DE4008377A1 - Hydroelastische tiefzieheinrichtung - Google Patents
Hydroelastische tiefzieheinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine hydroelastische
Tiefzieheinrichtung bei Pressen zum Ziehen von Blechformteilen
gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei der Metallumformung zur Herstellung von tiefgezogenen
Blechformteilen gehört es zum System der Werkzeugtechnik, daß
zur Abstützung der Blechhalterplatten Distanzhaltestifte
eingesetzt werden. Diese Distanzhaltestifte sind Druckbolzen
zwischen der Blechhalteplatte und dem Ziehkissen. Sie sind ein
notwendiger Bestandteil des jeweiligen Tiefziehwerkzeuges, d. h.,
die Länge der Distanzhaltestifte und ihre Anzahl ist
werkzeugbedingt.
Als nachteilig bei diesen mechanischen Distanzhaltestiften hat
sich herausgestellt, daß sie verschleißen und sich somit
ungleichmäßige Blechhaltekräfte bei starrem Niederhaltersystem
im Laufe des Betriebes unkontrolliert einstellen können, welches
eine unkontrollierte Faltenbildung vom Formteil bewirkt. Diesen
Effekt können elastischen Niederhalter durch Zwischenlage einer
Gummiplatte verhindern.
Aus der DE-PS 30 22 844 ist bereits eine Tiefzieheinrichtung
an Werkzeugen oder Pressen zum Ziehen von Blechformteilen
bekannt, die ein aus mehreren Druckzylindern und mit in diesen
axial bewegbar geführten, mit Strömungsdruckmittel beaufschlagten
Kolben bestehendes Ziehkissen zum Abstützen einer
Blechhalteplatte besitzt und mit einem weiteren, einen in
Ziehrichtung bewegbar geführten Ziehstempel aufnehmenden
Ziehkissen ausgerüstet ist, dessen Druckzylinder mit den
Druckzylindern des der Blechhalterabstützung dienenden
Ziehkissens über Strömungswege verbunden und mit beim Ziehvorgang
aus diesen Druckzylindern verdrängtem Strömungsdruckmittel
beaufschlagbar sind.
Von Bedeutung bei dieser Tiefzieheinrichtung ist, daß beim
Niedergehen des von einem Pressenstößel betätigten Ziehringes
aus den Druckzylindern des der Blechhalterabstützung dienenden
Ziehkissens abströmendes Druckmedium über Leitungen in die
Druckzylinder des weiteren Ziehkissens, auf dem der Ziehstempel
vertikal bewegbar aufgenommen ist, überströmt und die in den
Druckzylindern dieses Ziehkissens geführten Kolben beaufschlagt,
die ihrerseits beim Ziehvorgang den Ziehstempel entgegen
der Bewegungsrichtung des Ziehringes und der Blechhalteplatte
in Ziehrichtung antreiben. Dieser damit verwirklichte
unmittelbare Strömungsverbund zwischen den Druckzylindern des
Blechhalteplatten-Wirkungsfeldes zu den Druckzylindern des
Ziehstempel-Wirkungsfeldes soll eine sogenannte Druckwaage
darstellen.
Die Nachteile der mechanischen Distanzhaltestifte konnte mit
dieser bekannten Tiefzieheinrichtung vermieden werden.
Als nachteilig bei dieser Tiefzieheinrichtung hat sich
herausgestellt:
Die entstehenden Kräfte sind nicht reproduzierbar, weil eine
Abhängigkeit zwischen der Ziehgeschwindigkeit aufgrund
unterschiedlicher Strömungs-Widerstände entstehen, d. h. für
eine Prozeßführung über ein Computer-Programm ist sie nicht
geeignet.
Der Kräfteverlauf bei der Blechumformung ist weiter vom Beginn
bis zum Ende des Tiefziehprozesses in etwa parabolisch. Besonders
bei flachen Ziehteilen oder auch bei komplizierten
Formteil-Geometrien ist es aber zwingend notwendig, am Anfang
gezielt in besonderen Wirkungsfeldbereichen des
Blechhaltebereiches höhere Blechhaltekräfte einzusteuern.
