-
Die Erfindung betrifft eine Belüftungseinrichtung und einen Trockner mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
-
Aus der
DE 20 2008 018 176 U1 ist ein Trockner für keramische Formlinge bekannt, der stets mit kalter Zuluft aus der äußeren Umgebung des Trockners betrieben wird und Durchsatzlüfter in den seitlichen Kammerwänden sowie Umwälzlüfter im Innenraum der Trocknerkammer aufweist. Bei einer Ausbildung als Kammertrockner wird ausschließlich mit dieser Umgebungsluft getrocknet. Bei der Variante eines Durchlauftrockners kann in der letzten Zone und bei einer forcierten Trocknung zusätzlich zur kalten Zuluft Warmluft aus einer bodenseitigen Wärmekammer zugeführt werden.
-
Bei konventionellen Durchlauftrocknern ist es außerdem aus der Praxis bekannt, die Trocknerluft innerhalb des Trockners im Gegenstrom zum Warendurchlauf über mehrere abgeschottete Trocknerzonen zurückzuführen. Hierbei wird stets mit beheizter heißer Zuluft von einer externen oder internen Heizquelle gearbeitet. Eine Trocknung mit kalter Zuluft aus der äußeren und angrenzenden Umgebung des Trockners findet nicht statt.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere Trocknungstechnik für Trockengut aufzuzeigen.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen in den selbstständigen Ansprüchen.
-
Die beanspruchte Trocknungstechnik, d.h. der Trockner, die Belüftungseinrichtung und die zugehörigen Verfahren zum Trocknen und Belüften, haben verschiedene Vorteile.
-
Die Belüftungseinrichtung dient zur Belüftung und Lufttrocknung des Trockenguts. Sie kann ein Bestandteil eines Trockners für Trockengut, insbesondere keramische Formlinge, sein. Die Belüftungseinrichtung kann anderseits eine eigenständige Einrichtung sein, die bei einem vorhandenen Trockner nachgerüstet oder umgerüstet werden kann.
-
Der Trockner weist eine Trocknerkammer mit darin befindlicher Trocknerluft nebst Trockengut und mit einer Einspeisestelle für kalte Zuluft aus der an die Trocknerkammer angrenzenden Umgebung außerhalb des Trockners auf. Die Belüftungseinrichtung weist einen Lüfter mit einer Ansaugseite und eine von der Ansaugseite zur Einspeisestelle gerichtete Luftleitvorrichtung mit schaltbaren Zugängen für Trocknerluft und für kalte Zuluft auf. Die Trocknerluft in der Trocknerkammer kann mittels einer Zufuhr von heißer Zuluft von einer bevorzugt externen Heizquelle beheizt werden. Der Lüfter, die Luftleitvorrichtung und die Einspeisestelle können einzeln oder mehrfach vorhanden sein.
-
Die Temperatur der heißen Zuluft ist wesentlich höher als die Temperatur der sog. kalten Zuluft. Die kalte Zuluft wird von der Umgebungsluft gebildet und hat Umgebungstemperatur.
-
Die beanspruchte Trocknungstechnik ermöglicht durch Umschalten der Zugänge der Luftleitvorrichtung eine optimale Ausnutzung vorhandener Energien und Ressourcen und eine Anpassung an das bestehende Temperatur- und Wärmeangebot. Der Einsatz von Heizenergie, insbesondere aus fossilen Brennstoffen, kann kostensparend minimiert werden. Ferner kommt die beanspruchte Trocknungstechnik mit einem niedrigen Bau- und Kostenaufwand aus.
-
Wenn die Umgebungsluft außerhalb des Trockners eine ausreichende Temperatur und Wärmeenergie hat, kann der Trocknungsprozess mit kalter Zuluft aus der äußeren Umgebung des Trockners durchgeführt werden. Hierbei kann die in der Umgebung vorhandene Wärmeenergie genutzt und auf beheizte heiße Zuluft von einer internen oder externen Heizquelle verzichtet werden. Dies spart Brennstoff. Der Trocknungsprozess mit der kalten Zuluft kann über einen entsprechend hohen Luftdurchsatz gesteuert und geregelt werden. Ein ausreichendes Wärmeangebot aus der äußeren Umgebung des Trockners kann z.B. in der warmen Jahreszeit auf Grund der Sonneneinstrahlung zur Verfügung stehen. Bei einer Anordnung des Trockners in einem umschließenden Gebäude, kann auch die von anderen Maschinen oder Geräten abgegebene Abwärme und die dadurch erfolgende Erwärmung der Umgebungsluft vorteilhaft genutzt werden.
-
Die besagte Umgebung und die dortige Umgebungsluft sind außerhalb des Trockners angeordnet und grenzen vorzugsweise an den Trockner und insbesondere die Wandung der Trocknerkammer außenseitig an. Dies vereinfacht und verkürzt den Weg und die Zuführung der kalten Zuluft aus der Umgebung in die Trocknerkammer. Die an der Trocknerkammer und bevorzugt im Innenraum der Trocknerkammer angeordnete Belüftungseinrichtung kann dabei die kalte Zuluft aus der besagten äußeren angrenzenden Umgebung ansaugen. Eine zusätzliche Anordnung von externen Ventilatoren und von Rohrleitungen kann entfallen.
-
Wenn das Wärmeangebot aus der besagten äußeren Umgebung für den jeweils gewünschten Trocknungsprozess nicht ausreicht, kann mittels der Luftleitvorrichtung auf einen Betrieb des Trockners mit beheizter heißer Zuluft von einer kammerinternen oder externen Heizquelle umgeschaltet werden. Günstig und effizient ist eine externe Heizquelle, z.B. Abwärme oder Abluft von einem Brennofen oder eine Brenneranordnung auf dem Dach des Trockners oder an anderer Stelle.
