DE4002351A1 - Verfahren und zusammensetzung zur reinigung vom amphotericin b - Google Patents
Verfahren und zusammensetzung zur reinigung vom amphotericin bInfo
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- C07H17/04—Heterocyclic radicals containing only oxygen as ring hetero atoms
- C07H17/08—Hetero rings containing eight or more ring members, e.g. erythromycins
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Zusammenset
zung zur Reinigung und Kristallisation von Amphotericin B.
Amphotericin B ist ein wirksames fungizides Mittel aus der
Klasse der Polyen-Macrolidantibiotika. Diese Verbindungen
sind durch einen großen Lactonring charakterisiert, der eine
Kette von konjugierten Doppelbindungen umfaßt.
Amphotericin B und ein Verfahren zu seiner Herstellung aus
Streptomyces nodosus sind aus US-PS 29 08 611 (Dutcher et
al., 13. 10. 1959) bekannt. Amphotericin B weist folgende
Strukturformel auf:
Die von Dutcher et al. offenbarten Verfahren zur Extraktion
und Kristallisation von Amphotericin umfassen folgende Stu
fen:
- a) Aufschlämmen des rohen Amphotericins in einem Alkohol mit einer Säure und anschließend Neutralisieren mit einer starken Base; oder
- b) Aufschlämmen des rohen Amphotericins mit Dimethylform amid und Behandlung der Aufschlämmung mit einem wäßrigen Alkohol oder einem wäßrigen Keton.
Michel et al. offenbaren in US-PS 41 77 265 ein Verfahren
zur Reinigung von Amphotericin B, das sich solubilisierender
Medien mit einem Gehalt an Natriumjodid oder Natriumthiocya
nat und Aceton oder Methanol bedient. Die Verwendung von
einem dieser Medien bringt eine erhebliche Verbesserung der
Löslichkeit vom Amphotericin B mit sich, das ansonsten in
Aceton oder Methanol allein eine begrenzte Löslichkeit auf
weist.
Es besteht ein Bedürfnis nach neuen Verfahren und Zusammen
setzungen, die sich zur Reinigung von Amphotericin B eignen
und dabei gleichmäßig hohe Ausbeuten an hochkristallinem
Produkt liefern.
Erfindungsgemäß werden ein neues Verfahren und eine neue
Kristallisationszusammensetzung bereitgestellt, die sich zum
Reinigen von Amphotericin B eignen und in gleichmäßiger
Weise höhere Ausbeuten an kristallinem Material liefern. Die
neue Amphotericin B-Zusammensetzung enthält Amphotericin B
in Lösung mit Methanol, Dimethylformamid, Methylenchlorid
und Wasser. Das neue Verfahren umfaßt das Auflösen von
rohem, teilweise gereinigtem oder verunreinigtem Amphoteri
cin B in einer Lösung aus Methanol, Dimethylformamid und
einer Säure; das Abtrennen des erhaltenen Extraktgemisches
von etwaigen unlöslichen Bestandteilen; das Vereinigen des
gereinigten Extrakts mit einem Lösungsmittelgemisch aus Me
thylenchlorid und Wasser; das Kristallisieren des Amphoteri
cin B; und das Gewinnen des kristallinen Produkts.
Es wurde nunmehr festgestellt, daß die Zuverlässigkeit des
Verfahrens zur Herstellung von Amphotericin B und die kri
stalline Natur des Produkts erheblich verbessert werden kön
nen, indem man das quaternäre Lösungsmittelsystem des erfin
dungsgemäßen Verfahrens verwendet. Das quaternäre Lösungs
mittelsystem umfaßt Dimethylformamid und Methanol, worin
Amphotericin B zunächst gelöst wird, sowie Methylenchlorid
und Wasser, die nach Filtration der anfänglichen Lösung zu
gesetzt werden. Die erhaltene Amphotericin B-Kristallisa
tionszusammensetzung enthält das Amphotericin B und eine
Säure, die mit Amphotericin B in diesen vier Lösungsmitteln
ein Salz bildet. Ferner wurde festgestellt, daß nach Reini
gung, Kristallisation, Filtration und Waschen das Produkt
nach Trocknung auf einen Wassergehalt von mindestens 2 Gew.-%
und vorzugsweise von etwa 2 bis 6 Gew.-%, ein stabileres
kristallines Material darstellt.