Zur Kompensierung dieses Nachteiles ist dann nach DE-OS 33 33 687
ein Drucksteuerventil mit aufgenommen worden, um im
Strömungsdurchlauf des Hydrauliköles zwischen Blechhalter und
Ziehstempel über dieses Drucksteuerventil, z. B. am Anfang oder
auch grundsätzlich über den Gesamt-Ziehverlauf, unterschiedliche
Drücke einstellen zu können.
Dabei haben sich in der Praxis folgende Nachteile dieser
Steuerung herausgestellt:
- a) Bei unterschiedlichen Druckzuständen im Wirkungsfeld -Blechhalter und Wirkungsfeld-Ziehstempel wird das Öl unterschiedlich kompremiert.
- b) Das Drucksteuerventil hat einen Lecköl-Verbrauch.
- c) Aufgrund der Verhältnisse gemäß a) und b) sind keine reproduzierbaren Prozeß- bzw. Produktionsabläufe erzielbar, d. h., eine exakte Prozeßführung ist nicht möglich.
- d) Bei der großen Anzahl von erforderlichen Druckzylindern (100 und mehr) wäre der Aufwand für die separate Ansteuerung jedes einzelnen Druckzylinders über je ein Ventil viel zu teuer.
Durch den Strömungsverbund bei den beiden DE-Schutzrechten
ist allgemein noch der Nachteil verbunden, daß die
Ziehstempel-Wegposition nie exakt reproduzierbar, aufgrund
der Ölkompressibilität und von Leckagen, anzusteuern ist.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, bei Verwendung
der genannten Nachteile ein rechnergestütztes, prozeßfähiges,
hydroelastisches Tiefziehen zu verwirklichen, bei dem
entsprechend der Formgeometrie des Werkstückes die gemäß dem
Lochbild angeordneten Druckzylinder und den darauf abgestützten
Distanzhaltestifte für das Blechhalteplatten-Wirkungsfeld und
das Ziehstempel-Wirkungsfeld zu aktivieren.
Die Lösung dieser Aufgabe ist verwirklicht nach der Lehre des
kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen und Merkmale ist es
insbesondere gelungen, mit jeweils kommunizierend miteinander
verbundenen Hydraulik-Zylindern für die Wirkungsfelder von
Blechhalterplatte und Ziehstempel, den Verfahrensvorteil eines
gummielastischen Blechhalter-Ziehkissensystems nachzuvollziehen,
aber mit dem Vorteil und der Möglichkeit der rechnergestützten
Prozeßsteuerung. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine
Vielzahl von Hydraulik-Zylinder auf engstem Raum prozeßfähig
und rechnergestützt, d. h. bei gleichem Programm identisch
wiederholbar, ohne daß man jeden einzelnen Zylinder mit separat
angesteuerten Ventilen versehen muß, zu aktivieren.
Mit den Hauptzylinder-Führungskreisen über
Differenzialzylinder-Kolbenanordnungen gemäß der Erfindung ist
eine Gleichlaufsteuerung der Blechhalteplatte beim aktiven Ziehen
möglich, für das Abtauchen der Blechhalteplatte ist eine
annähernde Parallelfahrt mit dem Stößel steuerbar, sodaß der
Prozeßablauf "Tiefziehen" stoßfrei eingeleitet wird. Der
sogenannte Auftreffstoß des Stößels auf die Blechhalteplatte
bei großen Pressen und Werkzeugen führt nämlich sonst zu
Oberflächenmarkierungen auf dem Ziehteil welche auch als
Ziehansatz oder Antriebkante bekannt sind.
Je nach Werkzeuganforderung kann auch jede Wegposition
lagengeregelt angesteuert und eine parallele Rückstellung der
Blechhalteplatte nach der Tiefziehoperation erreicht werden.
