DE397152C

DE397152C - Fuehrung-fuer durchgehende Kolbenstangen

Info

Publication number: DE397152C
Application number: DEM82872D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-10-28
Filing date: 1923-10-28
Publication date: 1924-06-14

Description

Führung-für durchgehende Kolbenstangen. Im Kolbenmaschinenbau ist man, soweit es sich um ortsfeste größere Maschinen mit liegendem Zylinder handelt, schon längst dazu übergegangen, die Kolbenstange durchgehend auszuführen, so daß sie auf der einen Seite durch den Kreuzkopf, auf der anderen Seite durch den Stangenschlitten geträgen wird und der Kolben auf diese Weise schwebt. Die Vorteile der doppelten Kolbenstangenführung liegen klar auf der Hand, und infolgedessen ist man auch im Lokomotivbau auf die dop= pelte Kolbenstangenführung mehr und mehr übergegangen. Allerdings verbietet die Eigenart der Lokomotive die Anordnung eines auf der Vorderseite der Zylinder befindlichen Stangenschlittens, weshalb man sich einer büchsenartigen Führung bedienen muß.
Der Zweck der Erfindung ist es nun, in dieser Richtung Verbesserungen zu schaffen, die einerseits der Durchbiegung der Kolbenstange Rechnung tragen, andererseits die Möglichkeit einer leichten, zentrischen Einstellung geben. Dies geschieht der Erfindung gemäß in erster Linie dadurch, daß die Kolbenstange von einer Führungsbüchse getragen wird, die in ihrer Mitte Walzenflächen besitzt, mit denen sie in entsprechenden Hohlflächen des Tragkörpers so gelagert ist, daß sie um eine wagerechte, zur Kolbenstange senkrechte Achse schwingen kann. Infolge dieser Anordnung kann die Büchse in der senkrechten Kolbenstangenebene um eint: wagerechte Achse schwingen und sich der Durchbiegung der Kolbenstange anpassen, so daß Anfressungen und ungleichmäßige Abnutzung der Büchse vermieden werden. Zweckmäßig wird man hierbei die Führungsbüchse durch eine Mutter mit einem oben und unten walzenförmigen Tragkörper verbinden. Die Nachstellung kann in einfacher Weise so geschehen, daß dünne Unterlegscheiben zwischen Lagerkörper und Lagerschalen eingepaßt und diese zunächst oben angeordnet werden. In dem Maße nun, wie die Lagerbüchse sich abnutzt und dadurch ihre Achse nach unten verschoben wird, wechselt man die Unterlegscheiben aus, so daß sie schließlich alle unten zur Wirkung kommen und auf diese Weise die Büchse entsprechend der Abnutzung heben, die Achse der Büchse also mit derjenigen der Kolbenstange stets gleich hoch bleibt.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigen Abb. i einen achsialen, senkrechten Schnitt durch die Führungsbüchse und Abb. 2 den Schnitt gemäß II-II der Abb. i. Die Führung besteht aus einer mit Weißmetall 3 ausgegossenen Büchse q., die in einen ringförmigen Tragkörper 5 paßt, gegen den sie sich mit ihrem Bund 6 legt und in welchem sie durch eine Mutter 7 gehalten wird. Die obere Fläche 8 ebenso wie die untere 9 des ringförmigen Körpers 5 sind walzenförmig nach einem Kreiszylinder gekrümmt, dessen Achse wagerecht liegt und die Kolbenstangenachse,senkrecht schneidet. Die beiden Flächen 8 und 9 passen zwischen entsprechend ausgebildete Lagerschalen io und ii, die ihrerseits in senkrechter Richtung ein-und nachstellbar im eigentlichen Lagerkörper 12, der durch die Stütze 13 mit dem Zylinder verbunden ist, angeordnet sind. Ein auf den Lagerkörper 12 passender und durch Schrauben 14 zu befestigender Deckel i5 drückt auf die obere Lagerschale io und hält somit die Büchse q. in der richtigen Lage, worauf diese die Möglichkeit hat, um eine wagerechte, zur Kolbenstangenachse senkrechte Achse Schwingungen auszuführen. Die Nachstellung der Lagerschalen io und ii geschieht durch Unterlegscheiben 16, die so, wie in der Zeichnung dargestellt, zunächst zwischen den Deckel 15 und die Lagerschale 1o geschaltet werden. Hat sich die Büchse q. im Laufe der Zeit etwas abgenutzt, so werden entsprechend der Abnutzung eine oder mehrere Unterlegscheiben 16 zwischen die untere Lagerschale ii und den Lagerkörper 12 geschaltet, wodurch die ganze Büchse etwas gehoben wird, ohne daß die sonstigen Teile irgendeine Veränderung erfahren. Um ein seitliches, nicht gewünschtes Verdrehen der Lagerbüchse q. zu vermeiden, ist der ringförmige Körper 5 seitlich mit senkrechten Flächen 17 ausgerüstet, die mit entsprechenden Flächen 18 des Lagerkörpers 12 zusammenpassen. Eine ausreichende Schmierung sorgt dafür, daß die Kolbenstange in der Führungsbüchse gut läuft.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Führung für durchgehende Kolbenstangen, im besonderen bei Dampflokomotiven, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstange von einer Führungsbüchse getragen wird, die in ihrer Mitte Walzenflächen besitzt, mit denen sie in entsprechenden Hohlflächen des Tragkörpers so gelagert ist, daß sie um eine wagerechte, zur Kolbenstange senkrechte Achse schwingen kann.
2. Führung für durchgehende Kolbenstangen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein ringförmiger, oben und unten quer zur Kolbenstangenachse walzenförmiger Tragkörper (5) mit der Führungsbüchse (q.) durch eine Mutter (7) verbunden ist.
3. Führung für durchgehende Kolbenstangen nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch dünne Unterlegscheiben (16), die zwischen die Lagerschalen (1o, ii) und den Lagerkörper (12) bzw. dessen Deckel (15) passen, und die sich zunächst zwischen der oberen Lagerschale (io) und Deckel (15) befinden, um entsprechend dem Verschleiß der Führungsbüchse nach Bedarf allmählich zwischen die untere Lagerschale (1i) und den Lagerkörper (12) geschaltet zu werden.