DE399380C - Elektrisch gesteuerte Luftbremse - Google Patents
Elektrisch gesteuerte LuftbremseInfo
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM 23. JULI 1924
REICHS PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
- JVr 399380 KLASSE 2Of GRUPPE 37
(P 43246Hj'20f)
Henri Pieper in Lüttich, BeIg. Elektrisch gesteuerte Luftbremse.
Zusatz zum Patent 309391.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. November 1921 ab. Längste Dauer: 1. November 1933.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2. Juni 1911 die Priorität auf Grund
der Anmeldungen in Belgien vom 27. November 1920 für die Ansprüche 1 und 2, vom 2. Juli 1921
für die Ansprüche 3, 4, 6, 7,12 bis 14, vom 14. Juni 1921 für die Ansprüche 5, 8 bis 10 beansprucht.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung Elektromotor während der Lösung der Bremse
und weitere Ausbildung der elektrisch gesteu- ' den Inhalt eines den Bremszylinder bei der
erten Luftbremse nach dem Patent 309391, Bremsung speisenden Speicherbehälters unter
deren Prinzip darin besteht, daß ein auf dem Wiederherstellung des früheren Druckes wie-
Bremszylinder wirkender Elektromagnet oder j der auffüllt und die Regelung der Brems-
wirkung mittels dieses als Gegenkraft benutzten Elektromagneten oder Elektromotor.^
o<ler mittels eines die Speisung des Bremszylinder»
durch den Luf!speicherbehälter beherrschenden
Elektromagneten erfolgt.
Die Erfindung bezieht sich im besonderen auf die Anwendung derartiger Bremsen bei
Zügen, vor allem bei Zügen mit einer größeren Wagenzahl, und bezweckt eine praktisch befriedigende
Losung der besonderen in diesem Anwendungsfall der Bremse des Hauptpatentes
auftretenden mechanischen und elektrischen Schwierigkeiten. Die Praxis hat gezeigt, daß es für Züge mit mehreren Wagen
vorteilhaft ist, die den Ein- und Austritt der Druckluft steuernden Elektroniagnete und die
auf die Bremskolben arbeitenden Solenoide unter Benutzung der Schienen als Rückleitung
elektrisch in Reihe zu schalten, wie die Abb. 1 der Zeichnung schematisch zeigt.
Gemäß Abb. 1 sind die Solenoide 3, deren Eisenkerne 2 mit den Bremskolben 1 verbunden
sind, und die Elektroniagnete 9, welche die Ventile 4 für den Einlaß bzw. Austritt der
Bremsluft nach bzw. von dem Bremszylinder steuern, in Reihe geschaltet und erfindungsgemäß
an eine einzige Reihendynamo 10 angeschlossen, die von der Lokomotive des
Zuges getragen und durch einen kleinen Dampfmotor von veränderlicher Geschwindigkeit
und konstantem Drehmoment angetrieben sein kann. Bei dieser Anordnung wird bei
Hinzufügung neuer Wagen zum Zug die Spannung des von der Dynamo 10 gelieferten
Stromes zunehmen, die Stärke des die Bremsvorrichtungen durchfließenden Stromes aber
konstant bleiben. Die Regelung der Stromstärke wird durch einen mehr oder weniger
großen Nebenschluß zur Dynamo 10 erhalten, der mittels eines veränderlichen Widerstandes
11 herbeigeführt wird, der durch den Drehsrm
13 eingestellt wird und parallel zur Dynamo 10 über die Leitung 12 liegt. Die
Bremswirkung wird um so größer sein, je kleiner die Stromstärke ist. Der Unterbrecher
17, 18, der mit dem Solenoidkern 2 verbunden ist, dient dazu, die Solenoide 3 am
Hubende des Bremskolbens 1 kurzzuschließen und so Strom zu sparen.
Die Abb. 2 zeigt ebenfalls eine Reihenschaltung der Solenoide 3 und der Elektromagnete
9 wie bei Abb. 1. Hier ist außerdem die Schaltung derart getroffen, daß
während der Bremsperiode keinerlei Strom die Solenoide 3 durchfließt, so daß sich eine
weitere Stromersparnis ergibt. Die Elektroniagnete 9 halten hier einen Kontaktarm 19
bei geschlossenem Ventil 4 angezogen. Die bei eier Bremsung bewirkte Stromschwächung
gestattet dem Kontaktann 19 unter der Wirkung einer Eeder 53 mit einem an das Solenoid
3 angeschlossenen Kontakt 41 in Berührung zu kommen. Dadurch wird das Solenoid
3 über die Leitung 42 kurzgeschlossen. Dieser Kurzschluß findet statt, bevor die
Bürste 14 die Kontakte 17, .18 verlassen hat,
indem der Elektromagnet 9 derart ausgebildet ist, daß der Arm 19 auf den Kontakt 41 auftrifft,
bevor das Ventil 4 seinen Sitz verläßt.
