DE3938359A1 - Harzmassen vom photopolymerisierbaren typ fuer dentalanwendungen - Google Patents
Harzmassen vom photopolymerisierbaren typ fuer dentalanwendungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dentalharzmasse vom
photopolymerisierbaren Typ, die bei der Erzeugung von
Vollgebissen oder Teilgebissen zur Behebung von Zahndefekten
anwendbar ist zur Herstellung von Grundplatten für
Bißplatten zum Zwecke der Bestimmung der relativen Lage des
Ober- und Unterkiefers, Individuallöffeln als Abdrucklöffel
für Individualpatienten zur Abnahme von Endabdrücken und
orthodontischen Harzen zur Verbesserung von Fehlokklusion,
zur Behebung von Gaumenspalte und Lippenspalte
(Cheiloschisis) und zur Verbesserung von Flaschenmundzuständen.
Zur Herstellung von Grundplatten für Bißplatten und
Individuallöffeln, bei denen es sich um einen Abdrucklöffel
für jeden Individualpatienten handelt, die Anwendung finden
zur Erzeugung von Vollgebissen oder Teilgebissen zur
Behebung von Zahndefekten sowie als orthodontische Harze,
wurde bisher ein kalt-plolymerisierbares Harz vom
Pulver/Flüssigtyp verwendet, in dem hauptsächlich
Polymethylmethacrylat und Methylmethacrylat als die Pulver-
bzw. Flüssigkomponente vorliegen. Die Pulverkomponente, die
Benzoylperoxid als Initiator enthält, wird mit der
Flüssigkomponente, die ein tertiäres Amin wie N,N′-Dimethyl-
p-toluidin als Beschleuniger enthält, vermischt unter
Initiierung der eintretenden Reaktion. Bei Anwendung solcher
Harze werden die erforderlichen Mengen an Pulver und
Flüssigkeit abgewogen und in einem Kautschukmischbecher mit
Hilfe eines Spatels ausreichend miteinander vermischt. Eine
Harzmasse, die vermischt, aber ungehärtet bleibt, wird in
eine Bahnform geeigneter Dicke, z. B. einer Dicke von 1,5
bis 2,5 mm für Grundplatten oder orthodontische Harze und
1,0 bis 5,0 mm für Individuallöffel, verteilt und danach
unter Druck auf ein Gips-Meistermodell aufgebracht, worauf
dessen Härtung abgewartet wird. Das orthodontische Harz wird
in Kombination mit einer orthodontischen Anwendungsweise -
im engeren Sinne - zum Zweck von Zahnregulierungen, einer
orthopädischen Anwendungsweise zum Zweck von
Knochenmodifikationen und einer stützenden Anwendungsweise
zum Zweck der Retention nach kleineren Zahnbewegungen
verwendet. Zusätzlich zur obengenannten Verwendung des Harzes
in Bahnform kann die Flüssigkeit direkt auf das
Meistermodell aus Gips aufgebracht werden unter
anschließender Aufstäubung des Pulvers. In diesem Fall ist
Transparenz ein wichtiger Faktor für das orthodontische Harz,
und ein Drucktopf (etwa 2,5 bis 3,0 kg/cm²) muß angewandt
werden, um das Auftreten von Luftblasen zu vermeiden. Andere
Materialien, wie thermoplastische Harze oder Wachse, können
für Grundplatten oder Individuallöffel zur Anwendung
gelangen. In den letzten Jahren wurden Materialien für
photopolymerisierbare Grundplatten und Individuallöffel in
Bahnformen entwickelt. Derartigen Materialien ermangelt es
jedoch noch bei weitem an Vollkommenheit in bezug auf
Verträglichkeit, Genauigkeit und Handhabbarkeit, da bei
ihnen als Hauptmonomerbestandteil eine bei 40°C oder
darunter viskose Flüssigkeit zur Anwendung gelangt.
Harze vom kalt-polymerisierbaren Typ, wie Harze für die
obigen Pulver/Flüssigtyp-Grundplatten oder Individuallöffel
oder orthodontischen Harze, Materialien für photopolymerisierbare
Grundplatten oder Individuallöffel in Bahnformen,
in denen eine bei 40°C oder darunter viskose Flüssigkeit als
der Hauptmonomerbestandteil verwendet wird, oder Materialien
für Grundplatten oder Individuallöffel, die aus
thermoplastischen Harzen oder Wachsen gebildet sind, werfen
die im folgenden beschriebenen Probleme auf.
1. Bei den Pulver/Flüssigtyp-Harzen ist es erforderlich, die
notwendigen Mengen an Pulver und Flüssigkeit auszuwiegen,
sie in einem Kautschukmischbecher mit Hilfe eines Spatels
zusammenzumischen und die erhaltene Harzpaste in eine
Bahnform zu bringen. Dabei ist es unmöglich, die Dicke der
Bahn konstant zu halten, da das in eine Bahn überführte
pastenartige Material so plastisch ist, daß es, wenn es
mit der Hand oder den Fingern aufgenommen wird, deformiert
und dadurch teilweise dünner wird. Demzufolge besteht die
Gefahr, daß die Grundplatten oder Individuallöffel oder das
orthodentische Harz aufgrund von Belastungskonzentrationen
an den verdünnten Stellen brechen.
2. Das kalt-polymerisierbare Harz vom Pulver/Flüssigtyp
unterliegt einer exothermen Härtungsreaktion. Obwohl die
Maximaltemperatur der exothermen Erhitzung variiert in
Abhängigkeit von der Menge an Pulver und Flüssigkeit, die
miteinander vermischt wurden, erreicht sie Werte bis zu etwa
60°C, wenn 2 g Pulver pro 1 ml Flüssigkeit verwendet werden.
Eine derartige Wärmebildung führt zu einer thermischen
Deformierung, die so stark ist, daß sie einen nachteiligen
Einfluß auf die Paßform der Grundplatte oder des
orthodontischen Harzes in bezug auf ein Meistermodell aus
Gips hervorruft.
3. Das kalt-polymerisierbare Harz vom Pulver/Flüssigtyp oder
eine photopolymerisierbare Bahn, die als die Hauptkomponente
eine bei Normaltemperatur viskose Flüssigkeit verwendet,
schrumpft bei der Polymerisation beträchtlich. Das
Pulver/Flüsigtyp-Harz zeigt eine lineare Schrumpfung von 2
bis 3% aufgrund von dessen kombinierter Hitzeschrumpfung
und Schrumpfung bei der Polymerisation, während die
photopolymerisierbare Bahn, bei der als die Hauptkomponente
eine bei 40°C oder darunter viskose Flüssigkeit zur
Anwendung gelangt, eine lineare Schrumpfung von 0,8 bis 1,5%
allein durch Schrumpfung durch Polymerisation und ohne
eine wesentliche Hitzeerzeugung aufweist. Dies bedeutet, daß
die Verträglichkeit der Grundplatte oder des orthodontischen
Harzes in bezug auf ein Gips-Meistermodell nachteilig
beeinflußt wird.
