DE4007606A1 - Selbstschalter, insbesondere leitungsschutzschalter - Google Patents
Selbstschalter, insbesondere leitungsschutzschalterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Selbstschalter nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1, insbesondere einen
Leitungsschutzschalter in Schmalbauweise.
Derartige Schalter mit besonders gestalteten
Löschkammern sind in einer Vielzahl von Ausführungen
bekannt. Beispielsweise sei auf die Gegenstände der
DE-PS 11 85 269 sowie DE-PS 11 85 274 verwiesen. Die
vorbekannten Schalter enthalten innerhalb ihres
Isolierstoffgehäuses eine der Kontaktstelle zugeordnete
Lichtbogenkammer mit Löschblenden, um den bei einer
Kurzschlußabschaltung entstehenden Schaltlichtbogen
wirkungsvoll zu löschen.
Weiterentwicklungen dieser Kammergrundformen sind z. B.
in der DE 27 16 619 B1, DE 33 37 562 A1, EP 01 23 090 B1,
EP 01 58 124 A2 und EP 02 51 160 A2 beschrieben. All
diesen Löscheinrichtungen ist gemeinsam, daß sie mehrere
auf Abstand nebeneinander angeordnete Löschbleche und
zwei quer davor die Kontaktanordnung flankierende
Isolierstoffplatten im sogenannten Vorkammerbereich
aufweisen. Die meist aus Keramik oder auch einem
Kunststoff bestehenden Isolierstoffplatten sind jeweils
mit Abstand zu den Gehäuseaußenwänden angeordnet.
Dadurch ist eine Umströmung der Platten durch
Lichtbogengase bzw. ein Druckausgleich möglich.
Von Nachteil bei diesen Löscheinrichtungen sind die
beiden zusätzlichen Isolierstoffplatten, die außer den
Teilekosten auch einen entsprechenden Montageaufwand
erfordern. Zudem besteht erhebliche Bruchgefahr, wenn
Keramikplatten beim Verschließen der Gehäuseteile nicht
exakt eingelegt sind oder verrutschen. Funktionsstörungen
des Schalters durch im Gehäuse herumfliegende
Bruchstücke der Isolierstoffplatten können daher leicht
die Folge sein.
Um die Isolierstoffplatten einzusparen, ist es bereits
aus der FR 25 75 861 B1 bekannt, einen
Leitungsschutzschalter mit integrierten
Lichtbogenführungsmitteln im Vorkammerbereich zu
versehen. Diese bestehen aus gegenüberliegend
angeformten Rippenreihen an den Gehäuseinnenwänden der
Lichtbogenkammer. Zwischen den Rippenreihen, die eine
baumartige Struktur aufweisen oder auch als einzelne
gerade Wände ausgebildet sein können, verbleibt ein
zentraler Kanal. Je nach Formgebung der Rippen sind
diese von Nuten oder Kerben umgeben, die ihrerseits
eine entionisierte kalte Gasreserve beinhalten und bei
einer Abschaltung eine Gasrückführung in Richtung der
Kontaktzone gewährleisten sollen. Die etwa mittig im
Vorkammerbereich freistehend angeordneten Rippenreihen
verbreitern lediglich den Kriechweg zwischen den
Kontakten, ohne daß es zu einer gezielten Führung des
Schaltlichtbogens und auch der Lichtbogengase kommt.
