DE19805654C2 - Inkubator mit unterschiedlich temperierten Zonen und Verfahren zur Temperierung seines Innenraumes - Google Patents
Inkubator mit unterschiedlich temperierten Zonen und Verfahren zur Temperierung seines InnenraumesInfo
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- A61G2203/30—General characteristics of devices characterised by sensor means
- A61G2203/46—General characteristics of devices characterised by sensor means for temperature
Description
Die Erfindung betrifft einen Inkubator mit den Merkmalen des Oberbegriffs von
Patentanspruch 1 und ein Verfahren zur Temperierung des Innenraumes eines
Inkubators mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Patentanspruch 7.
Seit einigen Jahren wird zunehmend die Frage diskutiert, ob das Gehirn eines
Kleinkindes (Früh- oder Neugeborene) auf einer tieferen Temperatur therapiert
werden soll als der restliche Körper. Klinische Untersuchungen zeigen, daß bei
neurologischen Schädigungen des Gehirns die kühlere Temperatur hilft, diese
Schädigungen auszuheilen oder besser zu überstehen. Auch hilft die kühlere
Temperatur, bei eventuell vorkommenden Perfusions- und
Durchblutungsstörungen mögliche Schädigungen des Gehirns zu verhindern.
Bei einem aus der DE 40 08 822 A1 bekannten Inkubator wird Luft aus dem
Inkubatorinnenraum angesaugt und nach Anfeuchtung und Erwärmung über längs
der Liegefläche verlaufende Luftzufuhrkanäle aufsteigend in den
Inkubatorinnenraum zurückgeleitet. Die Luftzufuhrkanäle sind an allen Seiten der
Liegefläche angeordnet, so daß sich oberhalb der Liegefläche eine
Warmluftglocke ausbildet, mit der eine optimale Temperaturkonstanz über der
Liegefläche erreicht wird.
Ein Inkubator, bei dem der Gasstrom in einen ersten Gasstrom für trockene
Luft und einen zweiten Gasstrom für feuchte Luft aufgeteilt ist, ist aus der
US 4,796,605 bekannt. Getrennte Luftzufuhrkanäle, die jeweils an den
Längsseiten der Liegefläche verlaufen, gehen aus dieser Schrift nicht her
vor.
Aus der WO 97/11663 sind getrennt ansteuerbare Temperiervorrichtungen
für einen Inkubator bekannt. Die Temperiervorrichtungen sind jedoch nicht
bestimmten Gasströmen zugeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Inkubator der im Oberbegriff von
Patentanspruch 1 genannten Art und ein Verfahren zur Temperierung des
Innenraumes eines derartigen Inkubators derart zu verbessern, daß
unterschiedliche Temperaturzonen längs der Liegefläche einstellbar sind.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt für den Inkubator mit den Merkmalen von
Patentanspruch 1 und für das Verfahren zur Temperierung eines derartigen
Inkubators mit den Merkmalen von Patentanspruch 7.
Der Vorteil der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß durch Aufteilung des
in den Inkubatorinnenraum zurückgeleiteten Gasstromes in zwei separate
Gasströme, Anwärmung der Gasströme mit den Gasströmen individuell
zugeordneten Temperiervorrichtungen und Einleitung der Gasströme über
getrennte, an der Längsseite der Liegefläche verlaufende Luftzufuhrkanäle, ein
Temperaturprofil längs der Liegefläche einstellbar ist. Die Luftzufuhrkanäle,
welche als erste Luftzufuhrkanäle und als zweite Luftzufuhrkanäle ausgeführt
sind, besitzen Ausströmöffnungen, die jeweils abschnittsweise die Längsseiten
der Liegefläche U-förmig umgreifen. Die Luft tritt beidseits der Liegefläche aus
den Luftzufuhrkanälen aus, steigt dann zunächst parallel zur Wand der
Inkubatorhaube senkrecht nach oben und wird dann an der Oberseite der
Inkubatorhaube zurück zur Liegefläche umgelenkt. Auf diese Weise bilden sich
längs der Liegefläche zwei sogenannte Strömungswalzen aus, durch die das
Klima oberhalb der Liegefläche bestimmt wird. Da jede der Strömungswalzen in
Längsrichtung aus zwei Gasströmen zusammengesetzt ist, die über
unterschiedliche Temperiervorrichtungen geleitet werden, lassen sich in
Längsrichtung der Liegefläche zwei unterschiedliche Temperaturzonen einstellen,
die für Therapiezwecke genutzt werden können.