4. Die photopolymerisierbare Bahn, bei der als die
Hauptmonomerkomponente eine bei 40°C oder darunter viskose
Flüssigkeit zur Anwendung gelangt, ist sehr schlecht
handhabbar, da sie an ihrer Oberfläche klebrig wird, wenn
sie unter Druck auf ein Meistermodell aus Gips direkt mit
der Hand oder den Fingern angepaßt wird. Außerdem neigt die
bei 40°C oder darunter viskose Flüssigkeit dazu, an den
Händen und Fingern festzukleben, was zur Bildung eines
Ekzems oder eines Hautausschlags führen kann.
5. Bei der Herstellung eines orthodontischen Harzes mit dem
kalt-polymerisierbaren Harz vom Pulver/Flüssigtyp muß dieses
notwendigerweise unter Druck in einem Drucktopf
polymerisiert werden, um durch die Entfernung von Luftblasen
Transparenz zu erzielen. Da es demzufolge schwierig ist, den
Zeitpunkt zu bestimmen, wann das Pulver/Flüssigkeitsmaterial
pastenförmig zu machen und wann die Harzpaste im Drucktopf
unter Druck zu behandeln ist, erfordert es einige Zeit und
Erfahrung, um das orthodontische Harz zu gewinnen. Andere
Materialien für Druckplatten oder Individuallöffel, die aus
thermoplastischen Harzen oder Wachsen gebildet sind, werden
ebenfalls wiederholt durch Wärmeeinwirkung erweicht und
unter Druck auf ein Gips-Meistermodell eingepaßt zur
Verbesserung von deren Verträglichkeit. Demzufolge sind in
ähnlicher Weise beträchtlich längere Zeiten und viel
Geschick zur angemessenen Verarbeitung in komplizierten
Fällen, z. B. bei der Herstellung von Teilgebissen,
notwendig.
6. Materialien für Grundplatten oder Individuallöffel, die
aus thermoplastischen Harzen oder Wachsen gebildet sind,
haben eine gewisse Festigkeit in einem thermisch
aufgeweichten Zustand, besitzen jedoch die Eigenschaft,
sich plastisch zu verformen oder sehr zerbrechlich zu
werden, wenn sie auf Normaltemperatur, bei der ihre
tatsächliche Anwendung erfolgt, zurückgeführt werden. Für
die Grundplatten bedeutet dies, daß deren Festigkeit in
bezug auf einen während des Beißens ausgeübten
Bißstellungsdruck begrenzt ist, so daß sie brechen oder sich
verformen können, was die Herstellung von Gebissen mit guter
Verträglichkeit unmöglich macht. Für die Individuallöffel
bedeutet dies, daß diese abbrechen oder verformt werden
können oder daß es unmöglich ist, eine genaue Abdrucknahme
zu erzielen. Mit den thermoplastischen Harzen ist es ebenso
wenig möglich, eine Myoplastizität, für die eine bei 70 bis
80°C erweichende Verbindung verwendet wird, zu erzielen, und
demzufolge ist es nicht möglich, ein funktionelles und
genaues Meistermodell aus Gips zu erhalten. Anschließende
Dentaloperationen können daher nicht weitergeführt werden.
Als Ergebnis intensiver und ausführlicher Untersuchungen,
die zur Lösung der aufgezeigten Probleme durchgeführt
wurden, wurde nunmehr gefunden, daß die Lösung aller dieser
Schwierigkeiten durch Schaffung von Harzen für
photopolymerisierbare Grundplatten, Individuallöffel und
orthodontische Materialien gelingt, die von einer
photopolymerisierbaren Verbindung Gebrauch machen, welche
mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung
aufweist und bei 40°C oder darunter ein Feststoff, entweder
in kristalliner oder amorpher Form, ist.
Im folgenden werden einige spezielle Verfahrensweisen zur
Lösung der aufgezeigten Probleme angegeben.
1. Das Harz für photopolymerisierbare Grundplatten,
Individuallöffel und orthodontische Materialien, das als
die Hauptkomponente eine photopolymerisierbare Verbindung
mit mindestens einer ethylenisch ungesättigten Doppelbindung
enthält und bei 40°C oder darunter als ein kristalliner oder
amorpher Feststoff vorliegt, wird zunächst in eine Bahn (mit
einer Dicke von 1,5 bis 2,5 mm für Grundplatten oder
orthodontische Harze oder von 1,5 bis 5,0 mm für
Individuallöffel) verformt. Da das Harz als die
Hauptkomponente ein Monomer enthält, das bei 40°C oder
darunter ein kristalliner oder amorpher Feststoff ist,
besteht keine Wahrscheinlichkeit, daß es bei
Körpertemperatur (37°C) durch Berührung mit der Hand oder
den Fingern erweicht und an diesen Stellen dünner wird. Da
das Harz außerdem zuvor in bezug auf Dicke konstant gehalten
wird, bleibt dessen Dicke gleichförmiger, als dies der Fall
ist, wenn ein Harz vom Pulver/Flüssigtyp in eine Bahn
verformt wird. Es besteht daher keine Möglichkeit des Bruches
aufgrund von Beanspruchungskonzentrierung auf dünne Stellen.
2. Das Harz für photopolymerisierbare Grundplatten,
Individuallöffel und orthodontische Materialien, das als die
Hauptkomponente eine photopolymerisierbare Verbindung mit
mindestens einer ethylenisch ungesättigten Doppelbindung
enthält und bei 40°C oder darunter ein kristalliner oder
amorpher Feststoff ist, erzeugt weniger Wärme, als dies bei
einem kalt-polymerisierbaren Harz vom Pulver/Flüssigtyp, das
hauptsächlich aus Polymethylmethacrylat und
Methylmethacrylat besteht, der Fall ist. Wenn daher 3 g
einer Probe gemäß vorliegender Erfindung mit Labolight LV-1,
Handelsprodukt der G-C Dental Industries, gehärtet wird,
steigt die Temperatur der exothermen Wärmeentwicklung nur
auf etwa 30°C . Da keine wesentliche thermische Deformierung
aufgrund von Hitzeentwicklung erfolgt, tritt daher keinerlei
Problem auf in Verbindung mit der Verträglichkeit eines
Meistermodells aus Gips in bezug auf die Grundplatten oder
orthodontischen Harze.
3. Im allgemeinen erfolgt beim Phasenübergang von Gas in
Flüssigkeit, Flüssigkeit in Feststoff und Gas in Feststoff
eine große Volumenänderung, d. h. Schrumpfung. Aufgrund der
Tatsache, daß die erfindungsgemäß eingesetzte
photopolymerisierbare Verbindung bei 40°C oder darunter ein
kristalliner oder amorpher Feststoff ist, erfährt jedoch das
erfindungsgemäße Harz für Grundplatten oder orthodontische
Materialien einen Phasenübergang von Feststoff in Feststoff.
