DE3942411C2 - Steuereinrichtung für die Aufteilung des Motordrehmomentes für Kraftfahrzeuge mit zuschaltbarem Vierradantrieb - Google Patents
Steuereinrichtung für die Aufteilung des Motordrehmomentes für Kraftfahrzeuge mit zuschaltbarem VierradantriebInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für
die Aufteilung des Motordrehmomentes zwischen einer permanent
angetriebenen primären Achse und einer über eine Aufteilungs
einrichtung zuschaltbaren sekundären Achse gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Die JP 61-157437 A zeigt eine Steuereinrichtung für die Vertei
lung der Antriebsleistung bei einem Kraftfahrzeug mit zuschalt
barem Vierradantrieb. Die in dieser Veröffentlichung gezeigte
Steuereinrichtung für die Verteilung der Antriebsleistung
schlägt eine Steuerung zur Motordrehmomentaufteilung vor zur
Vermeidung von durchdrehenden Rädern, unausgeglichenem Radbloc
kieren auf der linken und rechten Seite des Fahrzeuges während
eines abrupten Bremsvorganges, zur Vermeidung von Radschlupf
auf Straßen mit niedriger Reibung. Durch die gezeigte Steu
ereinrichtung wird die Antriebsleistungs- oder Motordrehmoment
aufteilung auf der Grundlage der Drehzahldifferenz zwischen der
primär angetriebenen Achse und der zuschaltbaren sekundären
Achse, d. h. zwischen Vorder- und Hinterachse, eingestellt. Das
heißt, wenn die Drehzahldifferenz größer wird, wird das Motor
drehmoment auf die Hilfsantriebsachse erhöht in Richtung eines
gleichen Anteiles wie für die primär angetriebene Achse und ei
ne kleinere Schlupfdifferenz führt zu einem kleineren Verhält
nis von Motordrehmoment, das auf die Hilfsantriebsachse über
tragen wird.
Bei solch einer bereits vorgeschlagenen Steuereinrichtung wird
die Aufteilung des Motordrehmoments durch Rückkopplung gesteu
ert, wobei die Drehzahldifferenz zwischen der primär angetrie
benen und der hilfsweise angetriebenen Achse als Rückkopplungs
parameter verwendet wird. Ein Problem betrifft das Auftreten
von Vierradschlupf. Da in solch einem Fall die Drehzahldiffe
renz in Abhängigkeit von dem Verhältnis der Motordrehmomentauf
teilung auf die hilfsweise angetriebene Achse wegen der im we
sentlichen gleichen Größe von Schlupf sowohl an der primär an
getriebenen als auch an der hilfsweise angetriebenen Achse
schwankt, führt die Schwankung in der Drehzahldifferenz zu ei
ner Veränderung in dem Verhältnis der Motordrehmomentaufteilung
zwischen der primär und der hilfsweise angetriebenen Achse. So
mit wird ein Pendeln oder Schwanken verursacht (hunting), wobei
diese Schwankungs- oder Längsneigungsbewegung zu einem selbst
induzierten Geräusch oder Ruckbewegungen des Fahrzeugs führt.
Wenn z. B. das Kraftfahrzeug einen Antriebsstrang aufweist, der
so ausgelegt ist, daß die Hinterachse die primäre Antriebsachse
ist und eine abrupte Beschleunigung auf einer Straße mit nied
rigem Reibungskoeffizienten verlangt wird, steigt der Rad
schlupf an den Hinterrädern abrupt an und erhöht die Drehzahl
differenz zwischen Vorder- und Hinterachse. Infolge der erhöh
ten Drehzahldifferenz wird eine Veränderung des Verhältnisses
der Motordrehmomentaufteilung hin zu einer erhöhten Aufteilung
auf die Vorderachse als auf die hilfsweise angetriebene Achse
bewirkt. Da die Vorderachse ein im wesentlichen kleines Träg
heitsmoment besitzt, steigt die Raddrehzahl an jedem Vorderrad
stark an. Daher findet eine solche Veränderung der Motordrehmo
mentaufteilung sehr abrupt statt, um sehr schnell die Schlupf
differenz zu vermindern. Dies führt zu einer abrupten Verände
rung des Verhältnisses der Motordrehmomentaufteilung und zur
Verminderung des Anteils, der auf die hilfsweise angetriebene
Vorderachse übertragen wird. Eine abrupte Veränderung der Mo
tordrehmomentaufteilung verursacht eine Wiederherstellung der
Traktion der Vorderräder und führt zu einer plötzlichen Verrin
gerung der Raddrehzahl an den Vorderrädern. Daher erhöht sich
wiederum abrupt die Drehzahldifferenz zwischen Vorder- und Hin
terachse.
Die Tendenz zur Verursachung eines solchen Pendels oder Schwan
kens (hunting), wie sie oben erläutert wurde, kann sich noch
verstärken bzw. erhöhen, wenn die Steuerungsverstärkung für die
raddrehzahldifferenzabhängige Motordrehmomentaufteilungssteue
rung noch erhöht wird. Wenn andererseits die Steuerungsverstär
kung vermindert wird, kann das Reaktionsverhalten der raddreh
zahldifferenzabhängigen Motordrehmomentaufteilungssteuerung
vermindert werden und zu einer Beeinträchtigung der Wahrzeugbe
schleunigungscharakteristik und der Fahrzeugantriebsstabilität
führen.
Eine Steuereinrichtung für die Aufteilung des Motordrehmomentes
für ein Kraftfahrzeug mit zuschaltbarem Vierradantrieb der ein
gangs genannten Art ist aus der DE 36 31 180 A1 bekannt. Die
Druckschrift bezieht sich auf ein Drehmomentübertragungssystem
mit einer Steuerung der Motordrehmomentaufteilung zwischen Vor
der- und Hinterachse in Abhängigkeit von einer Drehzahldiffe
renz dieser Achsen. Die Steuerverstärkung wird in Abhängigkeit
von der Längs-Beschleunigung des Fahrzeuges verändert. Hierbei
sind Sensoren vorgesehen, um den Schlupf oder die Drehzahl an
der primären Antriebsachse und der zuschaltbaren sekundären
Achse sowie die Fahrzeuglängsbeschleunigung zu erfassen. Die
von diesen Fahrzeugkennwerten abgeleiteten Signale werden in
einer Steuereinheit weiterverarbeitet und einer Betätigungsein
richtung, die mit der Übertragungskupplung verbunden ist, zuge
führt.
