DE4002521A1 - Rekombinantes plasmid - Google Patents
Rekombinantes plasmidInfo
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- C12N2710/24143—Use of virus, viral particle or viral elements as a vector viral genome or elements thereof as genetic vector
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein rekombinantes
Plasmid, enthaltend mindestens ein Replikon (ori1),
mindestens einen Selektionsmarker (sm1), mindestens
einen Promotor (pr1) und diesen Promotor flankierende
DNA-Sequenzen aus einem Poxvirusgenom, ein Verfahren zum
Herstellen eines rekombinanten Poxvirus, ein
rekombinantes Poxvirus, die Verwendung des rekombinanten
Poxviruses, eine Zellinie, ein Peptid oder Polypeptid,
eine Zusammensetzung, einen Impfstoff und einen
Lebendimpfstoff, ein diagnostisches Mittel und die
Verwendung der Impfstoffe.
Durch die Entwicklung moderner gentechnischer Methoden
konnte eine Vielzahl von Genen für diagnostisch,
prophylaktisch und therapeutisch bedeutsame Proteine
identifiziert und isoliert werden, z. B. die Gene für
Blutgerinnungsfaktoren oder antigene Virusproteine. Im
Zusammenhang damit wächst der Bedarf an zuverlässigen
und effizienten Expressionssystemen in prokaryontischen
oder eukaryontischen Zellen, um die gewünschten Proteine
so entweder aus infiziertem Gewebe oder infizierter
Zellkultur isolieren zu können oder z. B. die immunogenen
Eigenschaften in vivo exprimierter Proteine zur
Immunisierung zu nutzen. Eine besondere Bedeutung haben
dabei eukaryontische virale Vektorsysteme erlangt.
Eines der bekannten eukaryontischen Vektorsysteme ist
das Papovavirus SV40. SV40 hat mit 5,3 kb ein
vergleichsweise kleines Genom, dessen Organisation
relativ gut bekannt ist. Das kleine Genom dieses Virus
hat zwar einerseits den Vorteil, daß es bei Verwendung
von geeigneten Restriktionsendonukleasen gezielt
manipuliert werden kann, andererseits jedoch den
Nachteil, daß die Klonierungskapazität durch eine
entsprechend kleine Virushülle und durch die dichte,
teilweise überlappende Anordnung essentieller Gene stark
eingeschränkt ist.
In neueren Arbeiten wurde die Entwicklung eines
eukaryontischen Vektorsystems auf der Grundlage von
Vacciniavirus beschrieben (z. B. EP-A-02 43 029). Das
Vacciniavirus ist ein Orthopoxvirus mit einem linearen
Genom aus doppelsträngiger DNA von ungefähr 185 kbp. Die
Größe des Vacciniavirusgenomes macht die Konstruktion
rekombinanter Genome durch Spaltung mit
Restriktionsendonukleasen und anschließendem Ligieren
mit geeigneter Fremd-DNA unmöglich. Selbst dann, wenn
dieses Verfahren anwendbar wäre, würde die Produktion
von Viren mit dem rekombinanten Genom die Anwesenheit
eines Helfervirus erfordern, da die in vitro
manipulierte Virus-DNA selbst nicht infektiös ist. Die
Transkription des Vacciniavirus erfordert nämlich u. a.
eine vacciniaviruscodierte RNA-Polymerase, die nicht
durch die eukaryontische RNA-Polymerase II ersetzt
werden kann und in Viruspartikel verpackt bei der
Infektion mitgebracht werden muß. Dementsprechend weist
das Vacciniavirus spezielle, auf die viruscodierte
RNA-Polymerase zugeschnittene Promotoren auf. Dies
bedeutet eine weitere Schwierigkeit bei der Konstruktion
von Rekombinanten, die fremde, in das Vacciniavirusgenom
insertierte Gene in eukaryontischen Zellen exprimieren
sollen. Die Verwendung von Vacciniaviren als
Expressionsvektoren setzt somit voraus, daß die
Transkription und Replikation wirtsunabhängig durch
vacciniaeigene Enzyme durchgeführt werden kann, d. h.,
daß zum einen durch die Klonierung keine essentiellen
Virusbereiche betroffen werden dürfen und daß zum
anderen zur Expression vorgesehene Gene unter der
Kontrolle von Vacciniapromotoren stehen müssen.
Aus diesem Grund wird allgemein ein zwei Schritte
umfassendes Verfahren angewendet, in dem zuerst ein
Plasmid konstruiert wird, daß das gewünschte Fremdgen in
Verbindung mit einem Vacciniaviruspromotor enthält und
dieses rekombinante Plasmid durch homologe Rekombination
zwischen Virus- und Plasmid-DNA in vivo in das
Vacciniavirusgenom eingeführt wird. Beispielsweise ist
in der EP-A-02 43 029 ein rekombinantes Vacciniavirus
beschrieben, das nach dem obenbeschriebenen Prinzip
konstruiert worden ist und zur Expression des HIV
env-Proteins verwendet wird. Das in der genannten
europäischen Patentanmeldung verwendete Plasmid pSC25
ist ein für die geplante Expression des env-Proteins
höchst geeigneter Vektor. Es hat jedoch den Nachteil,
genau wie das Parentalplasmid pSC11, für eine
Weiterentwicklung, d. h. für die Insertion weiterer und
anderer Fremd-DNA, vollkommen ungeeignet zu sein. So ist
für pSC25 in der genannten europäischen Patentanmeldung
keine weitere sinnvolle Klonierungsstelle angegeben, für
das Vorläuferplasmid pSC11 lediglich eine einzelne
SmaI-Stelle. Eine Klonierung in eine SmaI-Stelle setzt
in den meisten Fällen eine Manipulation der
Restriktionsfragmente, die in die Stelle eingesetzt
werden voraus, da SmaI ein glatte Enden erzeugendes
Restriktionsenzym ist. Darüberhinaus ist es nicht möglich,
im Plasmid pSC11 Genfragmente zu klonieren, die keine
eigenen Translationssignale, d. h. ein Start- oder ein
Stop-Codon enthalten.
Die Verwendung des
prinzipiell sehr vorteilhaften Plasmides pSC11 für die
Klonierung von unvollständigen Genen, Genfragmenten oder
gar synthetischer DNA erfordert daher jedesmal
umfangreiche und umständliche Konstruktionsabläufe.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein Plasmid zur
Verfügung zu stellen, das die Klonierung von Fremd-DNA
in ein Plasmid, das zur Rekombination mit Poxvirus in
der Lage ist, soweit wie möglich erleichtert.