Demzufolge findet keine wesentliche Änderung im Volumen,
d. h. keine Schrumpfung, bei der Polymerisation statt. Es
erhebt sich auch überhaupt kein Problem in Verbindung mit
der Verträglichkeit eines Meistermodells aus Gips in bezug
auf das Harz für Grundplatten oder orthodontische
Materialien.
4. Da beim erfindungsgemäßen Harz für Grundplatten,
Individuallöffel und orthodontische Materialien als dessen
Hauptkomponente eine photopolymerisierbare Verbindung zur
Anwendung gelangt, die bei 40°C oder darunter ein
kristalliner oder amorpher Feststoff ist und mindestens eine
ehtylenisch ungesättigte Doppelbindung aufweist, zeigt das
Harz wenig Oberflächenklebrigkeit im Vergleich zu einer
photopolymerisierbaren Bahn unter Verwendung einer bei 40°C
oder darunter viskosen Flüssigkeit, und demzufolge ist es
stark verbessert in bezug auf Handhabbarkeit, wenn eine
daraus hergestellte Bahn unter Druck auf ein
Gips-Meistermodell eingepaßt wird. Da dieses Harz an der
Haut kaum haftet, werden weder Ekzeme noch ein Ausschlag auf
der Haut hervorgerufen.
5. Das photopolymerisierbare Harz für orthodontische
Materialien, das als Hauptbestandteil eine
photopolymerisierbare Verbindung mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Doppelbindung enthält und bei 40°C
oder darunter ein Feststoff entweder in kristalliner oder
amorpher Form ist, gehört zum Pastentyp und ist zuvor
bereits entschäumt, so daß sich jede Druckbehandlung in
einem Drucktopf zum Zwecke der Entfernung von Luftblasen
erübrigt. Da ferner nicht auf den Zeitpunkt zu achten ist,
an dem das Harz pastenförmig gemacht werden muß, erweist es
sich als möglich, ein orthodontisches Harz guter
Verträglichkeit innerhalb einer kurzen Zeitspanne
herzustellen, ohne daß dazu ein besonderes Geschick
notwendig ist. Aufgrund der Tatsache, daß sich ein
wiederholtes Erweichen durch Hitzeeinwirkung, wie dies für
thermoplastische Harze oder Wachse erforderlich ist,
erübrigt, ist es ferner leicht möglich, Grundplatten oder
Individuallöffel selbst für komplizierte Fälle, z. B.
Teilgebisse, herzustellen.
6. Das erfindungsgemäße Material für photopolymerisierbare
Grundplatten und Individuallöffel, das als dessen
Hauptkomponente eine photopolymerisierbare Verbindung mit
mindestens einer ethylenisch ungesättigten Doppelbindung
enthält und bei 40°C oder darunter ein Feststoff entweder in
kristalliner oder amorpher Form ist, ist mit einem
anorganischen Füllstoff, mit dem dessen Oberfläche behandelt
ist, versehen und ist daher in seinen mechanischen
Eigenschaften thermoplastischen Harzen oder Wachsen
überlegen. Einerseits kann es daher bei Verwendung für
Grundplatten einem Bißstellungsdruck während des Beißens
ausreichend widerstehen, und andererseits ist es bei dessen
Verwendung für Individuallöffel möglich, genaue Abdrücke zu
nehmen, da keine Gefahr des Brechens oder Verformens besteht.
Von den photopolymerisierbaren Verbindungen mit mindestens
einer ethylenisch ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C
oder darunter ein Feststoff entweder in kristalliner oder
amorpher Form sind, gehören zu den monofunktionellen
Methacrylaten und Acrylaten typischerweise
Methoxypolyethylenglykol-1000-methacrylat bzw.
Methoxypolyethylenglykol-1000-acrylat. Beispiele für
polyfunktionelle Methacrylate sind ein Reaktionsprodukt aus
Di-isocyanat-methylbenzol mit 2-Hydroxyethylmethacrylat, ein
Reaktionsprodukt von Di-isocyanat-methylcyclohexan mit
2-Hydroxyethylmethacrylat, ein Reaktionsprodukt von
Isophoron-di-isocyanat mit 2-Hydroxyethylmethacrylat, ein
Reaktionsprodukt von Hexamethylen-di-isocyanat mit
2-Hydroxyethylmethacrylat, ein Reaktionsprodukt von
Hexamethylen-di-isocyanat mit 2-Hydroxypropylmethacrylat,
ein Reaktionsprodukt von Hexamethylen-di-isocyanat mit
3-Chloro-2-hydroxypropyl-methacrylat, ein Reaktionsprodukt
von Methylen-bis(4-cyclohexyl-isocyanat) mit
2-Hydroxyethylmethacrylat, Tris(methacryloxyethyl)isocyanat
und Polyethylenglykol-1000-dimethacrylat. Beispiele für
polyfunktionelle Acrylate sind Tris(acryloxyethyl)isocyanat,
Pentaerythrittetracrylat und Pentaerythrittriacrylat.
Geeignet snd ferner die polyfunktionellen Acrylate und
Methacrylate der folgenden Strukturformeln
worin R₁, R₂ und R₃ jeweils für eine Alkylgruppe
stehen, und
worin R eine Alkylgruppe ist.
Zu den erfindungsgemäß verwendeten anorganischen Füllstoffen
gehören z. B. pulverförmiges Quarz, pulverförmiges
Aluminiumoxid, pulverförmiges Glas, Kaolin, Talk,
Calciumcarbonat, Bariumaluminosilikatglas, Titanoxid,
Borosilikatglas, kolloidale Siliziumdioxidpulver, ein
sogenannter organischer Mischfüllstoff, erhalten durch
Kompaktierung und Pulverisierung von kolloidalem
Siliziumdioxid mit Polymeren, Aluminiumoxidwhisker,
Berylliumoxidwhisker, Borcarbidwhisker,
Siliziumcarbidwhisker, Siliziumnitridwhisker, verschiedene
Metall-(Chrom-, Kupfer-, Eisen- und Nickel-)whisker und
dergleichen.
Derartige anorganische Füllstoffe sind selektiv einsetzbar
in Mengen von 5 bis 500 Gew.-Teilen, vorzugsweise 50 bis 200
Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile der photopolymerisierbaren
Verbindung mit mindestens einer ethylenisch ungesättigten
Doppelbindung, die bei 40°C oder darunter als Feststoff
entweder in kristalliner oder amorpher Form vorliegt.
