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Schraubenschlüssel -oder Schraubenzieher. Den Gegenstand der Erfindung
bildet ein Schraubenschlüssel oder Schraubenzieher mit einem oder mehreren festen
auf Schaftmitte angeordneten Mäulern, deren Symmetrieachsen zur Schaftmitte um Winkel
verdreht sind. Er ist insbesondere dazu bestimmt, Schrauben oder Muttern drehen
zu können, die derart angeordnet sind, daß der zur Bewegung des Schaftes vorhandene
Spielraum so gering ist, daß die handelsüblichen Schraubenschlüssel mit festem Maul
nicht verwendet werden können, da hierbei nach einer ersten möglichen Drehung der
Schraube oder Mutter das Maul des Schlüssels bei der Umkehrung den Schraubenkopf
oder die Mutter nicht wieder faßt.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man Schraubenschlüssel hergestellt,
deren Maul am Schaft drehbar angeordnet ist und mit Hilfe von Zahnrädern, Sperrklinken
u. dgl. mitgenommen wird. Diese Arten benötigen naturgemäß in der Höhe oder Breite
mehr Raum als Schlüssel mit festem Maul und sind meist nicht widerstandsfähig genug,
um eine Mutter oder Schraube handfest anziehen zu können.
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Die Erfindung ermöglicht die Anwendung von Schraubenschlüsseln mit
festem Maul auch bei der Drehung von Schrauben u. dgl., die derart versteckt angeordnet
sind, daß sie mit keinem der handelsüblichen Schlüssel von oben oder von der Seite
restlos gedreht werden können, weil der um die Schraube oder Mutter vorhandene Spielraum
sowie auch der mögliche Ausschlag zur Bewegung des Schlüsselschaftes zu gering ist.
Dies wird erreicht, indem je nach dem zu fassenden Vieleck oder sonstiger Angriffsmöglichkeit
(Vierkant, Sechskant, Schlitz o. dgl.) die Schraube oder Mutter nacheinander um
einen Bruchteil des Winkels gedreht wird, welchen die Angriffsmöglichkeit (Vieleckwinkel)
einschließt. Um dabei die Mäulerzahl zu verringern, sind die verschiedenen, an einem
oder mehreren Schlüsseln auf Schaftmitte fest angeordneten Mäuler gegen diese derart
verdreht, daß der Winkel des einen Mauls den
vi:rfach reziproken
Wert der Mäuleräalil des ' Vieleckwinkels beträgt und die Winkel der übrigen Mäuler
zur Schaftmitte un, je den doppelten Wert dieses Winkels größer sind.
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Zum besseren Verständnis des Wesens der Erfindung ist in den Zeichnunge:i,
und zwar in den Abb. i bis 6 zunächst d:e Anwendungsmöglichkeit der handelsüblichen
Schraubenschlüssel mit festem Maul dargestellt, um so die ihnen anhaftenden Nachteile
zu beweisen, während die folgenden Abb. 7 bis 14 den der Erfindung zugrunde liegenden
Schlüssel in verschiedenen Ausführungsarten zeigen. In allen Abbildungen sind gleiche
Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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In Abb i ist ein handelsüb'.ichcr Schraubenschlüssel in Anwendung
bei Sechskantschraubün oder -muttern a gezeigt, dessen Maul b @@vmrne-Irisch
am Schaft c angcordTiet ist. Um den Schlüssel so drehen zu k-nnen, daß das Maul
bei erneutem .Ansetzen wieder das Sechskant der -Mutter oder Schraube fassen kann
(wie strichpunktiert gez2ic7inet), ist ein Ausschlagwinkel u der Schaftmitten von
6o° erforderlich.
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In Abb. 2 ist ein handelsüblicher SchraubenschlüsseI auch für Sechskant@chrauben
gezeigt, dessen Maul b im Winkel von 30- gegen Schaftmitte sitzt. Hierbei ist wieder,
wie strichpunktiert angedeutet (ganz gleich wie das Maul angesetzt w'rd), ein Ausschlag
des Schaftes c um a - 6o° erforderlich, um bei einem neuen Ansetzen mit dem Maul
b des Schlüssels das Sechskant a der Schraube oder Mutter wieder fassen zu können.
In beiden Fällen entspricht also der Mindestausschlagwinkel des Schaftes a dem Vieleckwinkel
3, d. h. bei (inem Sechskant 6o' und bei einem Vierkant 9o°.