-
Ein Umschalten ist auch während des Trocknungsprozesses möglich. Dabei kann z.B. anfangs und für das Trockengut während einer Schwindungsphase schonend mit kalter Zuluft getrocknet werden. Anschließend kann das stabilisierte Trockengut forciert mit beheizter heißer Zuluft getrocknet werden
-
Das Umschalten kann digital erfolgen und einen Betrieb entweder mit der kalten Zuluft oder mit der heißen Zuluft ermöglichen. Es ist außerdem möglich, in einem Mischbetrieb zu arbeiten.
-
Der Lüfter kann eine Mehrfachfunktion haben. Er kann sowohl kalte Zuluft aus der besagten Umgebung direkt ansaugen, als auch die Trocknerluft in der Trocknerkammer umwälzen. Beides ist mit einem hohen Wirkungsgrad möglich. Zudem kann beim Ansaugen der Druck in der Trocknerkammer erhöht werden. Das ist für die Abgabe der Abluft von Vorteil, wobei ein separater Abluftventilator entbehrlich ist.
-
Die von der Belüftungseinrichtung und ihren ein oder mehreren Lüftern durch die Trocknerkammer geführte Luftmenge kann auf das Trocknen mit kalter Zuluft ausgelegt und entsprechend groß dimensioniert sein. Dabei wird z.B. die kalte Zuluft durch das Trockengut geblasen und an einem ggf. mehrfach vorhandenen Auslass für die Abluft durch die Druckerhöhung gleich wieder abgeführt. Ein mehrfaches Umwälzen der kalten Zuluft in der Trocknerkammer kann unterbleiben. Bei einem Trocknerbetrieb mit heißer Zuluft kann die Luftmenge reduziert werden.
-
Dank der Luftleitvorrichtung kann der Lüfter im Innenraum der Trocknerkammer und mit Distanz zur Kammerwandung angeordnet sein. Das ist für die Umwälzfunktion und für das effiziente Anblasen und Lufttrocknen des Trockenguts von Vorteil. Andererseits kann der kammerinterne Lüfter durch die Luftleitvorrichtung trotzdem die kalte Zuluft effizient ansaugen und in die Trocknerkammer ausblasen.
-
Die Luftleitvorrichtung kann zumindest die kalte Zuluft zu der Ansaugseite bzw. der Ansaugöffnung des Lüfters leiten und führen. Sie kann dabei die Distanz zwischen der Einspeisestelle und der Ansaugseite des Lüfters überbrücken sowie Luft- und Druckverluste vermeiden oder zumindest minimieren. Dies ist für ein direktes Ansaugen der kalten Zuluft durch den kammerinternen Lüfter von Vorteil. Es steigert die Effizienz und ermöglicht das Ansaugen und Ausblasen in die Trocknerkammer von großen Volumina an kalter Zuluft. Zusätzliche Durchsatzlüfter in der Kammerwandung oder außerhalb sind entbehrlich.
-
Die Luftleitvorrichtung kann auch die Trocknerluft in der Trocknerkammer zur Ansaugseite bzw. der Ansaugöffnung des Lüfters leiten und führen.
-
Die Luftleitvorrichtung kann verschiedene Schaltstellungen für die Zugänge haben. Bei dem Ansaugen der kalten Zuluft kann z.B. der Zugang für die in der Trocknerkammer befindliche Trocknerluft gesperrt werden. Dies vermeidet Druckverluste und Fehlluft beim Ansaugen der kalten Zuluft und ermöglicht einen sehr hohen Ansaugwirkungsgrad.
-
Andererseits kann beim Ansaugen und Umwälzen der in der Trocknerkammer befindlichen Trocknerluft der Zugang für die kalte Zuluft gesperrt werden. Wärme- und Druckverluste durch Ausblasen von warmer Trocknerluft an der Einspeisestelle können vermieden oder zumindest minimiert werden.
-
Bedarfsweise ist auch ein Mischbetrieb mit teilweise geöffneten Zugängen für kalte Zuluft und für Trocknerluft möglich. Die in geringerer Menge zugeführte kalte Zuluft kann z.B. als Frischluft für den Trocknungsprozess genutzt werden. Das Verhältnis der vom Lüfter angesaugten jeweiligen Luftanteile bzw. Luftmengen und der Öffnungsweiten der Zugänge kann einstellbar sein. Es kann gesteuert und ggf. geregelt werden.
-
Die Luftleitvorrichtung kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Sie kann z.B. als starres Leitrohr oder Verbindungsrohr zwischen der Ansaugseite bzw. der Ansaugöffnung des Lüfters und der Einspeisestelle ausgebildet und angeordnet sein. Die Zugänge für die kalte Zuluft und für die Trocknerluft können in beliebig geeigneter Weise am Leitrohr angeordnet und konstruktiv ausgebildet sein. Sie können z.B. als Rohrmündung oder als Mantelöffnung ausgebildet sein. Die Öffnungsverschlüsse können ebenfalls in ihrer Ausbildung variieren.
-
Der Zugang für die kalte Zuluft kann z.B. als verschließbare Rohrmündung oder Axialöffnung und der Zugang für die Trocknerluft als verschließbare Mantelöffnung des Rohrs ausgebildet sein. Ein Öffnen und Schließen der Zugänge kann durch Klappen, Schieber, Drehverschlüsse oder dgl. erfolgen. Der Zugang für die kalte Zuluft kann auch als als verschließbare Mantelöffnung des Rohrs ausgebildet sein.