Dabei sind Form und Lage der Nuten im wesentlichen
darauf abgestimmt, daß eine gleichmäßige Dicke der
Rippen eingehalten wird, um Lunker sowie Unebenheiten
der Gehäuseteile auszuschließen. Formgestalterische
sowie preßtechnische Maßnahmen stehen also bei der
Ausbildung der Rippenreihen dieses Schalters im
Vordergrund. Eine optimierte Gasrückführung sowie ein
schneller Ablauf des Schaltlichtbogens von der
Kontaktstelle in die Löschbleche sind hingegen bei
einer derartigen Löschkammer nicht gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Selbstschalter der vorgenannten Art die Löschkammer
innerhalb ihres Vorkammerbereiches zu vereinfachen,
und eine verbesserte Lichtbogenführung zu schaffen
sowie einen besonders niedrigen Strömungswiderstand
im Vorkammerraum herbeizuführen, so daß ein schneller
und sicherer Ablauf des Schaltlichtbogens von der
Kontaktstelle in den Löschblechstapel sichergestellt ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Selbstschalter mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind Gegenstände der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Löschkammer ist
insofern vorteilhaft, als der Schaltlichtbogen vom
magnetischen Feld der Lichtbogenlaufschienen angetrieben
zwischen vorstehenden Oberseiten dort dicht anliegender
Stege sowie von Stirnflächen mehrerer im Vorkammerraum
verteilt angeordneter Säulen bzw. Zapfen seitlich eng
begrenzt wird und in einem schmalen Spalt abläuft. Damit
entsteht neben einer besseren Lichtbogenführung eine
hohe Lichtbogenbeschleunigung bei geringem Gasdruck.
Zugleich wird die Antriebswirkung des gasabgebenden
Materials der Stege und Säulen gezielt genutzt, um
einen zusätzlichen Antrieb auf den Lichtbogen auszuüben.
Bei geschlossenen Seitenplatten ist diese Wirkung
hingegen meist schon zu stark. Ferner kann sich der vor
dem wandernden Lichtbogen entstehende Gasdruck in den
Freiräumen zwischen den Säulen entspannen, so daß der
Schaltlichtbogen nur einen geringen Strömungswiderstand
in Richtung der Löschblende vorfindet und somit schnell
und sicher von der Kontaktstelle ablaufen kann. Bei der
Lichtbogenwanderung wird durch Rückströmung der Gase
zwischen den Säulen eine eventuell hemmende
Druckdifferenz vor und hinter dem Lichtbogen wirksam
ausgeglichen. Dieser Druckausgleich sorgt zugleich für
eine gute Entionisierung des neuzündungsgefährdeten
Bereiches an der Kontaktstelle hinter dem Lichtbogen.
Des weiteren vergrößern die stegartigen
Abdichtungswände die Kriechwege an der Kontaktstelle.
Da die Stegkanten nur geringfügig durch den Lichtbogen
belastet werden, ergibt sich auch bei geöffneten
Kontakten eine hohe Isolationsfestigkeit. Ein
besonderer Vorteil der Erfindung besteht zusätzlich
darin, daß sich die hohe Lichtbogengeschwindigkeit und
der geringe Gasdruck im Vorkammerraum nebst den
vorbeschriebenen Wirkungen durch unmittelbare Anformung
der Säulen und auch der Abdichtungswände bei der
Herstellung der Gehäuseteile aus einem Duroplast oder
Thermoplast und damit kostenneutral erzielen lassen.
Durch Wegfall der beiden bisher meist üblichen
Isolierstoffplatten im Vorkammerbereich ergibt sich so
insgesamt eine erhebliche Kostenersparnis.
Anhand der Zeichnung ist die Erfindung nachstehend an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Fig. 1 zeigt vereinfacht einen Leitungsschutzschalter
mit im Bereich der Löschkammer geöffneter oberer
Gehäuseschale, während in
Fig. 2 ein Schnitt durch die Löschkammer gemäß
Linie II-II der Fig. 1 wiedergegeben ist. In
Fig. 3 ist in einer perspektivischen Ansicht der
erfindungswesentliche Löschkammerbereich einer
Gehäusehalbschale gezeigt, während
Fig. 4 in einer schematisierten Explosivdarstellung
die Innenkonturen der beiden voneinander
getrennten Gehäusehalbschalen im Bereich der
Löschkammer zeigt.