Diese Aufgabe wird durch ein rekombinantes Plasmid gemäß
Oberbegriff des Hauptanspruches gelöst, indem dem
Promotor (pr1) folgend eine multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette angeordnet ist.
Das erfindungsgemäße rekombinante Plasmid, bei dem dem
Promotor folgend eine multifunktionelle DNA-Sequenzkassette
angeordnet ist, bietet den Vorteil, daß in
Abhängigkeit von der jeweiligen für die Konstruktion des
Plasmides maßgebenden Aufgabenstellung verschiedene
funktionelle Sequenzen eingesetzt werden können. So ist
es z. B. denkbar, Sequenzkassetten zu verwenden, die
neben dem am häufigsten auftretenden
Translationsstartcodon AUG das weniger häufig gebrauchte
Startcodon GUG verwenden. Gleichermaßen ist es möglich,
Kassetten mit einem oder mehreren Stopcodonen
einzusetzen, die gleich oder verschieden sein können, um
eventuell auftretende Amber, Ochre- oder Opalsupression
zu verhindern. Das System gestattet darüberhinaus die
Insertion von Polyadenylierungssignalen und anderen
Signalstrukturen jeweils zusätzlich zur Insertion des
gewünschten Fremdgenes bzw. -fragments.
Das erfindungsgemäße Plasmid enthält in seiner
multifunktionellen DNA-Sequenzkassette bevorzugt eine
Aneinanderreihung von Klonierungsstellen. Dabei sind
gebräuchliche Klonierungsstellen für Hexamer-erkennende
Restriktionsendonukleasen bevorzugt, die überstehende
Enden erzeugen. Die Verwendung solcher
Restriktionsendonuklease-Schnittstellen in der
multifunktionellen DNA-Sequenzkassette ermöglicht die
gerichtete Klonierung von DNA-Fragmenten aus dem Genom
jedes gewünschten Organismus. Bevorzugt sind die in der
multifunktionellen DNA-Sequenzkassette enthaltenen
Restriktionsendonuklease-Schnittstellen so ausgewählt,
daß es sich dabei um die Schnittstellen für kommerziell
erhältliche Restriktionsendonukleasen handelt, deren
Verwendung auch unter ökonomischen Gesichtspunkten
empfehlenswert ist.
Beispiele für solche Restriktionsendonuklease-Schnittstellen
sind die Schnittstellen für die Enzyme SteI, AvrII, SalI, AccI,
HindII, SpeI, NheI. Erfindungsgemäß können jedoch
Schnittstellen für alle bekannten
Restriktionsendonukleasen verwendet werden. In diesem
Zusammenhang wird auf die umfassende Aufzählung von
bekannten Restriktionsendonukleasen von Kessler, C. und
Höltke, H-J. (Gene 47, S. 1ff, 1986) hingewiesen.
Die Verwendbarkeit einzelner Restriktionsendonukleasen
wird allenfalls dadurch eingeschränkt, daß für eben
diese Restriktionsendonuklease in dem erfindungsgemäßen
Plasmid bereits weitere Schnittstellen vorhanden sind.
Der Fachmann wird in diesem Fall entscheiden, ob er
entweder auf ein alternatives Enzym ausweicht oder das
Plasmid durch stellenspezifische Mutagenese so
verändert, daß es die entsprechende
Restriktionsendonuklease-Schnittstelle nicht mehr
aufweist oder partiell geschnittene DNA zur Ligation einsetzt.
In einer bevorzugten Ausführungsform stellt die
multifunktionelle DNA-Sequenzkassette Translationsstart-
und Translationsstopcodons zur Verfügung.
Sinnvollerweise sind diese Codons so angeordnet, daß sie
eine Reihe von gebräuchlichen
Restriktionsendonuklease-Erkennungsstellen flankieren.
Das bedeutet beispielsweise, daß im 5′-Bereich der
Restriktionsendonuklease-Schnittstellen die Sequenz ATG
so eingefügt, daß eine Klonierung in die darauf
folgenden Schnittstellen in mehreren verschiedenen
Rastern möglich ist. Dem den
Restriktionsendonuklease-Schnittstellen enthaltenden
Bereich folgend sollten mehrere Translationsstopcodons
angeordnet sein, und zwar ebenfalls so, daß sie eine in
allen denkbaren Rastern mögliche Translation
terminieren. Bevorzugt ist es dabei, daß verschiedene
Stopcodonen aufeinanderfolgen, um die
Translationstermination 100%ig sicherzustellen.
Erfindungsgemäß wird von der multifunktionellen
DNA-Sequenzkassette bereits ein Promotor (pr1) zur
Verfügung gestellt. Darüberhinaus besteht die
Möglichkeit, in eine der Klonierungsstellen der
multifunktionellen DNA-Seqenzkassette, bevorzugt eine
im 5′-Bereich der Sequenzkassette angeordnete
Restriktionsendonuklease-Schnittstelle, einen weiteren
Promotor (pr2) einzusetzen. Dabei bietet es sich
an, Promotoren zu verwenden, die beispielsweise
induzierbar sind oder sonst einen Vorteil gegenüber den
bereits vorhandenen Promotor (pr1) aufweisen.
Darüberhinaus kann die multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette so konstruiert werden, daß sie
aktivierende DNA-Sequenzen im 5′- oder 3′-Bereich der
mcs (multiple cloning site) enthalten. Solche
aktivierenden Sequenzen sind bisher vor allem aus Viren
bekannt, z. B. aus SV40, aus Polyomavirus, Papovavirus
und anderen. Dabei handelt es sich um
Sequenzen, die in der Lage sind, beispielsweise die
Funktion der 72-Basenpaare langen Repitition aus SV40
DNA zu ersetzen. Bisher identifizierte DNA-Sequenzen mit
Aktivatorfunktion sind zwischen nur wenigen Basenpaaren
und 72 Basenpaaren lang.
In Abhängigkeit von der Natur eines zu exprimierenden
klonierten Genes und den damit verbundenen Umständen,
beispielsweise Expressionsrate, Zelltoxizität und
ähnlichem, ist es angebracht, die Proteine mit
hydrophoben Membranankern oder Signalpeptiden zu
versehen. Dementsprechend können in die
multifunktionelle DNA-Sequenzkassette DNA-Sequenzen
eingebaut werden, die entweder für den hydrophoben
Membrananker oder für ein gewünschtes Signalpeptid, das
meistens aus einem hydrophilen N-terminalen Bereich und
einem darauf folgenden hydrophoben Anteil besteht,
eingesetzt werden. Dem Fachmann sind dafür aus der
Literatur eine Vielzahl möglicher verwendbarer
Signalpeptide bekannt.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
multifunktionelle DNA-Sequenzkassette an ihrem 5′-
und/oder 3′-Ende Sequenzen, die komplementär zu
bekannten Oligonucleotidprimern sind. Dabei kann es sich
beispielsweise um allgemein übliche Oligonucleotide für
die Sequenzierung handeln.