Eine noch feinere Abstufung der Temperaturzonen erhält man, wenn der in den
Inkubatorinnenraum zurückgeleitete Gasstrom in eine Vielzahl von
Einzelgasströmen aufgeteilt wird, denen jeweils eine separate
Temperiervorrichtung zugeordnet ist. Die Gasströme werden dann in serieller
Abfolge längs der Liegefläche in den Inkubatorinnenraum eingeleitet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
In zweckmäßiger Weise verlaufen die ersten Luftzufuhrkanäle von der Mitte der
Liegefläche beginnend, bis zum Kopfende, während demgegenüber die zweiten
Luftzufuhrkanäle sich von der Mitte der Liegefläche bis zum Fußende erstrecken.
In vorteilhafter Weise sind die Temperiervorrichtungen der Gasströme als
Peltierelemente ausgeführt. Peltierelemente besitzen für diesen Anwendungsfall
den Vorteil, daß mit ihnen der Gasstrom sowohl erwärmt als auch abgekühlt
werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, den Kopfbereich der Liegefläche
definiert auf einer tieferen Temperatur zu halten, während der übrige Teil der
Liegefläche erwärmt wird.
Besonders vorteilhaft ist es, im Bereich der ersten Luftzufuhrkanäle und der
zweiten Luftzufuhrkanäle jeweils Temperatursensoren anzuordnen, mit denen die
Temperatur der einzelnen Gasströme erfaßt wird, um dann mit einem Regelkreis
die Gastemperaturen so einzustellen, daß das vorbestimmte Temperaturprofil
erreicht wird.
Bei bestimmten Anwendungsfällen ist es vorteilhaft, die Temperatursensoren nicht
im Luftstrom innerhalb des Inkubatorinnenraumes, sondern am Kopf- und
Fußende eines auf der Liegefläche befindlichen Kleinkindes anzubringen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und im
folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Inkubator
Fig. 2 einen Inkubator im Längsschnitt längs der Schnittlinie A-A
nach der Fig. 1,
Fig. 3 den Inkubator nach der Fig. 1 in Blickrichtung B, Fig. 2.
Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf einen Inkubator 1 mit einer rechteckförmig
ausgebildeten Liegefläche 2 zur Aufnahme eines in der Fig. 1 nicht dargestellten
Kleinkindes. Die Liegefläche 2 liegt auf einem Zwischenboden 3 des Inkubators 1
auf. Unter dem Zwischenboden 3 befinden sich ein von einem Elektromotor 4,
Fig. 2, angetriebenes Lüfterrad 5, eine erste Temperiervorrichtung 6 und
eine
zweite Temperiervorrichtung 7. Die Luft im Inkubator 1 wird im wesentlichen im
Kreislauf geführt, wobei das Lüfterrad 5 die Luft über Saugkanäle 8, 9 an den
Stirnseiten der Liegefläche 2 ansaugt, einen ersten Gasstrom 24 über die erste
Temperiervorrichtung 6 zu ersten Luftzufuhrkanälen 10, 11 und einen zweiten
Gasstrom 25 über die zweite Temperiervorrichtung 7 zu zweiten
Luftzufuhrkanälen 12, 13 fördert. Der besseren Übersicht wegen ist die
Luftförderrrichtung durch Pfeile 15 veranschaulicht. Die Luftzufuhrkanäle 10, 11
sind durch eine Trennwand 16 von den zweiten Luftzufuhrkanälen 12, 13
abgetrennt, so daß nur eine geringe Vermischung der Gasströme 24, 25
untereinander erfolgt. Die ersten Luftzufuhrkanäle 10, 11 erstrecken sich vom
Kopfende 14 der Liegefläche bis zur Mitte 34 und die zweiten Luftzufuhrkanäle 12,
13 befinden sich zwischen der Mitte 34 der Liegefläche und dem Fußende 141.