Der Leitungsschutzschalter in Schmalbauweise hat ein aus
zwei Gehäuseschalen (1a, 1b) zusammengesetztes
Gehäuse (1), das im oberen Teil einen lediglich
angedeuteten Schalt- und Auslösemechanismus (2)
aufnimmt. Im darunter befindlichen Sockelbereich ist
das aus duroplastischer oder thermoplastischer Formmasse
hergestellte Gehäuse (1) überwiegend als Löschkammer (3)
ausgebildet, die größtenteils mit einem parallel zur
Bodenfläche (1c) des Schalters angeordneten
Löschblechstapel (4) ausgefüllt ist. Die Tiefe der
Löschkammer zwischen ihren beiden inneren
Seitenflächen (3a, 3b) ist dabei ausgehend von
der standardisierten Schalterbreite durch
Gehäuseaußenwände (1a′, 1b′) in herstellungstechnisch
üblicher Wanddicke vorbestimmt.
Der in die Löschkammer eingelegte, mit seinen
linksseitigen schmalen Stirnflächen an einer mit
Ausblasöffnungen versehenen Gehäusewand (1d) anliegende
Löschblechstapel (4) ist jeweils auf seiner oberen und
unteren Längsseite durch Lichtbogenlaufschienen (6)
bzw. (7) begrenzt, die ihrerseits in den Bereich einer
im Vorkammerraum (3c) der Löschkammer befindlichen
Kontaktanordnung (5) gerichtet sind. Mit beispielsweise
neun nebeneinander auf Abstand angeordneten
Löschblechen (4a) aus ferromagnetischem Werkstoff füllt
der Löschblechstapel zwischen beiden inneren
Seitenflächen (3a, 3b) den kastenförmigen Teil der
Löschkammer seitlich des Vorkammerraumes (3c) völlig
aus und ist dort in nicht näher dargestellter Weise
unverrückbar gehalten.
Die am rechten oberen Rand der Löschkammer im etwa
trichterförmigen Vorkammerraum (3c) angeordnete
Kontaktstelle mit Einfachunterbrechung besteht aus
einem Festkontaktstück (5a), welches über
Stromführungsteile (10a) und eine Auslösespule (10) mit
einer Ausgangsklemme (11) verbunden ist, und einem um
eine gehäusefeste Achse schwenkbaren Kontakthebel (5b).
Dieser steht über bewegliche Leitungen (12a, 12b) unter
Einbindung eines thermischen Auslösers (12) mit einer
Eingangsklemme (13) in Verbindung und schwenkt bei
einem Abschaltvorgang im Gegenuhrzeigersinn.
Festkontaktstück (5a) und Kontakthebel (5b) bilden an
der eigentlichen Kontaktberührungsstelle zusammen mit
ihren Stromzuleitungen eine etwa U-förmige Stromschleife,
die senkrecht zur Richtung der Löschbleche (4a)
orientiert ist. Die einzelnen Löschbleche haben an
ihrer dem Vorkammerraum (3c) zugekehrten Stirnseite
einen den Lichtbogeneinlauf verbessernden, etwa
V-förmigen Einschnitt (4b) und decken mit der so
gebildeten Stirnkontur den gesamten offenen Querschnitt
des zu den übrigen Gehäusebereichen überwiegend durch
Wandteile (1e) umschlossenen Vorkammerraumes ab.
Lediglich eine für die Schwenkbewegung des
Kontakthebels (5b) erforderliche Ausnehmung ist in den
Wandteilen (1e) ausgespart, so daß der Vorkammerraum (3c)
in Verbindung mit den Lichtbogenleitschienen (6, 7) zum
Schalt- und Auslösemechanismus hin nahezu druckdicht
ausgebildet ist.
Von wesentlicher Bedeutung sind jeweils zwei im
Vorkammerraum (3c) auf beiden Seitenflächen (3a, 3b)
zur Gehäusemitte prismatisch vorstehende, schmale
Stege (3d, 3e), die im Normalfall einen
Rechteckquerschnitt aufweisen, aber auch trapezförmig
oder stufenförmig ausgebildet sein können. Sie sind
direkt an beiden Gehäuseschalen (1a, 1b) vom Grund der
Außenwände (1a′, 1b′) bis etwa zur Schwenkebene des
beweglichen Kontakthebels (5b) angeformt und enden mit
ihrer Oberseite vorzugsweise in gleichhohem Abstand
von den Seitenflächen. In Löschkammerebene, d. h. in
Zeichnungsebene der Fig. 1, verlaufen die etwa
gleichmäßig breiten Stege (3d, 3e) jedoch in
unterschiedlicher Bogenform, und zwar vom Bereich der
Kontaktanordnung bis zur Stirnkontur des
Löschblechstapels.