In einer bevorzugten Ausführungsform entsprechen die am
5′- und/oder 3′-Ende angeordneten Sequenzen mit
Komplementarität zu bekannten Primern solchen Sequenzen,
die beispielsweise von der SP6-Polymerase oder der T7-Polymerase
erkannt werden. Bekannte Primer, die
beispielsweise an den SP6- oder T7-Promotor-Bereich
binden, sind 5′-CACATACGATTTAGG-3′ (15-mer)
beziehungsweise 5′-ATCGAAATTAATACG-3′ (15-mer). Die
Bereitstellung von zu solchen Oligonucleotiden
komplementären Sequenzen bietet den Vorteil, daß mit
Doppelstrangsequenzierungsmethoden in an sich bekannter
Weise die Sequenzen des insertierten DNA-Fragmentes
inklusive des Fremdgen-Fragmentes jederzeit überprüft
werden können.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das
erfindungsgemäße Plasmid die folgende multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette:
5′-GCACATACGATTTAGGCCTAGGATGTCGACTAGTTAGCTAGCGTATTAATTTCGATC-3′
Die Funktion der Nucleotide ist in Fig. 1 näher
erläutert.
Die Konstruktion des erfindungsgemäßen Plasmides erfolgt
bevorzugt in üblicherweise verwendeten Mikroorganismen,
z. B. in prokaryontischen Organismen, bevorzugt in
Gram-negativen Bakterien. Aus diesem Grund enthält das
erfindungsgemäße Plasmid neben seinen für die
Rekombination im Cytoplasma einer eukaryontischen Zelle
notwendigen Funktionen Sequenzbereiche, die für die
Replikation und Amplifikation in jeweils gewünschten
Prokaryonten notwendig sind, beispielsweise einen
Replikationsursprung. Üblicherweise wird als ori1 ein
die Replikation eines Plasmides im Prokaryonten
ermöglichendes Replikon verwendet. Für die Konstruktion
des rekombinanten Plasmides ist es dabei bevorzugt, daß
Transformation und Amplifikation des rekombinanten
Plasmides in Gram-negativen Bakterien, z. B. in
Escherichia coli, durchgeführt werden. Ein besonders
bevorzugtes Replikon ist daher das Col E 1 Replikon aus
Escherichia coli.
Die verschiedenen, zur Konstruktion bzw. Amplifikation
des rekombinanten Plasmides notwendigen Schritte können
jedoch gleichfalls in Eukaryonten durchgeführt werden.
In diesem Falle wäre als bevorzugter Organismus Hefe zu
nennen; Hefen sind vergleichsweise einfach zu
handhabende, gut charakterisierte eukaryontische
Organismen. Ein bevorzugt zu verwendendes Replikon wäre
in diesem Falle z. B. das Replikon des 2µ-Plasmides aus
Saccharomyces.
Die zur Konstruktion des erfindungsgemäßen Plasmides
notwendigen Schritte, beispielsweise die Selektion
transformierter Bakterien, wird durch die Verwendung
eines geeigneten Selektionsmarkers erleichtert. Ein
bevorzugter Selektionsmarker bei der Transformation von
Prokaryonten ist z. B. die Inaktivierung von Antibiotika.
Dem Fachmann sind dabei eine Vielzahl von Resistenzgenen
für die Expression Antibiotika-inaktivierender Proteine
in Gram-negativen und Gram-positiven Organismen bekannt.
Wird die Konstruktion des rekombinanten Plasmides
dagegen in den Eukaryonten, beispielsweise Hefe,
durchgeführt, so können als gebräuchliche
Selektionsmarker Gene aus dem Aminosäure- oder
Nukleinsäure-Metabolismus der Hefe verwendet werden. Bei
Verwendung entsprechender Hefemutanten kann dabei auf
solche transformierten Hefen selektioniert werden, die
zur Expression des im transformierten Stamm defekten
Stoffwechselgenes fähig sind. Ebenso können isolierte
Hefegene zur Komplementation von
Aminosäurestoffwechselmutanten in mehreren
eukaryontischen Organismen, z. B. niederen Algen,
Physarum oder Dictyostelium, dienen.
In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird als
Promotor pr1 ein besonders starker Promotor verwendet,
um die Expression des gewünschten Fremdgenes zu
verstärken. Dabei ist es notwendig, einen Promotor zu
verwenden, der im Poxsystem von der Pox-RNA-Polymerase
erkannt wird. Wie bereits erwähnt, findet die
Transkription von Poxgenen im Cytoplasma der
eukaryontischen Zelle statt und erfolgt ausschließlich
durch poxeigene RNA-Polymerasen.
Ein besonders bevorzugter Promotor ist dabei der
Vaccinia-Promotor p7,5, der im Wildtyp-Vacciniavirus für
ein Polypeptid mit einem Molekulargewicht von 7,5 kD
zuständig ist. Dieser Promotor weist die Besonderheit
auf, daß die Expression des durch ihn gesteuerten Genes
zu fast jeder Zeit des Vaccinia-Replikationszykluses
stattfindet. Der Promotor p7,5 ist der einzige
charakterisierte Promotor, von dem z. Z. bekannt ist, daß
er eine gleichmäßige Expression über den gesamten
Vaccinia-Lebenszyklus ermöglicht.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen wird der
Promotor p7,5 durch chemisch synthetisierte Promotoren
oder durch durch Mutagenese veränderte Promotoren
ersetzt, die ebenfalls von der poxeigenen RNA-Polymerase
erkannt werden können. In dem Fachmann bekannter Weise
läßt sich z. B. der Promotor p7,5 durch Austausch
einzelner Basen verändern, die Wirksamkeit des
veränderten Promotors in vivo testen und gegebenenfalls
ein derart veränderter Promotor in das erfindungsgemäße
Plasmid einbauen.
Durch die Rekombination des erfindungsgemäßen Plasmides
mit dem Wildtyp-Poxvirus darf die Integrität des
Virusgenomes nicht zerstört werden, d. h., durch die aus
der Rekombination folgende Integration von Fremd-DNA
darf kein essentielles Virusgen gestört werden. Es ist
bereits etabliert, als die der Rekombination dienende
Sequenz einen DNA-Bereich aus dem Thymidinkinasegen des
Vacciniavirus zu verwenden. Das Thymidinkinasegen ist
ein im Wildtyp-Virus vorhandenes, jedoch in normalen
eukaryontischen Wirtszellen nicht unbedingt notwendiges
Gen, das bereits isoliert ist. Werden zwei Fragmente
dieses Gen flankierend zu einem für die Insertion in das
Pox-Virus vorgesehenen DNA-Fragment angeordnet, so
findet man nach der Rekombination dieses DNA-Fragment an
den entsprechenden Stellen des Virusthymidinkinasegenes.
