DE4006951A1 - Verfahren zum erzielen von mustereffekten beim faerben oder bedrucken von textilmaterial in abwesenheit von alkali oder reduktionsmitteln - Google Patents
Verfahren zum erzielen von mustereffekten beim faerben oder bedrucken von textilmaterial in abwesenheit von alkali oder reduktionsmittelnInfo
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Description
Das Färben von Textilmaterialien, wie z. B. Geweben,
Gewirken oder auch Garnen und Fäden, bestehend aus oder
enthaltend Cellulosefasern, mit Reaktivfarbstoffen kann
nach bekannten Verfahren dadurch erfolgen, daß das
Textilmaterial nach Art eines Ausziehverfahrens mit einer
Reaktivfarbstoff enthaltenden Färbeflotte, meist bei
erhöhter Temperatur und bei den meisten handelsüblichen
Reaktivfarbstoffentypen in Gegenwart von Alkali,
behandelt wird, oder es können kontinuierliche bzw.
diskontinuierliche Prozesse, wie z. B. das sogenannte
Pad-Steam-Verfahren, oder das Kaltverweilverfahren
angewendet werden. Beim Pad-Steam-Prozeß wie auch beim
Kaltverweilverfahren wird das Textilmaterial zunächst mit
einer Reaktivfarbstoffflotte geklotzt, wobei das zur
Fixierung notwendige Alkali überlicherweise in einem
getrennten Imprägnierschritt appliziert wird. Beim
Pad-Steam-Verfahren wird die Farbstoffixierung dann durch
einen Dämpfprozeß, beim Kaltverweilverfahren durch
Aufdocken der imprägnierten Ware und mehrstündiges
Verweilen bei Raumtemperatur vollzogen. Auch andere
Fixiermöglichkeiten, wie z. B. das Behandeln der mit einer
alkalifreien Reaktivfarbstoffflotte geklotzten Ware mit
einer Natronlauge/Wasserglaslösung sind bekannt geworden
und werden technisch ausgeübt.
Bei allen genannten Reaktiv-Färbeverfahren wird im
Verlauf des Färbevorgangs eine kovalente chemische
Bindung zwischen Farbstoffmolekül und Cellulosemolekül
hergestellt. Hierfür ist in jedem Fall die Anwesenheit
von Alkali zwingend notwendig.
In der EP-Anmeldung 02 84 010 ist ein Verfahren zum
Färben von Cellulosefasern mit Reaktivfarbstoffen
beschrieben, bei dem die Anwesenheit von Alkali nicht
erforderlich ist. Die Fixierung der Farbstoffe auf den
Fasern wird bei diesem Verfahren dadurch erreicht, daß
die Fasern vor dem Färben mit einem Kationisierungsmittel
z .B. in Form eines Umsetzungsproduktes aus Polyethylenimin
und einem bifunktionellen Alkylierungsmittel vorbehandelt
wird.
All diese Färbeverfahren sind darauf angelegt, eine
möglichst gleichmäßige Verteilung der Farbstoffe über die
gesamte Länge und Breite des Textilmaterials zu erhalten.
In weiterer Ausgestaltung des in der EP-Anmeldung
02 84 010 beschriebenen Verfahrens wurde nun gefunden,
daß man bei dieser Art des Färbens oder auch Druckens in
Abwesenheit von Alkali Mustereffekte erreichen kann,
indem auf das Textilmateral, das zuvor mit dem
Kationisierungsmittel behandelt wurde, ein
Oxidationsmittel in Form eines Musters aufgetragen wird.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zum
Erzielen von Mustereffekten beim Färben oder Bedrucken
von Textilmaterial in Abwesenheit von Alkali oder
Reduktionsmitteln, bei dem man das Textilmaterial mit
einem polymeren Kationisierungsmittel vorbehandelt, das
ganz oder teilweise aus monomeren Einheiten der Formel
besteht, worin
R1, R2 Wasserstoff, C1-C22-Alkyl, das gegebenenfalls durch -CO-NH- oder -NH-CO- unterbrochen sein kann,
C1-C4-Hydroxyalkyl,
R3, R4 Wasserstoff oder Methyl,
Y- ein einwertiges Anion, oder ein einem einwertigen Anion äquivalenter Teil eines mehrwertigen Anions bedeuten, gegebenenfalls trocknet, ein Oxidationsmittel mustermäßig aufbringt, trocknet und in Abwesenheit von Alkali- oder eines Reduktionsmittels mit Pigmentfarbstoffen Reaktiv-, Direkt-, Säure-, oder wasserlöslichen Schwefelfarbstoffen färbt oder bedruckt.