-
In einer anderen Ausführung der Luftleitvorrichtung kann der Zugang für die Trocknerluft in Form eines freien seitlichen Zutritts zu der Ansaugseite bzw. der Ansaugöffnung des Lüfters gebildet sein. Der Zugang bzw. Zutritt kann an der Ansaugseite bzw. der Ansaugöffnung an einem Teil ihres Umfangs, vorzugsweise am gesamten Umfang, geschaffen werden. Hierfür ist die beanspruchte Ausbildung der Luftleitvorrichtung mit einem Einspeiseverschluss und einem rohrartigen Luftleitkasten von Vorteil. Zum Öffnen und Schließen können beide in einfacher und betriebssicher Weise verschoben werden. Statt der Verschiebung ist auch eine stationäre Anordnung des Luftleitkastens und ein Öffnen und Schließen der Zugänge mittels Klappen, Jalousien, Drehverschlüsse oder dgl. möglich. Der Luftleitkasten kann dabei ein vorerwähntes Leitrohr bilden.
-
Die schaltbaren Zugänge können von einer Steuerung jeweils vollständig geöffnet und vollständig geschlossen oder teilweise geöffnet und teilweise geschlossen werden. Hierfür können entsprechende Antriebe vorhanden sein. Das Öffnen und Schließen kann alternativ manuell erfolgen.
-
Die Steuerung kann ferner mit einer Sensorik verbunden sein, die physikalische Zustandsparameter in und ggf. außerhalb der Trocknerkammer aufnimmt. Diese Parameter können z.B. Temperatur und/oder Feuchte der in der Trocknerkammer befindlichen Trocknerluft betreffen. Diese Parameter können den Trocknungszustand des Trockenguts repräsentieren. Über diese Parameter kann der Trocknungsprozess von der Steuerung gesteuert und ggf. geregelt werden. Die Zugänge der Luftleitvorrichtung können dabei automatisch geöffnet und/oder geschlossen werden.
-
Der einzeln oder mehrfach vorhandene Lüfter kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Günstig ist eine Ausbildung als aufrechter und rotierender Drehlüfter, der eine obere axiale Ansaugseite und eine seitlich am z.B. drehbaren Lüftermantel angeordnete Ausblasseite aufweist. Die Ansaugseite kann bei dieser und bei anderen Lüfterausbildungen als Ansaugöffnung oder Ansaugmündung am Lüfterkorpus ausgebildet sein. Die genannten Bezüge auf die Auslassseite gelten entsprechend für die Auslassöffnung oder Auslassmündung.
-
Die Ausblasseite kann düsenartig und z.B. als gerader oder spiralförmiger Mantelschlitz mit Ausrichtung entlang der Lüfterachse ausgebildet sein. Ein solcher Drehlüfter kann z.B. einen konischen Mantel haben. Er benötigt wenig Grundfläche für die Aufstellung und kann in der Trocknerkammer platzsparend und belüftungseffizient zwischen dem z.B. in mehreren Reihen angeordneten Trockengut angeordnet sein. Der konische Mantel kann sich nach oben erweitern. Es ist auch eine umgekehrte Ausbildung möglich.
-
Andere mögliche Bauformen von Lüftern betreffen z.B. Axialgebläse oder Radialgebläse mit stationärer Anordnung und Ausbildung. Diese können z.B. auch in Zwischenwänden der Trocknerkammer angeordnet sein. Die Luftleitvorrichtung kann an die anderen Lüfterbauformen entsprechend angepasst sein.
-
Der Trockner kann eine oder mehrere Einspeisestellen an der Trocknerwandung aufweisen und kann einen oder mehrere Lüfter im Innenraum der Trocknerkammer beinhalten. Diese sind vorzugsweise mit ihrer Ansaugseite zu der zugehörigen Einspeisestelle ausgerichtet. Sie können mit der besagten Ansaugseite unter Bildung eines Freiraums nahe an einer jeweils zugeordneten Einspeisestelle positioniert sein. Diese Ausbildung ist vor allem bei einem Drehlüfter und bei einer an der Raumdecke angeordneten Einspeisestelle von Vorteil. Der Freiraum bzw. die Distanz zwischen der Einspeisestelle und der Ansaugseite kann besonders klein sein.
-
Ferner ist es günstig, wenn die Einspeisestelle für die kalte Zuluft jeweils als Durchlassöffnung in der Wandung, insbesondere in der Kammerdecke, ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich ist eine Anordnung von einer oder mehreren Einspeisestellen an einer anderen Stelle der Trocknerwandung, z.B. an einer Seitenwand, möglich. Ferner ist eine andere Ausbildung der Einspeisestelle, z.B. als Einspeiserohr, möglich. In weiterer Abwandlung kann ein Lüfter in der Trocknerwandung angeordnet sein. Er kann dabei eine liegende Anordnung haben.
-
Die beanspruchte Ausbildung der Luftleitvorrichtung mit einem Einspeiseverschluss und einem rohrartigen Luftleitkasten ist für den besagten Drehlüfter besonders günstig. Sie lässt sich aber auch bei anderen Lüfterarten einsetzen.
-
Der Einspeiseverschluss und der rohrartige Luftleitkasten können getrennt oder gemeinsam bewegt und relativ zur Ansaugseite verstellt werden. Hierbei kann auch eine Verstellung relativ zur benachbarten Trocknerwandung, insbesondere Kammerdecke, und zur Einspeisestelle erfolgen. Der Einspeiseverschluss und der rohrartige Luftleitkasten können mit Abstand voneinander, insbesondere übereinander, angeordnet sein.
