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Neuerung an Gesellschafts-, Unterhaltungs-, Lernspielen u. dgl. Die
Erzeugnisse der Zuckerwarenindustrie weisen eine außerordentlich große Mannigfaltigkeit
auf in bezug auf stoffliche Zusammensetzung, Geschmack, Formgebung und Verpackung
und tragen damit den verschiedenen Bedürfnissen und Geschmacksrich# tungen des kaufenden
Publikums Rechnung. Diese Zuckerwaren dienen fast ausschließlich als Genußmittel,
in geringem Maße auch als Erfrischungs- und Nahrungsmittel. Ihre Anwendung für andere
Zwecke ist gering, insbesondere sind sie in Verbindung mit Unterhaltungsspielen
kaum verwendet. Die nachstehend beschriebene Erfindung soll dem stark empfundenen
Bedürfnis, das Anwendungsgebiet der Zuckerwaren zu erweitern und hierdurch weitere
Abwechslung und Ausführungsinöglichkeiten zu schaffen, Rechnung tragen.
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Die Erfindung besteht darin, gewisse zur Ausführung von Unterhaltungs-,
Gesellschafts-, reschäftigungs-, Gedulds-, Lern- u. dgl. Spiele bekannter und neuer
Art dienenden Teile aua Zuckerwaren herzustellen, diese also sowohl als Spielelement
als auch unmittelbar als Gewinn, die bestimmungsgemäß einzelnen oder mehreren Spielteilnehmern
zufallen sollen, zu verwenden.
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Die meisten Spiele vorstehend benannter Art bedürfen zu ihrer Ausführung
außer Spielbrettern, Spielplänen und ähnlichen Mitteln, noch irgendwelcher Teile,
z. B. Steine beim Mühle- und Damespiel, Nummernklötzchen beim Lotto, Täfelchen beim
Domino. Figuren hei Wettrenn- und ähnlichen Spielen usw. Diese im folgenden kurzweg
Spielelemente genannten Teile werden fast ausnahmslos aus Holz, Bein, Metall, Papier,
Kunststoffen u. dgl. hergestellt und dienen nur zur Ausführung des Spieles, für
andere Zwecke sind sie nicht bestimmt und auch nicht geeignet. Sollen nun bei einem
derartigen Spiel Gewinne an die Teilnehmer abgegeben werden, so sind diese erst
besonders zu beschaffen und über die Art, wie sie dein Gewinner zufallen, zumal
wenn es mehrere Spielteilnehmer sind, besondere Vereinbarungen zu treffen. Es besteht
in diesem Fall auch kein eigentlicher Zusammenhang zwischen dem Spiel und dem Gewinn.
Der Reiz des Spieles wird aber zweifellos wesentlich erhöht und das Interesse der
Teilnehmer besonders rege, wenn die Spielelemente zugleich die Gewinne sind, die
vielleicht, je nach der Art des Spieles, schon während desselben den Spielern zufallen.
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Die bekannten Figuren, Murmeln usw. aus eßbarem Material sind als
Spielfiguren nicht geeignet. Gemäß der Erfindung werden sie mit einer Umhüllung
versehen, welche sie hinsichtlich Form, Größe, Farbe, Aufdruck, Prägung den gewöhnlichen
Spielelementen gleichartig macht.
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Der angestrebte Zweck, Spiele der vorbezeichneten Art in der geschilderten
Weise verwendbar zu machen, ihr Anwendungsgebiet dadurch vielfach zu erweitern und
ihren Reiz durch die Kombination von Spielobjekt und Spielgewinn wesentlich zu erhöhen,
ist
nach der Erfind,ing dadurch erreicht, daß die Spielelemente
aus Zuckerwaren, z. B. Schokolade, Marzipan. Keks u. dgl., hergestellt und äußerlich
in eine solche Form und Beschaffenheit gebracht sind, daß sie den spieltechnischen,
praktischen und hygienischen Anforderungen genügen.
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Die Spieleletnente sind in Form und Größe dem Charakter und Zweck
des Spieles angepaßt. Sie können also die Form von Kugeln. Würfeln, Scheiben, Tafeln,
Figuren u. dgl. besitzen. Da viele Zuckerwaren die Neigung haben, klebrig zu werden,
zu erweichen, zu zerbrechen, leicht zu schmutzen usw., werden sie mit einer Schutzpräparation
versehen. Diese besteht beispielsweise in einer Umhüllung aus Papier, Stanniol u.
dgl., welche zugleich mit der nötigen Farbe, Bemalung, Aufdruck, Prägung usw. versehen
ist. Es können auch Teile aus Blech, Figuren aus anderen Stoffen zum Schutz und
zur Formgebung mitverwendet werden. Wesentlich ist, daß durch diese als Beispiel
angeführten Mittel die Zuckersachen nach obigen Gesichtspunkten spieltauglich gemacht
werden.
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Die Erfindung kann bei allen solchen Spielen Verwendung finden, bei
welchen neben dem Reiz des Spieles selbst und seiner Unterhaltung der in Aussicht
stehende Gewinn den Hauptzweck bildet, und zwar sowohl bei Spielen bekannter .Art
- diese nötigenfalls mit Abänderungen - als auch bei neu zu schaffenden Spielen.
Wie die Anwendung gedacht ist, sei durch einige Beispiele erläutert: Kampfspiel:
Die Spielelemente bilden eine Anzahl entsprechend geformter Schokoladestücke mit
passender Umhüllung, die in zwei oder mehreren Farben, je nach der Teilnehmerzahl,
vorhanden sind. Diese stellen die Kampftruppen dar, mit denen auf einem vorgedruckten
Feld operiert wird. Nach bestimmten Regeln werden Züge auf dem Feld ausgeführt und
hierbei Gefangene gemacht, was durch Wegnahme der betreffenden Figur angedeutet
wird. ZVer die meisten Gefangenen gemacht hat, ist Sieger und hat als solcher natürlich
die meisten Schokoladestücke.
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Rechenspiel: Eine Packung enthält eine Anzahl, z. B. 16 Schokoladescheiben.
deren jede mit einer anderen Zahl versehen ist. Die Zahlen bilden das Ergebnis einer
Recbenaufgabe, die auf einem in mehreren Exemplaren beigegebenen Blatt aufgedruckt
sind. Jedes der teilnehmenden Kinder erhält ein solches Blatt. Eine Person entnimmt
dem Karton eine Schokoladescheibe und ruft die aufgedruckte Zahl aus. Wer von den
Kindern die zugehörige Aufgabe zuerst nennt, erhält die betreffende Schokoladescheibe.
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Mühlenspiel: Die in zwei verschiedenen Farben als Praline hergestellten
Steine werden zum Spielen in der bekannten ZVeise benutzt. Wer eine Mühle erlangt,
nimmt seinem Gegner einen Stein weg, der ihm als Eigentum verbleibt. In gleicher
Weise läßt sich auch das Dame- und Halmaspiel ausführen.