Vor dem Vermischen des obigen anorganischen Füllstoffes mit
einem Bindemittelharz wird dieser Füllstoff vorzugsweise mit
einem Kupplungsmittel, das zur Reaktion mit sowohl dem
Füllstoff als auch dem Bindemittelharz befähigt ist,
behandelt. Bei den verwendeten Kupplungsmitteln kann es sich
z. B. um solche auf der Basis von organofunktionellem Silan,
Titanat und Aluminat handeln. Wahlweise kann der organische
Füllstoff auf dessen Oberfläche aufgepfropft sein zur
Bindung an das Bindemittelharz.
Die verwendeten organofunktionellen Silan-Kupplungsmittel
sind z. B. γ-Methacryloxypropyl-trimethoxysilan,
Vinyltrichlorosilan, Vinyl-tris(β-methoxyethoxy)silan,
γ-Methacryloxypropylmethyldimethoxysilan,
g-Glycydoxypropyltrimethoxydilan,
γ-Chloropropyltrimethoxysilan, β-(3,4-Epoxycyclohexyl)-
ethyltrimethoxysilan, Trimethylchlorosilan, Dimethyldichlorosilan,
Hexamethyldisilan, γ-Aminopropyltriethoxysilan,
N-β-(Aminoethoxy)-γ-aminopropyltrimethoxysilan,
γ-Ureidopropyltrimethoxysilan und dergleichen.
Der anorganische Füllstoff kann an seiner Oberfläche mit
einem derartigen Kupplungsmittel in irgendeiner speziellen,
jedoch nicht ausschließlich darauf beschränkten Weise
behandelt werden. Wenn auch mit den erforderlichen
Eigenschaften variierend und ohne ausschließlich darauf
festgelegt zu sein, liegt die Menge an verwendetem
derartigem Kupplungsmittel in zweckmäßiger Weise im Bereich
von in der Regel 0,1 bis 20 Gew.-Teile, vorzugsweise 1 bis
10 Gew.-Teile pro 100 Teile anorganischem Füllstoff.
Die in wirksamer Weise eingesetzten Photopolymerisationsinitiatoren
sind z. B. α-Diketonverbindungen,
Ketalverbindungen, Anthrachinonverbindungen, Thioxanthonverbindungen
und Benzoinalkyletherverbindungen. Bei
wirksamen α-Diketonverbindungen handelt es sich z. B. um
d,l-Campherchinon, Benzyl, Diacetyl, Acenaphthenchinon,
9,10-Phenanthrenchinon und dergleichen. Unter anderem werden
d,l-Campherchinon und Benzyl besonders bevorzugt. Wirksame
Ketalverbindungen sind z. B. Benzyldimethylketal,
Benzyldiethylketal, Benzyldipropylketal,
Benzyl-di(β-phenylethyl)ketal, Benzyl-di(2-methoxyethyl
ketal, Benzyl-di(2-ethoxyethyl)ketal, Benzyl-di(2-methoxyethoxyethyl)
ketal, Benzyl-di(2-ethoxyethoxyethyl)ketal,
4,4′-Dimethylbenzylethylketal, 2,2′-Dimethoxybenzyldiethylketal,
4,4′-Dichlorobenzyldiethylketal,
4,4′-Dichlorobenzyldipropylketal und dergleichen. Unter
anderem werden Benzyldimethylketal, Benzyldiethylketal,
Benzyl-di(2-methoxyethyl)ketal und 4,4′-Dimethylbenzyldimethylketal
besonders bevorzugt.
Erfolgreich verwendete Anthrachinonverbindungen sind z. B.
Anthrachinon, 1-Chloroanthrachinon, 2-Chloroanthrachinon,
1,2-Benzanthrachinon, 1-Hydroxyanthrachinon,
1-Methylanthrachinon, 2-Ethylanthrachinon,
1-Bromanthrachinon und dergleichen. Unter anderem werden
Anthrachinon, 1-Chloroanthrachinon und 1,2-Benzanthrachinon
besonders bevorzugt. Bei den in wirksamer Weise eingesetzten
Thioxanthonverbindungen handelt es sich z. B. um Thioxanthon,
2-Chlorothioxanthon, 2-Isopropylthioxanthon,
2-Nitrothioxanthon, 2-Methylthioxanthon,
2,4-Dimethylthioxanthon, 2,4-Diethylthioxanthon, 2,4-Di-isopropylthioxanthon,
2-Chloro-7-trifluoromethylthioxanthon,
Thioxanthon-10,10-dioxid, Thioxanthon-10-oxid und
dergleichen. Unter anderem werden Thioxanthon,
2-Chlorothioxanthon, 2,4-Dimethylthioxanthon,
2,4-Diethylthioxanthon und 2,4-Di-isopropylthioxanthon
besonders bevorzugt.
Die erfolgreich verwendeten Benzoinalkyletherverbindungen
sind z. B. Benzoinmethylether, Benzoinehtylether,
Benzoinisopropylether, Benzoin-n-butylether,
Benzoinbutylether und dergleichen. Unter anderem wird
Benzoinbutylether besonders bevorzugt.
Die oben angegebene Photopolymerisationsinitiatoren können
für sich allein oder in Kombination von zwei oder mehreren
derelben verwendet werden. Vorzugsweise werden derartige
Photpolymerisationsinitiatoren in einer Menge von 0,001
bis 5 Gew.-Teile pro 100-Gew.-Teile der photopolymerisierbaren
Verbindung, die mindestens eine ethylenisch
ungesättigte Doppelbindung aufweist und bei 40°C oder
darunter ein Feststoff entweder in kristalliner oder
amorpher Form ist, einverleibt. In Mengen unter 0,001
Gew.-Teilen entfalten solche Initiatoren eine so geringe
Reaktivität, daß die Länge an Härtungszeit erhöht wird unter
Abnahme der Härtungstiefe, während in höheren Mengen als 5
Gew.-Teilen ein übermäßiger Anteil des Katalysators als
Plastifizierungsmittel wirkt unter Erniedrigung der Festigkeit
der gehärteten Produkte.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Reduktionsmittel hat ein
solches Reduktionsvermögen, daß es, obwohl es einen
Photosensibilisator, wenn dieser in erregtem Zustand
gehalten wird, reduziert, an der Reduktion eines Photosensibilisators
nicht teilhaben kann, wenn letzterer nicht
durch aktive Energiestrahlung erregt ist. Bei den
Reduktionsmitteln kann es sich um primäre, sekundäre oder
tertiäre Amine mit der allgemeinen Formel handeln:
worin zwei oder eine oder keine der R-, R′- und R″-Gruppen
ein Wasserstoffatom oder Wasserstoffatome sein kann. Eine
oder mehrere der Gruppen R, R′ und R″ können gleiche oder
unterschiedliche Kohlenwasserstoffgruppen sein. Bei den
Kohlenwasserstoffgruppen kann es sich jeweils um Alkyl-,
Cycloalkyl-, Hydroxyalkyl- oder Aralkylgruppen handeln.
Vorzugsweise sind die Gruppen R, R′ und R″ jeweils eine
Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen.