Dabei liegt der obere Steg (3d) am Festkontaktstück (5a)
eng an und folgt dessen Kontakthorn (5a′) auf der dem
Vorkammerraum zugekehrten Seite bis an die
Löschkammerwand im Bereich der oberen
Lichtbogenlaufschiene (6). Zusammen umfassen die
Stege (3d) beider Gehäuseschalen das Festkontaktstück
an der Kontaktseite sowie auf beiden Schmalseiten derart,
daß in der Mitte zwischen den Stegen (3d) praktisch nur
ein Spalt entsprechend der Breite des Kontakthebels (5b)
entlang des Lichtbogenhorns (5a′) freibleibt.
Vergleichbares gilt für den Steg (3e) entlang der
unteren Lichtbogenlaufschiene (7). Diese ist ebenfalls
an den Längskanten zum Vorkammerraum (3c) hin
beiderseits durch Stege (3e) eng eingefaßt, so daß auch
hier nur ein etwa kontakthebelbreiter Spalt freibleibt,
der zur Fußpunktbildung des Schaltlichtbogens (9) dient.
Durch die Oberseiten der Stege (3d, 3e) eingeengt, kann
so der Lichtbogen innerhalb des Spaltes in den
Löschblechstapel einlaufen. Eine geringfügig vorstehende
Sicke (7′) auf der unteren Lichtbogenlaufschiene in
Nähe des Spaltes unterstützt die geradlinige
Laufrichtung des Lichtbogenfußpunktes zusätzlich.
Positiv beeinflußt wird der Antrieb des Lichtbogens
außerdem von den durch die Stege (3e) seitlich
verdeckten Teilen der breiteren, ferromagnetischen
Lichtbogenlaufschiene (7), da der größere
Materialquerschnitt die lichtbogenantreibende Wirkung
verbessert.
Ein weiteres Hauptmerkmal der Erfindung sind mehrere
im Vorkammerraum (3c) angeordnete Säulen oder auch
Zapfen (3f) - weiterhin nur als Säulen bezeichnet -
die im freien Querschnitt zwischen den Stegen (3d, 3e)
etwa gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Die im
Querschnitt runden oder auch eckigen Säulen (3f) haben
dabei zu den Stegen (3d, 3e) sowie untereinander einen
etwa gleichgroßen Abstand und reichen jeweils von den
Seitenflächen (3a, 3b) bis nahezu an die Schwenkebene
des Kontakthebels (5b), so daß lediglich ein schmaler
Spalt zwischen ihren Stirnflächen (3f′) durchgehend
freibleibt. Die Stirnflächen beider Säulengruppen
flankieren dadurch einen an der Kontaktstelle gezogenen
Schaltlichtbogen (9) in Verbindung mit den vorzugsweise
gleichhohen Stegen (3d, 3e) seitlich eng, während seine
Fußpunkte auf dem Kontakthorn (5a′) sowie den
Lichtbogenlaufschienen (6, 7) auseinandergezogen und aus
dem Kontaktbereich in Richtung des Löschblechstapels (4)
beschleunigt angetrieben werden (Lichtbogenpos. 9′, 9″).
Die Säulen (3f) sind vorzugsweise in einem leichten
Zickzackversatz zu einer mittleren Ideallinie zwischen
den beiden Stegen (3d, 3e) vom Kontaktstellenbereich in
Richtung der Löschblechstirnseiten angeordnet, können
aber auch direkt in Reihe auf dieser Ideallinie
angeordnet sein. Lediglich in dem sich trichterförmig
erweiternden Bereich direkt vor den Löschblechen (4a)
sind idealerweise zwei Säulen angeordnet (Fig. 1, Fig. 3).
