurch ist auch die Luftgeschwindigkeit im Liegebereich des Säuglings 1 sehr gering. Gleichmäßige Temperaturverteilung und geringe Luftgeschwindigkeit über der Liegefläche 7 sind Kriterien für die Güte eines Inkubators. Vorzugsweise wird die umlaufende Luftführung, bestehend aus Lüfteranordnung 8 und Kanalräumen 3 und 5, in den beiden Dimensionen Länge und Breite parallel zur Liegefläche 7 symmetrisch angeordnet. Die schematische Darstellung des Ausführungsbeispiels der Erfindung enthält die aus dem Stand der Technik bekannten Konstruktionsmerkmale, wie beispielsweise Versorgungsleitungen für den Inkubator oder auch die üblicherweise seitlich in der Haube 2 angeordneten Durchgriffsöffnungen nicht, da diese aus dem Stand der Technik bekannt sind.

Claims (3)

1. Inkubator für Kleinkinder mit einer Liegefläche (7), die von einer Haube (2) umschlossen ist, mit einer Lüfteranordnung (8) zur Luftführung über eine Heizung (10) und mit einer Innenwand (4), die parallel zur Haube (2) um die Liegefläche (7) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand (4) im Bereich der Lüfteranordnung (8) unterhalb der Liegefläche (7) sowie im Bereich oberhalb der Liegefläche (7) unterbrochen ist.

2. Inkubator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lüfteranordnung (8), die Haube (2) und die Innenwand (4) symmetrisch in Bezug auf die senkrecht zur Liegefläche (7) verlaufenden Mittellängs- und Mittelquerebene des Inkubators angeordnet sind.

3. Verfahren zur Luftführung in einem Inkubator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Heizung (10) angewärmte Luft umlaufend aufsteigend zwischen der Haube (2) und der Innenwand (4) und anschließend umlaufend absteigend zwischen der Innenwand (4) und der Liegefläche (7) über die Lüfteranordnung (8) gefördert wird.