Geeignete Beispiele für Reduktionsmittel, in denen einer
oder mehrere der Reste R, R′ und R″ für Wasserstoffgruppen
stehen, sind Propylamin, n-Butylamin, Pentylamin, Hexylamin,
Dimethylamin, Diethylamin, Dipropylamin, Di-n-butylamin,
Dipentylamin, 2-Dimethylaminoethanol, Trimethylamin,
Triethylamin, Tripropylamin, Tri-n-butylamin, Tripentylamin,
Dimethylaminoethylmethacrylat, Diethylaminoethylmethacrylat,
Triethanolamin und langkettige aliphatische Amine.
Beispiele für Reduktionsmittel mit einem Gehalt an
aromatischen Gruppen sind N,N′-Dimethylanilin,
N,N′-Dimethyl-p-toluidin, p-Tolyldiethanolamin, m-Tolyldiethanolamin,
N-Methyldiphenylamin,
2-Dimethylaminobenzoesäureethylester, 4-Dimethylaminobenzoesäureethylester,
4-Dimethylaminobenzoesäuremethylester,
4-Dimethylaminobenzoesäurebutylester, 4-Dimethylaminobenzoesäure-
2-ethylhexylester, 4-Dimethylaminobenzoesäureisoamylester
und dergleichen.
Verwendbar sind ferner Diamine der allgemeinen Formel
worin n eine ganze Zahl von 2 oder mehr bedeutet und R, R′,
R″ und R‴, die verschieden oder gleich sein können, für
ein Wasserstoffatom oder eine Kohlenwasserstoffgruppe,
insbesondere eine Alkylgruppe, stehen. Typische Vertreter
eines solchen Typs von Reduktionsmittel sind Ethylendiamin,
Trimethylendiamin, Tetramethylendiamin, Pentamethylendiamin
oder Hexamethylendiamin oder deren durch N-Kohlenwasserstoffgruppen
substituierte Derivate, insbesondere
N-Alkylderivate.
Beispiele für Reduktionsmittel, in denen ein Element N einen
Teil eines zyklischen Systems bildet, sind Piperidin und
dessen N-Kohlenwasserstoffderivate. Andere Reduktionsmittel
sind z. B. Triarylamin, Allylthioharnstoff, aromatische
Sulfite, 5-Alkyl- oder 5-Arylbarbitursäure.
Von diesen Reduktionsmitteln werden Dimethylaminoethylmethacrylat,
Triethanolamin, 4-Dimethylaminobenzoesäuremethylester
und 4-Dimethylaminobenzosäureethylester
bevorzugt.
Vorzugsweise liegt die zugesetzte Menge an derartigen
Reduktionsmitteln im Bereich von 0,01 bis 10 Gew.-Teilen pro
100 Gew.-Teile der photopolymerisierbaren Verbindung, die
mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung
aufweist und bei 40°C oder darunter ein Feststoff entweder
in kristalliner oder amorpher Form ist. Einerseits haben bei
unter 0,01 Gew.-Teilen derartige Reduktionsmittel eine so
geringe Reaktivität, daß die Länge an Härtungszeit erhöht
wird unter Abnahme der Härtungstiefe, und andererseits haben
sie in Mengen von mehr als 10 Gew.-Teilen eine so geringe
Lagerstabilität, daß die Zeitspanne, die für die
Dentalmanipulationen unter gewöhnlicher Innenbeleuchtung zur
Verfügung steht, beträchtlich vermindert ist.
Die Zeichnung stellt eine schematische Wiedergabe
der Probe und des Gips-Meistermodells dar, das in Experiment
7 Verwendung findet, wobei jede Einheit in mm angegeben ist.
In den Beispielen und Vergleichsbeispielen wurde eine Anzahl
von Proben hergestellt zur Durchführung der Experimente 1
bis 7, durch welche die erfindungsgemäß erzielbaren,
vorteilhaften Wirkungen bestätigt werden. Es muß jedoch
betont werden, daß die vorliegende Erfindung in keiner Weise
durch die Beispiele beschränkt wird. In der unten
angegebenen Tabelle sind die Ergebnisse der Beispiele und
Vergleichsbeispiele zusammengefaßt. Verschiedene
physikalische Eigenschaften werden durch die folgenden
Experimente bestimmt.
Frei von Klebrigkeit, jedoch stark ausgeprägt an
Flexibilität.
Einige Proben mit einem Gehalt an den Ketal- und
Benzoinalkyletherverbindungen wurden mit GC Permacure UC-I
(Handelsprodukt der G-C Dental Industries) 20 min lang
bestrahlt. Andere Proben wurden durchwegs mit GC Labolight
LV-1 (Handelsprodukt der G-C Dental Industries) 5 min lang
bestrahlt. Ein C.H.S. von 1 mm/min wurde angewandt.
Einige Proben unter Verwendung der Ketal- und
Benzoinalkyletherverbindungen wurden mit GC Permacure UC-I
(Handelsprodukt der G-C Dental Industries) bestrahlt und
nichtgehärtetes Material wurde nach dem Waschen mit
Ethylalkohol mit einem Gazetupfer abgewischt. Andere Proben
wurden durchweg mit GC Labolight LV-1 (Handelsprodukt der
G-C Dental Industries) 40 sec bestrahlt, und ungehärtetes
Material wurde mit Gaze abgewischt nach dem Waschen mit
Ethylalkohol.
Einige Proben unter Verwendung der Ketal- und Benzoinalkyletherverbindungen
wurden mit GC Permacure UC-I
(Handelsprodukt der G-C Dental Industries) 20 min lang
bestrahlt. Andere Proben wurden durchwegs mit GC Labolight
LV-1 (Handelsprodukt der G-C Dental Industries) 5 min lang
bestrahlt. Die Schrumpfung bei der Polymerisation wurde
sodann bestimmt als lineare Schrumpfung (%) nach folgender Gleichung
worin bedeuten:
l₀: Abstand (mm) zwischen den ursprünglichen Bezugspunkten vor der Bestrahlung und
l: Abstand (mm) zwischen den Bezugspunkten nach der Bestrahlung.
l₀: Abstand (mm) zwischen den ursprünglichen Bezugspunkten vor der Bestrahlung und
l: Abstand (mm) zwischen den Bezugspunkten nach der Bestrahlung.
Die Auswertung wurde sodann mit einer Genauigkeit von
1 µm durchgeführt.
Zwei Aluminiumfolien, jede in Form eines Dreiecks
geschnitten, wurden vorsichtig auf jede eine Abmessung von
25×2×2 mm aufweisende Probe gelegt und mit den Fingern
angedrückt. l₀- und l-Ablesungen wurden unter einem
Projektor oder einem Ablesemikroskop genau vorgenommen.
Es wurden Untersuchungen angestellt, ob ein Drucktopf zur
Verhinderung des Auftretens von Luftblasen notwendig war
oder nicht, wenn ein orthodontisches Harz hergestellt wurde.