Bei dieser Steuereinrichtung für die Aufteilung des Motor
drehmomentes wird eine Drehzahldifferenz als Basis für die Ab
leitung eines Steuersignales verwendet. Daher kann auch in die
sem Fall das Auftreten von Regelschwingungen (Hunting) der Mo
tordrehmomentaufteilungssteuerung nicht verhindert werden. Die
Steuerung ist so ausgelegt, daß dann, wenn die Fahrzeuglängsbe
schleunigung groß wird, die Steuerverstärkung K erhöht wird.
Damit ist ein unerwünschtes Auftreten von Regelschwingungen ge
geben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Steuerein
richtung für die Aufteilung des Motordrehmoments in einem An
triebsstrang für Kraftfahrzeuge mit zuschaltbarem Vierradan
trieb anzugeben, durch die wirksam ein Pendeln bzw. eine
Schwankung der Drehmomentaufteilung zwischen der hauptsächlich
und der hilfsweise angetriebenen Achse des Kraftfahrzeuges ver
hindert oder unterdrückt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß weitere
Sensoren zur Erfassung der Fahrzeugquerbeschleunigung und Fahr
zeuggeschwindigkeit vorgesehen sind, daß die Steuereinrichtung
in Abhängigkeit von Fahrzeuglängs- und -querbeschleunigung ein
zweites Verteilungsverhältnis des Motordrehmomentes zwischen
der primär und sekundär angetriebenen Achse bestimmt, wobei die
Verteilung des Motordrehmomentes auf die sekundär angetriebene
Achse in Abhängigkeit von einer Zunahme der Fahrzeuglängsbe
schleunigung erhöht und in Abhängigkeit von einer Zunahme der
Fahrzeugquerbeschleunigung vermindert wird. Ferner vergleicht
die Steuereinrichtung die Fahrzeuggeschwindigkeit und die Dreh
zahlen der primär und sekundär angetriebenen Achse miteinander,
um aufgrund des Radschlupfes an den Achsen das Auftreten von
Regelschwingungen festzustellen, wobei durch die Steuereinrich
tung zunächst das erste Verteilungsverhältnis und beim Auftre
ten der Regelschwingungen das zweite Verteilungsverhältnis aus
gewählt wird.
Die Steuereinrichtung wendet für die Verteilung des Motor
drehmoments nach der vorliegenden Erfindung eine Strategie an,
derart, daß die Steuerungsart verändert wird, um den Einfluß
einer Veränderung der Drehzahldifferenz zwischen einer primär
angetriebenen Achse, welche direkt oder permanent mit einer
Fahrzeugantriebsquelle, d. h. einem Kraftfahrzeugverbrennungsmo
tor, verbunden ist, und das somit ein größeres Trägheitsmoment
besitzt, und einer hilfsweise angetriebenen Achse, die ein
kleineres Trägheitsmoment besitzt, zu berücksichtigen. Zu die
sem Zweck wird das Auftreten einer Schwankung bzw. eines Wech
sels der Motordrehmomentaufteilung zwischen der hauptsächlich
und der hilfsweise angetriebenen Achse (Hunting) erfaßt. Solan
ge wie dieses Pendeln nicht erfaßt wird, wird eine Steuerungs
art gewählt, die die Motordrehmomentaufteilung auf der Grundla
ge der Drehzahldifferenz vornimmt, um die Verteilung des Motor
drehmoments in Abhängigkeit von einer Drehzahldifferenz zwi
schen der primär angetriebenen und der hilfsweise angetriebenen
Achse auszuführen. Wenn andererseits dieses Pendeln bzw.
Schwanken zwischen den Achsen in der Steuerung der Motordrehmo
mentaufteilung, die in Abhängigkeit von der Drehzahldifferenz
ausgeführt wird, erfaßt wird, wird die Steuerungsart von einer
drehzahldifferenzabhängigen Steuerungsart für die Motordrehmo
mentaufteilung auf eine beschleunigungsabhängige Steuerungsart
für die Motordrehmomentaufteilung umgeschaltet, bei der die
Steuerung der Verteilung der Antriebsleistung auf der Grundlage
der Fahrzeuglängs- und -querbeschleunigung abgeleitet wird.
Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind in
den Unteransprüchen dargestellt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispie
les und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In diesen zei
gen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiels einer Steuereinrichtung für die Verteilung der
Antriebsleistung bei einem Kraftfahrzeug nach der vorliegenden
Erfindung,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung einer Übertragervorrichtung, die
im Rahmen des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Steuerein
richtung für die Verteilung der Antriebsleistung nach Fig. 1
verwendet wird,
Fig. 3 ein Diagramm, das die Veränderung der Eingriffskraft ei
ner Kupplung in der Übertragervorrichtung nach Fig. 2 in Abhän
gigkeit von einer Drehzahldifferenz zwischen einer primär und
einer hilfsweise bzw. sekundär angetriebenen Achse zeigt,
Fig. 4 und 5 Diagramme, die die Veränderung der Eingriffskraft
der Kupplung in der Übertragervorrichtung nach Fig. 2 in Abhän
gigkeit von einer Längsbeschleunigung des Fahrzeuges zeigen,
Fig. 6 ein Ablaufdiagramm, das ein Programm zur Steuerung der
Motordrehmomentaufteilung zeigt, wobei das Programm durch eine
Steuereinheit, die im Rahmen des bevorzugten Ausführungsbei
spieles einer Steuereinrichtung für die Verteilung der An
triebsleistung nach der vorliegenden Erfindung entspricht, abge
arbeitet wird, und
Fig. 7 ein Zeitdiagramm, das die Arbeitsweise der Verteilungs
steuerung für die Antriebsleistung bezüglich einer Straße mit
niedrigem Reibungskoeffizienten zeigt.
Bezugnehmend auf die Zeichnungen, insbesondere auf Fig. 1, wird
nachfolgend ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer Steuer
einrichtung für die Steuerung der Antriebskraftverteilung nach
der vorliegenden Erfindung erläutert, wobei diese Erläuterung
anhand eines Kraftfahrzeuges mit zuschaltbarem Vierradantrieb
erfolgt, dessen Auslegung des Antriebsstrangs die Hinterräder 6
als die primär angetriebenen Räder und die Vorderräder 10 als
die sekundär oder hilfsweise angetriebenen Räder verwendet. Es
wird darauf hingewiesen, daß in der gezeigten Auslegung des An
triebsstrangs das Hinterrad 6 als das primär angetriebene Rad
ständig mit einer Hauptantriebsquelle 1 des Kraftfahrzeuges,
d. h. einer Brennkraftmaschine oder Verbrennungsmotor des Kraft
fahrzeuges, verbunden ist und somit ein beträchtliches Träg
heitsmoment aufweist. Der Motor 1 als die Hauptantriebsquelle
des Fahrzeuges ist im einzelnen mit den Hinterrädern 6 über ein
Motorgetriebe 2,
eine Übertrager-Eingangswelle 3, eine
Übertragereinheit C, eine hintere Kardanwelle 4 und
eine hintere Differenzialgetriebeeinheit 5 als
Endantriebsglied verbunden. Andererseits ist der Motor
1 auch mit den Vorderrädern 10 über das Motorgetriebe
2, die Übertrager-Eingangswelle 3, die
Übertragereinheit C, eine Übertrager-Ausgangswelle 7,
eine vordere Kardanwelle 8 und eine vordere
Differenzialgetriebeeinheit 9 als abschließendes
Antriebsglied verbunden.
