DE39971C - Kolben an Metall - Patronenhülsen, um durch den bei . der Explosion auftretenden Gasdruck den Schlagbolzen zu spannen - Google Patents

Kolben an Metall - Patronenhülsen, um durch den bei . der Explosion auftretenden Gasdruck den Schlagbolzen zu spannen

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DE39971C
DE39971C DENDAT39971D DE39971DA DE39971C DE 39971 C DE39971 C DE 39971C DE NDAT39971 D DENDAT39971 D DE NDAT39971D DE 39971D A DE39971D A DE 39971DA DE 39971 C DE39971 C DE 39971C
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piston
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pistons
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DENDAT39971D
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W. LORENZ in Karlsruhe, Baden
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42CAMMUNITION FUZES; ARMING OR SAFETY MEANS THEREFOR
    • F42C19/00Details of fuzes
    • F42C19/08Primers; Detonators
    • F42C19/10Percussion caps

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72: Schüsswaffen und Geschosse.
WILHELM LORENZ in KARLSRUHE (Baden).
den Schlagbolzen zu spannen.
Eatentirt im Deutschen Reiche vom 4. Januar 1887 ab.
In der Zündglocke von Metall - Patronenhülsen oder von in denselben angebrachten Zündvorrichtungen wird zwischen Schlagbolzen und Zündmittel ein Kolben derart angeordnet, dafs er mit dem Zündmittel von dem Schlagbolzen gegen den Ambos geschleudert und bei der Explosion des Pulvers durch die Rückwirkung der Explosionsgase eine gewisse Strecke zurück- und aus der Zündglocke herausgetrieben wird. Der Zweck dieser Einrichtung ist, mittelst solcher Rückbewegung auf den Schlagbolzen oder auf den Schlofsmechanismus oder auf den Verschlufs der Waffe in geeigneter Weise einzuwirken, z. B. die Schlagbolzenfeder anzuspannen oder den Schlagbolzen in seine Anfangsstellung zurückzuführen, oder eine Arretirvorrichtung des Verschlufsstückes der Waffe auszulösen oder den Verschlufs zu öffnen, oder zwei oder mehrere derartige oder andere, sonst nach abgegebenem Schufs zum Oeffnen oder Wiederladen der Waffe von Hand vorzunehmenden Griffe selbstthä'tig auszuüben.
In den Fig. 1 bis 7 beiliegender Zeichnung sind solche Kolben in verschiedener Durchbildung und in verschiedener Anordnung zu Patronenhülsen oder zu in solchen angebrachten Zündvorrichtungen beispielsweise dargestellt.
In allen Figuren stellt A eine Metall-Patronenhülse beliebiger Construction und beliebigen Kalibers, B eine mit derselben aus einem Stück gefertigte Zündglocke, B1 die Zündglocke einer in die Patronenhülse eingeschraubten, eingeklemmten oder sonstwie eingesetzten Zündvorrichtung dar. Der Ambos C kann in gewöhnlicher Weise an den Hülsenboden oder an die in demselben angebrachte Zündvorrichtung angeprefst, eingeschraubt, eingeklemmt oder sonst geeignet befestigt und die übliche kegelförmige Gestalt haben oder ringförmig ausgeführt sein.
D stellt das an der Metallpatrone dicht anliegende, beliebig construirte und in beliebiger Weise eingesetzte, beliebig functionirende Verschlufsstück der Waffe dar, wie z. B. ein Block-, Bajonnet-, Schrauben-, Kolben-. Keilverschlufsstück.
In die Zündglocke B oder B1 ist der Kolben a, möglichst dicht schliefsend, wenn erforderlich in eingefettetem Zustande, so eingesetzt, dafs er hinten mit dem Hülsenboden gerade oder glatt abschneidet.
Das Zündmittel b, am einfachsten ein gewöhnliches Zündhütchen, liegt zweckmäfsig an dem Kolben dicht an. Derselbe kann massiv, Fig. i, oder hohl, Fig. 2 und 3, hergestellt werden; eventuell kann er auch das Zündmittel direct aufnehmen, wie Fig. 7 zeigt. Zum leichten Ausziehen können solche Kolben mit einem Loch oder Gewinde α4 oder mit einer Einkerbung α6, Fig. 7, oder ähnlichen Mitteln zum Anfassen mittelst eines passenden Instrumentes versehen sein.
In dem Verschlufsstück D befindet sich eine Hülse c, welche durch eine Feder c1 stets und mit dichtem Anschlufs gegen die Metall-Patronenhülse und den damit gerade abschneidenden Kolben geprefst wird. In dieser Hülse c
ist ein Schlagbolzen d von beliebiger Form und beliebiger Gestalt des Schlagkopfes angeordnet, den eine Schlagfeder di gegen den Kolben α schnellt, wenn seine Feststellung (welche, weil unwesentlich, nicht dargestellt ist) ausgelöst, also die Waffe behufs Abfeuerns des Schusses abgezogen wird.
Hierbei wird der Kolben mit dem Zündmittel gegen den Ambos hingetrieben, Stellung Fig. 2, um gleich darauf bei der nun erfolgenden Entzündung der Ladung durch die durch die Zündlöcher gegen den Kolben (nebst Zündhütchenkapsel) rückwirkende Treibkraft der Explosionsgase in der Zündglocke zurück- und aus derselben herausgetrieben zu werden, wobei er seinerseits den Schlagbolzen mit dessen Führungshülse c in das Verschlufsstück hineintreibt, wie Fig. 3 zeigt.
