DE3936654C1 - - Google Patents
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein mit Keramikfarbe dekorierter Glaskeramik
artikel und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Glaskeramikartikel finden vielfache Verwendung, z. B. als temperaturwechsel
festes (feuerfestes) Küchengeschirr und insbesondere auch als Kochflächen
für Küchenherde. Diese Artikel sind im allgemeinen mit Dekoren
versehen, sei es aus rein optischen Gründen oder um z. B. bei Kochflächen
die Kochstellen zu markieren. Als Farben für die Dekore werden Keramikfarben
auf Emaillebasis verwendet, die nach konventionellen Techniken, wie
z. B. Siebdruck oder mittels der Abziehbildtechnik aufgebracht und an
schließend eingebrannt werden (DE-OS 34 33 880; DE-PS 35 05 922; DE-PS 36
00 109). Glaskeramik wird bekanntlich aus einem keramisierbaren Glas durch
eine Wärmebehandlung nach einem bestimmten Temperatur-Zeit-Programm (Kera
misierung) erzeugt, wobei Temperaturen bis zu ca. 1000°C erreicht
werden.
Aus produktionstechnischen Gründen und zum Zwecke der Energieeinsparung
wird angestrebt, das Einbrennen der Dekorfarben gleichzeitig mit der Kera
misierung vorzunehmen, obwohl die Keramisierungstemperaturen gegenüber den
üblichen Einbrenntemperaturen ungewöhnlich hoch liegen (DE-PS 35 05 922).
Wie bekannt, gibt es eine Vielzahl von chemisch recht verschieden zusammen
gesetzten Glaskeramiken mit verschiedenen Umwandelmechanismen und es
ist für einen Fachmann einleuchtend, daß sich bei vielen Farben, u. a. auch
infolge der hohen Einbrenntemperatur während der Keramisierung, Fehler der
auf der Glaskeramik bzw. dem keramisierbaren Glas aufgebrachten Dekorfarbe
bemerkbar machen in Form von unerwünschten Farbtönen, mangelnder Haft-
oder Abschreckfestigkeit des Dekors, zu großer Rauhigkeit und damit ver
bunden unzureichender Reinigungsfreundlichkeit, mangelnder Stabilität gegen
Alkalien (Reinigungsmittel oder Säuren (z. B. Zitronensäure)) sowie in
Form von verlaufenden, unscharfen Konturen (Hofbildung) des Dekors, wobei
auch mehrere Fehler gleichzeitig auftreten können.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen mit Keramikfarbe dekorierten
Glaskeramikartikel, insbesondere eine Glaskeramikscheibe, sowie ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Artikels zu finden, bei dem die
oben geschilderten Fehler weitgehend vermieden sind.
Diese Aufgabe wird durch den in Patentanspruch 1 beschriebenen Glaskeramik
artikel sowie das in Patentanspruch 6 beschriebene Verfahren gelöst.
Ausgehend von der Arbeitshypothese, daß die Dekorfehler in der Hauptsache
auf unerwünschte Wechselwirkungen zwischen Farbe und Glas bzw. Glaskeramik
zurückzuführen sind, konnte gefunden werden, daß bei Anordnung einer SiO₂-
Schicht zwischen Keramikfarbe und dem Glaskeramikartikel diese Wechsel
wirkungen weitgehend vermieden werden. Ob die Arbeitshypothese richtig ist
und wie die Funktion der SiO₂-Schicht tatsächlich ist, ist nicht bekannt.
Auf jeden Fall werden durch die SiO₂-Schicht die geschilderten Fehler in
überraschendem Ausmaß vermieden.
Die Erzeugung von SiO₂-Schichten auf Glas ist an sich bekannt, siehe z. B.
DE-OS 33 32 995. Es ist auch bereits bekannt, bei herkömmlicher Keramik,
wie Porzellan, Steinzeug, Steingut usw. zwischen Glasur und Keramik eine
Sinterschicht, bestehend aus Glas und feuerfesten Verbindungen anzuordnen,
durch die die Ausbildung von Spannungsrissen in der Glasur verhindert werden
soll (DE-AS 14 71 329).
