DE3936079A1 - Verfahren und vorrichtung zum oeffnen von ballen aus fasermaterial, z. b. baumwolle, chemiefasern u. dgl. - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum oeffnen von ballen aus fasermaterial, z. b. baumwolle, chemiefasern u. dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Öffnen von Ballen aus Faser
material, z. B. Baumwolle, Chemiefasern u. dgl., bei dem eine Faserab
nahmeeinrichtung, z. B. Fräseinrichtung für das Fasermaterial relativ zu
den Ballen bewegt, daß der die Längsbewegung des Wagens und die Hub
bewegung der Faserabnahmeeinrichtung durch eine Steuereinrichtung auf
einander abgestimmt sind und bei dem mittels eines Sensors Fremdkörper,
z. B. Metallteile, Holzteile, Folien, Fremdfasern u. dgl., in Ballen festge
stellt werden und umfaßt eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
In den Textilfaserballen können Fremdkörper wie Bandeisen- und Draht
stücke, Werkzeuge u. dgl. vorhanden sein. Dadurch kann es vorkommen,
daß bereits die erste Abarbeitungsmaschine z. B. der Ballenöffner, be
schädigt wird, daß ein Feuer in dieser oder den nachfolgenden Maschinen
entsteht oder daß unerwünschte Fremdteile in weitere Teile einer Faser
aufbereitungsanlage gelangen. In der Praxis können sich auch unerwünschte
Fremdfasern innerhalb von Baumwolle und/oder Chemiefasern befinden,
die bei der Verarbeitung insbesondere zu hochwertigen Garnen erheblich
stören. Die Fremdfasern verbleiben häufig während der Verarbeitung in
der Putzerei und Spinnerei im Gutfasermaterial und führen u. a. in nach
teilhafter Weise zu unterschiedlichem Anfärbeverhalten. In vielen Fällen
sind die Verunreinigungen Jute, Hanf und Polypropylen-Bändchen. Die Fremd
fasern stammen meistens aus der Verpackung und von Säcken, die beim
Erntevorgang benutzt werden. Fremdfasern Bindfäden o. dgl. befinden sich
in der Praxis häufig in den gepreßten Faserballen. Die eingepreßten Bind
fäden reichen häufig durch mehrere Schichten (Zonen), so daß die Ballen
von Hand oft sehr weit aufgegraben werden müssen, bis das ganze Band
herausgenommen werden kann. Das ist sehr aufwendig und stört den kon
tinuierlichen Arbeitsablauf.
Bei einem bekannten Verfahren zum Öffnen von Ballen werden mit einem
Sensorsystem Fremdkörper (Metall, Holz, Folien oder Fremdfasern) erkannt,
wobei sofort die Maschine abgeschaltet wird, bis von Hand das Fremdteil
entfernt ist. Der sofortige Stillstand führt in nachteiliger Weise zum Anla
genstillstand, da eine erhebliche Zeit vergeht, bis auf das ausgelöste Alarm
signal hin eine Bedienungsperson an der Maschine zur Entfernung des Fremd
körpers erscheint.
Die Zeit bis zur Entfernung des Fremdkörpers hat einen Produktionsausfall
zur Folge.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der ein
gangs beschriebenen Art zu schaffen, das die genannten Nachteile ver
meidet, das insbesondere auch nach erkanntem Fremdkörper eine weitere
Produktion erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
Dadurch, daß über die Steuerung veranlaßt wird, daß die Fremdkörperstelle
in der Steuerung registriert wird (Höhe, Aufstellort des betroffenen Ballens
und Stelle über die Breite der Abnahmeeinrichtung gesehen) zur Anzeige
gebracht wird und ein Alarmsignal ausgelöst wird, wird die Abnahmeein
richtung (z. B. Fräseinrichtung) so gesteuert, daß sie produktionsmäßig
diese Stelle mit dem Fremdkörper überfährt, wobei die Abnahmeeinrichtung
abgehoben wird, ohne Abtrag überfahren wird und danach wieder abgesenkt
wird. Die Vorrichtung produziert auf diese Weise solange, bis eine Bedie
nungsperson von Hand eingreift. Dann wird die Störstelle beseitigt, evtl.
igalisiert, und der Automatikbetrieb wird danach wieder in Gang gesetzt.
