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Rechenschieber. Um beim Rechnen mit dem Rechenschieber einen Endstrich
(oder einen anderen bestimmten Teilungspunkt) der Zungenteilung mit einem Teilungsstrich
einer Teilung am Körper des Rechenschiebers in Übereinstimmung zu bringen, muß man
zuerst die Einstellmarke des Läufers auf den Teilungsstrich einstellen und dann
den Endstrich der Zungenteilung mit der Einstellmarke des Läufers in Übereinstimmung
bringen, so daß jede derartige Einstellung zwei gesonderte Einzeleinstellungen erfordert,
denn nur bei ganz untergeordneten, ungenauen Rechnungen kann man die Endstriche
der Zungenteilung mit der zunächstliegenden Teilung des Körpers direkt in Übereinstimmung
bringen. Bei entferntliegenden Teilungen ist das aber auch bei ungenauen Rechnungen
ohne gesonderte Einstellung der Einstellmarke des Läufers unmöglich.
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Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, den Läufer an den Endstrichen
(oder anderen bestimmten Teilungsstrichen) der Zungenteilung selbsttätig einstellbar
zu machen, so daß der Läufer beim bloßen Durchziehen und Einstellen der Zunge sozusagen
gefangen und von selbst auf den Endstrich der Zungenteilung eingestellt wird. Dabei
wird also die Einstellung der Läufermarke auf den gewünschten Teilstrich und dann
die Einstellung des Zungenendstriches auf die eingestellte Läufermarke in eine einzige
Einstellung vereint, so daß viel Zeit gespart wird und außerdem diese selbsttätige
Einstellung weit genauer geschehen kann, als es mit bloßem Auge möglich ist, da
die erstmalige Anpassung der Vorrichtung und Einstellung mit Zuhilfenahme eines
Mikroskopes und anderen geeigneten Hilfsmitteln vorgenommen werden kann. Wurde schon
ein Resultat mit dem Läufer gefunden, ist also der Läufer auf dieses Resultat eingestellt,
so kann man ganz ohne Einstellung mit dem Auge, nur selbsttätig, den Endstrich der
Zunge auf dieses Resultat einstellen, indem man mit dem Daumen den Läufer an den
Körper des Rechenschiebers von der Seite andrückt und festhält und dann die Zungen
so lange anzieht, bis diese durch die selbsttätige Einstellvorrichtung vom Läufer
festgehalten wird. Die Zunge ist dann schon genau auf die Einstellmarke und somit
auf das Resultat eingestellt, ohne daß man eine gesonderte Einstellung mit dem Auge
vornehmen müßte, welcher Vorgang bei mehrfachem Multiplizieren Anwendung findet.
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Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsart der Erfindung
ist in der Zeichnung zum Zwecke der Deutlichkeit das Glas des Läufers mit der Einstellmarke
fortgelassen und auch die Bezeichnung für die im übrigen zur Schnittlinie A-B der
Abb. i ganz symmetrisch ausgeführten Teile des Läufers nur an einer Seite angebracht.
Der in Abb. i in Ansicht, in Abb. z im Schnitt A-B und in Abb. 3 von der Seite dargestellte,
auf dem Körper des Rechenschiebers verschiebbare Läufer, welcher der Hauptsache
nach aus dem Rahmen r besteht, in welchem das Glas mit der Einstellmarke eingesetzt
ist, besitzt unterhalb seiner beiden seitlichen Leisten je einen Steg s, welcher
in seinem mittleren Teil zu einem vorn abgeschrägten Haken h ausgebildet ist und
an seinem oberen Ende mit dem Ende der Feder e und an seinem unteren Ende mit dem
Ende der Feder f verbunden ist. Diese beiden Federn, welche mit der oberen bzw.
unteren Rahmenleiste in der Mitte vernietet sind, halten den Steg s und damit den
Haken hin der in Abb. i ersichtlichen Ruhelage, gestatten aber eine geringe, nahezu
parallele Bewegung des Hakens h mit dem Steg s in der Zeichenebene nach aufwärts
in der durch einen kleinen Pfeil angedeuteten Richtung. Die Feder g ist von der
Feder e ganz unabhängig und entspricht der bei den Läufern sonst gewöhnlich angewendeten
Feder, welche den Läufer mit der unteren Blechleiste ständig gegen den Körper k
drücken soll, um eine parallele Bewegung des Läufers längs des Rechenschieberkörpers
zu sichern.