R1, R2 Wasserstoff, C1-C22-Alkyl, das gegebenenfalls durch -CO-NH- oder -NH-CO- unterbrochen sein kann,
C1-C4-Hydroxyalkyl,
R3, R4 Wasserstoff oder Methyl,
Y- ein einwertiges Anion, oder ein einem einwertigen Anion äquivalenter Teil eines mehrwertigen Anions bedeuten, gegebenenfalls trocknet, ein Oxidationsmittel mustermäßig aufbringt, trocknet und in Abwesenheit von Alkali- oder eines Reduktionsmittels mit Pigmentfarbstoffen Reaktiv-, Direkt-, Säure-, oder wasserlöslichen Schwefelfarbstoffen färbt oder bedruckt.
Das zu färbende oder zu bedruckende Textilmaterial
besteht ganz aus Baumwolle oder es handelt sich um
Mischungen von Baumwolle mit anderen Fasern synthetischer
oder natürlicher Art. Dieses Textilmaterial, das als
fertiges Gewebe, Gewirke, oder Vlies aber auch als Garn
vorliegen kann, wird zunächst mit einem Kationisierungsmittel
behandelt. Kationisierungsmittel sind in der Färberei und
Druckerei generell bekannt, sie werden in erster Linie
zur Nachbehandlung von gefärbtem Textilmaterial genommen,
um die Echtheiten der Färbungen zu verbessern.
Das zuvor beschriebene Kationisierungsmittel wird zusammen
mit einem in der Textilindustrie üblichen Netz- oder
Klotzhilfsmittel aus wäßriger Flotte auf das zu färbende
oder zu bedruckende Textilmaterial aufgebracht.
Als derartige Netz- oder Klotzhilfsmittel werden z. B.
Propylenoxid-Ethylenoxid-Blockpolymerisate mit einem Anteil
von 40-80 Gew.-% an Ethylenoxid genommen oder oxethyliertes
Nonylphenol.
Die Vorbehandlung mit dem Hilfsmittel zusammen mit einem
nichtionischen Netzmittel geschieht aus wäßriger Flotte
nach üblichen Verfahren durch Foulardieren oder im
Ausziehverfahren bei Temperaturen von ca. 20 bis 80°C bis
Kochtemperatur. Die Flotte wird auf einen schwach saueren
pH-Wert, vorzugsweise pH 3-6, eingestellt. Die Menge an
Hilfsmittel beträgt ca 0,5 bis 10%, vorzugsweise 3 bis
8%, bezogen auf das Warengewicht. Die Menge an Netzmittel
beträgt vorzugsweise 2 bis 4 g/l.
Im Ausziehverfahren ist das Kationisierungsmittel während
5-20 min. aufgezogen. Im Kontinueverfahren genügt ein sich
anschließender Trockenprozeß zwischen Raumtemperatur und
120°C. Die Vorbehandlungsflotte wird abgelassen und
die Ware getrocknet.
Auf die so vorbehandelte Ware wird dann anschließend ein
Oxidationsmittel in Musterform aufgebracht. Als
Oxidationsmittel kommen insbesondere in Frage Persulfat,
Natriumchlorit, Natriumhypochlorit, Perborate,
Wasserstoffperoxid oder chlorhaltige Amide wie z. B.