Der Rückstellungshub kann dabei mit hoher Geschwindigkeit
erfolgen, nach einem vorprogrammierbarem Geschwindigkeitsprofil
(Beschleunigung und Abbremsen) zur Entformung des gezogenen
Teils. Von Vorteil ist dabei, daß die Hauptzylinder-
Führungskreise bei hoher Präzision und geringen Kosten mit
relativ kleinem Ölvolumen für die schnelle Bewegungen
servohydraulisch angesteuert werden. Die Vielzahl der in der
Hubbewegung nachfolgenden hydraulisch betätigten
Distanzhaltestifte können über relativ kleine hydraulische
Querschnitte kostengünstiger mit langsamerer Geschwindigkeit
gesteuert folgen. Im Ergebnis kann somit mit kleinen
hydraulischen Zylinderquerschnitten und kleinen Ventilen
gearbeitet werden, was wieder geringere Strömungswiderstände
und damit eine kleinere Verlustleistung bedingt. Durch die
Möglichkeit des Einsatzes relativ kleiner Zylinderquerschnitte
für die erfindungsgemäße Tiefzieheinrichtung besteht ein weiterer
Vorteil darin, das Lochbild mit einem Rasterfeld von unter 100 mm
auszuführen, d. h. auch damit wird eine Annäherung an das Ideal
eines Gummielastischen-Tiefziehkissen-Systems erreicht.
Mit der Tiefzieheinrichtung nach der Erfindung ist auch die
Möglichkeit geschaffen, vorhandene Werkzeuge, die bisher für
mechanische Ziehstifte eingesetzt wurden, auch auf diesen
hydraulischen Tiefziehapparat universell ohne Abänderung
einzusetzen, wobei die Möglichkeit einer sehr hohen
Prozeßfähgikeit der servohydraulischen Ansteuerung und dem
Einsatz unterschiedlicher Verfahrensschritte, z. B. Umschalten
von normalen Verdrängern, Tiefziehen zum Gegenlaufziehen, ein
sehr gutes und großes Anwendungs-Spektrum ermöglicht.
Die Möglichkeiten aus der Prozeßfähigkeit des Verfahrens zur
Steuerung des Tiefziehvorgangs nach der Erfindung sind
insbesondere auch von Bedeutung für die Qualitätssicherung des
herzustellenden Tiefziehteiles. Störeinflüsse, wie z. B. Kippen
des Pressenstößels oder Unparallelitäten am Werkzeug können
durch die angegebenen hydraulischen Steuerungen wirkungsvoll
kompensiert werden, um z. B. Faltenbildungen präventiv zu
verhindern.
Die weiteren Patentansprüche betreffen zweckmäßige
Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1.1 eine Tiefziehpresse in schematischer Darstellung
in geöffneter und geschlossener Arbeitsstellung,
Fig. 1.2 die Tiefziehpresse nach Fig. 1.1 ohne Stößel
mit gehobener Werkzeugwechselspannplatte,
Fig. 2 das Lochbild für die Werkzeugwechselspannplatte
und für die Zylinderplatte mit den zugeordneten
Hydraulik-Steuerkreisen,
Fig. 3 einen Druckzylinder mit Distanzhaltestift,
Fig. 4.1 einen Druckzylinder mit Leitungsanschluß zum
Blechhalteplatten-Steuerkreis,
Fig. 4.2 den Blechhalteplatten-Steuerkreis nach Fig. 4.1
gedreht mit Anschluß an den
Ziehstempel-Steuerkreis,
Fig. 4.3 einen Druckzylinder mit Verschlußkappe und
Fig. 4.4 die Anbindung der Werkzeugwechselspannplatte
an die Zylinderplatte.
Fig. 1.1 zeigt die Presse 1 mit der Tiefzieheinrichtung, links
in geöffneter und rechts in geschlossener Arbeitsstellung.
Am Oberholm mit Stößel 2 ist die obere Werkzeugwechselplatte
mit dem Ziehformteil 4 angebracht. Auf der unteren
Werkzeugwechsel-spannplatte 6 ist der Ziehstempel 5 angebracht,
der die Formgebung des Werkstückes 7 im Zusammenwirken mit dem
Ziehformteil 4, bewirkt.