Wie die Abb. 3 zeigt, können die Solenoide 3 und die Elektroniagnete 9 auch in zwei
getrennten Stromkreisen in Reihe über die Leitungen 43, 44-und die gemeinsame Rückleitung
45, 46, 47 geschaltet werden. Bei dieser Anordnung sind alle zur Entbremsung
dienenden Solenoide 3 auf der Lokomotive kurzgeschlossen, bevor die Stärke des Stromes in den Elektromagneten 9 vermindert
wird. Zu diesem Beliufe ist der Dreharm 48 des veränderlichen Widerstandesir, der
im Nebenschluß zur Dynamo 10 liegt, so ausgebildet, daß er mit dem einen Ende 49 über
einem Segment 51 schleift und dadurch sämtliche Solenoide 3 kurzschließt, während
das andere Ende 50 des Armes 48 auf die einzelneii Kontakte 52 des Widerstandes 11
zwecks Regelung der Stromstärke der Elektroniagnete 9 eingestellt werden kann. Die übrige
Schaltung der Abb. 3 ist die gleiche wie bei Abb. i.
Bei der Schaltungsanordnung'nach Abb. 4
sind die Soleiiciide 3 wiederum in Reihe an·
eine Dynamo 34 konstanter Stromstärke angeschlossen, während die Elektromagnete 9
in Parallelanordnung zwischen der Rückleitung 38 des ersteren Stromkreises und einer
dritten Leitung 39 liegen und von einer besonderen Dynamo 33 gespeist werden, die an
die Leitungen 38, 39 angeschlossen ist. Die beiden Dynamos 34, ^t1 werden von der
gleichen Dampfmaschine angetrieben, in dem Stromkreis der Dynamo 34 liegt, da diese von
einem Strom konstanter Stärke durchflossen werden muß, ein selbsttätiger St.romregeler
35, der z. B. durch ein Solenoid mit Tauchkolben dargestellt ist, das im Nebenschluß
zur Erregerwicklung 2>7 fler Reihendynamo
geschaltet ist und den beweglichen Arm eines Nebeuschlußwirlerstandes verstellt. Die
Anordnung nach Abb. 4 bietet den Vorteil, llu
daß sie eine Bremsung ermöglicht, welche bei dem letzten Wagen des Zuges beginnt und
sich am Ende des Zuges kräftiger als an der Spitze abspielt, gleichgültig welche Vertauschungen
mit den Wagen vorgenommen werden.
Diese verschiedenen Reihen- oder Reihenparalk'l
schaltung der Elektromagnete und Solenoide gestatten nach der Erfindung den Schwierigkeiten zu begegnen, welche vom l^o
elektrischen Standpunkt aus der Anwendung der Bremseinrichtung des Hauptpatentes bei
langen Zügen entgegenstehen. Durch Benutzung dieser Schaltungen der Abb. ι bis 4
ist es nicht nur möglich, die sämtlichen Bremsen des Zuges von einer einzigen Stelle,
z.B. von der Lokomotive,, aus zu steuern und alle Wagen gleichzeitig zu bremsen, sondern
auch die Stärke der Bremsung und Entbremsung nach der Geschwindigkeit und Belastung
des Zuges einzustellen und eine selbsttätige Anpassung der Energielieferung an die Wagenzahl
zu erreichen. Ferner wird der Kraftverbrauch auf ein Mindestmaß gebracht Alle diese Vorteile
werden erfindungsgemäß dadurch verwirklicht, (iaß zur Speisung der Spulen der
Bremsen eine oder zwei Dynamos, die auf der Lokomotive oder dem Kopf wagen des Zuges
angeordnet sein können, vorgesehen werden und ihren Antrieb zweckmäßig durch eine gegebenenfalls
vom Lokomotivkessel gespeiste
zo Dampfmaschine erhalten, während die Spulen
in Reihe oder in Reihenparallelschaltung liegen.
Auf diese Weise ist es außerdem möglich, auf einfachem Wege eine selbsttätige Anpassung
des Bremsdruckes an die Zuggeschwindigkeit zu erreichen. Bekanntlich wächst der Reibungskoeffizient der Bremsklötze
. an den Rädern beträchtlich mit abnehmender Zuggeschwindigkeit. Es ist von größter Bedeutung, daß der Höchstdruck,
welchen der Zugführer auf die Bremsklötze ausüben kann, für jede Zuggeschwindigkeit
mit dem entsprechenden Reibungskoeffizienten in Beziehung steht. Es muß daher in dem
Maße, wie die Zuggeschwindigkeit abnimmt, der Drude auf die Bremsklötze selbsttätig und
abhängig vom Willen des Zugführers sich vermindern, bis er einen der verringerten Geschwindigkeit
entsprechenden Wert erlangt hat.
Diese Wirkung wird gemäß der Erfindung wie folgt erreicht: Um die Bremsung des
Zuges herbeizuführen, kann der Zugführer auf eine Dampfentspannungsvorrichtung ein-
4-5 wirken, welche zwischen dem Lokomotivkessel und dem die Bremsen mit konstantem Strom
speisenden elektrisch-thermischen Aggregat eingeschaltet ist. Zwecks Bremsung verringert
er den Dampfdruck bei der Dämpfmaschine
dieses Aggregats, wodurch der Strom verringert wird und die Bremsen zur Wirkung kommen. Erfindungsgemäß ist diese
Daimpfentspannungsvorriehtung ihrerseits durch einen von der Zuggeschwindigkeit abhängigen
Regler, z.B. einen Fliehkraftregler, beeinflußt, der durch eine Achse der Lokomotive
oder des Zuges angetrieben wird und dessen Geschwindigkeit der Zuggeschwindigkeit
proportional ist.
