DE395655C - Selbstverkaeufer fuer Fluessigkeiten mit durch Muenzhebel ausloesbarem Ventil - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN

AM 22. MAI 1Θ24

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- M 395655 KLASSE 43 b GRUPPE 28

(B 109786'IX/43 b)

Benkiser & Cie. G. m. b. H. in Stuttgart-Cannstatt.

Selbstverkäufer für Flüssigkeiten mit durch Münzhebel auslösbarem Ventil.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Mai 1923 ab.

Die Erfindung betrifft einen Selbstkassierer für Flüssigkeiten mit durch Münzhebel auslösbarem Ventil. Bei diesen bekannten Vorrichtungen wird durch Einwurf einer Münze 5 oder Wertmarke eine bestimmte Flüssigkeitsmenge zumeist sogleich und auf einmal ganz verausgabt.

Um den Wasserverbrauch in öffentlichen Badeanstalten und namentlich den Verbrauch ίο des warmen Wassers, beispielsweise bei Benutzung der Brausevorrichtungen, einzuschränken, ist es aber erwünscht, daß die durch Einwurf der Münze oder Wertmarke bestimmte Wassermenge nach Belieben des Benutzers nicht sogleich und auf einmal, sondern in einem beliebigen Zeitabschnitt ganz oder in Teilmengen entnehmbar ist.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in eine mit einem Hahn versehene Röhrenleitung, beispielsweise in die Warmwasserleitung einer an sich bekannten Brauseeinrichtung, ein an sich bekanntes, selbsttätig sich schlie-

ßendes Ventil mit Bremsung des Ventilkörpers eingebaut ist, und daß das Druckwasserablaßventil dieses bekannten, selbsttätigen Ventils durch Zwischenglieder, z. B. durch einen ein stellbaren Hubhebel, mit dem Münzhebel der Selbstkassiervorrichtung verbunden ist. Das Abschlußglied des bekannten, zur Entnahme bemessener Flüssigkeitsmengen aus Leitungen bestimmten selbsttätigen Ventils ist gemäß der ίο Erfindung in neuer Weise ausgebildet. Die Entleerung der Gegendruckkammer erfolgt nicht durch den Kolben hindurch oder über diesen hinweg allein, sondern die größere Menge des darin befindlichen Wassers entweicht bei Betätigung der Selbstkassiervorrichtung durch ein Selbstschluß- oder Entleerungsventil, ein .! Teil tritt dagegen durch ein einstellbares Nadelventil im Kolben aus. Da beim Wiederauf- : füllen der Gegendruckkammer nur ein Teil des zuströmenden Steuerwassers in der Gegendruckkammer verbleibt, der andere, kleinere Teil aber durch den Kolben entweicht, dauert es je nach Einstellung des Nadelventils sehr lange, bis ein genügender Überdruck auf der Kolbenseite der Kammer entstanden ist, welcher den Abschluß der Leitung durch Rückkehr des Kolbens auf seinen Sitz bewirkt.

Die Zeichnung zeigt den Gegenstand der Erfindung an einem Ausführungsbeispiel, und zwar:

Abb. ι eine Vorderansicht der Vorrichtung bei geöffnetem Deckel,

Abb. 2 die Vorrichtung in einem Längsschnitt,

Abb. 3 den Kolben mit Nadelventil im Innern des Konusreibers und des Entleerungsventils im Längsschnitt.

Die Warmwasserzuleitung α führt zu dem Eintritt b des selbsttätigen Ventils oder Regulierhahns c. Die Ableitung d führt das Warmwasser nach dem den Kalt- und Warmwasserhahn der Brause f tragenden Körper e. Die Betätigung des Selbstverkäufers erfolgt nach Einwurf einer Münze oder Wertmarke, die zweckmäßig die Form einer eisernen Kugel hat sowie mit einer ringförmigen Nut oder einer Bohrung versehen ist. Der Münzeinwurf g ist in bekannter Weise der Form der Wertmarke oder Kugel angepaßt. Die Zapfen h lassen z. B. nur Kugeln mit dieser Ringnut j eintreten. Die Münze oder Wertmarke fällt im Rohr * nach unten und bewirkt in bekann- , ter Weise einen Ausschlag des Mümhebels k l und fällt dann in den Sammelbehälter I. Der Ausschlag des Hebels k, welcher in bekannter Weise durch ein Gegengewicht m ausbalanciert ist, bewirkt auf kurze Zeit das öffnen des Entleerungsventil w der Gegendruckkammer ν (Abb. 3) des Regulierventils c. Hierdurch wird das selbsttätige Warmwassereinlaufventil, d. h. der Kolben t nach unten geführt und geöffnet. Er schließt sich erst wieder nach Durchfluß der vorher mittels Schlüssels am Teilungsring η eingestellten Wassermenge. Hierbei kann der Warmwasserhahn des Körpers e geöffnet oder geschlossen sein. Er kann auch während des Brausens beliebig oft und lange geöffnet oder geschlos-en werden, bis die zugeteilte Wassermenge verbraucht ist, da der Kolben t des Regulierventils bei geschlossenem Ablaufhahn stillsteht, bis er wieder geöffnet wird, um dann seinen Weg fortzusetzen, so daß an den Benutzer keinerlei Anforderungen gestellt werden. Der Winkelarm Zc₁ des Münzhebels k drückt die Einstellschraube 0 des Hebels p nach oben, und das Gabelende P₁ des Hebels f hebt einen mit dem Gestänge r fest verbundenen Knopf q, welcher durch eine Feder s nach unten gezogen wird, nach oben und öffnet das Entleerungsventil w.

Die Einstellschraube 0 sitzt mit einem Gewindeteil eines Schiebers O₁, welcher zum Einstellen des Hubes auf dem Hebel p verschoben werden kann.

Das selbsttätige Ventil c (Abb. 3) hat in bekannter Weise einen Konusreiber u mit Gegendruckkammer v, weiche durch das Entleerungsventil w geöffnet wird. In den Kolben t ist erfindungsgemäß das einstellbare Nadelventil .v eingebaut, welches den Durchgang des Druckwassers in der Pfeilrichtung oder umgekehrt gestattet.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Selbstverkäufer für Flüssigkeiten mit durch Münzhebel auslösbarem Ventil, dadurch gekennzeichnet, daß in eine mit einem Hahn versehene Röhrenleitung, in die Warmwasserzuleitung (a) einer Brauseeinrichtung (f, e) o. dgl., vor dem Hahn (e) ein an sich bekanntes, selbsttätig sich schließendes· Ventil (c) mit Bremsung des Ventilkörpers eingegliedert ist, dessen Druckwasserablaßventil (a?) durch Zwischenglieder, einen einstellbaren Hubhebel (p, P₁) o. dgl., mit dem Münzhebel (k) in Verbindung steht, und daß im Innern des Ventilkolbens ein einstellbares Nadelventil (-v) angeordnet ist, so daß die durch einmalige Betätigung des Münzwerkes bestimmte Wassermenge in beliebigem Zeitabschnitt durch Öffnen des Hahnes (e) auf einmal oder in Teilmengen entnehmbar ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.