Die Verwendung des Thymidinkinasegenes hat dabei den
besonderen Vorteil, daß bei gleichzeitiger Verwendung
von TKWirtszellen nach der Transformation mit dem
erfindungsgemäßen Plasmid eine Bromdesoxyuridinselektion
durchgeführt werden kann. Somit können auf einfache
Weise solche Zellen identifiziert werden, bei denen
durch Rekombination des intrazellulär vorliegenden
intakten Vacciniavirus mit dem erfindungsgemäßen Plasmid
die Funktionsfähigkeit des Thymidinkinasegenes des
Wildtyps-Virus zerstört worden ist.
Darüber hinaus ist es auch möglich, anstelle nicht
essentieller Bereiche des Poxvirusgenomes aus dem
Thymidinkinasegen DNA-Sequenzen aus anderen, nicht
essentiellen Bereichen zu verwenden. Die Voraussetzung
für die Verwendung eines bestimmten DNA-Bereiches ist
lediglich, daß die Zerstörung der entsprechenden viralen
Kopie die Lebensfähigkeit des rekombinanten Virus nicht
beeinträchtigen darf.
Das erfindungsgemäße Plasmid enthält bevorzugt einen
zweiten Selektionsmarker (sm2), der der Identifizierung
transformierter Zellen dient. In einer bevorzugten
Ausführungsform wird als zweiter Selektionsmarker das
lacZ-Gen verwendet. Die Expression des Genproduktes des
lacZ-Gens, der β-Galactosidase, läßt sich mit Hilfe des
chromogenen Substrates
5-Brom-4-Chlor-3-Indolyl-β-D-Galactopyranosid (X-Gal)
leicht nachweisen, so daß in einer Zellkultur mit dem
erfindungsgemäßen Plasmid transformierte Zellen relativ
leicht identifiziert werden können.
Die Expression des zweiten Selektionsmarkers muß
ebenfalls unter der Kontrolle eines Pox-Viruspromotors
stehen. Selbstverständlich kann jeder andere, im
Poxvirus-System funktionierende Promotor ebenfalls
verwendet werden.
Ein für diese Zwecke bevorzugt verwendeter Promotor ist
der "späte" Promotor p11, der im Wildtyp-Vacciniavirus
für ein Polypeptid mit einem Molekulargewicht von 11 kD
codiert. p11 ist ebenfalls ein starker Promotor, der die
Expression einer ausreichenden Menge β-Galactosidase
bewirkt, um das Enzym mit dem genannten chromogenen
Substrat nachweisen zu können.
Eine Alternative zur Verwendung des lacZ-Genes als sm2
ist die Verwendung eines dominanten Selektionsmarkers.
Ein Beispiel für einen solchen dominanten
Selektionsmarker ist beispielsweise das gpt-Gen, das für
die Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase codiert.
Dieses Enzym ist ein der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
aus Säugerzellen analoges Genprodukt
aus E. coli. Wie das Säugerzellenenzym katalysiert es die
Kondensation von Phosphoribosyl-Pyrophosphat mit
Hypoxanthin oder Guanin zu Inosin bzw. Guanylsäure (IMP
bzw. GMP). Darüber hinaus hat das bakterielle Enzym
jedoch auch die Eigenschaft, Xanthin in XMP umwandeln zu
können, eine Reaktion, die das Enzym aus Säugerzellen
nicht oder nur schlecht durchzuführen vermag. Ein
rekombinantes Virus, das das gpt-Gen trägt, kann daher
in Anwesenheit von Mycophenolsäure mit diesem Virus
infizierte Säugerzellen durch Bereitstellen von XMP zur
Synthese von GMP und damit dGTP und DNA befähigen,
während in nicht infizierten Zellen die Synthese von XMP
durch die Mycophenolsäure inhibiert ist, die Verwertung
des angebotenen Xanthins aufgrund der unterschiedlichen
Spezifität des analogen Säugerzellenenzyms jedoch nicht
möglich ist.
Eine Alternative für die Expression des gpt-Genes als
Selektionsmarker wäre die Verwendung des Genes für die
Hygromycin-B-Phospho-Transferase. Hygromycin-B ist ein
von Streptomyceten synthetisiertes Antibiotikum, das die
Proteinsynthese sowohl im Prokaryonten als auch im
Eukaryonten inhibiert, indem es die ribosomale
Translokation hemmt und so die Aminoacyl-t-RNA-Erkennung
eingreift. Dieses Antibiotikum kann durch eine aus
E. coli isolierte Phosphortransferase inaktiviert werden.
Das erfindungsgemäß zur Verfügung gestellte Plasmid kann
zur Klonierung vollständiger Gene verwendet werden. Die
damit eventuell auftrtende Redundanz von Promotoren ist
insofern unbedeutend, als im Cytoplasma einer mit
Poxvirus infizierten Zelle, soweit bisher bekannt, nur
der poxeigene Promotor erkannt werden wird.
Bevorzugt dient das erfindungsgemäße Plasmid jedoch der
Klonierung von Sequenzen, die keine endogenen
Transkriptions- bzw. Translations-Startsignale mehr
enthalten. Dies trifft z. B. zu für die gezielte
Klonierung ausschließlich funktioneller Bereiche eines
Proteins und/oder der Klonierung von antigenen
Determinanten. Die Klonierung solcher Fragmente gewinnt
steigende Bedeutung vor allen Dingen im Zusammenhang mit
der Produktion von Impfstoffen. Darüber hinaus kann in
bestimmten Fällen die Replikationsfunktion des durch
Rekombination mit dem erfindungsgemäßen Plasmid
erzeugten Virus durch die Insertion eines kompletten
Genes vermindert werden oder die Zelle vorzeitig zu
stark beschädigt werden. In vielen Fällen sind überdies
nur Teile der Proteine für bestimmte Aufgaben vonnöten.