Die Übertragereinheit C, die in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel verwendet wird, ist vom Typ mit
hydraulischer Betätigung und ist so mit einer
Hydraulikeinheit 20 zur Steuerung des Verhältnisses der
Verteilung der Antriebsenergie oder Antriebskraft
zwischen den Vorder- und Hinterrädern 10 und 6
verbunden. Die Hydraulikeinheit 20 moduliert bzw.
verändert so einen Steuerdruck Pc, der an die
Übertragereinheit C gelegt wird, um die Eingriffskraft
in der Übertragereinheit C einzustellen und hierdurch
die Aufteilung der Antriebsleistung einzustellen. Die
Hydraulikeinheit 20 enthält einen Elektromotor 22, der
antreibend mit einer Fluidpumpe 24 verbunden ist, die
Arbeitsfluid, das sich in einem Fluidreservoir 23
befindet, ansaugt. Der Ausförderanschluß der Fluidpumpe
24 ist mit einem Drucksammler 26 über ein
Rückschlagventil 25 verbunden. Daher wird ein
Primärdruck, der in der Fluidpumpe 24 erzeugt wird,
durch den Abförderanschluß abgegeben und so in dem
Drucksammler 26 gesammelt. Der Druckspeicher oder
Drucksammler 26 ist mit einer Steuerkammer in der
Übertragereinheit C über ein elektromagnetisches
Zumeßventil 28 und eine Steuerleitung 29 verbunden.
Das elektromagnetische Zumeßventil 28 besitzt eine
elektrisch betätigbare Betätigungseinheit, verbunden
mit einer Steuereinheit 27, die so ausgelegt ist, daß
sie ein Steuersignal I* für die Verteilung der
Antriebsleistung zur Modulation eines Leitungsdruckes
Pc als dem Steuerdruck, der an die Übertragereinheit C
gelegt wird, erzeugen kann. Die Übertragereinheit C
wird so betätigt, um die Verteilung der Antriebsenergie
auf das Vorderrad 10 in Abhängigkeit von der
Antriebsenergie, die auf die Hinterräder 6 verteilt
wird, vorzunehmen.
Die Steuereinheit 27 umfaßt einen Mikroprozessor, der
so programmiert ist, daß er eine Steuerung der
Leistungsverteilung auf der Grundlage einer Differenz
der Raddrehzahlen zwischen Vorder- und Hinterrädern im
Rahmen einer Steuerungsart der
Antriebsleistungsverteilung vornimmt, die in
Abhängigkeit von der Raddrehzahl erfolgt. Die
Steuereinheit 27 arbeitet außerdem, um die Steuerung
der Leistungsverteilung in Abhängigkeit von einer
Längsbeschleunigung vorzunehmen, die auf die
Fahrzeugkarosserie einwirkt, und zwar dann, wenn die
Steuerungsart im Rahmen einer beschleunigungsabhängigen
Leistungsverteilung erfolgt. Um es der Steuereinheit 27
zu ermöglichen, die Steuerung der Verteilung der
Antriebsenergie vorzunehmen, sind ein
Vorderrad-Drehzahlsensor 31, ein
Hinterrad-Drehzahlsensor 32, ein
Längsbeschleunigungssensor 34 und ein
Seitenbeschleunigungs- oder Querbeschleunigungssensor
35 vorgesehen, um die Steuerungsparameter für die
Leistungsverteilungssteuerung bereitzustellen. Die
Drehzahlsensoren 31 und 32 für die Vorder- und
Hinterräder sind so gestaltet, daß sie die Drehzahl der
Vorder- und Hinterräder überwachen, um so die die
Drehzahl des Vorderrades bzw. die Drehzahl des
Hinterrades repräsentierenden Signale Nf und Nr zu
erzeugen. Der Längsbeschleunigungssensor 34 überwacht
eine Längsbeschleunigung, um ein die
Längsbeschleunigung repräsentierendes Signal Xg zu
erzeugen.
In vergleichbarer Weise überwacht der
Seitenbeschleunigungssensor 35 die
Seitenbeschleunigung, die auf die Fahrzeugkarosserie
ausgeübt wird, um ein die Seitenbeschleunigung
repräsentierendes Signal Yg zu erzeugen. Die
Steuereinrichtung umfaßt außerdem eine
Steuerungskonstanten-Festlegungseinrichtung 33, die die
Eingabe eines Auswahlbefehles zum Auswählen einer unter
einer Mehrzahl von vorgegebenen Steuerungskonstanten
gestattet, um so die Veränderungscharakteristik für den
Anteil bzw. das Leistungsverteilungsverhältnis
bezüglich der Vorderräder 10 in der Steuerungsart der
Antriebsleistungsverteilung, die in Abhängigkeit von
der Raddrehzahl erfolgt, auszuwählen.
In der praktischen Steuerung wird die
raddrehzahlabhängige Verteilungssteuerung normalerweise
ausgewählt, um eine Verteilungssteuerung für die
Motorausgangsleistung in Abhängigkeit von einer
Differenz ΔN, der die Drehzahl des Vorder- bzw.