Die SiO₂-Schicht soll so dünn sein, daß sie die Eigenschaften der Glas
keramik nicht merklich beeinflußt. Es hat sich gezeigt, daß Schichtdicken
zwischen 20 und 200 nm normalerweise allen Anforderungen genügen, und deshalb
bevorzugt werden. Sinkt die Schichtdicke unter 20 nm, so kann in manchen
Fällen die gewünschte Wirkung ausbleiben, überschreitet man eine
Schichtdicke von 200 nm, so kann es zu Abplatzungen der Schicht kommen.
Besonders geeignet sind Schichtdicken zwischen 60 und 80 nm, weil sie in
ausreichendem Maße die Schutzfunktion erfüllen. Schichten aus reinem SiO₂
sind je nach der Brechzahldifferenz zwischen SiO₂ und Glaskeramik mehr
oder weniger gut sichtbar. Dieser Effekt kann zur Erzielung besonderer
optischer Wirkungen erwünscht sein. Falls diese Wirkung jedoch unerwünscht
ist und man Wert darauf legt, daß die SiO₂-Schicht unsichtbar bleibt, so
kann man das durch den Einbau von den Brechwert ändernden Oxiden in die
SiO₂-Schicht erreichen. Als den Brechwert ändernde Oxide geeignet sind
z. B. TiO₂, ZrO₂, SnO₂, MgO, Al₂O₃. Diese Oxide werden in solchen Mengen
in die SiO₂-Schicht eingelagert, daß der Brechungsindex der SiO₂-Schicht
dem gewünschten Wert entspricht, d. h. im allgemeinen dem der Glaskeramik
angenähert wird oder gleich ist. Der Anteil der den Brechwert ändernden
Oxide kann bis zu 66,5 Gew.-% betragen, bezogen auf den Gesamtoxidgehalt
der Schicht. Bei den heute üblichen Glaskeramik-Sorten reichen im
allgemeinen Zugaben dieser den Bruchwert ändernden Oxide von bis zu 50
Gew.-%, insbesondere von bis zu 15 Gew.-% aus. Besonders geeignet als den
Brechwert änderndes Oxid ist TiO₂, was bevorzugt in Mengen in etwa 7-15,
insbesondere 11 Gew.-% in der SiO₂-Schicht enthalten ist. Wenn im
folgenden von der SiO₂-Schicht die Rede ist, ist auch immer eine SiO₂-
Schicht eingeschlossen, die den Brechwert ändernde Oxide enthält.
Das Aufbringen der SiO₂-Schicht vor dem Anbringen des Dekors kann nach
beliebigem Verfahren erfolgen, z. B. durch Aufdampfen, Sputtern, Bedrucken,
oder durch geeignete CVD-(Chemical Vapor Deposition)-Verfahren.
Besonders günstig ist jedoch die Herstellung der SiO₂-Schicht nach dem an
sich bekannten Sol-Gel-Verfahren. Das Sol-Gel-Verfahren ist z. B. für
Flachglas ausführlich beschrieben in "Sol-gel technology for thin films,
fibers, preforms, electronics and specialty shapes", edited by Lisa C.
Klein, Noyes Publications 1988, Chapter 4: Thin films from the sol-gel
process, S. 50-79. Bei dem Sol-Gel-Verfahren wird auf die Oberfläche des
zu beschichtenden Gegenstandes eine dünne Schicht eines oder mehrerer Kiesel
säureester aufgetragen. Diese Schicht hydrolysiert an der Luft zu einem
Gel, das durch kurzes Erwärmen soweit getrocknet (kondensiert) werden
kann, daß sie wochenlang lagerfähig ist und mit dem Dekor versehen werden
kann. Die Kieselsäureester kommen im allgemeinen in Form einer geeigneten
Lösung, z. B. in Ethanol, zur Anwendung, wobei die Lösung auch noch die zur
Brechwertänderung erforderlichen Metalloxide in Form ihrer Alkoxide oder
anderer hydrolysierbarer Verbindungen enthält. Die für die Veresterung und
Alkoxidbildung sowie das Lösemittel geeigneten Alkohole sind insbesondere
Methanol, Ethanol, n- und i-Propanol sowie die Butanole. Als Lösemittel
wird Ethanol aufgrund seiner Ungiftigkeit bevorzugt, es können aber auch
alle anderen Lösemittel Verwendung finden, sofern die Ester bzw. Alkoxide
in ihnen löslich sind. Die Verdünnung der Ester durch das Lösemittel er
leichtert die Einstellung der gewünschten Schichtdicke der späteren SiO₂-
Schicht. Die geeignete Konzentration an Estern in dem Lösemittel kann
durch wenige Versuche leicht ermittelt werden, sie liegt im allgemeinen
zwischen 1 und 30 Gew.-%, berechnet als Oxid. Neben den Estern können auch
noch Anteile an teilweise oder ganz hydrolysierten Estern in Sol-Form in
dem Lösemittel vorliegen, ohne daß sich das auf das Verfahren störend aus
wirkt.