Fig. 2 zeigt den Inkubator 1 nach der Fig. 1 im Längsschnitt längs der
Schnittlinie A-A. Gleiche Komponenten sind mit gleichen Bezugsziffern der Fig.
1 bezeichnet. In der Fig. 2 ist die Luftführung innerhalb des von einer
Inkubatorhaube 17 umschlossenen Inkubatorinnenraumes 18 veranschaulicht. Die
über die Saugkanäle 8, 9 angesaugte Luft gelangt zunächst in einen längs der
Liegefläche 2 verlaufenden Sammelkanal 19, welcher eine Ansaugöffnung 20
oberhalb des Lüfterrades besitzt. An den beiden Längsseiten der Liegefläche 2
befinden sich Schlitze 21, über die die angesaugte Luft in die Luftzufuhrkanäle
10, 11, 12, 13 gelangt. Durch die Schlitze 21 werden Freiluftstrahlen erzeugt, die
innerhalb der Inkubatorhaube 17 Strömungswalzen 22, 23 bilden. Diese
Strömungswalzen 22, 23 erstrecken sich fast gleichmäßig über die gesamte
Länge der sich vom Kopfende 14 bis zum Fußende 141 erstreckenden
Liegefläche 2. Werden die Temperiervorrichtungen 6, 7 auf unterschiedliche
Temperaturen eingestellt, dann ergeben sich im Bereich der ersten
Luftzufuhrkanäle 10, 11 und im Bereich der zweiten Luftzufuhrkanäle 12, 13
unterschiedliche Temperaturniveaus, wodurch sich unterschiedliche
Temperaturzonen längs der Liegefläche 2 einstellen. Wird beispielsweise die erste
Temperiervorrichtung 6 auf eine Temperatur eingestellt, die unterhalb der
Temperatur der zweiten Temperiervorrichtung 7 liegt, wird der von den ersten
Luftzufuhrkanälen 10, 11 umschlossene Abschnitt der Liegefläche 2 gekühlt,
während der von den zweiten Luftzufuhrkanälen 12, 13 umschlossene Abschnitt
erwärmt wird. Auf diese Weise läßt sich der Oberkörper eines auf der Liegefläche
2 liegenden, in den Fig. 1 und 2 nicht dargestellten Kleinkindes kühlen,
während die übrigen Körperteile erwärmt werden.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Ansicht des Inkubators 1, Fig. 1, in Blickrichtung
B nach der Fig. 2. Gleiche Komponenten sind mit gleichen Bezugsziffern der
Fig. 1 und 2 bezeichnet. Die über die Saugöffnungen 8, 9 vom Lüfterrad 5
angesaugte Luft wird in zwei Gasströme aufgeteilt, wobei der erste Gasstrom 24
über die erste Temperiervorrichtung 6 zu den ersten Luftzufuhrkanälen 10, 11
geleitet wird, während der zweite Gasstrom 25 über die zweite
Temperiervorrichtung 7 zu den zweiten Luftzufuhrkanälen 12, 13 gelangt. In der
Fig. 3 sind der besseren Übersicht wegen nur die Luftzufuhrkanäle 11, 13
gezeigt. Im Bereich der ersten Luftzufuhrkanäle 10, 11 befindet sich oberhalb der
Liegefläche 2 ein erster Temperatursensor 26, der über einen ersten
Temperaturregler 27 mit der ersten Temperiervorrichtung 6 verbunden ist.
Entsprechend ist ein zweiter Temperatursensor 28 im Bereich der zweiten
Luftzufuhrkanäle 12, 13 angeordnet, und über einen zweiten Temperaturregler 29
an die zweite Temperiervorrichtung 7 angeschlossen. Der erste
Temperatursensor 26, der erste Temperaturregler 27, die erste
Temperiervorrichtung 6 und ein erster Temperatur-Sollwerteinsteller 30 bilden
zusammen einen ersten Temperaturregelkreis 31 und der zweite
Temperatursensor 28, der zweite Temperaturregler 29, die zweite
Temperiervorrichtung 7 zusammen mit einem zweiten Sollwerteinsteller 32
ergeben einen zweiten Temperaturregelkreis 33. Mit den Temperatur-
Sollwerteinstellern 30, 32 ist die Temperatur der Gasströme 24, 25 individuell
einstellbar. In der Fig. 3 befindet sich die Grenze zwischen den Gasströmen
24, 25 etwa in der Mitte 34 der Liegefläche, die mit der Mitte 34 der
Inkubatorhaube 17 zusammenfällt.