Zweckmäßig wird der Ort des Fremdkörpers in einem Speicher gespeichert,
der mit der Steuereinrichtung in Verbindung steht.
Die Erfindung umfaßt auch eine Vorrichtung zum Öffnen von Ballen aus
Fasermaterial zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei
dem der Sensor für die Fremdkörper, der Antriebsmotor für den Wagen,
der Hubmotor für die Abnahmeeinrichtung und ein Speicher mit der Steuer
einrichtung über Steuerleitungen in Verbindung stehen. Vorzugsweise ist
eine Anzeigeeinrichtung an die Steuereinrichtung angeschlossen. Mit Vorteil
ist eine Alarmeinrichtung an die Steuereinrichtung angeschlossen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Aus
führungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch in Seitenansicht die erfindungs
gemäße Vorrichtung und
Fig. 2a bis 2c die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Ver
fahrens.
Nach Fig. 1, die die erfindungsgemäße Vorrichtung an einem Ballenöffner,
z. B. Trützschler-BLENDOMAT zeigt, sind die Faserballen 1 in einer fest
stehenden Ballenschau frei aufgestellt. Auf (nicht dargestellten) Schienen
läuft ein horizontal hin- und herbeweglicher Wagen 2, an dem eine vertikal
einstellbare Abnahmeeinrichtung angebracht ist, die aus einem Gehäuse 4,
zwei Rosthälften 5, 6, zwei Fräswalzen 7, 8 (Öffnerwalzen) und einer Ab
saugeinrichtung 9 besteht. Die Abnahmeeinrichtung 3 bewegt sich in der
durch die Pfeile A und B gezeigten Richtung fort. Die Roste 5, 6 greifen
in die Gassen zwischen den Zähnen unterhalb der Fräswalze 7, 8 ein. Die
Roste 5, 6 liegen dabei auf der Oberfläche 1a der Faserballen 1 auf,
wodurch Niederhalter gebildet sind. Vor und hinter den Fräswalzen 5, 6
sind achsparallel Andruckwalzen 10a, 10b (Stütz- bzw. Rückhaltewalzen)
vorgesehen, die auf die Oberfläche 1a der Faserballen 1 drücken. Dadurch
und durch den Eingriff der Zähne der Andrückwalzen 10a, 10b werden
die Faserballen 1 ortsfest gehalten und gegen Verschieben und Umkippen
gesichert. Außerdem werden die Schichten bzw. Lagen der Faserballen 1
gegen horizontales Wegreißen durch die Öffnerwalze bzw. Wegschieben
durch die Roste 5, 6 gesichert. Die Drehrichtung der Fräswalzen 7, 8,
die durch die Pfeile E bzw. F bezeichnet ist, ist im Bereich der Oberflä
che 1a der Faserballen 1 nach innen gerichtet. Die Flockenabsaugeinrich
tung 9 ist oberhalb der Fräswalzen 7, 8 angeordnet. Im Betrieb fährt die
Abnahmeeinrichtung mit den Fräswalzen 7, 8 oberhalb der frei aufgestellten
Faserballen 1 hin und her, wobei die Zähne der Fräswalzen 7, 8 durch
die Lücken zwischen den Rosten 5 bzw. 6 hindurchreichen. Die aus der
Oberfläche der Faserballen 1 abgelösten Faserflocken werden von den Fräs
walzen 7, 8 nach innen geschleudert. Sie gelangen unmittelbar in den Luft
strom 11 und werden in den Kanal der Flockenabsaugeinrichtung 9 abge
saugt. Nach jedem Durchgang wird die Abnahmeeinrichtung in Richtung
des Pfeils D abgesenkt.
Mit 12 ist ein Fremdkörper, z. B. ein Metallteil, im Faserballen 1 bezeich
net. Vor und hinter den Andruckwalzen 10a, 10b sind jeweils Sensoren
13a bzw. 13b (z. B. induktive Sensoren für Metallteile, Sensoren für nicht
metallische Fremdkörper) zur Feststellung der Fremdkörper 12 angeordnet.