Zur Verwirklichung des hydroelastischen Tiefziehens mit mehreren
Hydraulik-Steuerkreisen sind die Druckzylinder 10 und/oder die
Differenzialzylinder 14 entsprechend dem Lochbild 18 nach Fig. 2
senkrecht und eng aneinander auf der Grundplatte 9 zu einer
Zylinderplatte 8 aufgebaut und jeweils über Viereckflanschen
(nicht dargestellt), die an der oberen Stirnfläche der
Zylindermäntel anliegen, mittels Schraubbolzen auf der
Grundplatte 9 fixiert. Dabei ist entsprechend der Formgeometrie
des Werkstücks 7 jedem Zielpunkt 20 ein Druckzylinder mit
aufsteckbarem Distanzhaltestift 16 zugeordnet und jedem
Druckzylinder 10 durch Drehung 24 seines Zylindermantels sind
mehrere Hydraulik-Steuerkreise 26 und 27 zuschaltbar und der
Ziehstempel 5 und/oder die Blechhalteplatte 12 durch je einen
Hydraulik-Steuerkreis 26 und 27 entsprechend dem vorhandenen
Werkstück-Wirkungsfeld 21 und dem
Blechhalteplatten-Wirkungsfeld 22 über die auf die
Druckzylinderkolben 11 gesteckten Distanzhaltestiften 16
aktivierbar. Weiter sind über Differenzialzylinder 14 und
-Kolben 35 mindestens eine Differenzialzylinder-Kolbenstange 3
vom Ziehstempel 5 und/oder mindestens zwei
Differenzialzylinder-Kolbenstangen 3 der Blechhalteplatte 12
in Hauptzylinder-Führungskreisen 15 und 25 zu einer hydraulischen
Ansteuerung von Blechhalteplatte 12 und Ziehstempel aktivierbar
und in Bezug auf Beschleunigungsfahrt und Bremsfahrt sowie
lagengeregelter Wegpositionen jede Wegposition mittels eines
externen Wegmeßsystems 23 je nach Werkzeuganforderung steuerbar.
Aus Fig. 2, Fig. 4.1 und Fig. 4.2 ist auch ersichtlich, wie
zur Erweiterung oder Verkleinerung der Wirkungsfelder 21 und 22
von Blechhalteplatte 12 und Ziehstempel 5 die Druckzylinder 10
durch Drehung 24 der Druckzylindermäntel entweder dem
Blechhalteplatten-Steuerkreis 26 oder dem
Ziehstempel-Steuerkreis 27 zuschaltbar sind. Die einzelnen
Hydraulikkreise sind durch Bohrungen in der Grundplatte 9 als
Verteilsystem für das Hydraulikmedium verwirklicht, wobei die
Druckzylinder 10 des Blechhalteplatten-Wirkungsfeldes 22 für
den Blechhalteplatten-Steuerkreis 26 und die Druckzylinder 10
des Ziehstempel-Wirkungsfeldes 21 für den
Ziehstempel-Steuerkreis 27 jeweils getrennt beaufschlagt werden,
jedoch jeweils untereinander kommunizierend verbunden sind.
Nicht benötigte Druckzylinder 10 werden, wie Fig. 1.1 zeigt,
durch fehlende Distanzhaltestifte 16 inaktiv, wobei die
Öffnungen 30 der Werkzeugwechselspannplatte 6 durch
Verschlußkappen 19 geschlossen bleiben. Die Verschlußkappen 19
haben dafür ein Außengewinde und werden in ein Innengewinde
der Senkung 13 eingeschraubt.
In Fig. 1.2 ist dargestellt, wie die Distanzhaltestifte 16 mit
der Werkzeugwechselspannplatte 6 durch Hochheben über eine
Druckzylinder-Kolben-Anordnung 42 aus der Verbindung mit den
Druckzylinder-Kolben 11 gebracht und wie die Kolbenstangen 3
auf die Blechhalteplatte 12 sowie Ziehstempel 5 wirken. Durch
Ausfahren der Werkzeugwechselspannplatte 6 aus der Presse 1
kann eine zweite Werkzeugwechselspannplatte mit neuer
Distanzhaltestifte-Bestückung eingefahren oder die erste wird
durch einen neuen Werkstück 7 entsprechendem Wirkungsfeld 21
(gleich Ziehstempel Wirkungsfeld) durch Einhängen in eine
Senkung 13 der mit einem Bund 32 versehenen Distanzhaltestifte 16
bestückt. Dabei besteht auch die Möglichkeit einer
Tandem-Ausführung mit einer Schiebetischfunktion. Eine
Werkzeugwechselspannplatte 6 ist stets in der Tiefziehpresse 1
in Operation und die zweite befindet sich außerhalb der Presse 1,
um vorbereitend für einen Werkzeug- und Produktionswechsel
außerhalb der Presse auf dieser Werkzeugwechselspannplatte 6
das neue Werkzeug herzurichten. Die Ansteuerung der
Differenzialzylinder-Kolben-Anordnung 14 und 35 erfolgt für
die Blechhalteplatte 12 aus dem Hauptzylinder-Führungskreis 25
und für den Ziehstempel 5 aus dem Hauptzylinder-Führungskreis 15,
wobei die beiden Führungskreise ebenfalls jeweils getrennt
beaufschlagbar jedoch jeweils untereinder kommunizierend
verbunden sind.