Als Drucktopf wurde ein GC-Permapot (Handelsname der G-C
Dental Industries) bei einem Druck von 2,5 kg/cm²
verwendet.
Einige Pastenproben vom Ketal- und
Benzoinalkylether-haltigen Typ mit einem Gewicht von jeweils
3 g wurden mit einer GC Permacure UC-I-Vorrichtung
(Handelsprodukt der G-C Dental Industries) bestrahlt. Andere
Proben wurden durchwegs mit GC Light LV-1 (Handelsprodukt der
G-C Dental Industries) bestrahlt. Die Temperatur der
exothermen Wärme wurde während des Härtens mit einem
Thermistorthermometer, das in die Mitte jeder Probe
eingesetzt war, gemessen. Die angegebene Bestrahlung wurde
fortgesetzt, bis eine Maximaltemperatur der exothermen Wärme
abgelesen wurde.
Mit der Hand oder mit den Fingern wurde jede bahnförmige
Probe 2 mit 2 mm Dicke unter Druck auf ein Meistermodell 1
(vgl. die Figur), das aus Calciumsulfat (verfügbar durch G-C
Dental Industries unter dem Handelsnamen GC New Plastone) so
sorgfältig eingepaßt, daß kein Zwischenraum verblieb. Einige
Proben 2 mit einem Gehalt an den Ketal- und
Benzoinalkyletherverbindungen wurden mit GC Permacure UC-I
(Handelsprodukt der G-C Dental Industries) 20 min lang
bestrahlt. Andere Proben wurden durchwegs mit GC Labolight
LV-1 5 min lang bestrahlt. Nach dem Härten wurden fünf
Zwischenräume A, B, C, D und E zwischen parallelen
Abschnitten bestimmt unter einem Projektor oder einem
Ablesemikroskop mit einer Genauigkeit von 1 µm. Von den
Zwischenräumen A bis E wird ein maximaler Zwischenraum in
der Tabelle angegeben.
In den Beispielen 1 bis 15 wurde ein Gemisch aus dem
polyfunktionellen Methacrylat mit Acrylat als die photopolymerisierbare
Verbindung mit mindestens einer ehtylenisch
ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C oder darunter ein
entweder kristalliner oder amorpher Feststoff ist,
verwendet. In den Beispielen 16, 17 und 18 wurde das
monofunktionelle Methacrylat, das monofunktionelle Acrylat
bzw. ein Gemisch aus dem monofunktionellen Methacrylat mit
dem polyfunktionellen Acrylat verwendet.
In den Beispielen 1 bis 9 und 11 bis 18 wurden feinverteilte
Glaspulver und in Beispiel 10 wurde kolloidales
Siliziumdioxid als anorganischer Füllstoff verwendet.
Sämtliche anorganischen Füllstoffe wurden mit dem
Silan-Kupplungsmittel behandelt um zu gewährleisten, daß
sie an die photopolymerisierbare Verbindung, die mindestens
eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung aufweist und bei
40°C oder darunter ein entweder kristalliner oder amorpher
Feststoff ist, fest gebunden werden. In Beispiel 1 wurden
die den anorganischen Füllstoff bildenden Glaspulver in
einer Standardmenge bezüglich der photopolymerisierbaren
Verbindung mit mindestens einer ethylenisch ungesättigten
Doppelbindung, die bei 40°C oder darunter als entweder
kristalliner oder amorpher Feststoff vorliegt, einverleibt.
In den Beispielen 2 und 3 wurde jedoch die Menge an
einverleibtem Füllstoff vermindert bzw. erhöht. Es tritt
jedoch keinerlei Problem auf bezüglich der erhaltenen
physikalischen Eigenschaften, da die Menge an einverleibten,
feinverteilten Glaspulvern in jedem Fall innerhalb dem in
den Patentansprüchen definiertem Bereich liegen. Dies trifft
auch für die Beispiel 4 und 5 zu, in denen das
Mischungsverhältnis des polyfunktionellen Methacrylats mit
dem polyfunktionellen Acrylat variiert.
In den Beispielen 1 bis 10 und 15 bis 18 handelte es sich
bei den verwendeten Photpolymerisationsinitiatoren um
d,l-Campherchinon, und in den Beispielen 11, 12, 13 und 14
war dies Benzyldimethylketal, 1,2-Benzanthrachinon,
Thioxanthon und Benzoinisobutylether. Von diesen
Photopolymerisationsinitiatoren ist 1,2-Benzanthrachinon in
kleinen Mengen ausreichend wirksam. Als Reduktionsmittel
wurde in den Beispielen 1 bis 14 und 16 bis 18 Dimethylaminoethylmethacrylat
verwendet, und in Beispiel 15 wurde für
diesen Zweck 4-Dimethylaminobenzoesäuremethylester
eingesetzt. Die Menge an zugesetztem Campherchinon wurde in
Beispiel 6 vermindert, in Beispiel 7 jedoch erhöht. Je
geringer die Menge an zugesetztem d,l-Campherchinon, um so
geringer ist die Härtungstiefe und umgekehrt. Es treten
jedoch keinerlei tatsächliche Probleme auf, da die Menge an
d,l-Campherchinon in jedem Fall innerhalb des in den
Patentansprüchen angegebenen Bereiches liegt. Die Menge an
zugesetztem Reduktionsmittel Dimethylaminoethylmethacrylat
wurde in Beispiel 8 erniedrigt, in Beispiel 9 jedoch erhöht.
Da die Härtungstiefe insbesondere von der Menge an
verwendeten Photopolymerisationsinitiatoren weitgehend
abhängig ist, bringt eine derartige Erniedrigung oder
Erhöhung der Menge an Reduktionsmittel kein Problem in bezug
auf die erhaltenen physikalischen Eigenschaften mit sich.
Selbstverständlich wurden alle in den Beispielen verwendeten
Proben zuvor in 2 mm dicke Bahnen verformt.
In den Vergleichsbeispielen 1 bis 6 wurden photopolymerisierbare
Verbindungen mit mindestens einer ethylenisch
ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C oder darunter
entweder als ein kristalliner oder ein amorpher Feststoff
vorliegen, eingesetzt, wohingegen im Vergleichsbeispiel 7
von einem photopolymerisierbaren und polyfunktionellen Methacrylat,
das mindestens eine ethylenisch ungesättigte
Doppelbindung aufweist und bei 40°C oder darunter eine
viskose Flüssigkeit ist, Gebrauch gemacht wurde. In
Vergleichsbeispiel 8 wurde das Handelsprodukt GC Surplate,
das hauptsächlich aus Schellack besteht, eingesetzt, während
das Handelsprodukt GC Orthofast vom Pulver/Flüssigtyp in
Vergleichsbeispiel 9 verwendet wurde. Die in den
Vergleichsbeispielen 1 bis 7 eingesetzten Proben wurden
durchweg zuvor in 2 mm dicke Bahnen verformt, wohingegen das
in Vergleichsbeispiel 8 verwendete GC Surplate für den
Oberkiefer bestimmt war und eine Dicke von 1,5 mm hatte.
Bezüglich des in Vergleichsbeispiel 9 verwendeten GC Orthofast
ist es übliche Praxis, daß die Flüssigkeit zuerst auf
ein Meistermodell aus Gips aufgebracht und das Pulver sodann
darüber gestäubt wird. Gemäß vorliegender Erfindung wurden
jedoch die Flüssigkeit und das Pulver zuvor abgewogen und
danach in einem Kautschukbecher gleichförmig miteinander
vermischt unter Konstanthaltung des Verhältnisses von Pulver
zu Flüssigkeit bei 100 g zu 50 ml. Die erhaltene Paste wurde
sodann sorgfältig unter Druck auf ein Meistermodell aus Gips
eingepaßt in einer Dicke von 1,5 bis 2 mm, so gleichförmig
wie möglich.
In Vergleichsbeispiel 1 wurde ein Gemisch des
polyfunktionellen Methacrylats mit Acrylat als photopolymerisierbare
Verbindung, die mindestens eine ethylenisch
ungesättigte Doppelbindung aufweist und bei 40°C oder
darunter entweder als kristalliner oder amorpher Feststoff
vorliegt, verwendet, doch wich die Menge an anorganischem
Füllstoff, d. h. an feinverteiltem Glaspulver, von der
unteren Grenze des in den Patentansprüchen definierten
Bereiches ab. In Vergleichsbeispiel 2 wich demgegenüber die
Menge an feinverteiltem Glaspulver, das als anorganischer
Füllstoff diente, von der oberen Grenze des in den
Patentansprüchen angegebenen Bereiches ab. Wenn die Menge an
zugesetztem Füllstoff von der unteren Grenze abweicht, wie
dies in Vergleichsbeispiel 1 der Fall ist, neigt die Probe
dazu, eine unbefriedigende Eigenschaft anzunehmen und vor
der Härtung so klebrig zu werden, daß deren Biegefestigkeit
nach der Härtung abfällt. Abnehmende Mengen an Füllstoff
führen außerdem zu einer leichten Zunahme des maximalen
Abstandes zwischen der Probe und dem Gips-Meistermodell. Wenn
die Menge an verwendetem Füllstoff von der oberen Grenze des
definierten Bereiches abweicht, wie dies in
Vergleichsbeispiel 2 der Fall ist, verliert die Probe ihre
Flexibilität und bricht oder bildet Risse während des Einpassens.
In den Vergleichsbeispielen 3 und 5 weichen die Mengen an
dem Photopolymerisationsinitiator d,l-Campherchinon bzw. an
dem Reduktionsmittel Dimethylaminoethylmethacrylat von den
unteren Grenzen der in den Patentansprüchen definierten
Bereiche ab. Dies führt dazu, daß eine unzureichende
Polymerisation erfolgt unter Abfall der Biegefestigkeit und
der Härtungstiefe. In den Vergleichsbeispielen 4 und 6
weichen die Mengen an dem Photopolymerisationsinitiator
d,l-Campherchinon bzw. an dem Reduktionsmittel Dimethylaminoethylmethacrylat
von den oberen Grenzen der in den
Patentansprüchen definierten Bereiche ab. Dies hat zur
Folge, daß eine zu rasche Härtungsreaktion nicht genügend
Zeit läßt, um mit den Massen Dentalmanipulationen unter
gewöhnlicher Fluoreszenzbeleuchtung durchzuführen. So war es
unmöglich, Proben zur Bestimmung der physikalischen
Eigenschaften herzustellen.
In Vergleichsbeipiel 7 wurde eine photopolymerisierbare
Verbindung auf der Basis eines Urethandimethacrylats, das
mindestens eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung
aufweist und bei 40°C oder darunter eine viskose Flüssigkeit
ist, eingesetzt. Die erhaltene Probe litt unter dem
Nachteil, extrem klebrig zu werden, obwohl feinverteiltes
Glaspulver in einer sehr großen Menge von 150 Gew.-Teilen
zugemischt wurde. Die Probe zeigte eine so stark erhöhte
Schrumpfung bei der Polymerisation (ausgedrückt als lineare
Schrumpfung), daß ein maximaler Abstand zwischen der Probe
und einem Meistermodell aus Gips vergrößert auftritt bei
etwas verminderter Verträglichkeit, da ein Übergang von
einer viskosen Flüssigkeit bei Normaltemperatur zu einem
Feststoff nach der Polymerisation erfolgt. In
Vergleichsbeispiel 9, bei dem Methylmethacrylat als Hauptkomponente
zur Anwendung gelangt, wird die Maximaltemperatur
der erzeugten exothermen Wärme während des Härtens sehr hoch,
und eine Polymerisationsschrumpfung, die so hoch ist, daß sie
3% beträgt, ist die Folge, so daß der maximale Abstand
zwischen der Probe und einem Gips-Meistermodell erhöht ist
bei maximalem Abfall der Verträglichkeit. In Vergleichsbeispiel
9 kann die Probe auch Luftblasen bilden durch die
Behandlung mit einem Spatel oder sie kann schäumen durch die
während des Mischens erzeugte Polymerisationswärme. Wenn
daher die Probe zur Polymerisation nicht in einem Drucktopf
unter Druck gesetzt wird, kann sie zur Herstellung von
orthodontischen Materialien nicht verwendet werden.
Es ist somit festzustellen, daß bei der Herstellung von
vollständigen Gebissen oder teilweisen Gebissen zur Behebung
von Zahndefekten mit Hilfe der Dentalharzmassen vom
photopolymerisierbaren Typ, die als Hauptkomponente eine
photopolymerisierbare Verbindung enthalten, die mindestens
eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung aufweist und bei
40°C oder darunter ein entweder kristalliner oder amorpher
Feststoff ist, die unten aufgeführten Effekte erzielt werden
bei der Herstellung von bahnförmigen Grundplatten,
bahnförmigen Individuallöffeln, bei denen es sich um
Drucklöffel für individuelle Patienten zum Zweck der
Endabdrucknahme handelt, oder von bahnförmigen
orthodontischen Harzen zur Verbesserung von Fehlokklusion,
Behebung von Gaumenspalten und Lippenspalten und zur
Verbesserung von Flaschenhalserkrankungen.
1. Das erfindungsgemäße Harz für photopolymerisierbare
Grundplatten, Individuallöffel und orthodontische
Materialien wird zuvor in eine Bahn (mit einer Dicke von 1,5
bis 2,5 mm für Grundplatten oder orthodontische Harze oder
von 1,0 bis 5,0 mm für Individuallöffel) verformt. Da es als
Hauptkomponente ein Monomer enthält, das ein kristalliner
oder amorpher Feststoff bei 40°C oder darunter ist, besteht
keine Wahrscheinlichkeit, daß es erweicht und durch Berührung
mit Händen und Fingern zu dünnen Stellen verteilt wird.