Die Sensoren 13a, 13b sind an die Steuereinrichtung 15, z. B. Mikrocom
puter mit Mikroprozessor elektrisch angeschlossen. Weiterhin sind an die
Steuereinrichtung 15 der Antriebsmotor 16 für den Wagen 2, der Hubmotor 17
für die Abnahmeeinrichtung 3 und ein Speicher 14 für die Speicherung
der Stelle des Störkörpers 12 angeschlossen. Mit C und D ist die Richtung
bezeichnet in der die Abnahmeeinrichtung 3 an den Turm 2a auf- und
abbewegt werden kann. Mit 16 ist eine Anzeigeeinrichtung, mit 17 ist
eine Alarmeinrichtung und mit 18 sind die Steuerleitungen bezeichnet.
Im Betrieb fährt der Wagen 2 mit Turm 2a und Abnahmeeinrichtung 3
(Ausleger) beispielsweise in Richtung des Pfeils B. Wenn der Sensor 13b
den Fremdkörper 12 festgestellt hat, wird ein elektrisches Signal an die
Steuereinrichtung 15 abgegeben. Zugleich wird der Ort des Fremdkörpers
12 entsprechend der Fahrstrecke des Fahrmotors 16 in den Speicher 14
eingegeben. Anschließend wird die Abnahmeeinrichtung 3 mittels des Hub
motors 17 in Richtung des Pfeils C nach oben von der Ballenoberfläche 1a
abgehoben. Danach fährt der Wagen 2 mit dem Turm 2a und der Abnahme
einrichtung 3 in Richtung des Pfeils B so weit in Arbeitsrichtung weiter,
bis mindestens die Walzen 7, 8, vorzugsweise die Andrückwalze 10a, sich
außerhalb des Bereichs des Fremdkörpers 12 befinden, d. h. bis die Stelle
des Fremdkörpers 12 durch die Abnahmeeinrichtung 3 in Arbeitsrichtung B
passiert ist. In einem folgenden Schritt wird die Abnahmeeinrichtung 3
in Richtung des Pfeils D nach unten über den Hubmotor 17 auf die Ballen
oberfläche 1a wieder abgesenkt. Danach fährt der Wagen 2 mit Turm 2a
und Abnahmeeinrichtung 3 wieder in Richtung des Pfeils B und nimmt
Faserflocken von der Ballenoberfläche 1a ab.
Claims (5)
1. Verfahren zum Öffnen von Ballen aus Fasermaterial, z. B. Baumwolle,
Chemiefasern u. dgl., bei dem eine Faserabnahmeeinrichtung, z. B. Fräs
einrichtung für das Fasermaterial relativ zu den Ballen bewegt wird, bei
der die Längsbewegung des Wagens und die Hubbewegung der Faserabnah
meeinrichtung durch eine Steuereinrichtung aufeinander abgestimmt sind
und bei dem mittels eines Sensors Fremdkörper, z. B. Metallteile, Holz
teile, Folien, Fremdfasern u. dgl., in Ballen festgestellt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abnahmeeinrichtung bei jedem Durchgang vor dem
Ort des Fremdkörpers von den Ballen abgehoben, über den Ort des Fremd
körpers in Arbeitsrichtung weiter bewegt und anschließend wieder auf den
Ballen abgesenkt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ort des
Fremdkörpers in einem Speicher gespeichert wird, der mit der Steuerein
richtung in Verbindung steht.
3. Vorrichtung zum Öffnen von Ballen aus Fasermaterial zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sensor (13a, 13b) für die Fremdkörper (12), der Antriebsmotor (16)
für den Wagen (2), der Hubmotor (17) für die Abnahmeeinrichtung (3)
und ein Speicher (14) mit der Steuereinrichtung (15) über Steuerleitungen
(18) in Verbindung stehen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Anzeigeeinrichtung (16) an die Steuereinrichtung (15) ange
schlossen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Alarmeinrichtung (17) an die Steuereinrichtung (15) angeschlos
sen ist.
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