Die Oberseite der Druckzylinder 10 nach Fig. 3 ist mit einer
Ausnehmung 31 zur Abstützung der Distanzhaltestifte 16
ausgebildet, wobei der Durchmesser der Ausnehmung 31 größer
ausgeführt ist als der Durchmesser der Distanzhaltestifte 16.
Mit dieser Ausbildung kann beim Werkzeugwechsel zwar Schmutz
in die Ausnehmung 31 fallen, jedoch nicht in den
Druckzylinder 10. Insbesondere nicht, wenn die Kolben 11 mit
Schmutzabstreifer 34 versehen sind, die an der
Zylinderlaufbohrung 33 anliegen. In die Ausnehmung 31 gefallener
Schmutz kann bei Bedarf einfach mit einem Staubsauger entfernt
werden.
Nichtbenutzte Öffnungen 30 des Lochbildes 18 in der
Werkzeugwechselspannplatte 6 oder in den Zylindern selbst
können nach Fig. 4.3 Verschlußkappen 19 mit Bajonett- oder
Verschraubungsfixierung abgedeckt werden. Dafür sind z. B. in
den Zylindern 14 Stopfbüchsen 29 vorgesehen, die mit einem
Außengewinde 39 aus der Zylinderplattenebene herausragen. Zur
Aufnahme der Stopfbüchsen 29 mit Verschlußkappen 19 in der
Werkzeugwechselspannplatte 6, sind die Öffnungen 30 der
Werkzeugwechselspannplatte 6 an ihrer Unterseite mit
entsprechenden Senkungen 40 versehen.
Nach Fig. 4.4 sind alle Druckzylinder entsprechend dem
Lochbild 18 als Differenzialzylinder-Kolbenanordnung 14 und 35
ausgeführt und für diese Alternative finden statt der
Kolbenstange 3 Distanzhaltestifte 17 verkürzter Ausführung
Verwendung, mit der Möglichkeit, diese Differenzialkolben 35
zu sperren, indem an der Werkzeugwechselspannplatte 6 die
Distanzhaltestifte 17 gesperrt und die
Werkzeugwechselspannplatte 6 mit der Zylinderplatte 8 mechanisch
verriegelt sind.
Zur Verschließung der Werkzeugwechselspannplatte 6 und/oder
zur Verlängerung der Distanzhaltestifte 17 ist ein
Spezialbolzen 36 vorgesehen, der mit zwei Bajonettzapfen 37
ausgebildet ist. Dabei werden die Bajonettzapfen 37 einmal als
Bund zum Einhängen in die Senkungen 13 der
Werkzeugwechselspannplatte 6 gebraucht, in diesem Fall dient
der Spezialzapfen 36 als Verlängerung der Distanzhaltestifte 17
und im zweiten Fall wird der Spezialzapfen 36′ verkehrt mit
den Bajonettzapfen 37 in entsprechende Längsnuten (nicht
dargestellt) in den Bohrungen 30 eingesteckt und durch Drehung
in Aussparrungen 38 an der Unterseite der
Werkzeugwechselspannplatte 6 zur Sperrung der
Distanzhaltestifte 17 verriegelt.
