DE396816C

DE396816C - Verfahren zum Pressen von Koerpern beliebiger Kruemmung ueber Formen

Info

Publication number: DE396816C
Application number: DEM80821D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1923-03-14
Filing date: 1923-03-14
Publication date: 1924-06-10

Description

Verfahren zum Pressen von Körpern beliebiger Krümmung über Formen. Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Pressen von Körpern beliebiger Krümmung, wie Fässer, Karosserien, Boote u. dgl., aus Schälholz über Formen mittels Luft- oder Gasdruck in geschlossenen Behältern. Es ist bekannt, Luft- oder Gasdruck dazu zu benutzen, um auf Holzrahmen oder Holzsäulen ein Furnier aufzupressen und mit diesen zu verleimen. Zu diesem Zwecke werden die Werkstücke mit dem lose daraufliegenden Furnier in einen geschlossenen Behälter gelegt und auf das Furnier die nachgiebige Wand einer Druckkammer, die gegen den Behälter abgedichtet ist und in die das Druckmittel eingeblasen wird, derart, daß die nachgiebige Wand das Furnier gegen die Unterlage preßt. Demgegenüber besteht die vorliegende Erfindung darin, daß das Werkstück, das mit der Form nicht in feste Verbindung gebracht, sondern von ihr nach Formgebung abgelöst werden soll, der Wirkring des Druckmittels ohne Zwischenschaltung einer besonderen nachgiebigen Druckkammer ausgesetzt wird, und zwar so schnell, daß das Druckmittel nicht zwischen die Form und das Werkstück hindurchdringen und dadurch einen dem Anpreßdruck entgegenwirkenden Druck erzeugen kann.
Man läßt also das Druckmittel derart schnell einströmen, daß es bereits eine zusammendrückende Wirkung auf die Schälholzschichten ausgeübt hat, bevor es Zeit gefunden hat, durch den Leim zwischen die Schälholzblätter und zwischen die Fasern des Schälholzes selbst einzudringen. Um denselben Zweck noch sicherer zu erreichen, kann man auch den Schälbolzkörper vor dem Eindringen der Preßluft noch mit einer Schicht von Flüssigkeit von großer Oberflächenspannung versehen.
Die Einwirkung des elastischen Druckmittels kann entweder dadurch erfolgen, daß man in den Behälter Druckluft mit großer Geschwindigkeit einströmen läßt oder daß man unmittelbar in dem Behälter, beispielsweise durch Explodierenlassen von Sprengstoffen, plötzlich einen großen Überdruck erzeugt.
Das Verfahren hat neben dem Vorteil großer Einfachheit und Billigkeit noch den weiteren Vorteil, daß das Druckmittel, beispielsweise die Preßluft, gleichzeitig eine sehr schnelle und ausgiebige Trocknung des Werkstückes bewirkt, wobei man die Preßluft zu diesem Zwecke vorteilhafterweise entsprechend stark erhitzt.

Claims

PATENT-ANsPRUcH: Verfahren zum Pressen von Körpern beliebiger Krümmung, wie Fässer, Karosserien, Boote u. dgl., aus kreuzweise übereinandergelegten und der Preßform im wesentlichen angeschmiegten, mit Leim versehenen Schälholzschichten mittels Luft-oder Gasdruck in geschlossenen Behältern, dadurch gekennzeichnet, daß die zu formenden Schälholzschichten der Wirkung des Druckmittels ohne Zwischenschaltung einer besonderen nachgiebigen Druckkammer so schnell ausgesetzt werden, daß ein Hindurchdringen des Druckmittels zwischen die Form und das Werkstück nicht erfolgt.