Die Abb. 5 zeigt eine Ausführungsform eines solchen Fliehkraftreglers 70, der in der
Weise arbeitet, daß er die Feder 85 der Dampfentspannungevorrichtung· in dem Maße,
wie die Geschwindigkeit abnimmt, zusammendrückt. Anderseits wirkt der vom Zugführer
bediente Handgriff 86 auf eine Hülse 87, welche die Feder 85 unabhängig vom Regler
70 zusammenzudrücken gestattet. Die Feder
85 wirkt auf das Ventil 71, welches den Zutritt des vom Kessel durch die Leitung 72
kommenden Dampfes nach dem Motor des elektrisch-thermischen Aggregats über den Kanal 73 beherrscht. Eine Membrane 74
trennt die Kammer fies Ventils 71 von dem Raum, in welchen sich die Feder 85 befindet.
Wenn die Bremsen gelöst werden sollen, .'rückt der Zugführer mittels des Handgriffes
86 die Feder 85 bis auf den möglichen Höchstwert zusammen, um der Dampfmaschine den
Dampf mit dem nötigen Druck zwecks Erzielung des Höchststromes zuzuführen. Wenn er bremsen will, bewegt er den Handgriff 86
so, daß die Feder 85 entspannt und infolgedessen der Dampfdruck und damit die Stärke
des Dynatnostromes verringert wird. Um eine schnelle Bremsung auszuführen, drückt .der
Zugführer ganz nach unten, so daß die Hülse
87 in ihre Höchststellung gebracht wird, wodurch die Feder 85 entspannt wird und die
Stange 88 emporsteigt, bis sie gegen den vom Fliehkraftregler bewegten Hebel 89 stößt.
Die Stellung dieses Hebels 8g hängt nun von der Geschwindigkeit des Zuges in der
Weise ab, daß die Feder 85, wenn auch der Zugführer den Handgriff 86 auf vollständige
Entspannung der Feder einstellt, trotzdem nicht vollständig entspannt wird, wenn in
diesem Augenblick der Zug nicht die Höchstgeschwindigkeit hat. Entsprechend der Verlangaamung
des Zuges drückt der Fliehkraftregler die Feder 85 mehr und mehr zusammen,
was zur Folge hat, daß der Dampfdruck und damit der Strom in den Solenoiden zunimmt.
Daraus ergibt sich hinwiederum eine Verminderung des auf die Bremsklötze ausgeübten
Druckes. Wie ersichtlich, gestattet diese Anordnung bei der Bremsung selbsttätig den
mit der Zuggeschwindigkeit vereinbarlichen Bremsdruck ohne Sperrung der Achsen auf
die Bremsklötze auszuüben.
Die Abb. 6 zeigt schematisch eine andere Anordnung zur Erzielung dieser selbsttätigen
Anpassung des Bremsdruckes an die Geschwindigkeit. Gemäß Abb. 6 beeinflußt der
Fliehkraftregler 70 mehr oder weniger die Erregung 75 der Dynamo 76, indem er einen
mehr oder weniger großen Teil des Nebenschlußwiderstandes 78 einschaltet, anstatt auf
die Dampfzufuhr zu wirken. Der Nebenschluß zur Dynamo 75, 76 wird bei der Bransung
vom Zugführer mittels des Schalters Jj geschlossen. Der Regler yo überträgt seine
Bewegung auf den verstellbaren Schaltanm
des Widerstandes 78, der zur Feldwicklung 75 parallel liegt. Die Dynamo 76 speist die
Spulen der Bremsen der verschiedenen Wagen in Reihenschaltung, und die Anordnung wirkt
in gleicher Weise wie bei Abb. 5.
Gemäß Abb. 7 ist der Fliehkraftregler der Abb. 5 und 6 durch eine Hilfsdynatno 90 ersetzt,
die durch eine Achse des Zuges, z. B. der Lokomotive, angetrieben wird und einen
Strom erzeugt, der in einer dem Magnetfeld 94 der Dynamo 92 entgegenarbeitenden Wicklung
91 fließt. Der Stromkreis der Hilfs- ~ dynamo 90 kann bei der Bremsung durch den
1S .Schalter 95 vom Zugführer geschlossen werden.
Das Magnetfeld 94 der Hauptdynamo 92 wird um einen bestimmten Betrag mit abnehmender
Zuggeschwindigkeit verstärkt, wodurch in entsprechendem Verhältnis der
Bremsdruck auf die Bremsklötze vermindert wird.
Die Abb. 8 zeigt eine der Abb. 7 ähnliche Schaltung, bei der die Feldwicklung 94 der
Hauptdynamo 92 unmittelbar von dem Entmagneti serungsstrorn der Hilfsdynamo 90
durchflossen wird, so daß das Magnetfeld 94 bei großer Zuggeschwindigkeit vermindert
und entsprechend der Verlangsainung des Zuges verstärkt wird. Es sind natürlich auch
noch andere Anordnungen zur Herbeiführung dieses Zieles möglich, deren Prinzip immer
darin besteht, die Veränderung der Zuggeschwindigkeit zur Veränderung des Stromes
der Solenoide während der Bremsperioden derart zu benutzen, daß dieser Strom um einen
bestimmten Betrag entsprechend der Verringerung der Zuggeschwindigkeit selbsttätig
verstärkt wird und umgekehrt.