Auf jeder Gehäusehalbschale (1a, 1b) sind gemäß
Ausführungsbeispiel sieben Säulen (3f) unmittelbar bei
der Herstellung der Gehäuseteile mit angeformt, wobei
die Säulen bevorzugt leicht kegelstumpfförmig mit
einem mittleren Durchmesser von etwa 2 mm und einer
Höhe von etwa 6 mm ausgebildet sind. Da bei
Leitungsschutzschaltern aufgrund der Form der
Kontaktanordnung und ihrer Lage zu den
Lichtbogenlaufschienen einerseits sowie der Anzahl der
Löschbleche und ihrer Anordnung in der Löschkammer
andererseits verschiedene technisch sinnvolle Lösungen
für die Gestaltung des Vorkammerraumes möglich sind, ist
die Anordnung der Säulen (3f) von den genannten
Kriterien mit abhängig. Die Anzahl der Säulen auf jedem
Gehäuseteil wird dabei im wesentlichen von der Größe
des Vorkammerraumes abhängen, während sie in ihrer Lage
möglichst gleichmäßig verteilt zwischen dem
Kontaktstellenbereich und den Löschblechstirnseiten
angeordnet sein sollten. Idealerweise sind die
Säulengruppen in den beiden Gehäusehalbschalen jeweils
auf Lücke versetzt angeordnet, wie insbesondere in
Fig. 2 angedeutet ist. So wird trotz enger Führung des
Schaltlichtbogens (9) die auf ihn wirkende Reibung durch
die Säulen (3f) vermindert, da praktisch beim Ablaufen
des Lichtbogens jeweils nur eine Stirnfläche der beiden
Säulengruppen im Wechsel wirksam ist.
Unabhängig von Anzahl, Größe und Lage der Säulen nehmen
diese etwa eine Grundfläche zwischen 5 und 15%
der zwischen den Stegen (3d, 3e) verbleibenden Fläche des
Vorkammerraumes ein, so daß um die Säulen (3f)
Strömungskanäle (8) offenbleiben, die von den als
Abdichtungswände wirkenden Stegen und Wandteilen (3d,
3e, 1e) zum übrigen Schalter hin abgeschottet sind.
Aufgrund des geringen Volumens der Säulen (3f) im
Verhältnis zum gesamten Vorkammerraum ergibt sich somit
ein optimal großer Gasexpansionsraum, obwohl der
Lichtbogen eng geführt und daher seine Stromdichte
möglichst groß gehalten wird. Der daraus resultierende
hohe elektrodynamische Antrieb sowie die praktisch
vernachlässigbare Reibung an den Sitrnflächen der Säulen
bewirken einen sicheren und schnellen Ablauf des
Schaltlichtbogens von der Kontaktstelle in den
Löschblechstapel. Der vorhandene Expansionsraum und die
Strömungskanäle um die Säulen sorgen zugleich für einen
geringeren Gasdruck, der wiederum die Ionenkonzentration
herabsetzt und die Gefahr von Neuzündungen hinter dem
Lichtbogen eindämmt. Als eine Art Puffer sowie als
kühlende Luftmassenreserve kann dabei der Raum hinter
dem Festkontaktstück (5a) dienen, wenn der das
Kontakthorn bis zur oberen Lichtbogenlaufschiene (6)
einfassende Steg (3d) etwa mit der Oberseite der
Kontaktstelle endet. Dadurch verbleibt zwischen dem
Ende des Steges (3d) und dem Wandteil (1e) ein
Querströmungskanal (8′), der einen Druckausgleich
oberhalb der Kontaktstelle zum eigentlichen
Vorkammerraum (3c) hin ermöglicht.
Die vorbeschriebene und in den Zeichnungsfiguren
dargestellte Anordnung der Säulen sowie die gesamte
Gestaltung des Vorkammerraumes für einen
Leitungsschutzschalter kann unter Berücksichtigung der
genannten Kriterien ebenso für andere Selbstschalter
Verwendung finden. Hierbei wird der Fachmann die Säulen
und Stege an die räumlichen Abmessungen der Löschkammer
und des Vorkammerraumes im Einzelfall anpassen müssen,
ohne den Rahmen des Erfindungsgedankens zu verlassen.