-
Die Zugänge können in dem Abstandsbereich zwischen dem Einspeiseverschluss und dem rohrartigen Luftleitkasten ausgebildet sein. Das Öffnen und Schließen der Zugänge kann durch die Bewegung von Einspeiseverschluss und rohrartigem Luftleitkasten und im Zusammenwirken mit der Einspeisestelle erfolgen. Hierfür ist es günstig, wenn die Einspeisestelle als Durchlassöffnung in der Kammerwandung, insbesondere in der Kammerdecke, ausgebildet ist. Die Luftleitvorrichtung kann sich durch die Einspeisestelle bzw. Durchlassöffnung und die Kammerwandung erstrecken.
-
Durch das einheitliche Bewegung, insbesondere Heben und Senken von Einspeiseverschluss und Luftleitkasten in der jeweils gleichen Bewegungsrichtung können die erwähnten Schaltstellungen der Zugänge auf besonders einfache Weise eingenommen und angesteuert werden. Vorteilhaft ist dabei die gegenseitige Verbindung von Einspeiseverschluss und rohrartigem Luftleitkasten über ein gemeinsames, seitlich offenes Gestell und die Anordnung an einem Einbaurahmen. Mit dem über die Ansaugseite bzw. die Lüftermündung verschiebbaren Luftleitkasten kann der Zugang für die Trocknerluft in Gestalt des besagten freien Zutritts auf einfache Weise geöffnet und geschlossen werden. In der Schließstellung bietet der rohrartige Luftleitkasten zugleich eine zumindest weitgehend luftdichte Führung und Leitfunktion für die an der Einspeisestelle angesaugte kalte Zuluft. Bei den besagten Verschiebebewegungen sind auch Zwischenstellungen für den erwähnten Mischbetrieb möglich und auf einfache Weise sowie gezielt ansteuerbar.
-
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
- 1: eine perspektivische Stirnansicht eines Trockners mit einer Belüftungseinrichtung und einer Heißflutzufuhr von einem Ofen,
- 2: eine perspektivische Ansicht der gegenüberliegenden Seite des Trockners von 1 mit teilweise geöffneten Kammereinlässen,
- 3: eine abgebrochene und vergrößerte perspektivische Ansicht des Trockners von 1 ohne Seitenwände,
- 4: eine transparente Darstellung des Trockners von 3,
- 5: eine perspektivische Innenansicht des Trockners mit Blick von unten in den Trocknerraum und auf die Kammerdecke,
- 6: eine abgebrochene Draufsicht auf die Kammerdecke und eine Zuführeinrichtung für heiße Zuluft,
- 7: einen Längsschnitt durch einen Lüfter, eine Luftleitvorrichtung und die Kammerdecke in einer ersten Position und
- 8: eine Darstellung der Anordnung von 7 mit einer anderen Stellung der Luftleitvorrichtung.
-
Die Erfindung betrifft eine Belüftungseinrichtung (4) für einen Trockner (1) für Trockengut (3). Die Erfindung betrifft ferner einen mit einer Belüftungseinrichtung (4) ausgestatteten Trockner (1). Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Belüftungsverfahren und auf ein Trocknungsverfahren.
-
Das Trockengut (3) kann von beliebiger Art, Form und Größe sein. Vorzugsweise besteht das Trockengut (3) aus Formlingen aus einer plastischen Masse. Dies sind bevorzugt keramische Formlinge aus einer keramischen, z.B. tonhaltigen, Masse. Das Trockengut (3) ist in 3 schematisch angedeutet in Form eines Trocknerwagens oder Trocknergestells mit darin z.B. in mehreren beabstandeten Lagen aufgenommenen keramischen Formlingen.
-
Der Trockner (1) ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen als Kammertrockner einer Trocknerkammer (2) ausgebildet, in dem das Trockengut mit Luft getrocknet wird. Dabei kann ein evtl. Schwindungsverhalten des Trockenguts (3), z.B. von keramischen Formlingen, berücksichtigt werden und zunächst langsam und anschließend nach erfolgter Trockengutstabilisierung forciert getrocknet werden.
-
Bei einem Kammertrockner wird der gesamte Trocknungsprozess in der gleichen Trocknerkammer (2) durchgeführt, wobei das Trockengut (3) in der Trocknerkammer (2) bleibt. Die Trocknerkammer (2) kann einzeln oder mehrfach vorhanden sein. Alternativ ist eine Ausbildung als Durchlauftrockner möglich, der mehrere ggf. gegenseitig abgeschottete Trocknerzonen oder Prozesskammern aufweist, in denen verschiedene Stufen eines mehrstufigen Trocknungsprozess durchgeführt werden, wobei das Trockengut (3) entsprechend des Trocknungsfortschritts von Zone zu Zone bzw. Prozesskammer zu Prozesskammer transportiert wird.
-
Der gezeigte Trockner (1) weist z.B. eine einzelne Trocknerkammer (2) mit einer umgebenden Wandung (5) auf, die ein oder mehrere verschließbare Kammereinlässe (26) für das Zuführen und Abführen des Trockenguts (3) hat. Die Kammerwandung (5) kann einen Boden, Seitenwände und eine Kammerdecke (6) bzw. ein Dach umfassen.