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Die Zunge z des Rechenschiebers besitzt an den beiden Enden je einen
Bolzen b, welcher beim Verschieben der Zunge gegenüber dem Läufer (oder umgekehrt,
beim Verschieben des Läufers) nach rechts, wie der an der Zunge z in Abb. i angebrachte
Pfeil andeutet, gegen die abgeschrägte Kante des Hakens h stößt. Durch das Weitergleiten
des Bolzens an dieser, zur Bewegungsrichtung des Bolzens unter einem
kleinen
Winkel abgeschrägten Kante des Hakens h gelangt dieser zum Einschnappen in den Ausschnitt
a des Hakens, wobei er sich an die Rahmenleiste y anlegt.
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Dadurch, daß der Bolzen b in einer bestimmten Entfernung vom Anfangsstrich
der Zungenteilung angebracht ist, wird erreicht, daß, wenn der Bolzen bin der oben
beschriebenen Weise erfaßt und festgehalten wird, gleichzeitig der Anfangsstrich
oder Endstrich der Zungenteilung mit der Einstellmarke des Läufers übereinstimmt.
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Durch bloßes Durchziehen der Zunge unter dem Läufer wird dieser also
selbsttätig zum Einspielen mit dem Endstrich gebracht. Die Anbringung der Bolzen
b für die Endpunkte der Zungenteilung genügt im allgemeinen, dem Rechenvorgange
entsprechend, jedoch können auch bei den im folgenden beschriebenen Ausführungsarten
andere Punkte zum selbsttätigen Einstellen eingerichtet werden.
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Um die Verbindung von Zunge und Läufer bequem wieder lösen zu können,
besitzt der Steg s einen seitlich aus dem Rahmen r herausragenden Fortsatz d. Drückt
man an dem Ende dieses Fortsatzes in der Richtung gegen den festgeklemmten Bolzen
b, so bewegt sich der Steg s und damit der Haken h in der Richtung des in Abb. i
gezeichneten Pfeiles nach aufwärts, so daß der Bolzen b aus dem Ausschnitt a frei
wird. Die Zunge oder der Läufer können nun seitlich frei verschoben werden, und
beide sind voneinander unabhängig beweglich.
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Es ergibt sich aus der Art des Rechenvorganges mit dem Rechenschieber,
daß im allgemeinen diese selbsttätige Verbindung von Läufer und Zunge, am Anfang
und am Endpunkt der Zungenteilung, genügt.
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Eine andere Ausführungsart der selbsttätigen Verbindung von Läufer
und Zunge ergibt sich, wenn man die Zunge an den Stellen, an welchen der Läufer
festgehalten werden soll, mit Ausnehmungen versieht, in welche ein auf der Zunge
schleifender Bestandteil des Läufers zum Eingreifen kommen kann, nach Art eines
Hakens, der in diese@Ausnehmungen beim Vorbeibewegen einschnappen kann und so Zunge
und Läufer verbindet. Die Auslösung kann dann auf eine der in der Zeichnung dargestellten
ähnlichen Art erfolgen.
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Auch kann man die Zunge an Stelle des in der ersten Ausführungsart
beschriebenen Bolzens mit federnden Nasen versehen, welche in feste Ausnehmungen
des Läufers einschnappen [ und dadurch die Verbindung herstellen. i Alle Ausführungsarten
ermöglichen es, den Läufer mit der Zunge nicht nur an den Endpunkten der Zungenteilung,
sondern auch an anderen, den Rechnungsanforderungen entsprechenden Punkten selbsttätig
verbindbar zu machen.
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Die Erfindung ermöglicht also selbsttätiges Einstellen des Läufers
auf bestimmte Zungenteilstriche und dadurch indirekt der Zunge auf bestimmte Teilstriche
der Körperteilungen, wodurch Genauigkeit und Schnelligkeit des Rechnens bedeutend
erhöht werden.