DE727233C - Verfahren zum Herstellen eines trocknenden Druckfarbenbindemittels aus Talloel - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines trocknenden Druckfarbenbindemittels aus Talloel

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DE727233C
DE727233C DEG102251D DEG0102251D DE727233C DE 727233 C DE727233 C DE 727233C DE G102251 D DEG102251 D DE G102251D DE G0102251 D DEG0102251 D DE G0102251D DE 727233 C DE727233 C DE 727233C
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DE
Germany
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tall oil
binder
making
oil
drying ink
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DEG102251D
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Dipl-Ing Dr-Ing Erich Hezel
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E T GLEITSMANN FA
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E T GLEITSMANN FA
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D11/00Inks
    • C09D11/02Printing inks
    • C09D11/08Printing inks based on natural resins

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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  • Paints Or Removers (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen eines trocknenden Druckfarbenbindemittels aus Tallöl Als ganz allgemein übliches Bindemittel gilt. in der Druckfarbenindustrie der aus Leinöl hergestellte Firnis. Da aber Leinöl überwiegend aus dem Ausland (Argentinien und Britisch-Indien) bezogen werden muß, so wurden schon viele Versuche gemacht, ;einen Austauschstoff zu schaffen. Vorherrschend spielt hier das Tallöl eine Rolle.
  • Wenn auch Tallöl zur Zeit noch größtenteils aus nordischen Ländern eingeführt werden muß, so ist doch im Hinblick auf die zu erwartende Steigerung der deutschen Zellstoffgewinnung nach dem Sulfatverfahren damit zu rechnen, daß Tallöl zu einem einheimischen Rohstoff wird.
  • Das Tallöl ist das Destillat aus dem flüssigen Harz, wie .es als Nebenprodukt bei der Zellstoffgewinnung nach dem Natron-oder Sulfatverfahren gewonnen wird; es setzt sich aus Harzsäuren, ungesättigten Fettsäuren und etwas Unverseifbarem zusammen. Im großen und ganzen liegen die Fettsäuren in einem ähnlichen Verhältnis vor wie beim Leinöl, nur mit dem Unterschied, daß. sie bei letzterem an Glycerin verestert, beim Tallöl aber größtenteils frei sind.
  • Ein bekanntes Verfahren löste nun die Aufgabe des Leinölaustausches in einfacher Weise dadurch, ldaß Tallöl mit Glycerin verestert wird, wobei zugleich durch längeres Erhitzen die Polymerisation zu Firnis vorgenommen wird. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daßa hierfür Glycerin nicht in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Eine brauchbare Lösung der Aufgabe würde erst dann vorliegen, wenn die Gewinnung eines Firnisses mit guten drucktechnischen Eigenschaften aus Tallöl ohne Verwendung von Glycerin gelingt.
  • Weiterhin ist bekannt, Tallöl mit Trockenstoffen zusammen zu verkochen. Ein solcher Firnisersatz trocknet zwar ganz gut aber ziemlich ;glanzlos und dunkel und hat deshalb keinen Anklang finden können. Bisher war man aber allgemein der Ansicht, daß nur ein mit Glycerin verestertes Tallölpräparat als Austauschstoff für Leinöl dienen kann. Trotzdem gelingt es überraschenderweise, aus Ta11öl allein, ohne Veresterung mit mehrwertigen Alkoholen, wie Glycerin, einen Firnis mit brauchbaren Eigenschaften herzustellen, indem man das Tallöl gemäß der Erfindung ohne Zusatz von Glycerin oder ähnlichen mehrwertigen Alkoholen längere Zeit auf mehr als 33o' C, d. h. auf so hohe Temperaturen erhitzt, wie sie bisher im allgemeinen beim Firnisbereiten und Standölkochen nicht üblich waren. -Da bei diesen hohen Temperaturen der Sauerstoff der Luft zerstörend einwirkt, so wird das Verkochen bei Gegenwart eines Schutzgases vorgenommen.
  • Die Kennzahlen des Ausgangsstoffes und eines nach dem Verfahren hergestellten Bindemittels sind folgende:
    Jodzahl Ver- Säure- Harz- Fett Harz- Unver-
    seifungs- säure- säure- Behalt seifbar
    kurze lange zahl z zahl zahl 1111,1
    Tallöl............. 175 - 185 176 68 =o8 36,5 5
    Tallöl-Firnis ....... 141 140 zog 55 35 Z-0 i9 53