-
In der Trocknerkammer (2) sind ein oder mehrere z.B. gassenartige Aufnahmestellen (27) für das Trockengut (3) angeordnet. Das Trockengut (3) kann z.B. auf Trocknerwagen und auf Schienen durch die ein oder mehreren Kammereinlässe (26) in die Trocknerkammer (2) und zu den ein oder mehreren Aufnahmestellen (27) gebracht werden.
-
Der Trockner (1) beinhaltet eine Belüftungseinrichtung (4) für die Belüftung des Trockenguts (3) in der Trocknerkammer (2). Durch die Belüftung wird eine Lufttrocknung des Trockenguts (3) durchgeführt. Die Belüftungseinrichtung (4) weist einen Lüfter (15) und eine Luftleitvorrichtung (19) auf. Die Belüftungseinrichtung (4) kann einen oder mehrere Lüfter (15) und eine oder mehrere Luftleitvorrichtungen (19) umfassen.
-
Der Trockner (1) weist eine Einspeisestelle (12) für kalte Zuluft (8) aus der an die Trocknerkammer (2) angrenzende Umgebung (10) auf. Die Umgebung (10) befindet sich außerhalb des Trockners (1). Die kalte Zuluft (8) wird von der Umgebungsluft gebildet und hat Umgebungstemperatur.
-
Die Umgebungstemperatur kann durch die Jahreszeit und durch Sonneneinstrahlung beeinflusst werden. Ferner kann die Abwärme von Maschinen oder Geräten in der Umgebung, z.B. einem in 1 dargestellten Ofen (33), die Umgebungstemperatur beeinflussen. Der Trockner (1) und der Ofen (33) sowie eventuell weitere Maschinen oder Vorrichtungen, z.B. Formmaschinen und Schneidmaschinen für die plastische Masse des Trockenguts (3), können in einem gemeinsamen Gebäude angeordnet sein. Die Umgebungsluft ist dabei die Luft und die Atmosphäre im Gebäudeinnenraum. Der Trockner (1), der Ofen (33) und ggf. weitere Maschinen oder Vorrichtungen können eine Fertigungsanlage für das Trockengut (3) bilden.
-
Dem Trockner (1) und der Trocknerkammer (2) kann heiße Zuluft (9) von außen zugeführt werden. Sie kann von einer bevorzugt außerhalb der Trocknerkammer (2) angeordneten Heizquelle (11) beheizt werden. Die Temperatur der heißen Zuluft (9) ist wesentlich höher als die Temperatur der kalten Zuluft (8). Die Heizquelle (11) kann z.B. vom Ofen (33) oder von einer anderen externen Heizung (34) gebildet werden. Der Ofen (33) kann z.B. ein Brennofen für das Trockengut (3), insbesondere für keramische Formlinge, sein. Die heiße Zuluft (9) kann von der Abluft des Ofens (33) gebildet oder über Wärmetauscher oder auf andere Weise von dieser Abluft oder Abwärme des Ofens (33) erwärmt werden. Eine Heizung (34) kann als Brenner für das direkte oder indirekte Beheizen der vorbeiströmenden Zuluft (9) ausgebildet sein. Der Trockner (1) kann eine nachfolgend näher beschriebene Zufuhr (13) für die heiße Zuluft (9) aufweisen.
-
Die in der Trocknerkammer (2) befindliche Trockenluft (7) dient zur Belüftung und Trocknung des Trockenguts (3). Sie kann von der Belüftungseinrichtung (4) bewegt werden. Die Trocknerluft (7) kann von der kalten Zuluft (8) und/oder von der heißen Zuluft (9) gebildet werden.
-
Der Trockner (1) weist eine oder mehrere, an der Wandung (5) angeordnete Einspeisestellen (12) für die kalte Zuluft (8) in die Trocknerkammer (2) auf. In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind eine Vielzahl von gegenseitig beabstandeten Einspeisestellen (12) vorhanden, die an der Kammerdecke (6) angeordnet sind. Die Einspeisestellen (12) sind beispielsweise jeweils als Durchlassöffnung (14) in der Kammerdecke (6) ausgebildet. Durch die ein oder mehreren Einspeisestellen (12) kann die kalte Zuluft (8) aus der Umgebung (10) in die Trocknerkammer (2) strömen.
-
Die Belüftungseinrichtung (4) weist einen oder mehrere Lüfter (15) auf. Sie weist ferner eine oder mehrere den Lüftern (15) zugeordnete Luftleitvorrichtungen (19) auf. In den gezeigten Ausführungsbeispielen hat jeder Lüfter (15) eine eigene Luftleitvorrichtung (19). Alternativ können mehrere Lüfter eine gemeinsame Luftleitvorrichtung haben. Die Zahl und Anordnung der Lüfter (15) entspricht der Zahl und Anordnung der Einspeisestellen (12). Die ein oder mehreren Lüfter (15) sind im Innenraum der Trocknerkammer (2) mit Abstand von der Wandung (5) angeordnet und sind jeweils nahe an einer zugeordneten Einspeisestelle (12) positioniert.
-
Die Lüfter (15) weisen eine Ansaugseite (17) oder Ansaugmündung und bevorzugt auf das Trockengut (3) gerichtete Ausblasseite (18) auf. In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Lüfter (15) als aufrechte und rotierende Drehlüfter (16) ausgebildet, die eine an der Oberseite angeordnete axiale Ansaugseite und eine seitlich am bevorzugt drehbaren Lüftermantel angeordnete Ausblasseite (18) aufweisen. Der Lüftermantel kann konisch ausgebildet sein und sich nach oben hin zur Ausblasseite (17) erweitern.