Man richtet es zweckmäfsig so ein, dafs der Schlagbolzen hierbei so weit zurückgeht, dafs er seine Anfangsstellung, Fig. i, erreicht, um dort in irgend welcher geeigneten Weise, z. B. durch Einschnappen einer Feder, einer Klinke, eines Riegels etc., arretirt zu werden.
. Nachdem das Geschofs den Lauf verlassen und in demselben Augenblick der Druck der Explosionsgase aufgehört hat, geht die Hülse c, angetrieben von der Feder c1 (indem sie die Feder d\ welche schwächer als Feder c1 sein mufs, gegen den Bund des arretirten Schlagbolzens zusammenprefst), wieder vor und drückt den Kolben α in seine mit dem Patronenhülsenboden abschneidende Anfangsstellung, Fig. i, zurück.
Hiernach kann der Verschlufs geöffnet, die gebrauchte Patronenhülse und Zündvorrichtung nebst Kolben entfernt und ein neues Geschofs mit neuer Zündvorrichtung nebst Kolben eingesetzt werden, wonach die Waffe, nach wieder erfolgtem Verschlufs, Stellung Fig. i, zur Abgabe eines neuen Schusses fertig ist.
Damit der Schlagbolzen nicht den ganzen Kolben α, sondern nur einen Theil desselben von leichtem Gewicht vorzubewegen braucht, kann in demselben ein kleiner Bolzen oder Stift α1 angeordnet sein, welcher allein mit dem Zündmittel vom Schlagbolzen vorgetrieben wird. Fig. 4 zeigt eine solche Anordnung in der Lage der Theile zu einander vor Abzug des Schlagbolzens; Fig. 5 zeigt den Schlagbolzen vorgeschnellt und den Stift al mit Zündmittel b gegen Ambos C getrieben. Nach erfolgter Zündung wird durch die Rückwirkung der Explosionsgase zunächst die Zündhütchenkapsel mit dem Stift und dem Schlagbolzen so weit zurückgetrieben, bis die Verstärkung a1 an den Kolben α anstöfst, wonach alle Theile ααλ b c und d wieder, wie in Fig. 3 gezeigt ist, in dem Verschlufsstück zurückgetrieben werden.
Damit solche Kolben einestheils genau an ihrer vorgeschriebenen Stelle in der Zündglocke festliegen bleiben, kann man sie durch irgend ein beliebiges Sicherungsmittel, welches die Rückbewegung durch die Reaction der Explosionsgase nicht behindert, festhalten. Z. B. kann man eine Feder as einlegen, welche den Kolben in richtiger Lage hält, wie Fig. 4 in zwei Variationen zeigt, und die beim Zurücktreiben eine entsprechende Zusammenpressung erleidet. Auch kann man diese Feder a3 dazu benutzen, um die selbsttätige Zurückführung der Kolben durch Hülse c und Feder c1 zu unterstützen, oder um diese Zurückfuhrung allein zu bewirken, so dafs bei Hülse c die Feder cl ganz fortgelassen werden kann, wie Fig. 4, rechte Seite, zeigt.
In ähnlicher Weise kann man den Stift a mittelst einer.Feder a3 : Fig. 6, gegen Herausfallen oder in seiner vorgeschriebenen Lage sichern, oder eine solche Feder zur Zurückführung desselben in diese Lage benutzen.
Die mit ziemlicher Geschwindigkeit und Energie ausgeführten Rückbewegungen des Schlagbolzens oder des Schlagbolzens und der Hülse können, wie vorher gesagt, in mannigfachster Weise zur Leistung irgend einer für die selbstthätige Feststellung des Schlagbolzens oder Anspannung des Zündschlosses oder zur Auslösung der Arretirvorrichtung des Verschlufsstückes, oder zum Oeffnen des Verschlusses, oder für mehrere derartige Functionen oder analoge Arbeit ausgenutzt und auf solche Weise, sonst nach Abgabe des Schusses von Hand vorzunehmenden Griffe erspart werden. Z. B. kann man, wie ebenfalls bereits gesagt, den Schlagbolzen in seiner äufsersten zurückgetriebenen Stellung irgendwie durch eine Feststellvorrichtung (eine einschnappende Feder, Klinke, einen Riegel etc.) festhalten und dann die Schlagfeder mittelst der auf die vorgehende Hülse c wirkenden stärkeren Feder c1 von neuem anspannen lassen; oder man kann das Zurückgehen des Schlagbolzens oder das Zurückgehen der Hülse c benutzen, um in geeigneter Weise eine den Verschlufs in der Verschlufslage festhaltende Vorrichtung (wie eine Feder, eine Klinke, einen Riegel, Hebel etc.) zu entfernen, so dafs der Verschlufs geöffnet werden kann, oder man kann dem Verschlufsstück durch solche Rückbewegungen des Schlagbolzens oder der Hülse, oder beider, eine Verschiebung, eine Drehung etc. ertheilen und den Verschlufs auf diese Art selbsttätig sich öffnen lassen oder das Oeffnen selbstthätig einleiten.
Derartige Kolben können bei Patronenhülsen jeder Einrichtung und Kalibers, welche genügend grofse Zündglocken B oder Bi enthalten, und bei Waffen aller Art, insbesondere bei kleinen und grofsen Feld- oder Positions-

