DE399385C - Kurzschlussvorrichtung fuer Stromschienen elektrischer Bahnen - Google Patents

Description

Wird bei einer elektrischen Bahn die Energie dem Fahrzeuge durch eine neben dem Gleis angeordnete Stromschiene zugeführt, so sind Vorrichtungen erforderlich, durch die die Fahrschiiene mit der Stromschiene kurzgeschlossen wenden kann. Sie werden verwendet, wenn nachts auf der Strecke gearbeitet wird oder wenn bei Betriebsunfällen die Fahrgäste die Wagen verlassen und neben dem Gleise

ίο zur nächsten Haltestelle gehen müssen. Das Kurzschließen hat den Zweck, Gefährdungen zu verhindern, die entstehen könnten, wenn die Schiene berührt wird und zufällig vom Kraftwerk aus wieder unter Spannung gesetzt ist. Die bisher für diesen. Zweck verwendeten Einrichtungen besitzen zwei voneinander isolierte Klemmen, dib an der Stromschiene und an der Fahrschiene befestigt werden können. Sie werden durch einen Steck-

ao kontakt miteinander verbünden. Es fet jedoch nicht möglich, das Kurzschließen selbst durch Einführen des Steckkontaktes auszuführen, da eine starke Feuererscheinung auftritt, die den Bedienenden gefährdet, außerdem werden die zuerst miteinander in Berührung kommenden verhältnismäßig kleinen Kontaktflächen miteinander verschmoren', und ©in Herausziehen des Kontaktes wird nicht mehr möglich sein. Man muß infolgedessen die Kontakte erst leitend miteinander verbinden, dann den einen mit der Fabxschiene und den anderen mit der Stromschiene in Berührung bringen. Auch hier ist eine besonders geschickte Handhabung erforderlich, da andernfalls, wenn die Stromschiene gerade wieder unter Spannung stehen sollte, Lichtbogen gezogen werden, die den Bedienenden gefährden können.

Die neue Vorrichtung besteht darin, daß zur leitenden Verbindung der Klemmen miteinander ein Sbhalter vorgesehen ist. Der Schalter und eine Klemme werden zweckmäßig starr miteinander und durch eine Leitung beweglich mit der zweiten Klemme verbunden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

ο ist die Stromschiene, b die Fahrschiene und c die an der ersteren zu befestigende Klemme. Sie besteht aus zwei hakenförmigen Backen, die mit Hilfe einer Schraubenspindel d einander genähert und auf diese Weise an den Stromschienenkopf gepreßt werden können. Die Spindel d durchsetzt einen Isolierkörper e und wird mit Hilfe eines mit Isolierstoff umkleideten Griffes f gedreht. g· ist die Klemme für die Fahrschiene. Sie

besteht gleichfalls aus zwei hakenförmigen Teilen. Zum Schließen dient, die Flügelmutter h. An* der Ktemmeg sitzt ein Isolierkörper i, der eine Metallhülse k mit dem darin geführten Stift m trägt. Eine Feder η ist bestrebt, den Stift m nach rechts zu drücken. Er kann durch einen Handgriff ο nach links gezogen werden, bis eine unter Federdruck stehende Klinke^ sich in die Feststellnut am

ίο Stift m einlegt. Zum Steuern der Klinke p dient der Hebel q. Die Klemme c ist mit der Hülse k durch die biegsame Leitung r elektrisch verbunden. Ferner führt eine biegsame Leitung ί von der Hülse k zum Stift m.

Die Bedienung geschieht in der folgenden Weise:

Zuerst wird die Vorrichtung mit der Klemme g auf die Fahrschiene b aufgesetzt und mit Hilfe der Flügelmutter h befestigt.

ao Dann wird der Griff 0 entgegen der Feder η nach links gezogen, bis die Klinke/» in die Feststellnut einschnappt. Nunmehr wird die an Griff e gehaltene offene Klemme c über den Kopf der Stromschiene» geschoben und durch

as Drehen der Spindel am Griff/ geschlossen. Ein Niederdrücken des Hebels q hebt dann die Klinke/» an und die Feder«· drückt den hierdurch freigegebenen Stift m gegen die Klemme g. Der Kurzschluß zwischen Stromschiene α und Fahrschiene b ist hergestellt. Der Hebel q ist isoliert, um den Bedienungsmann gegen elektrische Schläge zu schützen. Der gleiche Zweck wird erreicht, wenn man den Federkontakt, der auf den mit der

Schiene verbundenen festen Kontakt auf- 35 schlägt, unmittelbar mit der Stromschiene verbindet.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:

1. Kurzschlußvorrichtung für Stromschienen elektrischer Bahnen mit zwei voneinander isolierten Klemmen, die an der Stromschiene und an der Fahrschiene befestigt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß zur leitenden Verbindung der Klemmen miteinander ein Schalter vorgesehen ist.

2. Kurzschlußvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter entgegen einer Rückstellkraft geöffnet, in der Offenstellung durch eine Sperrung gehalten und durch Auslösen der Sperrung geschlossen werden kann.

3. Kurzschlußvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter und eine Klemme starr miteinander und durch eine biegsame Leitung mit der zweiten Klemme beweglich verbunden sind.

4. Kurzsohlußvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter ein unter Federdruck stehender, in der Endlage durch eine Klinke feststellbarer Stift ist, der sich nach Auslösen der Klinke vorwärts bewegt, bis er sich gegen einen Teil der mit ihm starr verbundenen Klinke legt und auf diese Weise eine leitende Verbindung herstellt.