-
Die ein oder mehreren Drehlüfter (16) sind zwischen den gassenartigen Aufnahmestellen (27) angeordnet und blasen an ihrer Ausblasseite (18) die Luft auf das Trockengut. Durch eine Drehbewegung des Drehlüfters (16) kann die Anblasrichtung für das Trockengut (3) geändert werden. Der Drehlüfter (16) kann sich z.B. als Ganzes um seine bevorzugt vertikale Lüfterachse bzw. Drehachse drehen. Alternativ kann der Lüftermantel mit der z.B. schlitzartigen Ausblasseite (18) um die besagte Drehachse rotieren.
-
Die ein oder mehreren Lüfter (15), insbesondere Drehlüfter (16), sind mit ihrer Ansaugseite (17) jeweils nahe an der zugeordneten Einspeisestelle (12) angeordnet. Zwischen der Einspeisestelle (12), insbesondere der Durchlassöffnung (14) in der Kammerdecke (6), besteht eine Distanz, wobei ein Freiraum (25) gebildet wird. Der Antriebsmotor des Lüfters (15), insbesondere Drehlüfters (16) kann sich durch den Freiraum (25) und die Durchlassöffnung (14) erstrecken und kann durch die Kammerdecke (6) nach außen ragen.
-
Die Luftleitvorrichtung (19) ist von der Ansaugseite (17) zur Einspeisestelle (12) gerichtet und weist mehrere, z.B. zwei, schaltbare Zugänge (20,21) für die in der Trocknerkammer (2) befindliche Trocknerluft (7) und für die kalte Zuluft (8) auf.
-
Die Belüftungseinrichtung (4), insbesondere die ein oder mehreren Lüfter (15), können wahlweise die Trocknerluft (7) in der Trocknerkammer (2) umwälzen oder kalte Zuluft (8) von der zugeordneten Einspeisestelle (12) ansaugen und in die Trocknerkammer (2) ausblasen. Ferner ist ein Mischbetrieb möglich, bei dem die Trocknerluft (7) in der Trocknerkammer (2) umgewälzt wird und kalte Zuluft (8) angesaugt wird.
-
Die Trocknerluft (7) kann durch die erwähnte heiße und beheizte Zuluft (9) erwärmt werden. Hierfür kann eine Zuführeinrichtung (28) vorhanden sein. Die Trocknerluft (7) kann alternativ von einer internen und innerhalb der Trocknerkammer (2) angeordneten Heizquelle beheizt werden.
-
In den gezeigten Ausführungsbeispielen sind mehrere Heizquellen (11) vorhanden, die z.B. von dem Ofen (33) und von den oder mehreren Heizungen (34). Die Zuführvorrichtung (28) weist eine Rohrleitung (29) auf, die z.B. an den Ofen (33) angeschlossen ist und die auf das Dach des Trockners (1) geführt ist und sich hier ggf. in mehrere parallele Stichleitungen verteilt. Über die Rohrleitung (29), insbesondere die ein oder mehreren Stichleitungen, wird die heiße Zuluft (9) zugeführt und am Stichleitungsende in die Trocknerkammer (2) mittels eines Ventilators (30) eingespeist. An den ein oder mehreren Stichleitungen können jeweils eine Heizung (34) und eine steuerbare Frischluftzufuhr (35) sowie ggf. eine Umluftleitung (36) angeordnet sein. Über die Umluftleitung und die Stichleitung kann die Trocknerluft (7) mittels des Ventilators (30) umgepumpt und bedarfsweise mit Frischluft ergänzt und/oder von der Heizung (34) erwärmt und wieder als heiße Zuluft (9) in die Trocknerkammer (2) eingespeist werden.
-
Die Einspeisung kann gemäß 4 und 5 über einen Verteiler (31) und ein oder mehrere Zuführungen (32) zu jeweils einem Lüfter (15) erfolgen. Der Verteiler wird z.B. von einer an der Deckenunterseite angeordneten Wanne gebildet, an der ein vom Ventilator (30) ausgehender Stichleitungsstutzen mündet. Von der luftdicht an der Kammerdecke befestigten Wanne zweigen die z.B. schachtartigen Zuführungen (32) ab, die an oder mit Abstand vor der Ansaugseite (17) der Lüfter (15) münden.
-
Der Trockner (1) weist ferner eine Auslass (37) für die Abgabe der Abluft aus der Trocknerkammer auf. Dieser kann z.B. als Kamin ausgebildet sein. Der Auslass (37) kann mehrfach vorhanden sein. Die Abluftabgabe kann über Klappen oder dgl. gesteuert werden. Die Belüftungseinrichtung (4), insbesondere die ein oder mehreren Lüfter (15), bewirken einen ausreichend hohen Luftdruck für den Austrag der Abluft.
-
Die Luftleitvorrichtung (19) hat schaltbare Zugänge (20,21) für die Trocknerluft (7) und für kalte Zuluft (8). Die Belüftungseinrichtung (4) kann wahlweise je nach Schaltstellung der Zugänge (20,21) die Trocknerluft (7) in der Trocknerkammer (2) umwälzen oder kalte Zuluft (8) aus der Umgebung (10) ansaugen und in die Trocknerkammer (2) ausblasen. Ferner ist ggf. ein Mischbetrieb möglich, in dem die Belüftungseinrichtung (4) Trocknerluft (7) in der Trocknerkammer (2) umwälzt und kalte Zuluft (8) ansaugt. Das Ansaugen und Ausblasen erfolgt jeweils durch die ein oder mehreren erwähnten Lüfter (15).