Hinterrades repräsentierenden Signale Nf und Nr
auszuführen. Die Veränderungskennlinie der
Leistungsverteilung bzw. Leistungsaufteilung auf das
Vorderrad 10 in Abhängigkeit vom Absolutwert der
Raddrehzahldifferenz |ΔN| ist in Fig. 3 gezeigt. Wie
aus Fig. 3 ersichtlich ist, verändert sich die
Veränderungscharakteristik der Leistungsaufteilung in
Abhängigkeit von der Steuerkonstanten K, die durch die
Steuerungskonstanten-Festlegungseinrichtung 33
ausgewählt wird. Daher verändert sich entsprechend der
Zunahme der Raddrehzahldifferenz ΔN der Wert des
Steuersignales I* für die Leistungsverteilung, um die
Eingriffskraft einer die Leistungsverteilung steuernden
Kupplungsanordnung 60 in der Übertragereinheit C
einzustellen. Andererseits wird dann, wenn ein Pendeln
bzw. Schwanken in der Steuerung der
Leistungsverteilung erfaßt wird, die Art der Steuerung
umgeschaltet auf eine Steuerungsart, die in
Abhängigkeit von der Fahrzeugbeschleunigung erfolgt. In
diesem Falle werden wahlweise zwei verschiedene
Steuerungscharakteristika verwendet, wie dies in den
Fig. 4 und 5 dargestellt ist. Insbesondere wird die
Steuerungscharakteristik gemäß Fig. 4 als eine Funktion
der Längsbeschleunigung Xg festgelegt, so daß das
Verhältnis der Leistungsverteilung auf die Vorderräder
10 mit der Zunahme der Größe der Längsbeschleunigung
zunimmt. Andererseits wird die Steuerungscharakteristik
gemäß Fig. 5 zur Veränderung der Verteilung der
Antriebsleistung entsprechend einem Wert G festgelegt,
der durch Subtraktion des Seitenbeschleunigungsfaktors
von der Längsbeschleunigung erhalten wird. In der
Praxis wird der Wert G auf der Grundlage der folgenden
Gleichung abgeleitet:
G = Xg - 2Yg.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, ist der Anteil bzw. das
Verhältnis der Leistungsverteilung proportional dem
Wert G.
Die Steuerungscharakteristik nach Fig. 4 wird
ausgewählt, während sich das Fahrzeug in Geradeausfahrt
bewegt. Andererseits wird bei einer Kurvenfahrt des
Fahrzeuges die Steuerungscharakteristik nach Fig. 5
ausgewählt. Das heißt, während sich das Fahrzeug
geradeaus bewegt, wird der Einfluß durch
Antriebsverteilungsschwankungen bzw. Pendeln der
Steuerung in Bezug auf die Antriebsverteilung zwischen
Hinter- und Vorderrädern (hunting) auf den Fahrkomfort
und das Antriebsverhalten des Fahrzeuges beträchtlich
und daher wird die Längsbeschleunigung als der einzige
Parameter zur Einstellung der Verteilung der
Antriebsleistung verwendet, so daß die vorbeschriebenen
Schwankungen bzw. das Pendeln des Steuerverhaltens
erfolgreich vermieden werden können. Wie deutlich ist,
kann andererseits die Verteilung eines größeren Anteils
an Antriebsleistung auf die Vorderräder die
Untersteuerungscharakteristik erhöhen, jedoch führt
eine übermäßige Größe verteilter Antriebsenergie auf
die Vorderräder zu einer Beeinträchtigung des
Kurvenfahrvermögens. Im Hinblick hierauf wird der
Anteil der Antriebsleistungsverteilung, der auf die
Vorderräder übertragen wird, vermindert, indem der
Faktor, der von der Seitenbeschleunigung abhängt, zu
einem besseren Ausgleich der Verteilung der
Antriebsleistung und des Kurvenfahrvermögens verwendet.
Wie in Fig. 2 gezeigt ist, weist die Übertragereinheit
C eine Betätigungsvorrichtung auf, die allgemein durch
das Bezugszeichen 40 bezeichnet ist und die in
Abhängigkeit von dem Leitungsdruck Pc arbeitet, der
durch den Einlaßanschluß 30 eingeführt wird, um die
Eingriffskraft einer Mehrscheiben-Naßkupplungsanordnung
60 einzustellen. Die Übertragereinheit C besitzt
außerdem ein Schmiersystem, das eine Schmiermittelpumpe 70
enthält, um Schmiermittel 15 innerhalb eines
Übertragergehäuses 11 und des Gehäusedeckels 12 in in
das Innere der Kupplungsanordnung 60 einzuführen.
Die Betätigungsvorrichtung 40 enthält einen
Zylinderblock 41, eine Kolbenkammer 42, einen Kolben
43, der innerhalb der Kolbenkammer 42 angeordnet ist,
eine Kolbenstange 44, eine Schwenkplatte 45, einen
Schwenkbolzen 46, eine stationäre Druckplatte 47, ein
Lager 48, eine drehbare Druckplatte 49, einen
Druckblock 50 und eine Rückstellfeder 51.
Die Kupplungsanordnung 60 besitzt eine Kupplungstrommel
61, die auf die Eingangswelle 3 der Übertragereinheit 3
durch ein Keilnut- oder Paßfederprofil aufgekeilt ist,
ein Paar Antriebsplatten 62, die auf die
Kupplungstrommel durch ein Keilnutprofil aufgenommen
sind, eine Mehrzahl von angetriebenen Platten 63, die
zwischen den Antriebsplatten 62 angeordnet sind und
eine Kupplungsnabe 65, mit der die angetriebenen
Platten 63 in einer Keilnutverbindung verbunden sind.
Die Kupplungsnabe 65 ist drehbar auf einer
Eingangswelle 3 durch ein Nadellager 64 gelagert. Die
Kupplungsnabe 65 trägt ein erstes Kettenrad 66, welches
in antreibender Verbindung durch eine Antriebskette 67
mit einem zweiten Kettenrad 68 verbunden ist, welches
starr mit der Ausgangswelle 7 verbunden ist.
Die Schmiermittelpumpe 70 umfaßt eine Ringpumpe,
gebildet durch ein Pumpengehäuse 71, welches auf den
Gehäusedeckel 12 in die Nähe des Einlasses der
Eingangswelle 3 aufgesetzt ist und einen Pumpendeckel
72. Die Pumpe 70 besitzt einen Ansauganschluß 73,
verbunden mit einem Saugrohr 75. Das Saugrohr 75
besitzt eine Ansaugöffnung 74. Die Pumpe 70 besitzt
auch einen Auslaßanschluß 76, der über einen
Radialkanal 77 mit einem Axialkanal 78 kommunizierend
verbunden ist, der sich axial durch die Eingangswelle 3
erstreckt. Der Axialkanal 78 ist über Radialkanäle 80
und 81 mit dem Inneren der Kupplungsanordnung 60
verbunden. Mit dem gezeigten Aufbau wird das
Schmiermittel, das innerhalb des unteren Abschnittes
des Übertragergehäuses gesammelt ist, angesaugt und zur
Schmierung und Kühlung der Kupplungsanordnung 60
zugeführt. Das Schmiermittel wird anschließend durch
eine Ablaßöffnung 82 herausgeführt, die durch die
Kupplungstrommel 61 hindurch ausgebildet ist.
In Fig. 2 bezeichnet das Bezugszeichen 90 einen
Verbindungsflansch, die Bezugszeichen 91, 92 und 93
bezeichnen jeweils Dichtungen und die Bezugszeichen 94,
95, 96, 97 und 98 bezeichnen jeweils Lager.