N-Chlor-N-methylparatoluolsulfonsäureamid. Diese
Oxidationsmittel werden üblicherweise in Form von
sogenannten Einstellungen benutzt, die neben dem
Oxidationsmittel noch Verdicker, Netzmittel,
Dispergiermittel, Entschäumer, Stabilisatoren und andere
Hilfsmittel enthalten. Als zusätzliche Hilfsmittel, die dem
Oxidationsmittel beigegeben werden, eignen sich besonders
solche, die anionischen Charakter haben, wie etwa
anionische Netz-, Wasch- und Dispergiermittel. Durch die
Zugabe von anionischen Hilfsmitteln wird ebenfalls die
kationisierende Wirkung des Kationisierungsmittels
aufgehoben und die Reservierungseffekte werden verstärkt.
Diese Oxidationsmittel werden als wäßrige Einstellungen mit
einem Gehalt von ungefähr 0,05 bis 50 Gew.-% an
Oxidationsmittel auf das Textilmaterial aufgetragen. Die
Flottenaufnahme beträgt etwa 5 bis 200 Gew.-%. Der
Auftrag dieser Oxidationsmittel erfolgt durch gleichmäßiges
oder ungleichmäßiges Aufsprühen, Aufdrücken, Aufpinseln
oder durch ähnliche Techniken. Man kann das
Oxidationsmittel auch in einer Musterform, z. B. in einer
Schablone auf das Textilmaterial aufbringen. Anschließend
wird die Ware getrocknet und dann kalt gespült.
Die mit Oxidationsmittel so vorbehandelte Ware wird dann
anschließend nach üblichen Verfahren und auf üblichen
Färbeaggregaten mit Direkt-, Reaktiv- oder
sulfogruppenhaltigen Schwefelfarbstoffen, vorzugsweise
jedoch mit Pigmentfarbstoffen, gefärbt, beispielsweise nach
dem Kaltverweilverfahren oder nach einem Ausziehverfahren.
Das Flottenverhältnis kann dabei etwa 1 : 3 bis 1 : 40
betragen. Wichtig ist hierbei jedoch, daß, im Gegensatz zu
der bisher üblichen Arbeitsweise, im vorliegenden Fall kein
Alkali oder Reduktionsmittel eingesetzt wird.
Als Pigmentfarbstoffe kommen alle üblichen Pigmenttypen in
Frage, wie beispielsweise Azo-, Phthalocyanin- oder
Chinacridon-Pigmente. Diese Pigmente werden als wäßrige
Dispersionen mit einem Gehalt an Dispergiermitteln in den
Handel gebracht und werden auch in dieser Handelsform in
dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzt. Die Menge an
Pigmentfarbstoff kann so gewählt werden, daß man 0,1 bis 6%ige
Färbungen erreicht, in Einzelfällen, etwa bei der
Verwendung von Leuchtpigmenten, erreicht man auch bis zu 15%ige
Färbungen.
Neben Pigmentfarbstoff und gegebenenfalls Salz, wie
beispielsweise Kochsalz oder Glaubersalz enthält die
Färbeflotte vorteilhafterweise noch ein Egalisier- oder
Dispergiermittel. Zu diesem Zweck kommen alle hierfür in
der Färberei üblichen Produkte in Frage; genannt seien hier
beispielsweise die Handelsprodukte Eganal ® PS, Solidegal ®
GL oder Dispersogen ® ASN. Diese Hilfsmittel, die eine
Stippenbildung der Färbung verhindertn, werden der Flotte
in einer Menge von ca. 1 bis 8, vorzugsweise 3 bis 4%,
bezogen auf das Warengewicht, zugegeben.
Die Applikation dieser Pigmentfärbeflotte auf das
Textilmaterial erfolgt nach einem Ausziehverfahren auf den
hierfür gebräuchlichen Aggregaten wie beispielsweise Jet,
Trommelwaschmaschine oder Haspel. Die Färbedauer beträgt
ungefähr 5 bis 20 Minuten und die Färbetemperatur liegt bei
30 bis 90, vorzugsweise bei 70°C. Schnell laufende Maschinen
haben sich hier vorteilhaft bewährt.