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Durch gleichzeitige Anwendung beider in Abb. i und 2 dargestellten
Schlüssel, wobei jeder derselben für eine Teildrehung benutzt wird, läßt sich der
zum Ausschlag der Schltissel=_chäfte benötigte Spielraum (Aus schlagwinkel a) auf
die Hälfte vermindern, indem zunächst der Schlüssel nach Abb. I (wie in Abb. 3 dargestellt)
um 30° gedreht wird und danach der in Abb. 2 dargestellte Schlüssel eine weitere
Drehung um 30° vollführt, so daß das Sechskant um 2X 1- #',' == 3 - 6o° gedreht
ist (s. Abb. .¢). Wie die in den Abb. 3 und 4 gi zeichneten Endlagen der Mittellinien
I beider Schlüsselschäfte ergeben, wird nur ein Ausschlagwinkel oder Spielraum a
- 30' benötigt, wobei der Scheitelpunkt des Aus schlagwinkels a mit dem Mittelpunkt
des Vielecks a zusammenfällt. Um dies zu erreichen, sind aber, wie vorstehend bewiesen,
zwei Schlüssel erforderlich, und zwar die beiden nach Abb. i und 2.
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Abb. 5 und 6 zeigen die Anwendung eines handelsüblichen Schlüssels,
bei welchem das Maul ebenfalls nicht auf Schaftmitte sitzt, hegen diese aber um
45' versetzt ist. Durch kehrweises Benutzen beider Flachseiten dieses Maules genügt
in diesem Falle bei einer Sechskantschraube oder -mutter ein Schaftausschlag a von
insgesamt 3o', um das Sechskant der Schraube oder Mutter drehen zu können, indem
zunächst nach Abb. 5 der angesetzte, voll ausgezogen gezeichnete Schlüssel die Sechskantschraube
oder -mutier so weit dreht, daß nach Abb. 6 (las umgekehrt angesetzte Maul desselben
Schlüssels das Sechskant wieder fassen und nochmals um 30' drehen kann. Somit
ist also das Sechskant der Schraube oder Mutter um insgesamt 6o° gedreht, während
der Schlüsselschaft infolge der L'mle:"Gng wiederum nur einen Spielraum von a -
,;o° benötigte, wie aus dem in Abb. 5 und 6 angedeuteten Winkel der Schaft-Mittellinien
hervorgeht. Der Spielraum (Mir:dcstausschlagwinkel) ist in diesem Falle also wieder
nur die Hälfte des Vieleckw@inkels, so c'aß, um in dieser Weise einen Vierkant zu
drehen, zweimal e'ne Drehung von 45 - --_ 9o° erforderlich wäre, wobei der Schlüsselschaft
einen Spielraum von .M5° benötigen würde. In diesen beiden Fällen liegt aber der
Scheitelpunkt des Auzschlagwinkels (Spielraum) jenseits bzw. hinter der -litte des
Vielecks, wodurch der Spiehaum eine gewisse Breite bedingt, die größer ist, als
wenn der Scheitelpunkt des Ausschlagwinkels und der Mittelpunkt des Vielecks wie
gemäß Abb. 3 und 4 zusammenfillen.
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In Abb. ; und 8 ist nun der d,:r Erfindung zugrunde 1'ebende einmäulige
Schlüssel dargestellt, dessen Maul um ein Viertel des Vieleckwinkels '3 gegen Schaftmitte
versetzt ist. Dadurch steht bei der Umlegung des Schlüssels, also bei der Benutzung
der anderen Flachseite des Maules dieses gegen seine vorige Stcllr:ng um '- t des
Vif leckwinkels ° versetzt, wodurch sich das Maul auf die zuvor um die H'Ilfte des
Vieleck%vinkels gedrehte Muster wieder ansetzen läßt. Die Versetzung beträgt also
bei einem Sechskant = i5° und bei einem Vierkant ; @ = 22,5', wobei der Ausschlagwink:-l
oder Spielraum v für die Schaftmitten nur die Hälfte des Vieleckwinkels beträgt,
also bei einem Sechskant a = .`, 3 - 30° und bei einem Vierkant 45', und wobei der
Scheitelpunkt des Ausschlagwinkels a mit dem Mittelpunkt *des Vielecks zusammenfällt.
Es ist also wie gemäß Abb. 3 und 4 nur ein kleiner Ausschlagwinkel oder Spielraum
erforderlich, aber auch wie gemäß Abb. 5 und 6 nur ein einziges Schlüsselmaul, das
kehrweise von beiden Flachseiten benutzt wird.
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Abb. 7 zeigt die Drehung der Sechskantschraube um 30°. Hierbei ist
das Sechskant
in eine Lage gekommen, daß, wie in Abb. 8 dargestellt,
das nunmehr umgekehrt aufgesetzte Schlüsselmaul das Sechskant wieder faßt und eine
zweite Drehung um 3o' ermöglicht, wobei es wieder in die in Abb. dargestellte Lage
gelangt.