Die folgende Tabelle erläutert die Vorteile des erfindungs
gemäßen Verfahrens. Die Tabelle liefert einen Vergleich zwi
schen dem Amphotericin-B-Produkt gemäß dem Verfahren von
Dutcher et al. (US-PS 29 08 611) und dem nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produkt. Die mikrobiologi
sche Wirksamkeit, die Ausbeute, die Reinheit (gemessen als
Glührückstand des Produkts) und die Stabilität werden für
die einzelnen Produkte gemessen.
Obgleich der exakte Mechanismus, gemäß dem die geltend ge
machten Verbesserungen erzielt werden, nicht bekannt ist,
wird angenommen, daß das Methylenchlorid und Wasser, die zu
Amphotericin B, Methanol und Dimethylformamid gegeben wer
den, die kristalline Struktur und damit die mikrobiologische
Aktivität, Reinheit und Stabilität des erhaltenen Amphoteri
cin B verstärken.
Das im Reinigungsverfahren als Ausgangsmaterial verwendete
Amphotericin B kann rohes, teilweises gereinigtes oder ver
unreinigtes Amphotericin B enthalten. Der Ausdruck "verun
reinigtes Amphotericin B" bedeutet einen Gehalt an physika
lischen Verunreinigungen, wie Schmutzteilchen, faseriges Ma
terial und andere teilchenförmige Bestandteile, die dazu
führen können, daß Amphotericin B für pharmazeutische Zwecke
ungeeignet ist.
Die erste Stufe im Verfahren besteht in der Extraktion des
als Ausgangsmaterial verwendeten Amphotericin B, indem man
es in einem Gemisch aus Methanol und Dimethylformamid in be
liebiger Reihenfolge suspendiert und die Säure zusetzt. Bei
der Säure kann es sich um eine beliebige Säure handeln, die
mit Amphotericin B bereitwillig ein Salz bildet, z. B. Citro
nensäure, Salzsäure, Schwefelsäure und dgl. Die Temperatur
ist nicht kritisch, jedoch wird die Extraktion vorzugsweise
durchgeführt, indem man die Temperatur des auf diese Weise
gebildeten Gemisches auf etwa 15 bis 20°C einstellt und
bewegt, bis das Amphotericin B-Ausgangsmaterial gelöst ist.
Die Trennung des Extraktionsgemisches wird unter Anwendung
an sich bekannter Verfahren durchgeführt. Vorzugsweise be
dient man sich der Filtration, um den Amphotericin B-Extrakt
von unlöslichen Materialien abzutrennen.
Der gereinigte Amphotericin B-Extrakt wird anschließend mit
einem Lösungsmittelgemisch aus Methylenchlorid und Wasser
vereinigt. Die Temperaturen und die Reihenfolge der Zugabe
des Methylenchlorids und des Wassers sind nicht kritisch,
jedoch wird das Wasser vorzugsweise auf etwa 5 bis 10°C ge
kühlt. Der pH-Wert des Gemisches wird auf etwa 5 bis 7 und
vorzugsweise auf etwa 6 eingestellt, indem man eine wäßrige
Base, z. B. wäßriges Triethanolamin, oder eine andere ge
eignete Base verwendet. Dieses Gemisch fällt das amorphe
Produkt aus. Die erhaltene Aufschlämmung (aus amorphem Pro
dukt und Lösungsmitteln) ergibt eine geeignete Umgebung zur
Förderung der Umwandlung von Amphotericin B in kristallines
Material.
Die Aufschlämmung von amorphem Amphotericin B wird in kri
stallines Material übergeführt, indem man sie auf eine Tem
peratur von etwa 40 bis etwa 60°C und vorzugsweise von etwa
45 bis etwa 55°C erwärmt. Gegebenenfalls kann die Aufschläm
mung zur Beschleunigung der Kristallisation mit geringen
Mengen an Anzuchtkristallen versetzt werden.
Die Gewinnung von kristallinem Amphotericin B kann unter An
wendung herkömmlicher Verfahren erfolgen, z. B. durch Zentri
fugation oder Filtration. Das isolierte Material kann vor
dem Trocknen gegebenenfalls mit einem geeigneten Lösungsmit
tel gewaschen werden. Vorzugsweise sollte das isolierte
kristalline Material so getrocknet werden, daß es mindestens
2% und vorzugsweise 2 bis 6 Gew.-% Wasser enthält.
Beispiele für entsprechende Lösungsmittel für die Waschstufe
sind Aceton, Gemische aus Aceton und Wasser, Methanol,
Gemische aus Methanol und Wasser, Wasser oder Kombinationen
davon.