Nach Beendigung der Färbung kann der Färbeflotte zur
Erhöhung der Ionenstärke ein Salz in Mengen von 1 bis 5
Gew.-%, vorzugsweise 3 Gew.-%, bezogen auf das
Warengewicht, zugegeben werden. Man bewegt in diesem Fall
die Ware anschließend noch etwa 10 Minuten lang in der
Färbeflotte. Bevorzugt nimmt man Natriumchlorid,
Natriumsulfat, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid oder Alaun.
Diese Salze verbessern die Affinität des Pigmentfarbstoffes
zur Faser und erhöhen die Egalität. Nach Beendigung des
Färbeprozesses wird die Ware kalt gespült und getrocknet.
Um eine optimale Echtheit des Pigmentfarbstoffes auf der
Faser zu erreichen, kann man im Anschluß an den Färbeprozeß
noch einen Pigmentbinder auf die Ware aufbringen. Hierfür
eignen sich die üblichen Pigmentbinder, wie beispielsweise
die Handelsprodukte Imperon ®-Binder CFN oder Imperon ®-
Binder MTB. Die Applikation dieser Binder erfolgt nach
üblichen Methoden ebenfalls in einem Ausziehverfahren
während 5 bis 20, vorzugsweise 7 bis 15 Minuten bei 20 bis
60°C, vorzgusweise bei 40°C. Die Flotte wird mit Säure auf
einen pH-Wert von 3 bis 6 eingestellt. Die Menge an
Pigmentbinder beträgt ungefähr 1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf
das Warengewicht. Die Vernetzung des Binders erfolgt dann
in einer abschließenden Heißluftbehandlung bei 100 bis
200°C, vorzugsweise bei 140 bis 170°C während 2 bis 10
Minuten, vorzugsweise 5 Minuten.
Besondere Effekte können erzielt werden, wenn zwischen der
eigentlichen Färbung und der Applikation des Binders die
Ware mit einem Tensid, gegebenenfalls unter Zusatz von
Soda, gewaschen wird. Die Waschzeit beträgt dabei etwa 5
bis 10 Minuten, die Temperatur liegt bei 40 bis 60°C. Durch
diese Zwischenwäsche erhält man sogenannte wash-out Effekte
auf der Ware. Auch ohne diese Zwischenwäsche erhält man bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren, insbesondere bei
vorkonfektionierter Ware, beispielsweise bei Jeans-
Artikeln, sogenannte stone-wash Effekte.
Diese Effekte lassen sich normalerweise nur in einem
zeitaufwendigen zusätzlichen Verfahrensschritt, nämlich
unter Einsatz von Steinen und weiteren Chemikalien
erreichen, was sich aber nachteilig auf die Qualität der
Baumwolle auswirkt.
Als Reaktivfarbstoffe bei diesem Verfahren kommen alle
bekannten Typen von Reaktivfarbstoffen in Frage, die
gegenüber den Hydroxylgruppen der Cellulose
reaktionsfähige Gruppe enthalten und unter den
erfindungsgemäß beschriebenen Färbebedingungen
bevorzugterweise durch Reaktion mit den beschriebenen,
auf dem Zellulosematerial fixierten Polymerisaten
reagieren. Die reaktionsfähigen Gruppen sind
beispielsweise Gruppen mit leicht abspaltbaren
Substituenten, die einen elektrophilen Rest hinterlassen,
wie Reaktivgruppen des Vinylsulfon-Typs,
mit Halogenatomen substituierte Gruppen der Ringsysteme
Chinoxalin, Phthalazin, Triazin, Pyrimidin oder Pyridazon
oder mit Alkylsulfonylresten substituierte reaktive
Gruppen bei Sulfonylpyrimidin- oder
Sulfonylbenzthiazolfarbstoffen. Im einzelnen sind
Farbstoffe mit den reaktiven Gruppen
β-Sulfatoethylsulfon, β-Chlorethylsulfon,
β-Thiosulfatoethylsulfon, β-Phosphatoethylsulfon,
Chlortriazinylamino, Dichlortriazinylamino,
Chlortriazinyldiamino, Trichlorpyrimidylamino,
Dichlorpyrimidylamino, Dichlorpyridazinylamino,
Trichlorpyridazinylamino,
Dichlorpyridazinylcarbonylamino,
2-Chlor-benzthiazol-6-yl-amino, 2-Methylsulfonyl-
benzthiazol-6-yl-amino, 2,3-Dichlorchinoxalin-6-yl-
carbonylamino oder 4-Chlor-5-methyl-2-methylsulfonyl-
pyrimid-3-yl-amino zu erwähnen.