Die Abb. 9 bis 11 veranschaulichen Vor- :
richtungen, mittels deren die Leistung der Solenoide und die Größe der Luft- und Öl- ;
behälter wesentlich vermindert werden kann, was ebenfalls von großer Bedeutung für lange
Züge ist und die Anwendung der Bremse des Hauptpatentes bei solchen Zügen erleichtert. '■■
In diesem Falle wird das Anziehen der Bremse ! in zwei Stufen bewirkt, indem zuerst das
Heranführen der Bremsklötze an die Räder ! unter Ausgleich des sämtlichen Spiels erfolgt,
was nur eine geringe Kraft zur Überwindung 1 der Reibungswiderstände des Bremsgestänges I
und der Rückhohl federn erfordert, während in ; der zweiten Stufe das Anziehen der Bremsen
unter Anwendung eines wachsenden Druckes auf die Bremsklötze vorgenommen wird. Es !
ist daher unnötig, für die erste Stufe die starke Pressung und Leistung anzuwenden wie für
die eigentliche Bremsung.
Die Abb. 9 zeigt eine Vorrichtung, bei der der Kolben des Solenoids auf das Bremsgestänge
unter Vermittlung eines besonderen Bremskolbens und einer zwischengeschalteten Flüssigkeit wirkt. Der Kolben 151 bewegt
sich in einem Zylinder 152 von großem Durchmesser, der von dem Solenoid 158 umgeben
ist und in einen zweiten Zylinder 153 von kleinerem Durchmesser übergeht. Im Zylinder 153 ist ein Kolben 154 geführt, der
durch das Gestänge 155 seine Bewegung auf dem Bremsklotz überträgt. Die Kammer 156
zwischen den beiden Kolben ist mit einer geeigneten Flüssigkeit, z. B. (Jl. ausgefüllt.
Der Kolben 151, der durch das unter Druck
vom Speicherbehälter durch den Kanal 157 kommende Öl vorgetrieben wird, wirkt auf
den kleinen Kolben 154 durch Vermittlung des in der Kammer 156 enthaltenen Öles, und
das Verhältnis des Hubes des großen und des kleinen Kolbens hängt von deren beiderseitigem
Querschnitt ab. Diese Vorrichtung hat den Vorteil, daß ein Solenoidkern von
kleinem Hub und großem Durchmesser verwendet werden kann, was eine beträchtliche
Verminderung des Luftspaltes des Solenoids zur Folge hat und dessen Abmessungen für
die gleiche Leistung zu verkleinern gestattet. Die Abb. 10 zeigt eine der Abb. 9 ähnliche
Anordnung, bei der der Zylinder 152 des Solenoids 158 vom Zylinder 153 des Bremskolbens
154 getrennt angeordnet und mit diesem durch eine Rohrleitung 159 verbunden ist. Man kann
infolgedessen das Solenoid an irgendeiner Stelle des Wagens anbringen, während der
Bremszylinder 153 in der Nähe des Bremsgestänges 155 angeordnet wird.
Die Abb. 11 läßt schematisch eine der Abb. 9
entsprechende Einrichtung erkennen, bei der jedoch der Kolben 151 des Solenoids 158 auf
zwei Bremskolben 154 arbeitet. Man kann infolgedessen auf einem Wagen mit Drehgestellen
durch den gleichen Solenoid zylinder an jedem Drehgestell einen Bremszylinder beeinflussen,
indem die Rohrleitung 159, welche die Zwischenflüssigkeit enthält, die verschiedenen
Zylinder miteinander verbindet. Natur-Hch können beliebig viele solche Bremszylinder
auf diese Weise von einem einzigen Solenoidzylinder aus gesteuert werden, wobei der Bremsdruck bei den einzelnen Bremskolben
bei gleichem Durchmesser der Brems- χ zylinder derselbe ist. Auch kann diese Art des
Antriebes mehrerer Bremskolben durch einen einzigen Solenoidkolben mittels Zwischenflüssigkeit
nicht bloß bei Zügen, sondern auch bei einzelnen Trambahnwagen sowie auch bei nicht elektrisch gesteuerten Bremsen Verwendung
finden.
Die Einschaltung einer Zwischenflüssigkeit zwischen dem Bremskolben und den Solenoidkolben
in der Art der Abb. 9 und 11 gestattet ferner, noch einen anderen Vorteil zu verwirklichen,
der insbesondere für die Anwen-
dung der Bremse des Hauptpatentes bei Zügen von Wichtigkeit ist. Wie die Abb. 12 zeigt,
kann man an eine Leitung 170, welche von der Kammer 156 der Abb. 9 oder den Rohren
.5 159 der Abb. 10 und 11. abzweigt, einen nach
der freien Außenluft öffnenden Behälter 165 anschließen, der mit einem selbsttätigen
Rückschlagventil 166 versehen ist, das durch eine Feder 167 auf seinem Sitz gehalten wird.
ίο Dieses Ventil 166 gestattet bei der Lösung
der Bremse den Eintritt einer bestimmten Menge Flüssigkeit aus dem Behälter 165 in
die Kammer 156 der Abb. 9 oder in die Rohre 159 der Abb. 10 und Ii, wenn Flüssigkeits-Verluste
bei der Bremsung in diesen Räumen entstanden sind. Dias Ventil 166 arbeitet demnach
so lange nicht, als der Raum zwischen dem Solenoidkolben und dem Bremskolben
vollständig mit Flüssigkeit gefüllt ist.