Die in das erfindungsgemäße Plasmid insertierte DNA kann
sowohl natürlichen als auch synthetischen Ursprungs
sein. Bei DNA natürlichen Ursprungs wird es sich
vorzugsweise entweder direkt um genomische,
beispielsweise aus dem Genom von Prokaryonten isolierte
DNA handeln, oder um cDNA komplexerer, eukaryontischer
Gene. Eine Besonderheit des Poxvirussystemes ist es, daß
bisher kein Spleißen von mRNA nachgewiesen werden
konnte. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, daß
sämtliche virusabhängigen Abläufe im Cytoplasma der
infizierten Zelle stattfinden, während sich der
zelluläre Spleißapparat im Zellkern befindet. Es ist
daher bei der Konstruktion der Plasmide, die zur
Rekombination mit Vacciniavirus verwendet werden sollen,
darauf zu achten, daß bei der Verwendung von
eukaryontischen Genen intronfreie DNA verwendet wird.
Synthetische DNA wird in aller Regel zuvor aus
synthetisch hergestellten Oligonucleotiden
zusammengesetzt werden und anschließend in das
erfindungsgemäße Plasmid übertragen werden. Die
Verwendung synthetischer DNA hat dabei den Vorteil, daß
sie bereits bei der Herstellung den späteren
Anforderungen entsprechend modifiziert werden kann und
daß die später für die Klonierung verwendeten
Restriktions-Schnittstellen terminal eingebaut werden
können. Darüber hinaus ist eine Verbindung von
synthetischer und natürlicher DNA dadurch möglich, daß
in die bereits bestehende mcs eine weitere Kassette
eingesetzt wird, die die für das spezielle
Klonierungsproblem erforderlichen
Restriktionsendonuklease-Schnittstellen enthält.
Bevorzugte zu klonierende Proteine sind Proteine oder
deren Derivate aus Krankheitserregern, die z. B. für
Immunisierungszwecke verwendet werden können. Beispiele
dafür sind Pertussis, Tetanus, Malaria, Aids,
Frühsommer-Memingo-Encephalitis, Hepatitis B und
Herpesinfektionen. Diese Aufzählung ist
selbstverständlich nicht ausschließlich. In den meisten
Fällen wird es sich bei den zur Immunisierung zu
verwendeten Proteinen um neutralisierende Antikörper
induzierende oder cytoxische T-Zellen bzw. Helfer-T-Zellen
induzierende Proteine der entsprechenden
Krankheitserreger handeln. Das bedeutet meistens, aber
nicht immer, daß es sich dabei um Oberflächenproteine
handelt. Beispiele dafür bieten Influenza-, Herpes- und
Flaviviren.
Ein weiteres Gebiet für die Verwendung des
erfindungsgemäßen Plasmides zur Herstellung
rekombinanter Poxviren ist die Herstellung von Proteinen
mit den biologischen Funktionen mindestens eines der
folgenden Proteine: einer der Gerinnungsfaktoren II,
VIII, IX, XII, XIII, von Willebrandfaktor, Protein C und
S, Antithrombin III, Plasminogen, Hirudin, NGF, FGF,
TNF, B-zellstimulierende Faktoren, Proteine aus der
Interleukingruppe, Apolipoproteine, Glycoproteine oder
nicht strukturelle Proteine aus Viren. Ein wesentlicher
Vorteil der Gewinnung dieser Proteine aus dem
Poxvirus-Expressionssystem ist die Tatsache, daß z. B.
die Blutgerinnungsfaktoren, die herkömmlich aus
Blutseren gewonnen werden, nicht mit anderen Viren,
beispielsweise Aids-Viren, verunreinigt sein werden.
Darüber hinaus ermöglicht die Gewinnung dieser Faktoren
aus Zellkultur eine Anreicherung in großem Maßstab. Die
Herstellung des rekombinanten Poxvirus unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Plasmides geschieht in vivo durch
Rekombination der flankierenden Poxvirussequenzen, also
bevorzugt der Thymidinkinasegensequenzen, des Plasmides
mit dem Poxvirus. Durch die Rekombination wird das
ursprünglich intakte virale Gen zerstört und somit
inaktiviert.
In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei
dem erfindungsgemäßen Plasmid um pSC11-Orth. pSC11-Orth
ist ein Derivat des bekannten Plasmids pSC11; das Schema
seiner Konstruktion ist in Fig. 2 gezeigt. pSC11-Orth
wurde am 09. 01. 1990 bei der DSM in Braunschweig
hinterlegt und erhielt die Hinterlegungsnummer DSM 5734.
Die Herstellung rekombinanter Poxviren erfolgt, indem
eine geeignete Zell-Linie, möglichst eine TKZell-Linie,
die mit einem funktionsfähigen Poxvirus,
beispielsweise einem an Laborbedürfnisse adaptierten
Vacciniavirus, besonder bevorzugt einem Impfstamm,
infiziert ist, mit dem erfindungsgemäßen Plasmid
transformiert wird. Bevorzugte Viren sind attenuierte
Viren, beispielsweise solche Stämme, deren hr-(human
host range-)Gen oder VGF-(Vaccinia growth factor-)Gen
durch vollständige oder partielle Deletion oder
Mutation inaktiv ist. Beispiele solcher Viren sind
beschrieben in Alterburger et al., Arch. Virol. 105,
S. 15-27, 1989, und C. Kaplan, Arch. Virol. 106,
S. 127-139, 1989.
Für die Transformation werden bekannte, dem Fachmann
vertraute Verfahren eingesetzt, beispielsweise
Calciumphosphatfällung, Liposomenfusion,
Elektroporation. Ein in die zu transformierende Zelle
gelangtes erfindungsgemäßes Plasmid wird in vivo ohne
weiteres Zutun des Experimentators mit dem bereits
vorliegenden Virusgenom rekombinieren. Wie bereits oben
erwähnt, kann die erfolgreiche Transformation durch
Zusatz von X-Gal getestet werden, sofern sm2 das Gen für
die β-Galactosidase ist. Darüber hinaus muß die
erfolgreiche Rekombination durch eine
Bromdesoxyuridinselektion verifiziert werden. In den
TKZellen überleben nur rekombinante TKViren, da
diese das angebotene Bromdesoxyuridin nicht in ihre DNA
einbauen können.
Durch die Rekombination entstehen rekombinante Poxviren,
die in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des
erfindungsgemäß verwendeten Plasmids neben den
natürlichen Poxbestandteilen ein unter der Kontrolle
eines zusätzlichen Promotor stehendes Fremdgen oder
Teile davon enthalten. In Abhängigkeit von der Natur des
Promotors wird dieses Fremdgen entweder während der
früher oder später Transkriptionsphase des Virus oder
über die gesamte Transkriptionszeit transkribiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei
den oben erwähnten Poxviren um Vacciniaviren. Das
Vacciniavirussystem ist bereits sehr gut charakterisiert
und bietet in Anbetracht der Fülle verfügbaren Wissens
große Vorteile.
Die erfindungsgemäßen Poxviren können, wie bereits
erwähnt, zur Expression Poxvirus-fremder DNA-Sequenzen
verwendet werden. Das Poxvirussystem bietet nicht nur
den Vorteil einer effizienten Expression, sondern
darüber hinaus im Gegensatz zur Expression in
Prokaryonten den Vorteil, daß die entstehenden Produkte
korrekt modifiziert werden.
Die entstehenden Transkripte werden im Cytoplasma der
infizierten Zelle translatiert und anschließend
posttranslational modifiziert, d. h., z. B. glycosyliert,
carboxyliert oder acetyliert. Das erfindungsgemäße
System kann daher zur Expression von poxvirusfremden
eukaryontischen DNA-Sequenzen verwendet werden und führt
zu authentisch modifizierten Proteinen.
Mit diesem System bevorzugt herstellbare Proteine sind
z. B., wie bereits oben erwähnt, funktionelle Proteine
aus Krankheitserregern. Die rekombinanten Poxviren
codieren in Abhängigkeit von dem zur Rekombination
eingesetzten Plasmid für Proteine oder deren Derivaten
aus Krankheitserregern, oder aber auch für Teile solcher
Proteine.
Wichtige Krankheitserreger, deren Proteine auf diese Art
und Weise hergestellt werden können, sind z. B.
Pertussis, Tetanus, Malaria, Aids, Frühsommer-Meningo-Encephalitis,
Hepatitis B und Herpes.
Weiterhin können mit diesem System die
Blutgerinnungsfaktoren II, VIII, IX, XII, XIII von
Willebrandfaktor, Protein C und S, Antithrombin III,
Plasminogen, Hirudin, NGF, FGF, TNF, B-zellstimulierende
Faktoren, Proteine aus der Interleukingruppe,
Apolipoproteine oder virale Glycoproteine oder nicht
strukturelle Proteine, beispielsweise des FSME-Virus,
hergestellt werden. Die erfindungsgemäßen rekombinanten
Vacciniaviren können in Zellkulturen gehalten werden.
Für eine dauerhafte Aufbewahrung empfiehlt es sich, mit
den erfindungsgemäßen Viren infizierte Zellkulturen
einzufrieren bzw. zu lyophilisieren.
Eine bevorzugte zu verwendende Zellkultur besteht dabei
aus TKZellen oder Vero-Zellen zur Bereitstellung
größerer Virusmengen, beispielsweise Zellen der Linie
TK¯143 (CNCM; I-732).
In den erfindungsgemäßen Zellkulturen wird in
Abhängigkeit von dem verwendeten Promotor kontinuierlich
oder nur zu bestimmten Zeiten des Viruszyklus das durch
die Fremd-DNA codierte Peptid oder Polypeptid
synthetisiert. Die so hergestellten Peptide oder
Polypeptide können aus den Zellen in einer dem Fachmann
bekannten Weise isoliert und nach üblichen Verfahren der
Proteinchemie gereinigt werden. Ein besonderer Vorteil
des Systemes ist es, daß bei Verwendung des Promotors
p7,5 die exprimierten Proteine, sofern sie
Ankersequenzen o. ä. besitzen, in die äußere Membran
eingebaut werden, und so selbst schon als Antigene
erkannt werden können.
Die erfindungsgemäßen Peptide oder Polypeptide eignen
sich für die Herstellung einer Zusammensetzung, die
wahlweise nur eine der produzierten Proteinspezies, aber
auch mehrere enthalten kann, um so z. B. einen
polyvalenten Impfstoff herzustellen. Die Zusammensetzung
kann neben den Peptiden oder Polypeptiden physiologisch
verträgliche Zusatzstoffe enthalten, deren Natur sich
nach der geplanten Verwendung der Zusammensetzung
richten wird. Mögliche Zusätze sind z. B. Adjuvanzien,
Stabilisatoren, Puffer oder osmotisch wirksame
Substanzen.
Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können dann zur
Herstellung eines Impfstoffes verwendet werden. In
Abhängigkeit von der Natur des in den Zellen
hergestellten Peptides oder Polypeptides kann dieser
Impfstoff sowohl für die Applikation an Menschen als
auch bei Tieren, z. B. bei Haus- und Nutztieren bestimmt
sein.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung als
diagnostisches Mittel verwendet werden. In diesem Fall
wäre z. B. ein Nachweis von Antikörpern gegen bestimmte
Proteine eines krankheitserregenden Virus in infizierten
Individuen durch eine Antigen-Antikörperreaktion
zwischen dem erfindungsgemäß hergestellten Peptid oder
Polypeptid und dem Serum des menschlichen oder
tierischen Patienten möglich.
Die Figuren und Beispiele erläutern die Erfindung:
Fig. 1A zeigt das 57 bp-Insert, das erfindungsgemäß in
den Vektor pSC11 eingefügt wird. Auf der Zeichnung sind
verschiedene, für die Herstellung von rekombinanten
Plasmiden verwendbare Restriktionsendonuklease-Schnittstellen
angegeben, außerdem die Sequenzbereiche,
die mit einem SP6-Primer oder T7-Primer hybridisieren;
weiterhin sind das in dem 57 bp-Insert enthaltene
Translationsstartkodon und Stop-Kodonen in
verschiedenen Rastern kenntlich gemacht.
Fig. 1B zeigt ein Sequenzgel, auf dem die Sequenz des
Inserts einmal unter Verwendung des SP6-Primers (linke
Probe), zum anderen unter Verwendung des T7-Primers
überprüft worden ist. Das Sequenzgel zeigt deutlich, daß
das erfindungsgemäße Plasmid pSC11-Orth die angestrebte
57 Basenpaar-Sequenz enthält.
Fig. 2 zeigt das Konstruktionsschema, das der
Konstruktion und Identifizierung des erfindungsgemäßen
Plasmides pSC11-Orth zugrundegelegt worden ist.
Fig. 3 illustriert die in Beispiel 2 beschriebene
Insertion einer DNA-Sequenz, die für einen Teil des
Oberflächenantigenes von HIV-1 kodiert. Die HIV-1-Sequenzen
sind durch Kursivschrift von den jeweiligen
Vektorsequenzen abgehoben.
Fig. 4 illustriert das Beispiel 3, in dem die Insertion
einer DNA-Sequenz, die für einen Teil des
Oberflächenantigenes Glykoprotein E des FSME-Virus
codiert, beschreibt. Bei der Konstruktion eines von
pSC11-Orth abgeleiteten Vektors, der Oberflächenantigen
exprimiert, mußte in diesem Fall zum Erhalt des
Translationsrasters ein synthetischer Adaptor eingesetzt
werden. Dieser Adaptor ist durch Fettdruck von den
Sequenzen des erfindungsgemäßen Plasmides abgehoben. Die
aus dem FSME-Virus stammenden Sequenzen sind in
Kursivschrift dargestellt.