Geeignete Farbstoffgrundkörper der Reaktivfarbstoffe sind
beispielsweise wasserlösliche Azo-, Disazo-, Formazan-,
Anthrachinon-, Dioxazin- oder Phthalocycaninfarbstoffe.
Bevorzugt werden wasserlösliche Azo- und
Disazoreaktivfarbstoffe, die auch
Metallkomplexreaktivfarbstoffe sein können, verwendet.
Nach dem Färben wird die Ware durch Spülen, evtl. Seifen
und Trocknen fertiggestellt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich nicht nur mit
Reaktivfarbstoffen durchführen, sondern in gleicher Weise
auch mit anderen Farbstofftypen, die anionische,
beispielsweise Sulfogruppen enthalten, wie beispielsweise
Direktfarbstoffe, Säurefarbstoffe.
Man erreicht mit diesen Farbstoffen ähnliche Effekte und
Echtheiten wie mit den Reaktivfarbstoffen. Beim Einsatz von
wasserlöslichen Schwefelfarbstoffe werden besonders hohe
Lichtechtheiten erzielt. Daneben können in dem Verfahren
auch Küpen- und Schwefelküpenfarbstoffe angewendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich auch zum
Bedrucken. Hierbei wird das Textilmaterial mit einer
Druckpaste bedruckt, die gegebenenfalls einen
Signierfarbstoff und das erfindungsgemäß zu verwendende
Hilfsmittel enthält. Nach dem Trocknen wird das
Textilmaterial dann mit Reaktivfarbstoffen ohne Alkali oder
bei wasserlöslichen Schwefelfarbstoffen ohne
Reduktionsmittel vorzugsweise nach dem Pad-Steam-Verfahren
oder nach dem Ausziehverfahren überfärbt. Eine andere
Möglichkeit besteht darin, daß man die mit dem
beschriebenen Hilfsmittel vorgebeizten Baumwollketten oder
Baumwollgewebe mit einer Druckpaste bedruckt, die den
Reaktivfarbstoff, aber kein Alkali enthält und anschließend
den Farbstoff z. B. durch Dämpfen während 8 Minuten bei
102-105°C fixiert. Die anschließende Nachbehandlung
erfolgt analog wie bei den Färbungen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Ware an den Stellen, an denen das Oxidationsmittel
aufgebracht wird, je nach Menge des aufgebrachten
Oxidationsmittels nur sehr schwach oder gar nicht gefärbt.
Man erhält dadurch Muster mit einer ausgeprägten
Konturensicherheit, wie man sie sonst nur in Drucken, z. B.
in Weißätzdrucken erreichen kann. Besonders interessant ist
das erfindungsgemäße Verfahren zum Färben von vorgefertigten
Kleidungsstücken im Ausziehverfahren (Garment-Dyeing).
Baumwoll- oder Viskosematerial wird mit einer Lösung von
100 g/l Kationsierungsmittel bestehend aus dem Copolymer
nach Beispiel 5 der EP-A 2 77 580 bei pH 5-6 im
Foulardverfahren mit einer Flottenaufnahme von 80%
appliziert. Nach der Trocknung bei ca. 120°C z. B. im
Trockenschrank (10 min) erfolgt das Aufdrucken des
Oxidationsmittels in Form einer Druckpaste bestehend aus,
100 g/l eines ein anionisches Netzmittel enthaltenden Oxidationsmittels auf Basis Persulfat,
400 g/l eines Antimigrationsmittels (® Solidokoll N),
500 g/l Wasser.