Ein Handhebel 168 mit Griff 169 gestattet
die Öffnung des Ventils 166 von außen. Wenn man einen Wagen vom Zug abtrennt oder
wenn infolge irgendeiner Störung die Bremse angezogen bleibt, kann man sie lösen, indem
man das Ventil 166 mittels des Handgriffes
169 öffnet, ohne daß man den die Bremsbewegungen steuernden Kolben zu verschieben
braucht. Bei Öffnung des Ventils 166 werden nämlch die Kolben 151 und 154 der
Abb. 9, 10 und 11 durch die Rückwirkung des Bremsgestänges und die Rückholfedern
zurückbewegt und schieben die in dem Raum zwischen den zugehörigen Zylindern befindliche
Flüssigkeit durch die Leitung 170 nach dem Behälter 165, der unter Atmosphärendruck
steht.
Die Abb. 13 veranschaulicht eine andere Anordnung mit Hilfsbehälter in der Art der
Abb. 12. Der Hilfsbehälter 171 ist hier mit
zwei Ventilen versehen, von denen das eine 172 selbsttätig arbeitet und Flüssigkeit vom
Behälter 171 in die Leitung 170 eintreten
laissen kann, während das andere Ventil 173, das durch die Feder 174 auf seinem Sitz gehalten
wird, Flüssigkeit von der Leitung 170 nach dem Behälter 171 strömen lassen kann.
Die Feder 174 kann mittels einer durch den Handhebel 176 verstellbaren Hülse mehr oder
weniger zusammengedrückt werden. Das Ventil 173 arbeitet in der Art eines Sicherheitsventils
und gestattet die Einstellung des Höchstbremsdruckes nach der Wagenlast.
Wenn während der Bremstmg der Druck in der Leitung 170 die Grenze überschreitet,
welche dam gewünschten Bremswert entspricht, wird das Ventil 173 von seinem Sitz
abgehoben und läßt das von dem Solenoidkolben verdrängte öl in den Behälter 171 eintreten.
Bei der Lösung der Bremse fließt diese Flüssigkeit ' wiederum in die Leitung
170 über das selbsttätige Ventil 172. Der
.Ulf die Bremsklötze ausgeübte Höchstdruck :st sonach von der Spannung der Feder 174
abhängig.' Außerdem kann man, wie bei der Abb, 12, die Bremse durch Anheben des
Ventils τ 73 mittels des Handhebels 176 öffnen, wobei die Hülse 175 bis zum Anschlag
177 hochgeführt und dann das Ventil 173 angehoben wird.
Die Verwendung des Hilfsbehälter der
' Abb. 12 und 13 gestattet ferner die Lösung
eines weiteren Problems, das für lange Züge ; in bezug auf die Sicherheit und Konstanz der
; Bremswirkung von großer Wichtigkeit ist.
; Bei den üblichen Bremsanordnungen besteht der Übelstand, daß infolge der Abnutzung der
Bremsklötze und durch die Vergrößerung und Veränderlichkeit des Spiels zwischen Bremsklotz
und Rad der Bremsdruck nicht konstant bleibt und nicht für alle Wagen das Zuges der
. gleiche ist. Bei Benutzung der Anordnung der Abb. 14 wird es möglich, immer den gleichen
Bremsdruck für alle Wägen des Zuges bei gleicher Stromstärke in den großen SoIenoiden
zu gewährleisten. Ferner gestattet
: diese Anordnung auch die Verringerung der
' Abmessungen der Solenoide und Luftbehälter sowie auch außerdem die Lösung der Bremsen
: in der Art der Abb. 12 und 13.
Gemäß Abb. 14 steht der Bremszylinder 180 über die mit Öl gefüllte Leitung 181
einerseits mit dem Zylinder 182 des Solenoids 183 und anderseits mit dem Hilfsbehälter 184
in Verbindung, der mit einem selbsttätigen Rückschlagventil 185 versehen ist, das mittels
des Handhebels 186 von außen geöffnet werden kann. Der Zylinder 182 ist über die
Leitung 187 und das elektrisch gesteuerte Ventil 188 mit dem Druckluftbehälter 189 verbunden,
und eine Schicht öl befindet sich zwischen der Druckluft und dem Triebkolben
190. Die Stange 196 des Bremskolbens 191, welche an das Bremsgestänge 192 angelenkt
ist, bildet an ihrem Ende eine Zahnstange 193 und trägt eine Klinke 194, die in
diese Zahnstange eingreift und an einer auf der Stange 196 achsial verschieblichen Hülse
195 angelenkt ist. Zwei feste Anschläge 197, 198 begrenzen den Hub der Hülse 195 und
damit der Klinke 194, und dieser. Hub ent- no
spricht dem Schwingungswinkel b des Bremsgestänges 192, der notwendig 'ist, um die
Bremsklötze und der Ungleichmäßigkeit der Bremsstellung überzuführen. Dieser Winkel b
verändert sich bei den gebräuchlichen Bremsanordnungen infolge der Abnutzung der
: Bremsklötze und der Ungleichmäßigkeit der
Bremsgestänge, bei Benutzung der Anord-
' nung der Abb. 14 jedoch wird. er für alle
Wagen eines langen Zuges dauernd und ge-
! nau konstant gehalten.