Die die Ester enthaltende Lösung wird vor dem Dekorieren, d. h. vor dem
Aufbringen der Keramikfarbe und vor dem Keramisieren auf die zu keramisierenden
Artikel aufgebracht. Das Aufbringen kann durch Eintauchen des Artikels
in die Lösung erfolgen, aber auch durch alle anderen gängigen
Beschichtungstechniken wie Aufsprühen, Fluten, Schleuderbeschichten usw.
Nach der Beschichtung wird, falls erforderlich, ein etwaiger Überschuß an
Lösung entfernt und die Ester werden hydrolysiert. Falls die durch eine
einmalige Beschichtung erzielbare Schichtdicke der SiO₂-Schicht nicht aus
reicht, können sich an die Hydrolyse weitere Beschichtungsvorgänge an
schließen, bis die gewünschte Schichtdicke erreicht wird.
Die Hydrolyse der Ester findet an der Luft gleichzeitig mit der Verdunstung
des Lösemittels von selbst statt, kann aber durch künstliche Befeuchtung
der Luft beschleunigt werden. Nach der Hydrolse ist die auf dem
Artikel gebildete Gelschicht noch verhältnismäßig weich, so daß eine Lagerung
oder ein Dekorieren beschichteter Artikel nur unter entsprechenden
Vorsichtsmaßnahmen gegen Verkratzen usw. vorgenommen werden kann. Die Gel
schicht kann aber durch gelindes Erwärmen soweit gehärtet (getrocknet)
werden, daß eine hohe Abriebfestigkeit und eine monatelange Lagerfähigkeit
der beschichteten Artikel sichergestellt ist. Diese Härtung beruht auf
einer Polykondensation der Kieselsäure und stellt eine Zwischenstufe zur
endgültigen Umwandlung der Schicht in SiO₂ dar, die bei hohen Temperaturen
gleichzeitig mit dem Keramisierungsschritt vorgenommen wird. Die für diese
Härtung ausreichenden Temperaturen können zwischen 50°C und 500°C liegen.
Im allgemeinen liegen sie im Bereich zwischen etwa 100°C und 200°C, eine
zufriedenstellende Härtung der SiO₂-Schicht ist im allgemeinen in weniger
als 10 Minuten erreicht. Ganz besonders günstig ist es, wenn die Beschichtung
des Artikels z. B. durch Besprühen an einer Stelle im Produktionsab
lauf vorgenommen wird, an der der Artikel noch eine so hohe Temperatur
besitzt, daß das Verdampfen des Lösungsmittels und die Härtung der SiO₂-
Gelschicht durch die in dem Artikel gespeicherte Restwärme erfolgen kann.
Auf diese Weise kann auf ein gesondertes Erwärmen des beschichteten Artikels
zum Zwecke der Härtung der Schicht verzichtet werden. Ob von dieser
vorteilhaften Verfahrensweise Gebrauch gemacht wird oder ob die Erwärmung
in einem gesonderten Schritt vorgenommen wird, hängt von den jeweiligen
produktionstechnischen Gegebenheiten ab. Durch die gute Lagerfähigkeit der
gehärteten Schicht kann das Aufbringen der Schicht und ihre endgültige
Umwandlung in die SiO₂-Schicht zeitlich entkoppelt werden, was einen wichtigen
produktionstechnischen Vorteil darstellt.