Die Arbeitsweise zur Steuerung der Verteilung der
Antriebsleistung auf die Hinterräder 6 als die primären
Antriebsräder und auf die Vorderräder 10 als die
sekundären Antriebsräder wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf Fig. 6 erläutert, in der ein
Ablaufdiagramm eines Steuerprogrammes für die
Verteilung der Antriebsleistung dargestellt ist, das
durch die Steuereinheit 27 abgearbeitet wird. Das
gezeigte Programm kann periodisch oder zyklisch
innerhalb eines vorgegebenen Zeitraumes oder in
Intervallen innerhalb vorgegebener Zeiträume ausgelöst
werden. In den typischen modernen
Kraftfahrzeugtechnologien wird ein einziger Steuermodul
verwendet, um verschiedenartige, voneinander
verschiedene Steuerfunktionen, wie z. B. Motorsteuerung,
Getriebesteuerung, Bremssteuerung etc. auf
Zeitteilbetriebsbasis durchgeführt (time sharing),
geregelt und überwacht durch ein
Zeitpunktsteuerungs-Hintergrundprogramm als
Hauptprogramm. Daher kann das gezeigte Programm als ein
Teil solcher voneinander verschiedener Programme
angesehen werden und zu jedem vorgegebenen Zeitpunkt
durch das Hintergrundprogramm ausgelöst werden.
In einem Schritt 101 werden die die Drehzahl der
Vorder- und Hinterräder repräsentierenden Signale Nf
und Nr von den Vorderrad- und
Hinterrad-Geschwindigkeitssensoren 31 und 32
ausgelesen. Anschließend wird auf der Grundlage dieser
die Drehzahl der Vorder- und Hinterräder
repräsentierenden Signale N und Nr die
Raddrehzahldifferenz ΔN berechnet und hieraus eine
raddrehzahlabhängige Eingriffskraft TN zur Einstellung
der Eingriffskraft an der Kupplungsanordnung 60
bestimmt, wodurch der Schlupf in der Kupplungsanordnung
zur Einstellung der Leistungsverteilung auf die
Vorderräder 10 als die sekundären Antriebsräder
bestimmt wird. Die raddrehzahldifferenzabhängige
Eingriffskraft TN wird praktisch durch Ablesen einer
Tabelle bestimmt, wie dies beispielhaft in Fig. 4
gezeigt ist, die in Einheiten des Absolutwertes der
Raddrehzahldifferenz ΔN und der festgelegten
Steuerkonstanten K aufgezeichnet sind.
In einem Schritt 102 wird das die Längsbeschleunigung
repräsentierende Signal Xg, das von dem
Längsbeschleunigungssensor 34 eingegeben wird,
ausgelesen. Außerdem wird das die Seitenbeschleunigung
repräsentierende Signal Xg von dem
Seitenbeschleunigungssensor 35 ausgelesen. Anschließend
wird in einem Schritt 103 eine beschleunigungsabhängige
Eingriffskraft Txg auf der Grundlage des die
Längsbeschleunigung repräsentierenden Signalwertes Xg
und des die Seitenbeschleunigung repräsentierenden
Signalwertes Yg abgeleitet. In der Praxis werden zwei
voneinander unterschiedliche Kennlinien, wie in den
Fig. 4 und 5 gezeigt, wahlweise verwendet. Die Auswahl
der zu benutzenden Kennlinie wird auf der Grundlage der
Größe der Längsbeschleunigung Xg und der Größe der
Seitenbeschleunigung Yg getroffen. In der Praxis wird
die beschleunigungsabhängige Eingriffskraft Txg
entsprechend der Kennlinie nach Fig. 4 bestimmt, wenn
sich das Fahrzeug im wesentlichen geradeaus bewegt und
wird entsprechend der Kennlinie nach Fig. 5 bestimmt,
wenn sich das Fahrzeug in einer Kurvenfahrt bewegt.
Für den Fall, daß die Kennlinie nach Fig. 4 ausgewählt
wird, wird die Eingriffskraft Txg in Einheiten der
Seitenbeschleunigung Yg und der Längsbeschleunigung Xg
wie folgt abgeleitet:
Wenn Yg größer ist als ein bestimmter Seitenbeschleunigungsgrenzwert A₁, der ein einen Fahrzeugrollzustand repräsentierender Kennwert sein kann, wird Txg auf Null festgelegt;
wenn Yg kleiner ist oder gleich A₁ und Xg größer ist oder gleich A₃ (0,5 g) wird Txg auf einen bestimmten Maximalwert Txgmax für eine maximale Größe der Verteilung der Antriebsleistung auf die Vorderräder gesetzt;
wenn Yg kleiner ist oder gleich A₁ und Xg größer ist als A₂ (0,05 g) jedoch kleiner als A₃, nimmt Txg linear entsprechend der Zunahme von Xg zu, wobei Kxg als ein Koeffizient verwendet wird, der den Anstieg bestimmt, wie er aus Fig. 4 ersichtlich ist, und
wenn Xg kleiner ist oder gleich A₂ wird Txg auf Null festgelegt.
Wenn Yg größer ist als ein bestimmter Seitenbeschleunigungsgrenzwert A₁, der ein einen Fahrzeugrollzustand repräsentierender Kennwert sein kann, wird Txg auf Null festgelegt;
wenn Yg kleiner ist oder gleich A₁ und Xg größer ist oder gleich A₃ (0,5 g) wird Txg auf einen bestimmten Maximalwert Txgmax für eine maximale Größe der Verteilung der Antriebsleistung auf die Vorderräder gesetzt;
wenn Yg kleiner ist oder gleich A₁ und Xg größer ist als A₂ (0,05 g) jedoch kleiner als A₃, nimmt Txg linear entsprechend der Zunahme von Xg zu, wobei Kxg als ein Koeffizient verwendet wird, der den Anstieg bestimmt, wie er aus Fig. 4 ersichtlich ist, und
wenn Xg kleiner ist oder gleich A₂ wird Txg auf Null festgelegt.
Wie deutlich ist, wird der Einfluß der Schwankung oder
des Pendelns in der Steuerung der Leistungsverteilung
besonders beträchtlich während einer abrupten
Beschleunigung auf einer Straße mit verhältnismäßig
niedrigem Reibungskoeffizienten. Daher wird in einem
Bereich, wenn die Längsbeschleunigung Xg kleiner ist
oder gleich Null, wobei dies einen
fahrzeugabbremszustand repräsentiert, bis zu dem
Punkt, daß die Längsbeschleunigung größer ist als oder
gleich Null und kleiner als oder gleich A₂, wobei dies
einen mittleren Beschleunigungszustand des Fahrzeuges
repräsentiert, die beschleunigungsabhängige
Eingriffskraft Txg auf Null festgelegt.