Die Vorrichtung nach Abb. 14 arbeitet
wie folgt: Wenn bei der Bremsung die Verschiebung des Bremekolbeiis 191, weiche dem
Abstand der Anschläge 197, 198 entspricht,
nicht genügend ist, um die Bremsklötze an die Räder zu legen, setzt der Kolben 191
unter dem Einfluß des auf den Triebkqjben 190 von der Druckluft ausgeübten und von
diesem auf das öl der Leitung 181 übertragenen
Druckes seinen Kurs fort, bis die Bremsklötze in Berührung mit den Rädern kommen. Während dieser Bewegung des
Kolbens 191 kommt die Hülse 195 mit der
Klinke 194 in Berührung mit dem Anschlag 198, durch den sie angehalten wird, während
der Kolben rgi noch weiter geht, da die
Zahnstange in dieser Bewegungsrichtung frei unter der Klinke hinweggehen kann. Infolgedessen
wird die Klinke 194 am Ende des Hubes des Kolbens 191 in einen anderen dem
Kolben 191 näherliegenden Zahn der Zahnstange zum Eingriff kommen.
Entsprechend dieser Verschiebung der Klinke 194 wird der Kolben 191 bei seinem
Rückgang während des .Lösungshubes nicht an seinem früheren Ausgangspunkt, sondern
an einem dem Anschlag 193 näheren Punkt angehalten werden. Der Anschlag 193 hält
die Hülse 195 mit der Klinke 194 auf, und die
Klinke 194 hemmt ihrerseits die Stange 196 und den Kolben 191. Der Überschuß an öl,
der infolge dieser Verschiebung der Ausgangsstellung des Kolbens 191 zur vollständigen
Ausfüllung der Leitung 181 notwendig ist, wird von dem Hilfsbehälter 184
über das sich selbsttätig öffnende Ventil 185 zuströmen. Wie ersichtlich, wählt sich der
Bremskolben 191 auf diese Weise immer eine solche Ausgangslage, daß stets der gleiche
Schwingungswinkel /> für das Bremsgestänge 192 unabhängig von dem Spie! zwischen
Bremsklotz und Rad erreicht wird, indem die Klinke 194 bei der Bremsung an einen vom
Kolben 191 je nach diesem Spiel mehr oder weniger weit entfernten Punkt angehalten
wird.
Die Abb. 15 bis 17 zeigen eine weitere Verbesserung
der Bremse des Hauptpatentes, welche der Anwendung dieser Bremse bei langen Zügen Rechnung trägt. Diese Vorrichhingen
der Abb. 15 bis 17 geben die Möglichkeit, den Energieverbrauch in elektrischer Beziehung
beträchtlich herabzusetzen, indem die Amperewindungen, welche notwendig sind, den Soleuoidkern am Hubende zu halten, auf
ein Mindestmaß gebracht werden. Zu diesem Behufe ist gemäß Abb. 15 der Solenoidkern
mit einem Ventil 262 von geeignetem Querschnitt versehen, das durch eine Feder
von genügender Kraftwirkung nach vorn getrieben wird. Der Hub dieses Ventils ist
durch einen Zapfen 264 begrenzt, der in einen Schlitz 265 eingreift. Etwas vor dem
Hubende des Solenoidkernes 261 legt sich das λ entil 262 auf seinen Sitz, der am Ende der
Zuführungsleitung 266 für das aus dem Behälter unter Druck kommende Ül angeordnet
ist. Das Ventil verschließt demnach diese Leitung, und der Solenoidkern setzt seine Bewegung fort, indem er dabei die
Feder 263 zusammendrückt, bis ein Teil der 7» Solenoidwicklung kurzgeschlossen wird, wie
Abb. 16 zeigt. Natürlich kann das Ventil anstatt am Ende des Solenoidkernes auch am
Ende der <^zuführungsleitung angebracht sein.
Die in dem Raum 267 enthaltene Flüssigkeit kann nach dem Behälter übertreten, nachdem
das Ventil 262 auf seinem Sitz sidi aufgelegt
hat. Dieser Übertritt findet über den Kanal 268 statt, in den ein selbsttätiges Ventil
eingeschaltet ist, das den Durchgang· der Flüssigkeit vom Raum 267 nach dem Behälter
gestattet und den Übertritt der Flüssigkeit vom Behälter nach dem Raum 267 verhindert.
Wenn der Kern 261 am Hubende angelangt ist, wirkt der Druck des Öles nur mehr auf
die Oberfläche des Ventil? 262. mi daß die
Amjierewindungen, die notwendig sind, um das Ventil auf seinem Sitz zu halten, stark
verringert sind.
Gemäß Abb. 17 ist der Hilf »kanal der
Abb. 15 weggelassen. Das Abschlußventii 2^2
der Abb. 15, das von dem Solenoidkern getragen wird, ist selbst in der Mitte mit einem
selbsttätigen Ventil 270 versehen, das die gleiche Rolle wie das Ventil 269 der Abb. 15
spielt. Das Ventil 270 kann öl in dem Raum 271 nach (lein Behälter übertreten lassen.
Die Wirkungsweise der Anordnung nach Abb. \y ist im übrigen die gleiche wie bei
Abb. 15.
Die Abb. 18 läßt eine andere Möglichkeit einer beträchtlichen Süromersparnis durch Ausschaltung
des großen Solenoids während der Ruhepausen erkennen. Gemäß dieser Al)-bildung muß der Handhebel des Schalters 281
zwecks Bremsung von der Ruhelage ο nach der Stellung II gebracht werden. Ii; dieser
Stellung ist der Elektromagnet 282 stromlos, so daß die Feder 283 den Unterbrecher 284
schließen und das Ventil 285 öffnen kann,
das sonst durch den Druck der Luft des Behälters 286 bzw. des diesem vorgeschalteten
Öles geschlossen gehalten wird. Das Solenoid 280 wird dann über die Kontakte
angeschlossen, erhält aber noch keinen Strom. Eis findet durch die über das geöffnete
Ventil 285 vordringende Druckflüssigkeit unter der Einwirkung des Druckes im Luftbehälter
286 nunmehr die Bremsung statt. Zur Lösung der Bremse wird der Schaltann nach Stellung I gebracht, wodurch zunächst beim
Durchgang durch die Stellung ο der Elektromagnet erregt wird, um dann in Stellung J
wieder stromlos zu werden, während das Solenoid 280 nimmehr über die Kontakte 284,
den Schaltern 281 und die an diesen angeschlossene Stromquelle Strom erhält. Das
Ventil 285 ist gleichzeitig durch den Hebel 288 geöffnet, so daß die Druckflüssigkeit
unter Mitwirkung des Solenoids 280 nach dem Behälter 280 zurückgeschoben wird. Am
Hubende schließt der Solenoidkern den Schalter 287, wodurch der Elektromagnet 282
Strom erhält, der nunmehr den Hebel 288 anzieht. Auf diese Weise wird zunächst das
Ventil 285 durch die Wirkung der Druckflüssigkeit selbsttätig geschlossen und dann
der Stromkreis des Solenoids 280 bei den Kontakten 284 unterbrochen. Der hochgehende
Solenoidkern öffnet den Schalter 287, aber der Magnet 282 bleibt erregt, indem der
Zugführer den Schaltarm 28t in die Stellung
ο überführt.
Die in den Zeichnungen dargestellten Anordnungen können natürlich im einzelnen abgeändert
werden. Auch können verschiedene dieser Anordnungen wie z. B. die Einschaltung einer Zwischenflüssigkeit zwischen
Bremskolben und Druckkolben sowie die selbsttätige Einstellung des Bremskolbens auf
den gleichen vom Spiel der Bremse unabhängigen Schwingungswinkeln auch bei
anderen Bremsen als der des Hauptpatentes angewendet werden.
Claims (15)
1. Elektrisch gesteuerte Luftbremse nach Patent 309391 insbesondere für lange
Züge mit Reihen- oder Reihenparallelschaltung der zum Lösen der Bremsen dienenden Elektromagnete und der die
Ventile steuernden Elektromagnete, dadurch gekennzeichnet, daß diese Elektromagnete
von einer Stromquelle gespeist werden, die einen von dem Widerstand des Stromkreises unabhängigen Strom
liefert und vorzugsweise durch eine von einem Motor angetriebene Reihendynamo (10 bzw. 34) gegeben ist, wobei die verschiedenen
Bremsungs-. und Entbremsungsmaßnahmen durch Veränderung der Stromstärke bewirkt werden, die durch
Beeinflussung der Dynamogeschwindig-keit oder des Dynamofeldes herbeigeführt wird ('Abb. 1 bis 4).
2. Bremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Lösungselektromaguete
in Reihe an eine Dynamo konstanter Stromstärke angeschlossen sind, die einen von dem Widerstand des Stromkreises
unabhängigen Strom gibt, während die Steuerelektromagnete der Ventile in Parallelschaltung zwischen die Rückleitung
dieses Stromkreises der Lösungsmagnete und eine dritte Leitung gelegt und von 6g
einer Dynamo mit konstanter Spannung gespeist sind, die vorzugsweise von denn
gleichen Motor wie die erste Dynamo angetrieben wird, wobei die Bremsungs- und
Entbremsungsmaßnahmen durch Veränderung der Spannung der Dynamo der
Steuermagnete und gegebenenfalls durch Regelung des Stromes in den Lösungsmogneten
bewirkt werden.
3. Bremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die \"eränderung
des Stromes der Lösungsmagnete und damit der Bremsdruck von der Zuggeschwindigkeit
abhängig gemacht ist, vorzugsweise indem ein Fliehkraftregler oder ein ähnlicher Apparat durch entsprechende
Beeinflussung der Dampfzufuhr zu dem Antriebsmotor der Dynamo oder durch Veränderung eines regelbaren Nebenschlußwiderstandes
zum Feld der Dynamo die Strcmlieferung der Dynamo für die Lösungsmagnete steuert.
4. Bremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsdruck
von der Zuggeschwindigkeit mittels einer von einer Zugachse aus angetriebenem Dynamo abhängig gemacht ist, welche
einen das Feld der Dynamo der Lösungsmagnete verkleinernden Strom erzeugt.
5. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Kern des Lösungsmagneten und einem mit dem Bremsgestänge verbundenen
Kolben eine Zwischenflüssigkeit eingeschaltet ist, welche die Bewegung des Magnetkernes auf den Kolben überträgt
und umgekehrt.
6. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
oder .mehrere Kolben, deren jeder auf ein Bremsgestänge arbeitet, von einem einzigen
Magnetkern mittels einer Zwischenflüssigkeit bewegt werden, welche zur gegenseitigen Bewegungsübertragung
dient und in den die verschiedenen Bremszylinder und Magnetzylinder verbindenden
Leitungen enthalten ist.
7. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Kolben mit großem Durchmesser, der von der Druckluft angetrieben wird, seine Bewegung
mittels einer Zwischenflüssigkeit auf einen oder mehrere Kolben von kleinerem Durchmesser überträgt, welche
auf die Bremsgestänge arbeiten und von dem großen Kolben entfernt angeordnet sein können, wobei die Zylinder der kleinen
Kolben mit dem Zylinder des großen Kolbens über Leitungen verbunden sind,
weiche die Zwischenflüssigkeit enthalten.
8. Bremse nach einem der Ansprüche ι bis /, dadurch gekennzeichnet, daß von der
Leitung der zwischen dem Kern des Lösungsmagneten und dem Bremskolben eingeschalteten
Zwischenflüssigkeit ein mit der Außenluft in \rerbindung stehender Hilfsbehälter
abgezweigt ist, dessen Verbindung mit der Leitung der Zwischenflüssigkeit von einem selbsttätigen Ventil beherrscht
ist, das sich öffnet, sobald beim Rückgang der Bremskolben in die Lösungsstellung ein bestimmter L'nterdruck
in der Leitung der Zwischenflüssigkeit auftritt.
9. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Herstellung einer Verbindung zwischen der Leitung der Zwischenflüssigkeit und dem Hilfsbehälter eine von Hand bedienbare
Vorrichtung vorzugsweise ein Handgriff vorgesehen ist. mittels dessen das
selbsttätige \rentil von außen geöffnet werden kann.
10. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Begrenzung des möglichen Bremsdruckes der Druck, welchen die Zwischenflüssigkeit
in ihrer Leitung erreichen kann, beschränkt wird, vorzugsweise indem ein selbsttätiges Ventil vorgesehen wird, das
sich entgegen Fedenvifkung, die regelbar sein kann, öffnet, sobald der Druck
einen bestimmten Wert erreicht, und dann eine entsprechende Menge Flüssigkeit aus
der Leitung in den Hilfsbehälter übertreten läßt.
11. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der
auf das Bremsgestänge wirkende Kolben so ausgebildet und angeordnet ist, daß er selbsttätig seine Ausgangslage je nach
der Veränderung des Spiels zwischen Bremsklotz und Rad verändert und so stets den gleichen Schwingungswinkel des
Bremsgestänges unabhängig von der Abnutzung des Bremsklotzes hervorruft, wobei diese selbsttätige Anpassung des
Bremskolbens an das Spiel des Bremsklotzes vorzugsweise mit Hilfe einer mit dem Kolben verbundenen Zahnstange und
einer Klinke erreicht ist, die längs der Zahnstange in der einen Achsrichtung verschieblich ist und deren Hub durch
zwei feste, in einer Entfernung entsprechend dem Ausschwingungswinkel des Bremsgestänges angeordnete Anschläge
begrenzt wird.
12. Bremse nach einem der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Ersparnis der Steuerelektromagnete für
die den Übertritt der Flüssigkeit nach dem Zylinder der Lösungsmagnete regelnden
\'entile ein Strom in den Lösungsmagneten
aufrechterhalten wird, dessen Ampurewindungen möglichst verringert
werden, wenn die Kerne der Lösungsmagnete am Hubende angelangt sind.
13. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kern des Lösungsmagneten oder der damit verbundene Kolben mit einem Ventil versehen ist, das in der Lösungsstellung
die Mündung der Zuleitung der Druckflüssigkeit abschließt.
14. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zusätzliche Verschiebung des Kernes des Lösungsmagneten dadurch ermöglicht ist.
daß für die durch den Kolben des Lösungsmagneten verdrängte Flüssigkeit eine Nebenleitung geschaffen wird,
welche mit einem Rückschlagventil zur Verhinderung eines Flüssigkeitsrücktrittes
ausgerüstet ist.
15. Bremse nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
gleiche Elektromagnet zur Erregung der Lösungsmagnete und zur Steuerung der Ventile dient.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE113449X | 1915-09-04 | ||
US109933A US1376573A (en) | 1916-07-18 | 1916-07-18 | Air-brake |
GB11188/16A GB101153A (en) | 1915-09-04 | 1916-08-08 | Improvements in Air Brakes. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE399380C true DE399380C (de) | 1924-07-23 |
Family
ID=32776353
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP43246D Expired DE399380C (de) | 1915-09-04 | 1921-11-29 | Elektrisch gesteuerte Luftbremse |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE399380C (de) |
GB (2) | GB113449A (de) |
NL (2) | NL3983C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110065484A (zh) * | 2019-04-19 | 2019-07-30 | 株洲华越轨道科技有限公司 | 一种电控电动制动总阀结构 |
-
0
- NL NL6160D patent/NL6160C/xx active
- NL NL3983D patent/NL3983C/xx active
-
1916
- 1916-09-04 GB GB2533/18A patent/GB113449A/en not_active Expired - Lifetime
- 1916-09-04 GB GB12489/16A patent/GB101413A/en not_active Expired
-
1921
- 1921-11-29 DE DEP43246D patent/DE399380C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN110065484A (zh) * | 2019-04-19 | 2019-07-30 | 株洲华越轨道科技有限公司 | 一种电控电动制动总阀结构 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB101413A (en) | 1918-08-15 |
NL3983C (de) | |
NL6160C (de) | |
GB113449A (en) |
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