Nach dem Dekorieren wird dann der noch glasige Artikel in an sich bekannter
Weise durch eine Wärmebehandlung nach einer vorbestimmten Temperatur-
Zeit-Kurve keramisiert, wobei je nach dem Typ der Glaskeramik Temperaturen
von ca. 900°C bis 1100°C erreicht werden. Während der Temperaturbehandlung
erfolgt gleichzeitig die Umwandlung der nach dem Sol-Gel-Verfahren
aufgebrachten, ggfls. vorgehärteten SiO₂-Schicht in die glasige SiO₂-
Schicht und die Dekorfarbe wird eingebrannt.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile liegen vor allem in der praktisch
vollständigen Vermeidung von ausgelaufenen Konturen des Dekors, so
genannten "Höfen". Dadurch ist es möglich, eine wesentlich größere
Vielfalt an Keramikfarben einzusetzen, als das bisher möglich war. Andere
wichtige Gebrauchseigenschaften der fertigen Glaskeramik wie chemische
Resistenz oder Abriebfestigkeit werden im allgemeinen positiv beeinflußt.
Es konnte keine Verschlechterung dieser Eigenschaften festgestellt
werden.
Im nachfolgenden Beispiel wird die Erfindung anhand einer nach dem Sol-
Gel-Verfahren hergestellten SiO₂-Schicht erläutert.
Eine noch glasige, 4 mm dicke Scheibe aus nicht keramisiertem Glas der
Zusammensetzung in Gew.-%: SiO₂ 64; Al₂O₃ 21,3; Li₂O 3,5; Na₂O 0,6;
K₂O 0,5; BaO 2,5; CaO 0,2; MgO 0,1; ZnO 1,5; TiO₂ 2,3; ZrO₂ 1,6;
MnO₂ 0,65; Fe₂O₃ 0,23; CoO 0,37; NiO 0,06 und Sb₂O₃ 0,85; wurde
in eine (als Metalloxid gerechnet) 2 gew.-%ige Lösung aus 89 Gew.-% SiO₂
in Form von Si (OC₂H₅)₄ und 11 Gew.-% TiO₂ in Form von Ti (OC₂H₅)₄
(zur Brechwertanpassung) in Ethanol getaucht. Nach dem Auftauchen und
Abtropfen wurde die Scheibe in einem Ofen 4 Minuten bei 170°C
wärmebehandelt. Nach dem Abkühlen wurde die Scheibe mit einer
handelsüblichen Keramikfarbe auf der Basis Bleiborat
im Siebdruckverfahren dekoriert.
Nach dem Trocknen der Siebdruckfarbe wurde die Scheibe in einem Keramisie
rungsofen in Glaskeramik umgewandelt, wobei eine maximale Temperatur von
920°C auftrat. Gleichzeitig mit der Keramisierung erfolgte sowohl die Aus
bildung der SiO₂-TiO₂-Schicht als auch das Einbrennen der Keramikfarbe.
Die Keramikfarbe bzw. das aufgebrachte Dekormuster zeigte nach dem Abkühlen
der nunmehr in Glaskeramik umgewandelten Scheibe eine scharfe Kontur.
Die übrigen Gebrauchseigenschaften der Scheibe waren unverändert gut. Die
Stärke der SiO₂-TiO₂-Schicht betrug 65 nm.
Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß zur Beschichtung Lösungen
mit anderer Zusammensetzung verwendet wurden:
Nr. 2 : 100 Gew.-% SiO₂ (als Si(OC₂H₅)₄
Nr. 3 : 80 Gew.-% SiO₂ 20 Gew.-% ZrO₂ (als Zr(i-OC₃H₇)₄
Nr. 4 : 50 Gew.-% SiO₂ 50 Gew.-% ZrO₂ (als Zr(i-OC₃H₇)₄
Nr. 5 : 66,5 Gew.-% SiO₂ 33,5 Gew.- SnO₂ (als SnCl₄)
Nr. 6 : 50 Gew.-% SiO₂ 50 Gew.-% SnO₂ (als SnCl₄)
Nr. 7 : 33,5 Gew.-% SiO₂ 66,5 Gew.-% SnO₂ (als SnCl₄).