Claims (16)
1. Selbstschalter mit einem aus Isolierstoff
hergestellten, den Schaltmechanismus aufnehmenden
Gehäuse und mit einer vom Gehäuse umschlossenen
Löschkammer, welche einen die Kontaktanordnung
flankierenden Vorkammerraum mit Lichtbogenlaufhilfen
zum Einlaufen des Schaltlichtbogens von der
Kontaktstelle in einen Lichtbogenlöschbereich,
insbesondere einen Löschblechstapel aufweist, der
seinerseits den von der Kontaktanordnung zu den
Löschblechen sich trichterförmig erweiternden, mit
Lichtbogenlaufschienen versehenen Vorkammerraum an
der der Kontaktstelle abgekehrten Seite abschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß im Vorkammerraum (3c) auf
zumindest einer Seitenfläche der etwa parallel zur
Ebene der Kontaktöffnungsbewegung (Kontakthebel 5b)
befindlichen inneren Seitenflächen (3a, 3b) des
Gehäuses (1), beginnend etwa an der Kontaktanordnung (5)
und von dort entlang der Lichtbogenlaufschienen (5a′,
6, 7) anliegende Stege (3d, 3e) aus Isolierstoff
angeordnet sind, die die Lichtbogenlaufschienen (5a′,
6, 7) bis auf einen Spalt in der Kontaktöffnungsebene
zum Vorkammerraum (3c) hin einfassen und zugleich
Abdichtungswände zum Schaltmechanismus (2) bilden, und
daß im verbleibenden Strömungskanal (8) des
Vorkammerraumes (3c) zwischen den Abdichtungswänden
(Stege 3d, 3e; Wandteil 1e) mehrere vom Grund
der Seitenflächen (3a, 3b) in Richtung der
Kontaktöffnungsebene vorstehende Säulen bzw. Zapfen (3f)
etwa gleichmäßig verteilt derart angeordnet sind, daß
sie mit ihren Stirnflächen (3f′) und im Zusammenwirken
mit den Stegen (3d, 3e) eine enge seitliche Führung des
Schaltlichtbogens (9) bei geringer Berührungsfläche
bewirken und daß zwischen den Säulen bzw. Zapfen (3f)
- im nachfolgenden nur noch als Säulen bezeichnet -
trotz der engen Führung ein großer Gasexpansionsraum
verbleibt.
2. Selbstschalter nach Anspruch 1, insbesondere
Leitungsschutzschalter in Schmalbauweise mit einem aus
zwei Halbschalen (1a, 1b) gebildeten Gehäuse (1) mit
einer Kontaktanordnung (5) aus einem Festkontaktstück (5a)
und einem beweglichen Kontakthebel (5b) mit
Einfachunterbrechung, die zusammen eine U-förmige
Stromschleife bilden und mit einem etwa senkrecht zur
Stromschleife orientierten, in die Löschkammer (3)
eingelegten Löschblechstapel (4), der von seinen
äußeren Löschblechen zur Kontaktanordnung (5) gerichtete
Lichtbogenlaufschienen (5a′, 6, 7) zur Führung der
Schaltlichtbogen-Fußpunkte aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorkammerraum (3c) auf beiden
inneren Seitenflächen (3a, 3b) des Gehäuses (1) mit
gegen Schwenkebene des Kontakthebels (5b) gerichteten
stegförmigen Abdichtungswänden (Stege 3d, 3e) versehen
ist, die bis auf einen freibleibenden, schmalen Spalt
für die Fußpunktbildung des Schaltlichtbogens (9) im
Schwenkbereich des Kontakthebels (5b) und an dessen
Breite angepaßt nahezu anliegend am Kontakthorn (5a′)
des Festkontaktstückes (5a) als Teil der oberen
Lichtbogenlaufschiene (6) und ebenso entlang der mit
dem beweglichen Kontakthebel (5b) zusammenwirkenden
verlängerten unteren Lichtbogenlaufschiene (7)
angeordnet sind, und daß im so gebildeten
Strömungskanal (8) zwischen den Abdichtungswänden
(Stege 3d, 3e, Wandteile 1e) mehrere vom Grund der
beiden Seitenflächen (3a, 3b) jeweils aufsteigende,
etwa gleichmäßig zwischen Kontaktstellenbereich (5a, 5b)
und Löschblechstirnseiten (4a) verteilt angeordnete
Säulen (3f) befindlich sind, die mit ihren
zueinanderweisenden Stirnflächen (3f′) den von der
Kontaktstelle (5a, 5b) auf den Lichtbogenlaufschienen (5a′,
bzw. 6, 7) ablaufenden Schaltlichtbogen (9) einerseits
auf seinem Weg in den Löschblechstapel (4) seitlich
eng flankieren, ihm andererseits jedoch einen geringen
durch Oberflächenreibung verursachten Strömungswiderstand
entgegensetzen.
3. Schalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) innerhalb
des Strömungskanals (8) zwischen den
Abdichtungswänden (Stege 3d, 3e, Wandteile 1e) sowie
untereinander derart verteilt angeordnet sind, daß
um ihre Fußpunkte denkbare Kreise von etwa gleichem
Durchmesser sowohl miteinander benachbart, als auch
mit den Abdichtungswänden umfangsseitig jeweils
tangieren.
4. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) ungefähr im
gleichgroßen Abstand in einer Reihe punktuell
hintereinander angeordnet sind.
5. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) mit ihren
Fußpunkten auf einer ideellen Bogenlinie etwa in der
Mitte zwischen den gekrümmt verlaufenden Stegen (3d, 3e)
angeordnet sind.
6. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) mit ihren
Fußpunkten in der Art einer Zick-Zack-Linie auf den
Seitenflächen (3a, 3b) nahezu gleichmäßig verteilt
zwischen den Stegen (3d, 3e) im Strömungskanal (8)
angeordnet sind.
7. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) der einen
Seitenfläche (3a) gegenüber denen der anderen
Seitenfläche (3b) des Gehäuses (1) jeweils auf Lücke
versetzt angeordnet sind.
8. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) einer
Seitenfläche (3a bzw. 3b) jeweils höhengleich mit den
zugehörigen Stegen (3d, 3e) ausgebildet sind und in
einer Ebene befindliche Stirnflächen (3f′) aufweisen.
9. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stege (3d, 3e) und auch die
Säulen (3f) bei der Herstellung der Gehäuseteile (1a, 1b)
unmittelbar angeformt sind.
10. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß vorzugsweise zwischen fünf und
neun Säulen (3f) auf jeder Seitenfläche (3a bzw. 3b)
innerhalb des Vorkammerraumes (3c) angeordnet sind.
11. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß von der Gesamtfläche des
Strömungskanals (8) zwischen den Abdichtungswänden
(Stege 3d, 3e, Wandteile 1e) etwa 5 bis 15% durch
die Grundflächen der Säulen (3f) bedeckt ist.
12. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) rund oder
auch eckig ausgebildet sind und einen Durchmesser bzw.
eine Seitenlänge von etwa 2 mm aufweisen.
13. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) beiderseits
der Kontaktöffnungsebene jeweils eine Höhe von
ungefähr 6 mm aufweisen.
14. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen (3f) mit
einer Konizität von etwa 10° in Richtung der
Kontaktöffnungsebene verjüngt ausgebildet sind.
15. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt zwischen den
Stirnflächen (3f′) der Säulen (3f) bzw. den
Oberseiten der Stege (3d, 3e) beider Halbschalen (1a, 1b)
des Gehäuses (1) eine Breite von ungefähr 3 mm aufweist.
16. Schalter nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (3d, 3e) zur
Positionierung und Halterung einerseits des
Festkontaktstücks (5a) nebst Kontakthorn (5a′) und
andererseits der unteren Lichtbogenlaufschiene (7)
ausgebildet sind.
Priority Applications (18)
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