Wenn andererseits die Längsbeschleunigung Xg größer als
oder gleich A₃ wird, was nur bei einer Straße mit
verhältnismäßig hohem Reibungskoeffizienten vorkommt,
kann ein Raddurchdrehen an vier Rädern kaum verursacht
werden. Daher tritt eine Schwankung oder ein Pendeln in
der Steuerung der Antriebsenergieverteilung zwischen
Vorder- und Hinterrädern nicht auf. Aus diesem Grunde
wird die Eingriffskraft auf einen bestimmten
Maximalwert Txgmax festgelegt. Wenn die
Längsbeschleunigung Xg zwischen A₂ und A₃ ist, nimmt
die Eingriffskraft Txg entsprechend der Zunahme der
Längsbeschleunigung zu. Die Proportionalitätskonstante
bzw. der Koeffizient Kxg wird so abgeleitet, daß die
Eingriffskraft Txg zur Ausbildung einer maximalen
Drehmomentübertragung auf die Straße durch das
Vorderrad erhalten werden kann, wobei angenommen wird,
daß die Längsbeschleunigung gleich dem
Straßenreibungskoeffizient ist. Insbesondere kann das
auf die Kardanwelle für die Vorderräder 10 bei einer
idealen Leistungsverteilung übertragene Drehmoment TF
ausgedrückt werden als:
TF = µ × {Wf % - (H/l) × µ} × W × (r/if) (1)
wobei µ der Straßenreibungskoeffizient,
w das Gewicht des Fahrzeuges
H die Höhe des Fahrzeugschwerpunktes
l der Achsabstand
r der Reifenradius
if% das Enduntersetzungsverhältnis und
Wf % das Gewichtsverhältnis an der Vorderseite bzw. den Vorderrädern
ist.
w das Gewicht des Fahrzeuges
H die Höhe des Fahrzeugschwerpunktes
l der Achsabstand
r der Reifenradius
if% das Enduntersetzungsverhältnis und
Wf % das Gewichtsverhältnis an der Vorderseite bzw. den Vorderrädern
ist.
Wenn alle vier Räder durchdrehen,
um ein Schwanken oder Pendeln in der
Leistungsverteilung zu verursachen, wird die
Längsbeschleunigung Xg im wesentlichen gleich dem
Straßenreibungskoeffizient µ. Daher kann die obige
Gleichung modifiziert werden zu:
TF : Xg × {Wf % - (H/l) × µ} × W × (r/if) (2)
Da die Leistungsverteilungsschwankung oder das Pendeln
in der Steuerung der Leistungsverteilung bei niedriger
Straßenreibung verursacht wird, muß die
Längsbeschleunigung verhältnismäßig klein sein. Wenn
angenommen wird, daß die Längsbeschleunigung
ausreichend klein ist, kann das übertragene Drehmoment
TF ungefähr ausgedrückt werden wie folgt:
TF = Xg × {Wf % × W × (r/if)}
Daher kann in einem solchen Fall Kxg ausgedrückt werden
zu:
Kxg = Wf % × W × (r/if).
Wenn andererseits die Quer- oder Seitenbeschleunigung
Yg größer ist als A₁ kann festgestellt werden, daß das
Fahrzeug sich durch eine Kurve bewegt. Wenn die
Verteilung der Antriebsleistung anschließend so
gesteuert wird, daß durch eine wesentliche
Eingriffskraft Txg ein starrer Vierradantriebszustand
eingerichtet wird, wird eine
Untersteuerungscharakteristik des Fahrzeuges deutlich,
die das Kurvenfahrvermögen des Fahrzeuges herabsetzt.
Da außerdem bei der Kurvenfahrt das Raddurchdrehen an
den Innenseitenrädern vor dem Raddurchdrehen an den
Außenseitenrädern verursacht wird, können die
erläuterten Schwankungen oder Pendelungen in der
Steuerung der Leistungsverteilung nicht auftreten.
Wenn die Kennlinie nach Fig. 5 ausgewählt wird, wird
die Eingriffskraft Txg im wesentlichen entsprechend der
Zunahme der Längsbeschleunigung erhöht. In dieser
Kennlinie vermindert sich jedoch die Eingriffskraft
entsprechend der Zunahme der Seitenbeschleunigung Yg.
Um dies zu erreichen, wird ein
seitenbeschleunigungsabhängiger Wert Yg′ wie folgt
abgeleitet:
wenn Yg größer ist als 0,1 g, dann ist Yg′ = Yg - 0,1; und
wenn Yg kleiner ist als oder gleich 0,1 g, dann ist Yg gleich 0.
wenn Yg größer ist als 0,1 g, dann ist Yg′ = Yg - 0,1; und
wenn Yg kleiner ist als oder gleich 0,1 g, dann ist Yg gleich 0.
Auf der Grundlage des seitenbeschleunigungsabhängigen
Wertes Yg′ kann ein beschleunigungsabhängiger
Parameterwert G in Einheiten der Längsbeschleunigung Xg
und der Seitenbeschleunigung Yg wie folgt ausgedrückt
werden:
G = Xg - K × Yg′ (K=2,0)
Durch Verwenden der Konstante K kann eine höhere
Reaktionsfähigkeit auf eine Veränderung der
Seitenbeschleunigung erhalten werden.
In Einheiten des beschleunigungsabhängigen
Parameterwertes G, der wie oben angegeben abgeleitet
wird, kann die Eingriffskraft Txg entsprechend den
nachfolgenden Formeln erhalten werden:
G 0: | |
Txg = - | |
0 < G < A₃: | Txg = Kxg × G |
A₃ G: | Txg = Txgmax |
Nach dem Ableiten der Eingriffskraft Txg durch das
Verfahren, das voranstehend erläutert ist, im Schritt
103, wird im Schritt 104 geprüft, ob ein Hin- und
Herschwanken bzw. Pendeln der Steuerung der Verteilung
der Antriebsleistung tatsächlich auftritt oder nicht.
In der Praxis kann dieses Schwanken oder Pendeln in der
Steuerung der Leistungsverteilung durch Überwachen des
Steuersignalwertes erfaßt werden, der an die
Übertragereinheit C gelegt wird. Alternativ hierzu ist
es auch möglich, den Radschlupf an jedem Rad durch
Vergleichen der durch den Raddrehzahlsensor gemessenen
Raddrehzahl bzw. Radgeschwindigkeit mit einer
Geschwindigkeit der Fahrzeugkarosserie zu erfassen, die
durch einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor überwacht
wird.