-
Die beim Trocknungsprozess gegen das Trockengut (3) geblasenen Luftmengen können unterschiedlich sein, je nachdem, mit welchem Temperaturniveau getrocknet wird. Für die Trocknung mit kalter Zuluft (8) kann z.B. das 3- bis 7-fache Luftvolumen im Vergleich mit einer konventionellen Heißlufttrocknung vorgesehen sein. Die Belüftungseinrichtung (4) ist auf dieses erhöhte Luftvolumen ausgerichtet. Die ein oder mehreren Lüfter (15) können eine hohe Umwälzleistung haben, von z.B. je 12.000 bis 40.000 Bm3/h oder mehr. Die Zuführvorrichtung (28) und deren ein oder mehrere Ventilatoren (30) können eine andere Umwälzleistung haben. Die Umwälzleistung der Ventilatoren (30) kann z.B. bei 70.000 Bm3/h liegen.
-
7 und 8 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform der Luftleitvorrichtung (19). Diese weist einen Einspeiseverschluss (22) und einen rohrartigen Luftleitkasten (23) auf, die mit Abstand übereinander angeordnet und mittels eines Gestells (24) miteinander verbunden sind. Das Gestell (24) ist seitlich offen, so dass von der Seite her Luft zwischen den Einspeiseverschluss (22) und den Luftleitkasten (23) strömen kann. Der Luftleitkasten (23) kann eine beliebige geeignete Querschnittsform haben. Diese kann z.B. prismatisch, insbesondere rechteckig, oder rund, insbesondere kreisrund oder oval, sein. Sie kann auch gerade und gebogene Seiten aufweisen.
-
Der Einspeiseverschluss (22) dient zum Öffnen und Verschließen der Einspeisestelle (12). Er ist z.B. als Abdeckung ausgebildet, die an die Dimension der Durchlassöffnung (14) angepasst ist und hier eintauchen sowie die Durchlassöffnung (14) deckelartig verschließen kann.
-
Der rohrartige Luftleitkasten (23) hat eine aufrechte Rohrachse, die sich längs der Lüfterachse und der Öffnungsachse erstreckt. Der rohrartige Luftleitkasten (23) ist in seiner inneren Weite an die äußere Lüfterweite an der Ansaugseite (17) abgestimmt. Der Luftleitkasten (23) kann die Ansaugseite (17) bzw. die Ansaugöffnung oder die Lüftermündung außenseitig dicht oder mit einem seitlichen Abstand umschließen. Die Kastenweite ist auch an die Weite der Einspeisestelle (12) bzw. der Durchlassöffnung (14) angepasst und kann diese umschließen.
-
Der rohrartige Luftleitkasten (23) ist andererseits in seiner Länge bzw. Rohrlänge an den Freiraum (25) bzw. die Distanz zwischen der Ansaugseite (17) und der beabstandeten zugeordneten Einspeisestelle (12) bzw. der Deckenwandung angepasst. Er kann den Freiraum (25) seitlich verschließen.
-
Das Gestell (24) ist an einem z.B. luftdurchlässigen Einbaurahmen (24') höhenverstellbar gelagert. Der Einbaurahmen (24') kann z.B. in der Durchlassöffnung (14) angeordnet und befestigt sein. Er kann ringartig ausgebildet sein und dabei innenseitig an den Lüftermotor sowie außenseitig an den Rand der Durchlassöffnung (14) anschließen.
-
Der Einspeiseverschluss (22) und der rohrartige Luftleitkasten (23) lassen sich gemeinsam relativ zur Ansaugseite (17) verstellen und z.B. in der vertikalen Richtung verfahren. Alternativ ist eine Einzelverstellung möglich.
-
Die schaltbaren Zugänge (20,21) sind zwischen dem Einspeiseverschluss (22) und dem beabstandeten rohrartigen Luftleitkasten (23) ausgebildet. Der Abstand ist auf die Distanz zwischen der Ansaugseite (17) und der Einspeisestelle (12) auf bzw. die Höhe des Freiraums (25) sowie auf die Dickendimension der Einspeisestelle (12), insbesondere der Durchlassöffnung (14), abgestimmt. Je nach Stellung, insbesondere Höhenlage, des Einspeiseverschlusses (22) und des rohrartigen Luftleitkastens (23) werden die Zugänge (20,21) geöffnet und geschlossen.
-
7 verdeutlicht eine erste Schaltstellung, in der der Zugang (20) für die Trocknerluft (7) geöffnet ist und der Zugang (21) für die kalte Zuluft (8) geschlossen ist. Hierbei saugt der Lüfter (15) an seiner Ansaugseite (17) nur Trocknerluft (7) an.
-
In dieser ersten Schaltstellung befindet sich der abgesenkte Einspeiseverschluss (22) bzw. die Abdeckung in der Durchlassöffnung (14) und verschließt diese dicht gegen die Umgebung (10). Der Einspeiseverschluss (22) kann dicht am luftdurchlässigen Teil des Einbaurahmens (24') anliegen. Der rohrartige Luftleitkasten (23) ist ebenfalls nach unten abgesenkt und befindet sich unterhalb der Ansaugseite (17). Hierdurch wird der Freiraum (25) und der Zugang (20) geöffnet. Die Trocknerluft (7) kann seitlich durch das seitlich offene Gestell (24) in den Freiraum (25) und zur Ansaugseite (17) strömen. Ein Zutritt von kalter Zuluft aus der Umgebung (10) wird durch den Einspeiseverschluss (22) verhindert. In dieser Schaltstellung wird nur die Trocknerluft (7) in der Trocknerkammer (2) umgewälzt.
-
8 verdeutlicht eine zweite Schaltstellung der Luftleitvorrichtung (19), in welcher der Zugang (20) für die Trocknerluft (7) geschlossen und der Zugang (21) für die kalte Zuluft (8) geöffnet ist. Der Lüfter (15) saugt dabei nur kalte Zuluft (8) aus der Umgebung (10) an seiner Ansaugseite (17) an.
-
In dieser Schaltstellung und oberen Position des höhenverfahrbaren Gestells (24) befindet sich der Einspeiseverschluss (22) mit Abstand oberhalb der Einspeisestelle (12) bzw. Durchlassöffnung (14), wobei durch das seitlich offene Gestell (24) die kalte Zuluft (8) aus der Umgebung (10) in die Durchlassöffnung (14) und weiter zur Ansaugseite (17) strömen kann.
-
Der ebenfalls angehobene rohrartige Luftleitkasten (23) verschließt den Freiraum (25) seitlich. Der Luftleitkasten (23) schließt an der Oberseite bevorzugt luftdicht an die Einspeisestelle (12) bzw. an die Deckenunterseite an. An seiner Unterseite schließt der Luftleitkasten (23) an den Lüfter (15) und die Ansaugseite (17) an. Der Luftleitkasten (23) bildet in dieser Stellung ein Luftleitrohr, in dem die von der Durchlassöffnung (14) einströmende kalte Zuluft (8) direkt und zumindest weitgehend luftdicht zur Ansaugseite (17) geleitet wird.
-
In einer nicht dargestellten Variante sind auch Zwischenstellungen des Einspeiseverschlusses (22) und des rohrartigen Luftleitkastens (23) möglich, in denen beide Zugänge (20,21) mit jeweils kleinerer Öffnungsweite geöffnet sind. Der Einspeiseverschluss (22) schwebt dabei mit geringerem Abstand über der Durchlassöffnung (14), wobei andererseits der nach unten bewegte rohrartige Luftleitkasten (23) von der Kammerdecke distanziert ist und hier einen bevorzugt umlaufenden Luftspalt öffnet. Die Öffnungsweite der Zugänge (20,21) und der hier einströmenden Mengenanteile der kalten Zuluft (8) und der Trocknerluft (7) können eingestellt und verändert werden.
-
Die Luftleitvorrichtung (19) kann manuell bedient werden. Sie kann auch über einen bevorzugt steuerbaren Antrieb für die besagte Höhenverstellung und die Positionierung verfügen.
-
Wie 1 und 3 verdeutlichen, kann der Trockner (1) eine Steuerung (38) aufweisen. Diese kann mit der Belüftungseinrichtung (4), der oder den Luftleitvorrichtungen (19) und der Zuführvorrichtung (28), den Kammereinlässen (26) sowie evtl. weiteren Komponenten des Trockners (1) verbunden sein. Sie kann insbesondere die Zugänge (20,21) steuern.
-
Dies Steuerung (38) weist eine vorzugsweise programmierbare Steuerelektronik mit ein oder mehreren Prozessoren, Speichern für Betriebs- und Programmdaten sowie Eingabe- und Ausgabeschnittstellen auf. Ferner ist eine Sensorik (39) in geeigneter Ausbildung und Anordnung vorhanden, mit der physikalische Parameter aufgenommen werden können, die insbesondere für den Trocknungsprozess relevant sind. Dies kann z.B. die Temperatur und/oder die Feuchte der Trocknerluft (7) in der Trocknerkammer (2) betreffen. Die Sensorik (39) ist dabei zumindest teilweise innerhalb der Trocknerkammer (2) angeordnet. Ferner ist es möglich, mit einer Sensorik das Trocknungs- und insbesondere Schwindungsverhalten des Trocknungsguts (3) vor Ort zu erfassen, z.B. durch eine Gewichtsmessung des Trockenguts (3) und eine Erfassung des Wasserverlustes.
-
Abwandlungen der Erfindung sind in verschiedener Weise möglich. Insbesondere können die Merkmale der vorbeschriebenen Ausführungsbeispiele und der genannten Varianten miteinander in geeigneter Weise kombiniert und auch vertauscht werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Trockner
- 2
- Trocknerkammer
- 3
- Trockengut
- 4
- Belüftungseinrichtung
- 5
- Wandung
- 6
- Kammerdecke
- 7
- Trocknerluft
- 8
- Zuluft kalt
- 9
- Zuluft heiß
- 10
- Umgebung
- 11
- Heizquelle
- 12
- Einspeisestelle kalte Zuluft
- 13
- Zufuhr heiße Zuluft
- 14
- Durchlassöffnung, Wandungsöffnung
- 15
- Lüfter
- 16
- Drehlüfter
- 17
- Ansaugseite
- 18
- Ausblasseite
- 19
- Luftleitvorrichtung
- 20
- Zugang Trocknerluft
- 21
- Zugang kalte Zuluft
- 22
- Einspeiseverschluss, Abdeckung
- 23
- Luftleitkasten
- 24
- Gestell
- 24'
- Einbaurahmen
- 25
- Freiraum
- 26
- Kammereinlass
- 27
- Aufnahmestelle für Trockengut
- 28
- Zuführeinrichtung heiße Zuluft
- 29
- Rohrleitung
- 30
- Ventilator
- 31
- Verteiler
- 32
- Zuführung
- 33
- Ofen, Brennofen
- 34
- Heizung, Brenner
- 35
- Frischluftzufuhr
- 36
- Umluftleitung
- 37
- Auslass Abluft
- 38
- Steuerung
- 39
- Sensorik
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 202008018176 U1 [0002]