    Tallöl ist in Alkohol vollkommen, in Petroläther nicht ganz löslich. Das nach dem beschriebenem Verfahren erhaltene Bindemittel löst sich nicht mehr in Alkohol, wohl aber in Petroläther oder Benzol. Die Analysenergebnisse sind folgendermaßen zu deuten: r. Da die Verseifungszahl des Bindemittels gegenüber dem Tallöl sehr stark gesunken ist, so ist zu schließen, daß eine große Menge der organischen Säuren unter Kohlendioxydabspaltung in die entsprechenden Kohlenwasserstoffe oder Alkohole übergegangen ist, was auch das Ansteigen des Unverseifharen erklärt. Das Unverseifbare des Bindemittels ist ein in Benzol oder Petroläther leicht lösliches, dagegen in Alkohol unlösliches Öl mit einem Siedepunkt von 32o° C. Es trocknet überraschenderweisemit Trockenstoff.
  • 2. Da, die Säurezahl in noch höherem Maße als die Verseifungszahl gefallen ist, so muß ein größerer Teil der Säuren mit während der Erhitzung entstandenen Alkoholen verestert worden sein, oder .es tritt ,eine laktonartige Bindung ein.
  • 3. -Die Harzsäuren werden nicht in dem Maße zersetzt wie die Fettsäuren und geben dem Firnis besonders wertvolle Eigenschaften; denn die mit Hilfe dieses Firnisses hergestellten Druckfarben ergeben Drucke von besonderer mechanischer und chemischer Widerstandsfähigkeit.
  • ¢. Die in geringer Menge vorhandenen, in Petroläther unlöslichen Oxysäuren des Tallöles werden bei der Erhitzung zerstört.
  • 5. Die Jodzahl ist bei der lange währenden Erhitzung gefallen; die lange Jodzahl ist bei dem ,erhitzten Öl dieselbe wie die kurze. Es tritt also eine ganz andere Ringbildung ein als beim Kochen des Leinölstandöls; wo die lange Jodzahl viel höher ist. Es tritt nur eine Ringbildung ein, die durch Brom nicht aufspaltbar ist; aufspaltbare Ringe sind also nicht entstanden.
  • Die Jodzahlen wurden nach der :Methode B e c k e r - R o s s m.a n n festgestellt.
  • Der dem "Tallöl anhaftende Geruch steht oft seiner technischen Verwendung im Wege, und es hat daher nicht an Versuchen ge- fehlt, denselben zu beseitigen. Ein bekanntes Verfahren beruht darauf, daß durch auf unter 2o0' erhitztes Tallöl Luft geblasen wird. Ein .anderes Verfahren hat die Beseitigung des störenden Geruchs dadurch erzielt, dal? dasselbe mit ungesättigten Verbindungen zusammen erhitzt wurde, während das nach dem beschriebenen Verfahren hergestellte Bindemittel nur einen verhältnismäßig schwachen Geruch besitzt, der, falls er noch stören sollte, sich durch ein kurzes Durchblasen von überhitztem Wasserdampf bei 28o'- leicht weitgehend beseitigen läßt, wobei insbesondere noch Fettsäuren flüchtiggehen und sich die Harzsäuren im Rückstand anreichern. Dieses Verfahren ist übrigens für Rohtallöl i wohlbekannt. Zugleich wird auch noch die Zähigkeit gesteigert.
  • Da die einzelnen Lieferungen des Tallöls sehr stark in der Zusammensetzung schwanken, weniger in der Säurezahl als im Harzgehalt, so ist der Ausfall der Firnisse auch sehr stark wechselnd. Man hat aber in dem Zusatz von Magnesiumoxyd zum Firnis ein Mittel, um die Zähigkeit durch einen geringen Zusatz weitgehend zu steigern. Auch wird die Trockenfähigkeit durch den Zusatz noch etwas gesteigert. Andererseits läßt sich auch durch den Zusatz von Kunstharzen die Zähigkeit ausgleichen und erhöhen.
  • Die nach obigem Verfahren hergestellten Bindemittel trocknen nicht ganz ohne Trokkenstoffzusatz. Wenn man aber etwas Trok-

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen :eines trocknenden Druckfarbenbindemittels aus Tallöl, dadurch gekennzeichnet, daß Tallöl oder flüssiges Harz ohne jeden Zusatz längere Zeit .auf mehr als 33o' erhitzt wird, wobei zum Verhüten einer Oxydation in ,an sich bekannter Weise mit einem Schutzgas gearbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erhöhung der Zähigkeit am Schluß der Reaktion °i bis 2% Magnesia oder andere Oxyde oder Salze der zweiwertigen Metalle unter Erwärmen ,auf etwa i 5o' in dem Bindemittel löst.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erhöhung der Zähigkeit am Schluß der Reaktion natürliche oder künstliche Harze oder Polymerisate unter Erwärmen auf etwa 26o' in dem Bindemittel löst.
DEG102251D 1940-09-10 1940-09-10 Verfahren zum Herstellen eines trocknenden Druckfarbenbindemittels aus Talloel Expired DE727233C (de)

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