Da ferner das Harz zuvor bei konstanter Dicke gehalten wird,
bleibt seine Dicke gleichförmig im Vergleich zu einem Harz
vom Pulver/Flüssigtyp, das in eine Bahn verformt wird. Es
besteht daher keine Möglichkeit des Bruches, da keine
Belastungskonzentrierung an dünnen Stellen auftritt.
2. Das erfindungsgemäße Harz für Grundplatten,
Individuallöffel und orthodontische Materialien erzeugt
weniger Wärme als ein kalt-polymerisierbares Harz vom
Pulver/Flüssigtyp, das hauptsächlich aus Polymethylmethacrylat
und Methylmethacrylat besteht. Da kaum eine
merkliche, durch die Erzeugung von Wärme bewirkte thermische
Deformierung erfolgt, ist die Verträglichkeit eines
Meistermodells aus Gips in bezug auf die Grundplatten oder
orthodontischen Harze stark verbessert.
3. Das erfindungsgemäße Harz für Grundplatten,
Individuallöffel oder orthodontische Materialien erfährt
einen Phasenübergang von fest zu fest. Es erfolgt daher nur
eine geringe Volumenänderung noch tritt eine Schrumpfung
bei der Polymerisation ein. Die Verträglichkeit eines
Meistermodells aus Gips bezüglich des Harzes für
Grundplatten oder orthodontische Materialien ist daher stark
verbessert.
4. Da das erfindungsgemäße Harz für Grundplatten, Individuallöffel
und orthodontische Materialien als Hauptkomponente
eine photopolymerisierbare Verbindung aufweist, die ein
kristalliner oder amorpher Feststoff bei 40°C oder darunter
ist, zeigt es keine Oberflächenklebrigkeit im Vergleich zu
einer photopolymerisierbaren Bahn, bei der eine bei 40°C
oder darunter viskose Flüssigkeit zur Anwendung gelangt, und
es ist daher stark verbessert in bezug auf Handhabbarkeit,
wenn eine Bahn daraus geformt und unter Druck auf ein
Meistermodell aus Gips eingepaßt wird. Da dieses Harz kaum
an der Haut haftet, werden weder Ekzeme noch Ausschläge auf
der Haut hervorgerufen.
5. Das erfindungsgemäße photopolymerisierbare Harz für
orthodontische Materialien gehört zum Pastentyp und ist
somit im voraus entschäumt, so daß kein Erfordernis für
irgendeine Druckbehandlung in einem Drucktopf zum Zwecke der
Entfernung von Luftblasen besteht. Da ferner nicht auf die
Zeit geachtet werden muß, wann das Harz pastenförmig zu
machen ist, erweist es sich als möglich, ein orthodontisches
Harz guter Verträglichkeit innerhalb einer kurzen
Zeitspanne, jedoch ohne auf ein besonderes Geschick des
Herstellers angewiesen zu sein, zu erzeugen. Da sich
außerdem ein wiederholtes Erweichen durch Wärmeeinwirkung
erübrigt, wie dies für thermoplastische Harze oder Wachse
erforderlich ist, kann die Herstellung von Grundplatten oder
Individuallöffeln selbst in komplizierten Fällen, wie dies
für Teilgebisse zutrifft, leicht erfolgen.
6. Das erfindungsgemäße Material für Grundplatten und
Individuallöffel wird mit einem anorganischen Füllstoff, mit
dem es an der Oberfläche behandelt wird, versehen, und somit
ist es in seinen mechanischen Eigenschaften
thermoplastischen Harzen oder Wachsen überlegen. Bei
Verwendung für Grundplatten kann es daher einerseits einem
Bißstellungsdruck während des Beißens ausreichend
widerstehen, und bei Verwendung für Individuallöffel ist es
andererseits möglich, genaue Abdrücke zu nehmen, da
überhaupt keine Gefahr des Brechens oder der Deformation
besteht.
Claims (9)
1. Dentalharzmasse vom photopolymerisierbaren Typ,
gekennzeichnet durch einen Gehalt an
- (a) einer photopolymerisierbaren Verbindung mit mindestens einer ethylenisch ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C oder darunter als ein Feststoff entweder in kristalliner oder amorpher Form vorliegt,
- (b) einem anorganischen Füllstoff,
- (c) einem Photopolymerisationsinitiator und
- (d) einem Reduktionsmittel.
2. Harzmasse nach Anspruch 1, bei der die
photopolymerisierbare Verbindung mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C
oder darunter als ein Feststoff entweder in kristalliner
oder amorpher Form vorliegt, ein monofunktionelles
Methacrylat ist.
3. Harzmasse nach Anspruch 1, bei der die
photopolymerisierbare Verbindung mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C
oder darunter als ein Feststoff entweder in kristalliner
oder amorpher Form vorliegt, ein polyfunktionelles
Methacrylat ist.
4. Harzmasse nach Anspruch 1, bei der die
photopolymerisierbare Verbindung mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C
oder darunter als ein Feststoff entweder in kristalliner
oder amorpher Form vorliegt, ein monofunktionelles
Acrylat ist.
5. Harzmasse nach Anspruch 1, bei der die
photopolymerisierbare Verbindung mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C
oder darunter als ein Feststoff entweder in kristalliner
oder amorpher Form vorliegt, ein polyfunktionelles
Acrylat ist.
6. Harzmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei der die
Menge an einverleibtem anorganischem Füllstoff 5 bis 500
Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der photopolymerisierbaren
Verbindung mit mindestens einer ethylenisch ungesättigten
Doppelbindung, die bei 40°C oder darunter als ein
Feststoff entweder in kristalliner oder amorpher Form
vorliegt, beträgt.
7. Harzmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der der
Photopolymerisationsinitiator mindestens eine Verbindung,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus einer
α-Diketonverbindung, einer Ketalverbindung, einer
Anthrachinonverbindung, einer Thioxanthonverbindung,
einer Benzoinalkyletherverbindung und einem Derivat
derselben ist.
8. Harzmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei der die
Menge an einverleibtem Photopolymerisationsinitiator
0,001 bis 5 Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der
photopolymerisierbaren Verbindung mit mindestens einer
ethylenisch ungesättigten Doppelbindung, die bei 40°C
oder darunter als ein Feststoff entweder in kristalliner
oder amorpher Form vorliegt, beträgt.
9. Harzmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei der die
Menge an einverleibtem Reduktionsmittel 0,01 bis 10
Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile der photopolymerisierbaren
Verbindung mit mindestens einer ethylenisch ungesättigten
Doppelbindung, die bei 40°C oder darunter als Feststoff
entweder in kristalliner oder amorpher Form vorliegt,
beträgt.
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