Die Arbeitsbedingungen zur Durchführung des vorstehend be
schriebenen Verfahrens können so gewählt werden, daß man ein
steriles Produkt erhält.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Beispiels näher
beschrieben.
Etwa 565 Liter Methanol werden mit etwa 10 BK (kg Grundmate
rial, d.h. die Anzahl der kg an reinem, aktiven Material) an
Amphotericin B und 225 Liter Dimethylformamid versetzt. Etwa
18,5 kg Citronensäure-monohydrat (oder eine äquivalente
Menge an wasserfreier Säure) werden zugesetzt. Das auf 15
bis 20°C gehaltene Gemisch wird bewegt, bis das eingetragene
Material im wesentlichen gelöst ist. Die konzentrierte Lö
sung wird sodann durch Filtration gereinigt. Sodann wird das
Filtrat mit etwa 140 Liter Methylenchlorid versetzt. Etwa
225 Liter Wasser, das auf etwa 5 bis 10°C gekühlt ist, wer
den zugegeben. Hierauf wird der pH-Wert auf etwa 6 einge
stellt, um das Amphotericin B auszufällen. Wäßriges Trietha
nolamin (40% Vol./Vol.) wird zur Einstellung des pH-Werts
verwendet. Die erhaltene Aufschlämmung wird sodann innerhalb
von etwa 30 Minuten auf etwa 44 bis 46°C erwärmt. Nachdem
das Produkt kristallisiert ist, wie durch mikroskopische
Prüfung festgestellt wird, wird es innerhalb von 2 bis 3
Stunden auf etwa 10°C gekühlt. Anschließend wird das gerei
nigte Produkt durch Filtration isoliert und mit etwa 85 Li
ter kaltem, wäßrigem (40% Vol./Vol.) Methanol gewaschen.
Der feuchte Filterkuchen wird sodann in etwa 140 Liter Ace
ton aufgeschlämmt. Nach der Filtration wird der Kuchen mit
etwa 28 Liter Aceton gewaschen und sodann auf einen Feuch
tigkeitsgehalt zwischen 2 und 6% getrocknet. Etwa 9,7 BK
Amphotericin B werden gewonnen.
Claims (10)
1. Amphotericin B-Zusammensetzung mit einem Gehalt an Ampho
tericin B und einer Säure, die zur Bildung eines Salzes
mit Amphotericin B in der Lage ist, in einer Lösung, die
Methanol, Dimethylformamid, Methylenchlorid und Wasser
umfaßt.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich ein Mittel zum Einstellen des pH-Werts der
Zusammensetzung auf etwa 5 bis 7 enthalten ist.
3. Verfahren zur Reinigung und Kristallisation von Amphote
ricin B, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a. eine Lösung von Amphotericin B in Methanol, Dimethyl formamid und einer Säure, die zur Bildung eines Salzes mit Amphotericin B in der Lage ist, herstellt;
- b. den Amphotericin B-Extrakt von unlöslichen Bestandtei len abtrennt,;
- c. den Amphotericin B-Extrakt mit einem Lösungsmittelge misch mit einem Gehalt an Methylenchlorid und Wasser vereinigt;
- d. den pH-Wert der auf diese Weise gebildeten Kombination auf etwa 5 bis 7 einstellt;
- e. die Aufschlämmung zur Beschleunigung der Bildung von kristallinem Material erwärmt; und
- f. das kristalline Amphotericin B gewinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gewinnung des kristallinen Materials durchgeführt
wird durch
- i. Abtrennen des kristallinen, in Stufe (e) gebildeten Materials vom restlichen Lösungsmittel; und
- ii. Waschen und Trocknen der abgetrennten Kristalle, wo bei die Kristalle so getrocknet werden, daß sie etwa 2 bis 6 Gew.-% Wasser enthalten.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stufe (a) bei einer Temperatur von etwa 15 bis 20°C
durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
Stufe (a) das Amphotericin B, das Methanol und das Dime
thylformamid vermischt werden und sodann die Citronen
säure zugesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abtrennung durch Filtration durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
Stufe (c) das Methylenchlorid zum Extrakt gegeben wird
und anschließend das Wasser bei einer Temperatur von 5
bis 10°C zum Methylenchlorid und dem Extrakt gegeben
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in
Stufe (d) der pH-Wert der Kombination auf etwa 6 einge
stellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das amorphe Amphotericin B auf etwa 40 bis 60°C erwärmt
wird, um es in kristallines Amphotericin B überzuführen.
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