Die Verriegelung der Werkzeugwechselspannplatte 6 mit der
Zylinderplatte 8 erfolgt durch T-Nutensteine 28, die in
entsprechende T-Nuten 43 der Zylinderplatte 8 einschiebbar
ausgebildet sind. Die T-Nutensteine 28 sind dafür fest an der
Unterseite der Werkzeugwechselspannplatte 6 angebracht. Der
Hydraulikkreis 41 dient der Möglichkeit der Rückführung der
Druckzylinderkolben 11 und 35.
Claims (18)
1. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung bei Pressen zum Ziehen
von Blechformteilen, mit einer vom Werkzeug gegenüber
hydraulischen Druckzylindern und über Distanzhaltestiften
abgestützte Blechhalteplatte und mit einem in Ziehrichtung
bewegbar geführten Ziehstempel, der sich an mindestens einem
in einem Zylinder geführten und mit Hydraulik-Medium
beaufschlagbaren Kolben abstützt, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- a) ein hydraulischer Ziehapparat mit Multipunkt-Ansteuerung entsprechend der Formgeometrie des Werkstücks (7) vorgesehen ist, bei dem jedem Zielpunkt (20) ein Druckzylinder (10) mit aufsteckbarem Distanzhaltestift (16) zugeordnet ist, wobei jedem Druckzylinder (10) durch Drehung (24) seines Zylindermantels mehrere Hydraulik-Steuerkreise (26, 27) zuschaltbar sind,
- b) der Ziehstempel (5) und/oder die Blechhalteplatte (12) durch je einen Hydraulik-Steuerkreis (26, 27) entsprechend dem vorhandenen Werkstück-Wirkungsfeld (21) und dem Blechhalteplatten-Wirkungsfeld (22) über die auf die Druckzylinderkolben (11) gesteckten Distanzhaltestiften (16) aktivierbar sind und
- c) mindestens eine Differenzialzylinder-Kolbenstange (3) vom Ziehstempel (5) und/oder mindestens zwei Differenzialzylinder-Kolbenstangen (3) der Blechhalteplatte (12) in Hauptzylinder-Führungskreisen (15, 25) zu einer hydraulischen Ansteuerung von Blechhalteplatte (12) und Ziehstempel (5) aktivierbar sind und in Bezug auf Beschleunigungsfahrt und Bremsfahrt sowie lagengeregelter Wegpositionen jede Wegposition mittels eines externen Wegmeßsystems (23) je nach Werkzeuganforderung steuerbar ist.
2. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckzylinder (10) und/oder die Differenzialzylinder (14)
entsprechend dem Lochbild (18) senkrecht und eng aneinander
auf der Grundplatte (9) zu einer Zylinderplatte (8) aufgebaut
und jeweils über Viereckflanschen, die an der oberen
Stirnfläche der Zylindermäntel anliegen, mittels Schraubbolzen
auf der Grundplatte (9) fixiert sind.
3. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erweiterung oder Verkleinerung der Wirkungsfelder (21, 22)
von Blechhalteplatte (12) und Ziehstempel (5) die
Druckzylinder (10) durch Drehung (24) der Druckzylindermäntel
entweder dem Blechhalteplatten-Steuerkreis (26) oder dem
Ziehstempel-Steuerkreis (27) zuschaltbar sind.
4. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für
einen Ziehvorgang mit einem oder mehreren Ziehstempeln (5)
mindestens ein Differenzialzylinder (14) je Ziehstempel (5)
im hydraulischen Steuerverbund mit dem
Hauptzylinder-Führungsystem (15) vorgesehen ist.
5. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
parallele Rückstellung der Blechhalteplatte (12) nach
dem Ziehvorgang in die obere Ausgangsposition durch
Ansteuerung der Differenzialzylinder (14) aus dem
Hauptzylinder-Führungskreis (25) für die Blechhalteplatte (12)
erfolgt, wobei der Rückstellhub mit hoher Geschwindigkeit
nach vorporgrammiertem Geschwindigkeitsprofil (Beschleunigung
und Abbremsen) zwecks schonender Entformung des Werkstücks
durchgeführt wird und zur Minimierung des Auftreffstoßes
von Stößel (2) auf die Blechhalteplatte (12) im Zuge einer
Abtauchbewegung quasi auf Synchronfahrt mit dem Stößel (2)
gesteuert wird.
6. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckzylinder (10) des Blechhalteplatten-Wirkungsfeldes (22)
für den Blechhalteplatten-Steuerkreis (26) und die
Druckzylinder (10) des Ziehstempel-Wirkungsfeldes (21) für
den Ziehstempel-Steuerkreis (27) jeweils getrennt operieren,
jedoch untereinander kommunizierend verbunden sind.
7. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kolbenstangen (3) der Differnzialzylinder (14) zum Ankuppeln
an die Blechhalteplatte (12) bzw. an den werkzeugseitigen
Ziehstempel (5) mit einem formschlüssigen Kupplungssystem
versehen sind.
8. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Distanzhaltestifte (16) an einem Ende einen Bund (32)
aufweisen.
9. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberseite der Druckzylinder (10) mit einer Ausnehmung (31)
zur Abstützung der Distanzhaltestifte (16) ausgebildet ist,
wobei der Durchmesser der Ausnehmung (31) größer ausgeführt
ist als der Durchmesser der Distanzhaltestifte (16).
10. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
nichtbenutzte Öffnungen (30) des Lochbildes (18) in der
Werkzeugwechselspannplatte (6) oder in den Zylindern selbst
durch Verschlußkappen (19) mit Bajonett- oder
Verschraubungsfixierung abdeckbar sind.
11. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Werkzeugwechselspannplatte (6) in der Presse (1) heb- und
senkbar sowie aus der gehobenen Position auf Schienen ein
und ausfahrbar angeordnet ist.
12. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Werkzeugwechselspannplatte (6) entsprechend dem Lochbild (18)
Einsenkungen (13) zur Aufnahme des Bundes (32) der
Distanzhaltestifte (16) vorgesehen sind.
13. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 7, 10 und 12, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Druckzylinder entsprechend dem Lochbild (18) als
Differenzialzylinder-Kolbenanordnung (14, 35) ausgeführt
ist und für diese Alternative statt der Kolbenstange (3)
Distanzhaltestifte (17) verkürzter Ausführung Verwendung
finden, mit der Möglichkeit diese Differenzialkolben (35)
zu sperren, indem bei der herausgefahrenen
Werkzeugwechselspannplatte (6) die Distanzhaltestifte (17)
und in der Presse (1) die Werkzeugwechselspannplatte (6)
mit der Zylinderplatte (8) mechanisch verriegelt sind.
14. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an
den inneren Zylinderlaufbohrungen (33) der Druckzylinder (10)
Schmutzabstreifer (34) der Kolben (11) anliegen.
15. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckzylinder (10) und die Differnzialzylinder (14) für eine
Austauschbarkeit nach Lochbild (18) mit gleicher
Dimensionierung aufgebaut sind.
16. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Verschließen der Druck- und/oder Differenzialzylinder (10, 14)
auf der Zylinderplatte (8) mit Verschlußkappen (19),
Stopfbüchsen (29) vorgesehen sind, die dafür mit einem
Außengewinde (39) aus der Zylinderplattenebene herausragen,
und zur Aufnahme der Stopfbüchsen (29) mit
Verschlußkappen (19) die Öffnungen (30) der
Werkzeugwechselspannplatte (6) an ihrer Unterseite
entsprechende Senkungen (40) aufweisen.
17. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
bis 7, 10, 12 und 13, dadurch gekennzeich
net, daß zur Verschließung der Werkzeugwechselspannplatte
(6) und/oder zur Verlängerung der Distanzhaltestifte (17)
ein Spezialbolzen (36) vorgesehen ist, der mit zwei
Bajonettzapfen (37) ausgebildet ist, die einmal als Bund
zum Einhängen in die Senkungen (13) und im zweiten Fall durch
Bajonettverschluß in entsprechenden Anpassungen (38) an der
Unterseite der Werkzeugwechselspannplatte (6) zur Sperrung
der Distanzhaltestifte (17) dienen.
18. Hydroelastische Tiefzieheinrichtung nach den Ansprüchen 1
und 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugwechselspannplatte 6 mit an ihrer Unterseite
angebrachten T-Steinen (28) in entsprechende T-Nuten der
Zylinderplatte (8) ein- und ausfahrbar angeordnet ist.
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---|---|---|---|
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