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Liegt nun die Schraube oder Mutter so versteckt, daß der zur Bewegung
des Schlüsselschaftes vorhandene Spielraum oder Ausschlagwinkel der Schaftmitten
v. nur gleich einem Viertel des Vieleckwinkels ß ist, so müssen bei der Verwendung
der handelsüblichen Schraubenschlüssel vier dieser Schlüssel, deren Mäuler jedoch
in ihrer Reihenfolge immer um je ein Viertel des Vieleckwinkels gegen Schaftmitte
weiter versetzt sind, nacheinander angewendet werden.
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Die Erfindung benötigt zu diesem Zweck nur zwei Mäuler, welche abwechselnd
von beiden Flachseiten benutzt werden. Dies ist möglich, wenn die eine in Abb. g
mit i bezeichnete Flachseite des Maules bzw. dessen Vieleck um b des Vieleckwinkels
ß gegen die Schaftmitte versetzt ist, da dann die beim Umkehren des Schlüssels (um
seine Längsaclise) zur Geltung kommende, in Abb. io mit 2 bezeichnete andere Flachseite
desselben Maules bzw. dasselbe Vieleck gegen die vorige Stellung naturgemäß um 5
-(- -_-- 'h des Vieleckwinkels ß versetzt ist. Das zweite in Abb. io (rechts) dargestellte
Maul ist mit Bezug auf die mit 3 bezeichnete Flachseite gegen die . Schaftmitte
um y des Vieleckwinkels 3 versetzt, woraus folgt, daß bei der Umkehrung des Schlüssels
(um seine Längsachse) dasselbe zweite in Abb. g (rechts) dargestellte Maul mit Bezug
auf die mit q. bezeichnete andere Flachseite um - 6 - b des Vieleckwinkels ß gegen
Schaftmitte versetzt ist.
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Die Wirkungsweise dieser beiden Schlüsselmäuler ist in den Abb. ii
bis 1q. in richtiger Reihenfolge dargestellt. Bei der in Abb. ii gezeigten Flachseite
i ist das Maul zur Schaftmitte um b ;3 versetzt. Bei der Drehung des Schlüssels
um a - -1 ß _-_ 15' gelangt das Sechskant der Schraube oder Mutter aus der vollausgezogen
gezeichneten Stellung in die strichpunktiert gezeichnete Lage. Durch umgekehrtes
Aufsetzen desselben Maules gemäß Abb, 12 (Flachseite 2), das- also nun zur vorigen
Stellung dieses Maules um _f2,3 versetzt ist, gelangt das Sechskant beim weiteren
Drehen um i5° wieder von der voll ausgezogen gezeichneten Anfangslage in die strichpunktiert
gezeichnete Endlage.
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Das in Abb. i3 dargestellte zweite Maul (Flachseite 3) ist zur Schaftmitte
um 1 ß versetzt, also gegen die in Abb. 12 dargestellte Stellung um $ ß weiter verschoben.
Es läßt sich daher nun dieses Schlüsselmaul aufsetzen ilnd bei Drehung um 4 ß -
i5° die Mutter in die in Abb. 13 strichpunktiert gezeichnete Lage bringen. Durch
umgekehrtes Aufsetzen dieses zweiten Maules kann endlich die Flachseite q. nach
Abb. r¢ in Tätigkeit treten, da nunmehr der Restwinkel von 5 -- - wieder ' ß zur
Geltung kommt, also gegen die vorherigen s ß wiederum h ß verschoben ist. In der
in Abb. 14 strichpunktiert gezeichneten Endlage des Sechskants nach vollendeter
Drehung um wieder 15 ° ist dann die erste mit i bezeichnete Schlüssel- bzw. Maulstellung
gemäß Abb. ii wieder um 1,13 weiter verschoben, so daß das erste Maul nun
wieder fassen und auf diese Weise die Mutter oder Schraube restlos gedreht werden
kann.
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Selbstverständlich kann die Drehrichtung des Schlüssels auch entgegengesetzt
sein. Ist der zur Verfügung stehende Spielraum oder Ausschlagwinkel der Schaftmitte
cc mindestens z ß - 30°, so genügen zur Betätigung nur zwei Flachseiten, und zwar
i und 3 oder 2 und .l, da die Mäuler dieser Paare untereinander um je 5 - 11 3 versetzt
sind.
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Die vorbeschriebene Anordnung trifft auch bei Schrauben o. dgl. zu,
deren Kopf kein Vieleck- darstellt, sondern bei welchen ein Schlitz, Schneide, Löcher,
Nuten o. dgl. Angriffsmittel zum Erfassen vorhanden sind, wo also der Vieleckwinkel
ß mit i8o° gerechnet werden muß, wenn sich die Schlitze, Schneiden, Lochmitten u.
dgl. nicht kreuzen oder nicht zu vieren angeordnet sind.