100 g/l eines ein anionisches Netzmittel enthaltenden Oxidationsmittels auf Basis Persulfat,
400 g/l eines Antimigrationsmittels (® Solidokoll N),
500 g/l Wasser.
Dann wird bei 120°C getrocknet und anschließend mit 5%
Pigment-Violett 23 (C.I. 51 319) während 10 min. bei 50-60°C
gefärbt und anschließend gespült. In einem
Nachbehandlungsprozeß wurden 5% eines Pigmentbinders auf
Basis eines Copolymerisats aus Ethyl- und Butylacrylat
während 5 Minuten bei 40°C appliziert. Anschließend erfolgt
ohne Spülung der Binder-Kondensationsprozeß bei 150°C, 5
min.
Das Material zeigt nach dem Trocknen eine kräftige
weitgehend egale Färbung mit einer deutlichen Wiedergabe
des aufgedruckten Musters und einem für Binderausrüstungen
überraschend weichen Griff.
Eine Baumwolle-Jeanshose wird in einer Industrie-
Trommelwaschmaschine bei einem Flottenverhältnis von 1 : 30
während 10 Minuten bei 70°C mit einer Flotte vorbehandelt,
die
2% eines modifizierten Fettsäureamids (Humectol ® C) enthält.
2% eines modifizierten Fettsäureamids (Humectol ® C) enthält.
Die Hose wird hierdurch gut genetzt und gleichzeitig
aviviert. Da das Netzmittel gleitende Eigenschaften hat,
wird außerdem die mechanische Beanspruchung herabgesetzt.
Nach dieser Behandlung wird die Flotte abgelassen und gut
kalt gespült.
Anschließend erfolgt auf frischem Bad während 10 Minuten
eine Kationisierung bei 70°C mit einer wäßrigen Flotte
enthaltend,
5% des Copolymers nach Beispiel 5 der EP-A 2 77 580 und
2% Essigsäure 60%.
5% des Copolymers nach Beispiel 5 der EP-A 2 77 580 und
2% Essigsäure 60%.
Nach einem kalten Spülprozeß wird getrocknet und das
Oxidationsmittel aufgedruckt (wie unter Beispiel 1
beschrieben). Nach abermaligem Trocknen bei 120°C wird
wiederum auf einem frischen Bad mit einer wäßrigen Flotte
enthaltend,
5% Pigment-Violett 23 (C.I. 51 319),
3% Dispergiermittel (heterocyclische, stickstoffhaltige Verbindung oder oxethylierter höherer Alkohol), bei
70°C während 10 Minuten behandelt. Danach erfolgt ein Zusatz von
3% Natriumchlorid oder Natriumsulfat.
5% Pigment-Violett 23 (C.I. 51 319),
3% Dispergiermittel (heterocyclische, stickstoffhaltige Verbindung oder oxethylierter höherer Alkohol), bei
70°C während 10 Minuten behandelt. Danach erfolgt ein Zusatz von
3% Natriumchlorid oder Natriumsulfat.
Nach weiteren 10 Minuten wird der Färbeprozeß durch kaltes
Spülen beendet.
Die Hose zeigt nach dem Trocknen eine kräftige, etwas
unruhige Anfärbung, die wie "stone"-gewaschen aussieht. Die
Echtheiten sind mit denen von Indigo-Jeans vergleichbar.
Das in Form der Oxidationsmittel aufgedruckte Muster ist
konturenscharf wiedergegeben.
