DE393645C - Verfahren zur Herstellung von Aldehydharzen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Aldehydharzen. Aus den bei der Kondensation bzw. Polymerisation von Aldehyden mit Alkali entstehenden öligen bzw. zähen Produkten lassen sich durch längere thermische Behandlung bei Temperaturen bis etwa Zoo ° springharte Kunstharze herstellen. Diese Produkte sind mehr oder Weniger wasserunbeständig.
• Es wurde nun gefunden, daß man diesen Nachteil beseitigen kann, wenn man solche Harze in geeigneten Lösungsmitteln auflöst und darauf durch Wasser wieder ausfällt. Es hat sich weiter gezeigt, daß es gleichgültig ist, in welchem Härtestadium die Umfällung des Harzes mit Wasser vorgenommen wird. Man kann demgemäß auch bereits die bei der Kondensation bzw. Polymerisationvon Aldehyden mit Alkali primär erhältlichen harzähnlichen Produkte lösen, mit Wasser ausfällen und dann erst durch längere thermische Behandlung in Hartharze überführen.
• Beispiel r.
• Zu 6oo Teilen normaler Natronlauge werden unter Rührung und Kühlung zooo Teile Acetaldehydgegeben. Man hält dann die Temperatur noch einige Zeit zwischen q0 und ioo° und destilliert alsdann die flüchtigen Bestandteile ab. Der Kesselinhalt wird danach längere Zeit auf 16o bis zoo ° erhitzt, bis eine Probe ein springhartes Harz ergibt. Der Inhalt wird darauf in Zooo Teilen Eisessig gelöst. Aus dieser Lösung fällt man durch Zusatz von destilliertem Wasser das gelöste Harz aus und trennt durch Abnutschen, Filtration oder eine der anderen bekannten Maßnahmen das in Pulverform ausgeschiedene Kunstharz von der Flüssigkeit ab Das Harzpulver wird eingeschmolzen und je nach dem gewünschten Härtegrad und Verwendungszweck mehr oder weniger lange auf i8o bis aoo° gehalten.
• Man kann die Schmelze aus dem Kessel herausgießen und in Stücken, Platten oder als Pulver gewinnen oder auch in geschmolzenem Zustande durch geeignete Walzenapparate zu schellakähnlichen Blättern auswalzen. Um unmittelbar zu Lacken zu gelangen, kann man zu dem geschmolzenen Harz das Lösungsmittel, beispielsweise Leinöl, zugeben; man kann auch bareits das mit Wasser ausgefällte Harzpulver selbst, evtl. nach besonderer Trocknung, in dem Lösungsmittel auflösen.
• Beispiel a.
• ioo Teile Normalnatronlauge und 5oo Teile Crotonaldehyd werden wie nach Beispiel i zur Reaktion gebracht. Das sich ausscheidende Harz wird in i5oo Teilen Aceton gelöst und aus dieser Lösung durch Zusatz von Wasser wieder ausgefällt. Das ausgeschiedene Harz wird gewaschen und nun einer längeren thermischen Behandlung bei Temperaturen bis aoo ° ausgesetzt, bis eine Probe ein springhartes Harz ergibt. Das geschmolzene Harz kann, wie nach Beispiel i, weiter aufgearbeitet werden. Auch hier kann man die thermische \achhärtung des umgefällten Weichharzes derart vornehmen, daß man dieses in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise in Leinöl, längere Zeit auf Temperaturen bis 2oo° erhitzt. Durch die beschriebene Umfällung kann man Aldehydharze der verschiedenartigsten Herkunft wasserbeständig machen, beispielsweise auch solche aus Aldol, den Dimeren des Crotonaldehyds, Propionaldehyds, Butyraldehyd, Acrolein.
• Die gemäß der vorliegenden Erfindung erhaltenen Kunstharze eignen sich infolge ihrer Löslichkeit in den in Betracht kommenden organischen Lösungsmitteln, wie Spiritus, Benzol, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Aceton usw., vorzüglich zur Herstellung von Lacken, Imprägnierungsmitteln, Polituren u. dgl., infolge ihrer guten Löslichkeit in fetten Ölen, z. B. Leinöl, auch besonders zur Öllack- und Ölfarbenfabrikation. Die Harze sind weitgehend temperaturbeständig und können deshalb auch als Schutzanstrich von Heizkörpern, Kesseln usw. Verwendung finden.

Claims (2)

1. PATENT-ANSPRÜcHE: z. Verfahren zur Herstellung von Aldehydharzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die bei der Kondensation bzw. Polymerisation von Aldehyden mit Alkali erhaltenen Produkte vor oder nach ihrer Überführung in Hartharze in einem geeigneten Lösungsmittel löst und durch Wasser wieder ausfällt.
2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man die umgefällten Harze einem Nachhärtungsverfahren unterwirft. 3. - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nachhärtung der umgefällten Harze in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels, insbesondere eines fetten Öles, vornimmt.