Nr. 3 : 80 Gew.-% SiO₂ 20 Gew.-% ZrO₂ (als Zr(i-OC₃H₇)₄
Nr. 4 : 50 Gew.-% SiO₂ 50 Gew.-% ZrO₂ (als Zr(i-OC₃H₇)₄
Nr. 5 : 66,5 Gew.-% SiO₂ 33,5 Gew.- SnO₂ (als SnCl₄)
Nr. 6 : 50 Gew.-% SiO₂ 50 Gew.-% SnO₂ (als SnCl₄)
Nr. 7 : 33,5 Gew.-% SiO₂ 66,5 Gew.-% SnO₂ (als SnCl₄).
Die Qualität der eingebrannten Dekormuster entsprach der von Beispiel 1.
Das Beispiel wurde mit der Ausnahme wiederholt, daß das Aufbringen der
Schicht unterblieb. Nach dem Abkühlen zeigte das Dekormuster verschwommene
Konturen.
Auf eine noch glasige, 4 mm dicke Scheibe aus nicht keramisiertem Glas
gemäß Beispiel 1 wurde eine (als Metalloxid gerechnet) 2 gew.-%ige Lösung
aus 85 Gew.-% SiO₂ (als Si(OC₂H₅)₄) und 15 Gew.-% TiO₂ (als Ti(OC₂H₅)₄)
mittels einer Zerstäuberdüse in drei Arbeitsgängen mit zwischenzeitlichem
Verdunsten des Lösungsmittels unter gleichzeitiger Hydrolyse der Ester
aufgebracht. Danach wurde die Scheibe in einem Ofen 4 Minuten bei 200°C
wärmebehandelt, wobei eine Härtung der Schicht durch Polykondensation
erfolgte. Die Dekorierung der Scheibe und die Keramisierung erfolgte gemäß
Beispiel 1. Die Schichtdicke der SiO₂/TiO₂-Schicht betrug 150 nm. Die
Qualität der Abbildung des Dekors war gegenüber Beispiel 1 unverändert.
Claims (10)
1. Mit Keramikfarbe dekorierter Glaskeramikartikel, insbesondere Glas
keramikscheibe,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Keramikfarbe und Glaskeramikartikel eine SiO₂-Schicht
angeordnet ist.
2. Glaskeramikartikel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die SiO₂-Schicht 20-200 nm, insbesondere 60-80 nm dick ist.
3. Glaskeramikartikel nach wenigstens einem der Ansprüche 1-2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die SiO₂-Schicht bis zu 66,5 Gew.-%, insbesondere bis zu
15 Gew.-% an den Brechwert ändernden Oxiden enthält.
4. Glaskeramikartikel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die SiO₂-Schicht als den Brechwert ändernde Oxide TiO₂, ZrO₂,
SnO₂, Al₂O₃, MgO oder Mischungen davon enthält.
5. Glaskeramikartikel nach wenigstens einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die SiO₂-Schicht 7-15 Gew.-% TiO₂ enthält.
6. Verfahren zur Herstellung eines mit Keramikfarbe dekorierten Glas
keramikartikels, bei dem ein Artikel aus keramisierbarem Glas mit der
Keramikfarbe dekoriert wird und das Einbrennen der Keramikfarbe während
der Keramisierung (Umwandlung des Glases in Glaskeramik) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Dekorieren auf den Artikel eine Schicht aus SiO₂ oder
einem thermisch in SiO₂ umwandelbaren Kieselsäuregel aufgebracht
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die SiO₂- bzw. Kieselsäuregelschicht in an sich bekannter Weise
mittels des Sol-Gel-Verfahrens aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die SiO₂- bzw. Kieselsäuregelschicht durch Tauchen des Artikels
in oder Besprühen des Artikels mit einer Lösung eines oder mehrerer
Kieselsäureester, anschließender Hydrolyse und Trocknen der Schicht
erzeugt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trocknen bei Temperaturen von 50-500°C erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lösung bis zu 66,5 Gew.-% (gerechnet als Oxid bezogen auf die
Summe von Metalloxid plus SiO₂) an hydrolysierbaren Alkoxiden des
Titans, Zirkoniums, Zinns, Magnesiums oder Aluminiums zugesetzt
werden.
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