Bei der Konstruktion des pSC11-Derivates pSC11-Orth
wurde in das Parentalplasmid pSC11 (DSM 4381;
Chakrabarti et al., Mol. and Cell. Biol. 5, S. 3403-3409,
1985) eine doppelsträngige Sequenz von 57
Basenpaaren eingefügt, die mehrere funktionelle
Sequenzen enthält. Die Vorgehensweise ist in Fig. 2
dargestellt.
Alle Schritte werden nach dem Fachmann geläufigen
Verfahren durchgeführt, die beispeilsweise in T.
Maniatis et al., "Molecular Cloning", Cold Spring Harbor
1982, beschrieben sind.
Die DNA des pSC11-Orth-Plasmids wurde mit der
Restriktionsendonuklease SalI linearisiert. Zur Aufnahme
eines PvuII/BgLII Fragmentes (Hahn et al., Nature 312,
S. 166-169, 1984) aus dem Plasmid pBH10 (Ratner et al.,
Aids Res. and Human Retroviruses 3, S. 57-65, 1987),
das für einen Teil des Oberflächenantigens gp160
kodiert, wurden die nach Linearisierung mit der
Restriktionsendonuklease entstandenen überhängenden
5′-Enden im pSC11-Orth mit S1-Nuklease abgebaut. Nach
dieser Behandlung wurde die DNA zu Ligationen mit dem
HIV-spezifischen PvuII/BglII Fragment (536 bp)
eingesetzt. Dazu wurde am PvuII/BglII Fragment das
BglII-Ende entweder mit S1-Nuklease abgebaut oder mit
Klenow-DNA-Polymerase aufgefüllt, um ein stumpfes,
klonierbares 3′-Ende zu erhalten (die 5′-terminale
PvuII-Schnittstelle ist bereits stumpf). In jedem Falle
stammt das ATG vom pSC11-Orth. Bei Verwendung der
Klenow-Polymerase zum Auffüllen erhält man zusätzlich
Aminosäuren am 3′-Ende. Die Stop-Kodonen entstammen
wiederum dem pSC11-Orth; nach Auffüllen der
BglII-Schnittstelle wird die Translation bei Stop 1
(s. Fig. 1) beendet, nach Abbau überstehender
Einzelstrangsequenzen mit S1-Nuklease bei Stop 3.
Die richtige Orientierung des HIV-Inserts wurde durch
Analyse mit verschiedenen Restriktionsendonukleasen
bestätigt.
Die DNA des pSC11-Orth-Plasmids wurde mit der
Restriktionsendonuklease SalI linearisiert und
dephosphoryliert. Aus dem cDNA-Klon pA5 (DSM 4382; Mandl
et al., Virology 166, S. 197-205, 1988) des FSME-Virus
wurde mit der Restriktionsendonuklease PvuII der für
einen Teil des Glykoproteins E kodierende Sequenzbereich
herausgeschnitten und das entstandene Fragment aus dem
Agarose-Gel isoliert. Die Öffnung des Plasmids an der
SalI-Schnittstelle und die Verknüpfung mit dem
PvuII-Fragment hätte zu keiner translatierbaren
Nucleotidsequenz geführt, so daß in diesem Falle ein
SalI/SmaI-Adaptor eingesetzt werden mußte. Der 10
Nucleotide zählende Adaptor wurde zuerst über stumpfe
Enden mit dem PvuII-Fragment ligiert. Daraufhin konnte
in einem zweiten Schritt mit den überstehenden
SalI-Enden des Adaptors und des mit SalI linearisierten
pSC11-Orth-Vektor das gewünschte Konstrukt gebildet
werden. Dabei entstand eine translatierbare
Nucleotidsequenz, die allerdings am 5′-Ende und am
3′-Ende der FSME-Sequenz vier bzw. fünf zusätzliche
Aminosäuren aufweist. Um die Orientierung des
FSME-Fragments in bezug auf den Vektor zu bestätigen,
wurde die DNA mit weiteren Restriktionsendonukleasen
analysiert. In diesem Konstrukt wird die Translation bei
Stop 2 abgebrochen.
Claims (50)
1. Rekombinantes Plasmid, enthaltend mindestens ein
Replikon (ori1), mindestens einen Selektionsmarker
(sm1), mindestens einen Promotor (pr1) und diesen
Promotor flankierende DNA-Sequenzen aus einem
Poxvirusgenom, dadurch gekennzeichnet, daß dem
Promotor (pr1) folgend eine multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette angeordnet ist.
2. Plasmid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die multifunktionelle DNA-Sequenzkassette eine
Aneinanderreihung von Klonierungsstellen ("multiple
cloning sites" = mcs) enthält.
3. Plasmid nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Klonierungsstellen für eines oder
mehrere der folgenden Enzyme vorhanden sind:
SteI, AvrII, SalI, AccI, HindII, SpeI, NheI.
4. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette Translationsstart- und
Translationsstopcodons zur Verfügung stellt.
5. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette einen Promotor (pr2) enthält.
6. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette aktivierende DNA-Sequenzen enthält.
7. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette die DNA-Sequenzen für einen
hydrophoben Membrananker oder für Signalpeptide enthält.
8. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette an ihrem 5′- und/oder 3′-Ende
Sequenzen enthält, die zu bekannten
Oligonucleotidprimern komplementär sind.
9. Plasmid nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sequenzen am 5′- und/oder 3′-Ende SP6-Polymerase-
oder T7-Polymeraseprimern komplementär sind.
10. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die multifunktionelle
DNA-Sequenzkassette die folgende Sequenz hat:
5′-GCACATACGATTTAGGCCTAGGATGTCGACTAGTTAGCTAGCGTATTAATTTCGATC-3′.
11. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Replikon (ori1) der
Replikation des Plasmides in Prokaryonten, bevorzugt
Gram-negativen Bakterien, dient.
12. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß das Replikon (ori1) der
Replikation des Plasmides in Eukaryonten, bevorzugt in
Hefe, dient.
13. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der Selektionsmarker
(sm1) zur Selektion in Prokaryonten, bevorzugt
Gram-negativen Bakterien, dient.
14. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Selektionsmarker zur Selektion in Eukaryonten, bevorzugt
Hefe, dient.
15. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
14, dadurch gekennzeichnet, daß der Promotor (pr1) ein
starker Pox-Promotor ist.
16. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
15, dadurch gekennzeichnet, daß der Promotor (pr1) ein
Promotor aus dem Vaccinia-Virus ist.
17. Plasmid nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß als Vaccinia-Promotor der Promotor p7,5 für ein
Polypeptid mit einem Molekulargewicht von 7,5 kD
verwendet wird.
18. Plasmid nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß der Promotor (pr1) ein durch
Mutagenese veränderter Pox-Promotor oder ein
synthetischer Promotor ist.
19. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß die flankierenden
DNA-Sequenzen des Vaccinia-Virus nicht-essentiellen
Bereichen des Virusgenomes entsprechen.
20. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
19, dadurch gekennzeichnet, daß die flankierenden
DNA-Sequenzen ganz oder teilweise dem Gen für die
Thymidinkinase entsprechen.
21. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
20, dadurch gekennzeichnet, daß es einen zweiten
Selektionsmarker (sm2) enthält.
22. Plasmid nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß der Selektionsmarker (sm2) dem lacZ-Gen entspricht.
23. Plasmid nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß der Selektionsmarker (sm2) dominant ist.
24. Plasmid nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der Selektionsmarker (sm2) das Gen für die
Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase ist.
25. Plasmid nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet,
daß der Selektionsmarker (sm2) das Gen für ein das
Antibiotikum Hygromycin inaktivierendes Protein ist.
26. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 21 bis
25, dadurch gekennzeichnet, daß die Expression des
Selektionsmarkers (sm2) unter der Kontrolle eines
Pox-Viruspromotors steht.
27. Plasmid nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß als Vacciniapromotor der Promotor p11 für ein
Polypeptid mit einem Molekulargewicht von 11 kD
verwendet wird.
28. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
27, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte codierende
Sequenz eines Genes in die mcs (multiple cloning site)
insertiert ist.
29. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
28, dadurch gekennzeichnet, daß codierende Sequenzen für
funktionelle Bereich und/oder antigene Determinanten
von Proteinen insertiert sind.
30. Plasmid nach einem der Ansprüche 28 oder 29, dadurch
gekennzeichnet, daß die insertierte DNA natürlichen
und/oder synthetischen Ursprungs ist.
31. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 28 bis
30, dadurch gekennzeichnet, daß die insertierte DNA ganz
oder teilweise den codierenden Sequenzen für Proteine
oder deren Derivaten aus Krankheitserregern entspricht.
32. Plasmid nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß die Krankheitserreger die Erreger für Pertussis,
Tetanus, Malaria, Aids, Frühsommer-Meningo-Encephalitis,
Hepatitis B oder Herpesinfektionen sind.
33. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 28 bis
32, dadurch gekennzeichnet, daß die insertierte
Fremd-DNA ganz oder teilweise für ein Protein mit der
biologischen Funktion mindestens eines der folgenden
Proteine codiert: einer der Gerinnungsfaktoren II, VIII,
IX, XII, XIII, von Willebrandfaktor, Protein C und S,
Antithrombin III, Plasminogen, Hirudin, NGF, FGF, TNF,
B-zellstimulierende Faktoren, Proteine aus der
Interleukingruppe, Apolipoproteine oder Glycoproteine
aus Viren.
34. Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß es pSC11-Orth
(DSM 5734) ist.
35. Verfahren zum Herstellen eines rekombinanten
Pox-Viruses, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pox-Virus
mit einem Plasmid nach mindestens einem der Ansprüche 1
bis 34 rekombiniert wird.
36. Verfahren nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet,
daß das Pox-Virus ein attenuiertes Virus ist, bevorzugt
durch Inaktivierung des hr-Genes oder VGF-Genes.
37. Rekombinantes Pox-Virus, dadurch gekennzeichnet, daß
es neben seinen natürlichen DNA-Bestandteilen ein unter
der Kontrolle eines zusätzlichen Promotors stehendes
Fremdgen enthält und durch ein Verfahren nach Anspruch
35 oder 36 herstellbar ist.
38. Rekombinantes Pox-Virus nach Anspruch 37, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein Vaccinia-Virus ist.
39. Verwendung des rekombinanten Pox-Virus nach Anspruch
37 oder 38 zur Expression von Pox-Virus-fremden
DNA-Sequenzen.
40. Verwendung des rekombinanten Pox-Virus nach Anspruch
39, dadurch gekennzeichnet, daß die Pox-Virus-fremden
DNA-Sequenzen ganz oder teilweise für Proteine oder
deren Derivate aus Krankheitserregern kodieren.
41. Verwendung des rekombinanten Pox-Virus nach Anspruch
40, dadurch gekennzeichnet, daß die Krankheitserreger
Pertussis, Tetanus, Malaria, Aids,
Frühsommer-Meningo-Encephalitis, Hepatitis B und
Herpesinfektionen verursachen können.
42. Verwendung des rekombinanten Pox-Virus nach Anspruch
39, dadurch gekennzeichnet, daß die Pox-Virus-fremden
DNA-Sequenzen ganz oder teilweise für ein Protein mit
der biologischen Funktion mindestens eines der folgenden
Proteine codieren: einer der Gerinnungsfaktoren II,
VIII, IX, XII, XIII, von Willebrandfaktor, Protein C und
S, Antithrombin III, Plasminogen, Hirudin, NGF, FGF,
TNF, B-zellstimulierende Faktoren, Proteine aus der
Interleukingruppe, Apolipoproteine oder Glycoproteine
aus Viren.
43. Zellkultur, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
rekombinantes Pox-Virus nach Anspruch 37 oder 38
enthält.
44. Zellkultur nach Anspruch 43, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine TKZellkultur ist, bevorzugt
TK¯143 (CNCM; I-732).
45. Peptid oder Polypeptid, dadurch gekennzeichnet, daß
es in einer Zellkultur nach Anspruch 43 oder 44
hergestellt werden kann.
46. Pharmazeutische Zusammensetzung, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eines oder mehrere der Peptide
und/oder Polypeptide nach Anspruch 45 enthält.
47. Impfstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er eines oder
mehrere der Peptide und/oder Polypeptide nach Anspruch
45 enthält.
48. Lebendimpfstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er
mindestens ein rekombinantes Pox-Virus nach Anspruch 37
oder 38 enthält.
49. Diagnostisches Mittel, dadurch gekennzeichnet, daß
es eines oder mehrere Peptide und/oder Polypeptide nach
Anspruch 45 enthält.
50. Verwendung eines Impfstoffes nach Anspruch 47 oder
48 zur Erzeugung von Antikörpern.
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