DE39668C - Universalwalzwerk für Stabeisen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 18: Eisenerzeugung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. October 1886 ab.

Bei den bisher bekannt gewordenen Universalwalzwerken für Rundeisen mit verticalen, cannelirten Walzen ist man genöthigt, jedesmal die Walzen stillzusetzen, um dieselben passend einzustellen, falls man andere Dimensionen walzen will. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, wird nach vorliegender Erfindung das verticale Walzenpaar mit Kalibern für die verschiedenen Dimensionen der Rundeisen horizontal verschiebbar in einem Rahmen gelagert, der an dem Ständer, welcher die entsprechend kalibrirten horizontalen Walzen·- aufnimmt, derart vertical verschiebbar ist, dafs jede Einstellung des verticalen Walzenpaares auch während des Ganges stattfinden kann.

Auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht Fig. ι ein solches Walzwerk in Seitenansicht, Fig. 2 in Vorderansicht und Fig. 3 in Oberansicht.

In dem Ständer E sind zwei horizontale Walzen AA¹ und zwei verticale Walzen A²A³ angeordnet, welche sämmtlich verschiedene Kaliber für die auszuwalzenden Rundeisen enthalten. Für den Durchgang eines Eisens bestimmter Dicke kann je ein Kaliber des verticalen Walzenpaares A ² A ³ auf ein entsprechendes Kaliber des horizontalen Walzenpaares AA¹ genau, und zwar während des Ganges, eingestellt werden.

Von der unteren horizontalen Walze D wird mittelst des Stirnrades B¹ und Stirnrades B auf der Welle F das mittelst Nuth und Keiles auf F gegen Drehung gesicherte verschiebbare Doppelkegelräderpaar C C ¹ getrieben, welches Drehung auf die Kegelräder C²C³ der während des Ganges vertical und horizontal stellbaren verticalen Walzen A² und A^s überträgt. Demnach drehen sich letztere entsprechend mit den von einer Walzenstrafse zu treibenden horizontalen Walzen A und A¹. Die glatte Walze D ist also hauptsächlich für den Antrieb der beiden verticalen Walzen A² A^& eingeschaltet. Nach Fig. 2 ist das kleinste Rundkaliber des verticalen Walzenpaares auf das kleinste Rundkaliber des horizontalen Walzenpaares eingestellt.

Um nun z. B. die Kaliber χ des verticalen Walzenpaares auf das Kaliber x¹ des horizontalen Walzenpaares, Fig. 2, einzustellen, verschiebt man mittelst der vier Stellschrauben F¹ das verticale Walzenpaar nach links, Fig. 2, wobei die auf Welle F sitzenden Kegelräder C C¹ mit verschoben werden, und zwar kann dies während des Ganges stattfinden.

Es ist zu diesem Zwecke das verticale Walzenpaar im Rahmen D¹ gelagert, der im Ständer E passend geführt und vertical auf- und abbeweglich ist, während die Lager der Spindeln H und H¹ in dem Rahmen D¹ · horizontal verschiebbar sind. Andererseits ist das verticale Walzenpaar auf den Spindeln H und H¹ selbst verschiebbar, welche bei ihrer Drehung die Walzen A² und A³ durch Nuth und Keil, Fig. 2, mitnehmen. Man kann deshalb mittelst des Rahmens D¹ die beiden Walzen A² und A³ auch hochschieben. Letzteres wird

Claims (1)

1. durch Drehung der Schneckenwelle w mittelst der Schneckengetriebe s und der beiden an D¹ greifenden Spindeln t bewirkt. So läfst sich also während des Ganges und ohne Aufenthalt jedes einzelne Kaliber des. einen Walzenpaares passend zum entsprechenden des anderen einstellen.

   Natürlich läfst sich bei entsprechender KaIibrirung der Walzen die beschriebene Einrichtung auch verwenden, um verschiedene Dimensionen von Vierkant- und Flacheisen auszuwalzen.

   Pαtent-An spruch:

   Ein Universalwalzwerk mit dem im Ständer des Walzwerkes vertical geführten und verstellbaren Rahmen D¹, in welchem die verticalen Walzen horizontal verschiebbar sind, und mit dem Antrieb der verticalen Walzen mittelst der Spindeln HH¹, auf welchen sich die Walzen bei ihrer Verticalverstellung axial verschieben, während die horizontal verschiebbaren Spindeln selbst mittelst Kegelräder von einer horizontalen Antriebswelle Drehung erhalten.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.