Claims (4)

geschützen, Berg- oder Revolverkanonen etc. Anwendung finden. Sie gestatten eine wesentliche Verminderung der Handgriffe nach Abgabe des Schusses für Einsetzen eines neuen Schusses, machen die Bedienung einfacher und leichter und ermöglichen eine gröfsere Schufszahl pro Zeiteinheit als bisher. Pateντ-ΑνSprüche:
1. Rückschlag-Kolben, welche in Zündglocken von Patronenhülsen oder von in denselben angebrachten Zündvorrichtungen so eingesetzt werden, dafs sie durch den Schlagbolzen vor- und durch den Rückschlag der Explosionsgase zurück- und aus der Zündglocke herausgetrieben.werden, zum Zweck, durch solche Rückbewegung den Schlagbolzen in seine Anfangsstellung oder den Schlagbolzen und seine Führungshülse eine gewisse Strecke im Verschlufsstück für beliebige Einwirkung auf den Zündschlofs- oder Verschlufs - Mechanismus zurückzutreiben.
2. Bei den unter i. gekennzeichneten Rückschlag-Kolben die Anordnung von Bolzen ,. oder Stiften (a1), zum Zweck, nur diese vom Schlagbolzen vorbewegen, dagegen beide (Kolben nebst Bolzen a1) durch den Rückschlag der Explosionsgase zurücktreiben zu lassen.
3. Bei den unter 1. und 2. gekennzeichneten Rückschlag-Kolben bezw. Bolzen (a1) die Anordnung von Federn (a3 a9), zum Zweck, die Kolben oder Bolzen in ihrer vorgeschriebenen Lage zu sichern oder dieselben nach geschehener Zusammenpressung durch den Rückschlag der Explosionsgase selbstthätig in ihre vorgeschriebene Lage zurückzutreiben.
4. In Verbindung mit den unter 1. bis 3. gekennzeichneten Rückschlag - Kolben die Anordnung einer durch Federkraft vorgetriebenen Schlagbolzenführungshülse (c). im Verschlufsstück (DJ, durch welche nach dem Aufhören des Gasdruckes der Kolben selbstthä'tig in seine vorgeschriebene Lage in der Zündglocke (BB1J zurückgetrieben wird, wenn nöthig unter Anspannung der schwächeren Schlagbolzenfeder (dl).
Hierzu Ί Blatt Zeichnungen.
DENDAT39971D Kolben an Metall - Patronenhülsen, um durch den bei . der Explosion auftretenden Gasdruck den Schlagbolzen zu spannen Expired - Lifetime DE39971C (de)

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