Beim Auftreten der Schwankung bzw. des Pendelns in der
Steuerung der Verteilung der Antriebsleistung und
Erfassen dieses Zustandes im Schritt 104, wird die
beschleunigungsabhängige Eingriffskraft Txg, die im
Schritt 103 abgeleitet wurde, mit der von der
Raddrehzahldifferenz abhängigen Eingriffskraft TN im
Schritt 105 vergleichen. Wenn die
beschleunigungsabhängige Eingriffskraft Txg größer ist
als die Eingriffskraft TN, die von der
Raddrehzahldifferenz abhängt, dann wird die
beschleunigungsabhängige Eingriffskraft Txg als ein
Eingriffskraftbefehl Tx abgeleitet, um als das
Steuersignal an die Übertragereinheit C gelegt zu
werden. Wenn andererseits im Schritt 104 ein
Schwankungs- oder Pendelzustand nicht erfaßt wird oder
wenn die von der Raddrehzahldifferenz abhängige
Eingriffskraft größer ist als die
beschleunigungsabhängige Eingriffskraft Txg, geht das
Verfahren zu einem Schritt 108 über, in dem der
Verteilungsbefehl für die Antriebsleistung auf der
Grundlage der raddrehzahldifferenzabhängigen
Motorleistungs-Verteilungsgröße abgeleitet wird. Auf
der Grundlage der Eingriffskraft TN, die entweder im
Schritt 107 oder im Schritt 108 abgeleitet wird, wird
das Steuersignal I* für die Verteilung der
Antriebsleistung in Form eines Gleichstromsignales in
einem Schritt 109 ausgegeben.
Im praktischen Betrieb wird dann, wenn sich das
Fahrzeug auf einer Straße mit hoher Reibung bewegt, auf
der kein Radschlupf auftritt, eine Schwankung oder ein
Pendeln in der Steuerung der Verteilung der
Antriebsleistung selten verursacht. Daher wird im
Normalzustand die Eingriffskraft TN der
Kupplungsanordnung 60 der Übertragereinheit C auf der
Grundlage der raddrehzahldifferenzabhängigen Kennlinie
nach Fig. 4 abgeleitet. Wie oben ausgeführt, erhöht
sich bei dieser Betriebsart die Eingriffskraft TN
entsprechend der Zunahme der Differenz der
Raddrehzahlen zwischen den Vorder- und Hinterrädern 10
und 6.
Entsprechend der Zunahme der Raddrehzahldifferenz
zwischen der Drehzahl Nf des Vorderrades und der
Drehzahl Nr des Hinterrades, nimmt das Verhältnis bzw.
der Anteil der Leistungsverteilung auf die Vorderräder
10 zu. Hierdurch kann die Straßen-Reifentraktion auf
einem hohen Niveau beibehalten werden, so daß eine
optimale Drehmomentübertragung über das Rad auf die
Straße für eine bessere
Fahrzeugantriebsleistungsfähigkeit erreicht werden
kann.
Wenn andererseits Radschlupf an allen vier Rädern
auftritt, wird in der Steuerung der Leistungsverteilung
ein Hin- und Herschwanken bzw. Pendeln der Verteilung
der Leistung auf Vorder- und Hinterräder, wie eingangs
erläutert, auftreten. Dann wird die Steuerungsart auf
die dieses Schwanken oder Pendeln unterdrückende
Steuerungsart umgeschaltet. Bei dieser Art der
Steuerung wird die Kennlinie nach Fig. 4 bzw. Fig. 5
wahlweise in Abhängigkeit von der Größe der
Seitenbeschleunigung Xg und der Längsbeschleunigung Xg
verwendet, wie oben ausgeführt. Im einzelnen schwanken
bei einer Straße mit niedriger Reibung infolge des
Vorliegens der Trägheitsdifferenz zwischen den Vorder-
und Hinterrädern, die eine kleinere Trägheit besitzen
bezüglich der Raddrehzahl in ihrer Amplitude
wesentlich, wie dies durch die Linie Nf in Fig. 7
dargestellt ist. Dies führt zu den Schwankungen bzw.
Pendeln (hunting) in der Steuerung der
Leistungsverteilung. Wenn daher das Pendeln bzw. die
Schwankung bei der Verteilung der Antriebsleistung
zwischen Hinter- und Vorderrädern erfaßt wird, wird die
Steuerung der Verteilung der Antriebsleistung in
Abhängigkeit von der Raddrehzahldifferenz beendet und
eine beschleunigungsabhängige, d. h. in Abhängigkeit von
der Seiten- und Längsbeschleunigung erfolgende
Leistungsverteilung tritt in Kraft.
Bei der Schwankungen und Pendeln in der
Leistungsverteilung unterdrückenden Betriebsweise der
Steuerung der Verteilung der Antriebsleistung wird die
Eingriffskraft der Kupplungseinheit 60 in der
Übertragereinheit C im allgemeinen auf der Grundlage
der Längsbeschleunigung Xg bestimmt. Solange wie sich
das Fahrzeug geradeaus bewegt, wird die
Längsbeschleunigung Xg als einziger Parameter zum
Ableiten der Eingriffskraft der Kupplungseinheit 600
verwendet. Wenn andererseits das Fahrzeug sich in einer
Kurvenfahrt befindet, wird die Eingriffskraft, die auf
der Grundlage der Längsbeschleunigung Xg erhalten bzw.
abgeleitet wird, in einem veränderlichen Maße bzw.
einer Größe vermindert, die in Abhängigkeit von der
Größe von der Seitenbeschleunigung Yg veränderlich ist.
Durch diese Verfahrensweise kann die
Untersteuerungscharakteristik während der Kurvenfahrt
vermindert werden, um das Kurvenfahrvermögen zu
verbessern.
Wie hieraus deutlich wird, erfüllt die vorliegende
Erfindung alle Ziele und Vorteile, die hiermit erreicht
werden sollen.
Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung für die Motor
drehmomentaufteilung zwischen Vorder- und Hinterachse eines
Fahrzeuges, wobei die Strategie gewählt wird, die Verteilung
der Antriebsleistung derart vorzunehmen, daß die Steuerart ver
ändert wird, um den Einfluß einer Veränderung der Drehzahldif
ferenz zwischen einer primär angetriebenen Achse, die direkt
oder permanent mit einer Hauptantriebsquelle des Fahrzeuges,
d. h. einem Brennkraftmotor, verbunden ist, und so eine größere
Trägheit besitzt, und einer hilfsweise angetriebenen Achse, die
eine kleinere Trägheit besitzt, zu berücksichtigen. Hierfür
wird das Auftreten eines Pendelns bzw. Schwankens in der Steue
rung der Leistungsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse
erfaßt. Solange wie keine Schwankung bzw. kein Pendeln erfaßt
wird, wird die Steuerungsart der drehzahldifferenzabhängigen
Antriebsleistungsverteilung ausgewählt, um die Verteilung der
Antriebsleistung in Abhängigkeit von einer Drehzahldifferenz
zwischen der primären und der sekundären Achse zu steuern. Wenn
andererseits ein Schwanken oder Pendeln in der Steuerung der
Antriebsleistungsverteilung, die in Abhängigkeit von der Dreh
zahldifferenz erfolgt, erfaßt wird, wird die Steuerungsart von
der drehzahldifferenzabhängigen Steuerung der Verteilung der
Antriebsleistung auf eine Steuerungsart für die Verteilung der
Antriebsleistung in Abhängigkeit von der Fahrzeugbeschleunigung
umgeschaltet, wobei in letzterem Fall die Verteilungssteuerung
für die Antriebsleistung zwischen Hinter- und Vorderachse auf
der Grundlage der Fahrzeugbeschleunigung abgeleitet wird.
Claims (8)
1. Steuereinrichtung für die Aufteilung des Motordrehmoments
zwischen einer permanent angetriebenen primären Achse und ei
ner über eine Aufteilungseinrichtung zuschaltbaren sekundären
Achse mit:
- - Sensoren zur Erfassung der Drehzahldifferenz zwischen der primär und sekundär angetriebenen Achse
- - einer Steuereinrichtung, die in Abhängigkeit von der Dreh zahldifferenz ein erstes Verteilungsverhältnis (TΔ N) des Motordrehmoments zwischen der primär und sekundär angetrie benen Achse bestimmt
- - einem Sensor zur Erfassung der Fahrzeuglängsbeschleunigung
(Xg),
dadurch gekennzeichnet, - - daß weitere Sensoren zur Erfassung der Fahrzeugquerbe schleunigung (Yg) und Fahrzeuggeschwindigkeit vorgesehen sind,
- - daß die Steuereinrichtung in Abhängigkeit von Fahrzeug längs- und -querbeschleunigung ein zweites Verteilungsver hältnis (Txg) des Motordrehmoments zwischen der primär und sekundär angetriebenen Achse bestimmt, wobei die Verteilung des Motordrehmoments auf die sekundär angetriebene Achse in Abhängigkeit von einer Zunahme der Fahrzeuglängsbeschleuni gung (Xg) erhöht und in Abhängigkeit von einer Zunahme der Fahrzeugquerbeschleunigung (Yg) vermindert wird,
- - daß die Steuereinrichtung die Fahrzeuggeschwindigkeit und die Drehzahlen der primär und sekundär angetriebenen Achse miteinander vergleicht, um aufgrund des Radschlupfs an den Achsen das Auftreten von Regelschwingungen festzustellen
- - und daß durch die Steuereinrichtung zunächst das erste Ver teilungsverhältnis (TΔ N) und beim Auftreten der Regel schwingungen das zweite Verteilungsverhältnis (Txg) ausge wählt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung Regelschwingungen feststellt, für den
Fall, daß das zweite Verteilungsverhältnis (Txg) größer ist
als das erste Verteilungsverhältnis (TΔ N).
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung das größere der beiden ersten und zwei
ten Verteilungsverhältnisse zur Steuerung der Aufteilung des
Motordrehmomentes für die primär und sekundär angetriebenen
Achsen auswählt, wenn die Steuereinrichtung Regelschwingungen
feststellt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung das erste Verteilungsverhältnis (TΔ N)
des Motordrehmomentes so bestimmt, daß sich die Verteilung
des Motordrehmomentes auf die sekundär angetriebene Achse
entsprechend der Zunahme der Drehzahldifferenz erhöht.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung das zweite Verteilungsverhältnis (Txg)
derart bestimmt, daß dann, wenn die Querbeschleunigung größer
ist als ein erster Grenzwert, die Verteilung des Motordrehmo
mentes auf die sekundär angetriebene Achse auf Null gesetzt
wird, daß dann, wenn die Querbeschleunigung kleiner ist als
der erste Grenzwert und die Längsbeschleunigung kleiner ist
als ein zweiter Grenzwert, die Verteilung des Motordrehmomen
tes auf die sekundär angetriebene Achse auf Null gesetzt
wird, und daß dann, wenn die Querbeschleunigung kleiner ist
als der erste Grenzwert und die Längsbeschleunigung größer
ist als ein dritter Grenzwert, der größer ist als der zweite
Grenzwert, die Verteilung des Motordrehmomentes auf die se
kundär angetriebene Achse gleich derjenigen auf die primär
angetriebene Achse ist, und daß dann, wenn die Querbeschleu
nigung kleiner ist als der erste Grenzwert und die Längsbe
schleunigung in einem Bereich zwischen dem zweiten und drit
ten Grenzwert liegt, die Verteilung des Motordrehmomentes auf
die sekundär angetriebene Achse entsprechend der Zunahme der
Längsbeschleunigung erhöht wird.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinrichtung das zweite Verteilungsverhältnis (Txg)
des Motordrehmomentes so festlegt, daß unter der Annahme, daß
eine Beschleunigungsvariable (G) durch eine Beziehung
G = Xg - K × Yg, in der K eine Konstante ist, dann, wenn G
kleiner ist als Null, die Verteilung des Motordrehmomentes
auf die sekundär angetriebene Achse auf Null gesetzt wird,
daß dann, wenn G im Bereich zwischen Null und einem vorge
wählten Wert liegt, der größer ist als Null, die Verteilung
des Motordrehmomentes auf die sekundär angetriebene Achse
entsprechend der Zunahme von G erhöht wird, und daß dann,
wenn G größer ist als der vorgewählte Wert, die Verteilung
des Motordrehmomentes auf die sekundär angetriebene Achse
gleich derjenigen auf die primär angetriebene Achse ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufteilungseinrichtung eine Reibungskupplung mit varia
bler Eingriffskraft enthält, um das Motordrehmoment auf die
sekundär angetriebene Achse zu übertragen, wobei die Steuer
einrichtung ein Steuersignal an die Reibungskupplung gibt, um
die Verteilung des Motordrehmomentes auf die sekundär ange
triebene Achse entsprechend dem Verhältnis der Verteilung des
Motordrehmomentes zu steuern.
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gleichung G = Xg - K × Yg zu einer Gleichung G = Xg - K ×
Yg′ modifiziert wird, wobei Yg′ durch Abziehen eines vorgege
benen Wertes von der Querbeschleunigung Yg gebildet wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |