DE3935773A1 - Verfahren zum herstellen einer kontaktvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Kontaktvorrichtung, bei dem ein Ende einer elektrischen
Anschlußleitung durch eine Ausnehmung eines Kontaktträgers
hindurchgreifend mit einem Kontaktstück elektrisch leitend
verbunden wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
81 09 089 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren wird eine
Kontaktvorrichtung dadurch hergestellt, daß ein Ende einer
elektrischen Anschlußleitung zur Zuführung eines Schaltstromes
von der einen Seite des Kontaktträgers durch eine als Durch
bruch ausgebildete Ausnehmung des Kontaktträgers hindurchgrei
fend auf der anderen Seite des Kontaktträgers mit einem Kon
taktstück elektrisch leitend verbunden wird. Das eine Ende der
elektrischen Anschlußleitung bzw. die Ausnehmung des Kontakt
trägers müssen hinsichtlich ihrer Maße exakt aufeinander abge
stimmt sein, um ein möglichst spielfreies und doch einfaches
Hindurchführen des einen Endes durch die Ausnehmung zu er
möglichen. Insbesondere bei der Herstellung verhältnismäßig
kleiner Kontaktvorrichtungen gestaltet sich die Positionierung
des einen Endes relativ zu der Ausnehmung des Kontaktträgers
schwierig und verursacht einen sich in den Fertigungskosten
niederschlagenden, zusätzlichen fertigungstechnischen Aufwand.
Bei Änderungen der Maße der Ausnehmung des Kontaktträgers, sei
es infolge konstruktiv notwendiger Änderungen oder infolge
eines Werkzeugverschleißes, ist eine Anpassung des das eine
Ende herstellenden Werkzeuges erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Herstellung einer
Kontaktvorrichtung der eingangs genannten Art zu vereinfachen
und damit die Herstellungskosten zu senken.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß das eine Ende
der elektrischen Anschlußleitung mit einem Fortsatz versehen
wird, der durch einen Prägevorgang gebildet wird, bei dem die
Ausnehmung des Kontaktträgers als formgebendes Werkzeug für den
Fortsatz verwendet wird. Da die Ausnehmung des Kontaktträgers
als formgebendes Werkzeug für den Prägevorgang zur Herstellung
des Fortsatzes verwendet wird, ist der auf diese Weise gebil
dete Fortsatz stets exakt an die Maße der Ausnehmung des Kon
taktträgers angepaßt, selbst wenn diese während eines Ferti
gungsloses variieren sollten. Ferner sind in weiten Bereichen
Anderungen der Geometrie der Ausnehmung möglich, ohne daß
Kosten für eine Änderung eines den Fortsatz herstellenden
Werkzeuges entstehen. Ein weiterer Vorteil des erfindungsge
mäßen Verfahrens besteht darin, daß nach dem Prägevorgang der
Fortsatz bereits durch die Ausnehmung des Kontaktträgers spiel
frei und kraftschlüssig hindurchgreift und somit zusätzliche
Fertigungsschritte zur Positionierung des Fortsatzes relativ zu
der Ausnehmung, zum Hindurchführen und Fixieren des Fortsatzes
entfallen.
Im Hinblick auf den Transport des nach dem Prägevorgang
entstandenen Halbzeuges während der folgenden Fertigungs
schritte, insbesondere bis zu der Verbindung des Kontaktstückes
mit dem Fortsatz, ist es vorteilhaft, den Fortsatz nach dem
Prägevorgang mit dem Kontaktträger zu verbinden. Dies kann
durch eine einfache Schweißung erfolgen; es sind aber auch
weitere Fügeverfahren, beispielsweis ein Verkleben, denkbar. Es
kann ferner in einem Nachprägevorgang ein weiteres derartiges
Verformen des Fortsatzes vorgenommen werden, daß sich der Fort
satz zur Bildung einer formschlüssigen Verbindung außerhalb der
Ausnehmung nietkopfartig erweitert. Die Ausnehmung weist bevor
zugt einen nicht kreisförmigen Querschnitt auf; durch einen
beispielsweise eckig ausgebildeten Querschnitt wird eine Dreh
bewegung des Fortsatzes in der Ausnehmung sicher unterbunden.
Damit wird vorteilhafterweise eine Relativbewegung bzw. ein
ein Herausrutschen des Fortsatzes zu der bzw. aus der Ausneh
mung des Kontaktträgers vermieden.
Eine vorteilhafte Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß das eine Ende einer als Litze ausgebil
deten elektrischen Anschlußleitung vor dem Prägevorgang verdich
tet wird. Das Verdichten erfolgt beispielsweise durch eine
Verschweißung des einen Endes der elektrischen Anschlußleitung.
Auf diese Weise läßt sich eine besonders exakte Geometrie des
Fortsatzes erzielen, weil das verdichtete Material der An
schlußleitung hinsichtlich seiner Eignung für den Prägevorgang
wesentlich verbessert wird. Dies macht sich insbesondere dann
vorteilhaft bemerkbar, wenn vorgesehen ist, den Fortsatz derart
auszubilden, daß er auf der der elektrischen Anschlußleitung
abgewandten Seite des Kontaktträgers übersteht.
Zur weiteren Senkung der Fertigungskosten können mehrere Kon
taktvorrichtungen im Zuge einer Serienfertigung hergestellt
werden. Dazu sieht eine weitere vorteilhafte Fortbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens vor, daß bei einer serienmäßigen
Fertigung der Kontaktvorrichtungen die elektrische Anschluß
leitung aus einem abwechselnd verdichtete und unverdichtete
Abschnitte aufweisenden, elektrisch leitenden Strang herge
stellt wird und nach dem Prägevorgang eines verdichteten Ab
schnitts eine Zertrennung dieses Abschnitts derart vorgenommen
wird, daß ein erster Teil dieses Abschnitts das eine Ende der
elektrischen Anschlußleitung bildet und ein weiterer Teil ein
zum äußeren Anschluß einer elektrischen Anschlußleitung einer
vorangehend gefertigten Kontaktvorrichtung dienendes Ende bil
det. Damit ist die Handhabung großer Stückzahlen wesentlich ver
einfacht, weil nach dem Prägevorgang ein Transport einer großen
Menge von Kontaktvorrichtungen in geordneter Weise möglich ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung
erläutert; es zeigen
Fig. 1 Bestandteile einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
herzustellenden Kontaktvorrichtung in ungefügtem
Zustand;
Fig. 2 die in der Fig. 1 dargestellten Bestandteile einer
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Kontaktvorrichtung in gefügtem Zustand;
Fig. 3 ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendetes Werkzeug und die
Fig. 4 eine schematische Darstellung der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in Form einer Serien
fertigung.
Fig. 1 zeigt als Bestandteil einer Kontaktvorrichtung eine
elektrische Anschlußleitung 1, die ein mittels eines Schweiß
vorganges verdichtetes Ende 2 aufweist. Ein Kontaktträger 3 der
Kontaktvorrichtung ist mit einer Ausnehmung 4 versehen. Die
Ausnehmung 4 weist einen um ein Segment verminderten Kreisquer
schnitt auf. Im Zuge eines Fügevorganges durch ein in der Fig.
1 nicht gezeigtes Prägewerkzeug wird das Ende 2 der elektri
schen Anschlußleitung 1 zur einen Seite des Kontakträgers 3 in
Richtung der Pfeile 5 hin geführt; in gleicher Weise wird zu
der gegenüberliegenden Seite des Kontaktträgers 3, wie durch
Pfeile 6 angedeutet, ein Kontaktstück 7 geführt.
Fig. 2 zeigt die Bestandteile der Kontaktvorrichtung gemäß Fig.
1 nach dem Prägevorgang in gefügtem Zustand. Das eine Ende 2
der elektrischen Anschlußleitung 1 weist nun einen während des
Prägevorgangs entstandenen Fortsatz 10 auf, der durch die Aus
nehmung 4 des Kontaktträgers 3 hindurchgreift und an seiner
Stirnfläche 11 mit dem Kontaktstück 7 unter Bildung einer elek
trischen Verbindung 12 verschweißt ist. Der um ein Segment
verminderte Kreisquerschnitt der Ausnehmung 4 bewirkt beim
Prägevorgang eine Ausbildung des Fortsatzes 10 in Form eines
Zylinders mit einer entsprechenden Abflachung seiner Mantel
fläche. Dadurch ist eine Verdrehung des Fortsatzes 10 in der
Ausnehmung 4 verhindert. Das Kontaktstück 7 ist zur Verbesse
rung der elektrischen Leitfähigkeit der Verbindung 12 mit einer
Silberschicht 13 plattiert. Die auf diese Weise geschaffene
Kontaktvorrichtung kann beispielsweise Teil eines Relais sein,
wie es in dem deutschen Gebrauchsmuster 83 25 986 mit seinem
Magnetsystem allgemein beschrieben ist. Dabei würde der Anker
des Relais mit dem als Kontaktfeder ausgebildeten Kontaktträger
3 verbunden sein. Ebenso ist denkbar, die gezeigte Kontaktvor
richtung gemäß Fig. 2 in einer Wechselkontaktanordnung einzu
setzen, wobei mit der dem Fortsatz 10 abgewandten Seite 15
des einen Endes 2 der elektrischen Anschlußleitung 1 ein wei
teres in der Fig. 2 strichpunktiert dargestelltes Kontaktstück
17 elektrisch leitend verbunden ist. Die von der Seite 15
gebildete Schweißfläche wird während des Prägevorgangs so aus
gebildet, daß eine der Verbindung 12 entsprechende Qualität
der elektrischen Verbindung zu dem Kontaktstück 17 sicherge
stellt ist.
Fig. 3 zeigt ein zum Herstellen der Kontaktvorrichtung ver
wendbares Werkzeug, das aus einem Oberteil in Form eines Stem
pels 20 und aus einer mit diesem Stempel zusammenwirkenden Auf
nahme 21 besteht. Der Stempel 20 ist in vertikaler Richtung
22 verfahrbar und mit einem zur Verformung beispielsweise einer
als Kupfer-Litze ausgebildeten elektrischen Anschlußleitung
ausreichenden Druck absenkbar. In dieses Werkzeug eingelegt
sind das eine Ende 2 der elektrischen Anschlußleitung 1 und
zumindest mit seinem die Ausnehmung 4 aufweisenden Bereich der
Kontaktträger 3. Durch den von dem Stempel 20 erzeugten Druck
wird das Material des einen Endes 2 durch die Ausnehmung 4 des
Kontaktträgers 3 hindurchgreifend unter Bildung des Fortsatzes
10 geformt. Die Aufnahme 21 weist eine leichte Vertiefung 21a
mit kreisförmigem Querschnitt auf, die in ihrem Durchmesser
grob auf die Ausnehmung 4 abgestimmt ist. Ist die Vertiefung
21a im Durchmesser größer bemessen als die Ausnehmung 4 mit im
wesentlichen kreisförmigen Querschnitt, so fließt das Material
des Endes 2 nach dem eigentlichen Prägevorgang entsprechend der
Vertiefung 21a, so daß eine nietkopfartige, formschlüssige
Fixierung des Fortsatzes 10 in der Ausnehmung 4 geschaffen
wird. Der auf diese Weise gebildete Fortsatz 10 erstreckt sich
über eine von einer durch die untere Fläche des Kontaktträgers
3 gemäß der Fig. 3 gebildete Ebene 23 hindurch und überragt
den Kontaktträger 3 auf dieser Seite. Die Aufnahme 21 kann
gleichzeitig als Schweißwerkzeug zur Herstellung einer den
Fortsatz 10 in der Ausnehmung 4 fixierenden Schweißverbindung
mit dem Kontaktträger 3 durch elektrische Widerstandsschweißung
dienen. Um diese Anordnung zu einer Kontaktvorrichtung gemäß
der Fig. 1 oder 2 zu vervollständigen, wird einseitig (Fig. 1)
oder beidseitig (Fig. 2) ein Kontaktstück 7 und 15 elektrisch
leitend auf den Fortsatz 10 bzw. auf die dem Fortsatz 10 abge
wandte Seite des Endes 2 der elektrischen Anschlußleitung 1
aufgebracht. Bei entsprechender Ausbildung des Stempels 20 bzw.
der Aufnahme 21 kann dies unmittelbar nach dem Prägevorgang ge
schehen.
Fig. 4 zeigt schematisch ein Verfahren zum aufeinanderfolgenden
Herstellen mehrerer Kontaktvorrichtungen (Serienfertigung), wo
bei als Verfahrensschritte detailliert ein Verfahrensschritt
Prägen 30 und ein Verfahrensschritt Trennen 31 dargestellt
sind. Ein Stempel 32 ist in vertikaler Richtung 33 auf und ab
bewegbar und bildet mit einer Aufnahme 34 ein Prägewerkzeug
gemäß der Fig. 3. Um sich die elektrische Anschlußleitung 1 in
einem vorgebbaren Winkel 35 von dem Kontaktträger 3 entfernen
zu lassen, weist der Stempel 32 eine Schräge 36 auf. Ein Strang
37 weist abwechselnd unverdichtete Abschnitte 38a, 38b und
verdichtete Abschnitte 39a, 39b auf. Gegebenenfalls nach
weiteren Arbeitsstationen schließt sich der Verfahrensschritt
Trennen 31 im Zuge der Serienfertigung an, mit dem der verdich
tete Abschnitt 39a des Stranges 37 durch eine Trennschneide 40
zertrennt wird. Dabei wird ein erster Teil 41 des verdichteten
Abschnitts 39a gebildet, der das mit dem Fortsatz versehene
eine Ende 42 einer elektrischen Anschlußleitung 43 bildet, die
komplett entsteht, wenn der unmittelbar nachfolgende verdichte
te Abschnitt 39b des Stranges 37 in gleicher Weise zertrennt
wird. Ein durch die Trennung gebildeter zweiter Teil 44 des
verdichteten Abschnitts 39a bildet ein weiteres Ende 45 einer
weiteren elektrischen Anschlußleitung 46 einer nicht näher
dargestellten vorangehenden Kontaktvorrichtung, das zum äußeren
Anschluß dieser elektrischen Anschlußleitung 46 dient.
Durch das geschilderte Verfahren kann in einfacher Weise eine
Kontaktvorrichtung geschaffen werden, bei der ein Fortsatz
eines Endes einer elektrischen Anschlußleitung dadurch optimal
auf eine Ausnehmung eines Kontaktträgers abgestimmt wird, daß
die Ausnehmung selbst als Werkzeug zur Herstellung des Fort
satzes dient. Bereits im Entstehen ist der Fortsatz korrekt
in die Ausnehmung eingeführt, positioniert und bei voranstehend
beschriebener Ausbildung des Prägewerkzeugs (Aufnahme) mit dem
Kontaktträger formschlüssig verbunden und bildet so eine wäh
rend des weiteren Fertigungsprozesses einfach zu handhabende
bauliche Einheit.
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen einer Kontaktvorrichtung, bei dem
ein Ende (2) einer elektrischen Anschlußleitung (1) durch eine
Ausnehmung (4) eines Kontaktträgers (3) hindurchgreifend mit
einem Kontaktstück (7) elektrisch leitend verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
das eine Ende (2) der elektrischen Anschlußleitung (1) mit
einem Fortsatz (10) versehen wird, der durch einen Prägevorgang
gebildet wird, bei dem die Ausnehmung (4) des Kontaktträgers
(3) als formgebendes Werkzeug für den Fortsatz (10) verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fortsatz (10) nach dem Prägevorgang mit dem Kontaktträger
(3) verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das eine Ende (2) einer als Litze ausgebildeten elektrischen
Anschlußleitung (1) vor dem Prägevorgang verdichtet wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei einer serienmäßigen Fertigung der Kontaktvorrichtungen
die elektrische Anschlußleitung aus einem abwechselnd ver
dichtete (39a, 39b) und unverdichtete Abschnitte (38a, 38b)
aufweisenden, elektrisch leitenden Strang (37) hergestellt wird
und nach dem Prägevorgang eines verdichteten Abschnitts (39a)
eine Zertrennung dieses Abschnitts (39a) derart vorgenommen
wird, daß ein erster Teil (41) dieses Abschnitts (39a) das eine
Ende (42) der elektrischen Anschlußleitung (43) bildet und ein
weiterer Teil (44) ein zum äußeren Anschluß einer elektrischen
Anschlußleitung (46) einer vorangehend gefertigten Kontaktvor
richtung dienendes Ende (45) bildet.
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