Claims (2)
1. Verfahren zum Erzielen von Mustereffekten beim Färben
oder Bedrucken von Textilmaterial in Abwesenheit von
Alkali oder Reduktionsmitteln, bei dem man das
Textilmaterial mit einem polymeren Kationisierungsmittel
vorbehandelt, das ganz oder teilweise aus monomeren
Einheiten der Formel
besteht, worin
R1, R2 Wasserstoff, C1-C22-Alkyl, das gegebenenfalls durch -CO-NH- oder -NH-CO- unterbrochen sein kann,
C1-C4-Hydroxyalkyl,
R3, R4 Wasserstoff oder Methyl,
Y-- ein einwertiges Anion, oder ein einem einwertigen Anion äquivalenter Teil eines mehrwertigen Anions bedeuten, gegebenenfalls trocknet, ein Oxidationsmittel mustermäßig aufbringt, trocknet und in Abwesenheit von Alkali- oder eines Reduktionsmittels mit Pigmentfarbstoffen Reaktiv-, Direkt-, Säure-, oder wasserlöslichen Schwefelfarbstoffen färbt oder bedruckt.
R1, R2 Wasserstoff, C1-C22-Alkyl, das gegebenenfalls durch -CO-NH- oder -NH-CO- unterbrochen sein kann,
C1-C4-Hydroxyalkyl,
R3, R4 Wasserstoff oder Methyl,
Y-- ein einwertiges Anion, oder ein einem einwertigen Anion äquivalenter Teil eines mehrwertigen Anions bedeuten, gegebenenfalls trocknet, ein Oxidationsmittel mustermäßig aufbringt, trocknet und in Abwesenheit von Alkali- oder eines Reduktionsmittels mit Pigmentfarbstoffen Reaktiv-, Direkt-, Säure-, oder wasserlöslichen Schwefelfarbstoffen färbt oder bedruckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Polymerisat verwendet wird, das aus monomeren
Einheiten der Formel I besteht, worin R1, R2 (C1-C10)-
Alkyl, vorzugsweise (C1-C4)Alkyl bedeuten.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19904006951 DE4006951A1 (de) | 1990-03-06 | 1990-03-06 | Verfahren zum erzielen von mustereffekten beim faerben oder bedrucken von textilmaterial in abwesenheit von alkali oder reduktionsmitteln |
PT94345A PT94345A (pt) | 1989-06-16 | 1990-06-12 | Processo para obtencao de efeitos de padrao no tingimento ou estampagem de material textil na ausencia de alcalis ou agentes de reducao |
EP90111141A EP0402879A1 (de) | 1989-06-16 | 1990-06-13 | Verfahren zum Erzielen von Mustereffekten beim Färben oder Bedrucken von Textilmaterial in Abwesenheit von Alkali oder Reduktionsmitteln |
JP2154137A JPH0319984A (ja) | 1989-06-16 | 1990-06-14 | アルカリまたは還元剤の不存在下に繊維材料を染色または捺染する際に図柄模様を作る方法 |
US07/538,102 US5131913A (en) | 1989-06-16 | 1990-06-14 | Production of pattern effects when dyeing or printing textile material in the absence of alkali or reducing agents: cationization and oxidized in a pattern before dyeing |
KR1019900008715A KR910001162A (ko) | 1989-06-16 | 1990-06-14 | 알칼리 또는 환원제 부재하에서 직물을 염색 또는 날염했을때 패턴효과의 생성 |
BR909002832A BR9002832A (pt) | 1989-06-16 | 1990-06-15 | Processo para a obtencao de efeitos de padrao no tingimento ou estampagem de material textil na ausencia de alcalis ou agentes de reducao |
CA002019070A CA2019070A1 (en) | 1989-06-16 | 1990-06-15 | Production of pattern effects when dyeing or printing textile material in the absence of alkali or reducing agents |
AU57116/90A AU621497B2 (en) | 1989-06-16 | 1990-06-15 | Production of pattern effects when dyeing or printing textile material in the absence of alkali or reducing agents |
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---|---|---|---|
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4006951A1 true DE4006951A1 (de) | 1991-09-12 |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE4006951A1 (de) |
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1990
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8130 | Withdrawal |