Claims (8)
1. Inkubator mit einer Luftzuführung, welche über an den Längsseiten einer
Liegefläche angeordnete Luftzufuhrkanäle in der Weise erfolgt, daß ein von
einer Temperiervorrichtung angewärmter Gasstrom aufsteigend in den
Inkubatorinnenraum geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gasstrom in zumindestens einen ersten Gasstrom (24) und einen zweiten
Gasstrom (25) unterteilt ist, wobei dem ersten Gasstrom (24) erste
Luftzufuhrkanäle (10, 11) und eine erste Temperiervorrichtung (6) und dem
zweiten Gasstrom (25) zweite Luftzufuhrkanäle (12, 13) und eine zweite
Temperiervorrichtung (7) zugeordnet sind, und daß die ersten
Luftzufuhrkanäle (10, 11) und die zweiten Luftzufuhrkanäle (12, 13) sich
jeweils über vorbestimmte Abschnitte längs der Liegefläche (2) erstrecken,
und die Temperiervorrichtungen (6, 7) auf unterschiedliche Temperaturen
einstellbar sind.
2. Inkubator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die ersten
Luftzufuhrkanäle (10, 11) im Abschnitt vom Kopfende (14) bis zur Mitte (34)
der Liegefläche (2) erstrecken, und daß die zweiten Luftzufuhrkanäle
(12, 13) im Abschnitt etwa beginnend von der Mitte (34) der Liegefläche (2)
bis zum Fußende (141) verlaufen.
3. Inkubator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Temperiervorrichtungen (6, 7) Peltierelemente vorgesehen sind.
4. Inkubator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
abströmseitig der ersten Luftzufuhrkanäle (10, 11) ein erster
Temperatursensor (26) zur Erfassung der Temperatur der aus den ersten
Luftzufuhrkanälen (10, 11) ausströmenden Luft und abströmseitig der
zweiten Luftzufuhrkanäle (12, 13) ein zweiter Temperatursensor (28) zur
Erfassung der Temperatur der aus den zweiten Luftzufuhrkanälen (12, 13)
ausströmenden Luft vorgesehen sind.
5. Inkubator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Temperatursensoren (26, 28) an dem Körper eines auf der Liegefläche (2)
liegenden Kleinkindes angebracht sind.
6. Inkubator nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster
Temperaturregelkreis (31) mit dem ersten Temperatursensor (26) als
Istwertgeber, einem ersten Temperaturregler (27) und der ersten
Temperiervorrichtung (6) als Stellglied vorhanden ist, und daß ein zweiter
Temperaturregelkreis (33) mit dem zweiten Temperatursensor (28) als
Istwertgeber, einem zweiten Temperaturregler (29) und der zweiten
Temperiervorrichtung (7) als Stellglied vorgesehen ist.
7. Verfahren zur Temperierung des Innenraumes eines Inkubators, bei
welchem an den Längsseiten einer Liegefläche Luftzufuhrkanäle
vorhanden sind, durch welche ein temperierter Gasstrom beidseits der
Liegefläche aufsteigend in den Inkubatorinnenraum geleitet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Gasstrom zumindestens in einen ersten Gasstrom (24) und einen zweiten Gasstrom (25) aufgeteilt wird,
- - die Gasströme (24, 25) mit jeweils zugeordneten Temperiervorrichtungen (6, 7) individuell temperiert werden, und
- - die Gasströme (24, 25), die sich jeweils über vorbestimmte Längsabschnitte der Liegefläche (2) erstrecken, in den Inkubatorinnenraum (18) eingeströmt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Gasstrom (24) vom Kopfende (14) bis zur Mitte (34) der Liegefläche (2) und
der zweite Gasstrom (25) von der Mitte (34) der Liegefläche (2) bis zum
Fußende (141) eingeleitet wird.
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Owner name: DRAEGER MEDICAL AG & CO. KGAA, 23558 LUEBECK, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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