DE3931731A1 - Festphasenpeptidsynthese - Google Patents
FestphasenpeptidsyntheseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Festphasenpeptidsynthese.
Die in der Beschreibung verwandten Abkürzungen stehen mit
den Empfehlungen der IUPAC-IUB Joint Commission on
Biochemical Nomenclature von 1983, wie sie in Eur. J.
Biochem., 138, 9-37 (1984), dargestellt sind, in Einklang.
Zusätzlich werden die folgenden verwandt:
TFA | |
Trifluoressigsäure | |
DCM | Dichlormethan |
DMF | Dimethylformamid |
NMP | N-Methylpyrrolidin |
DMAc | Dimethylacetamid |
Aminosäuren und ihre Reste liegen in der L-Konfiguration
vor, sofern nicht anders angegeben, z. B. Ala = L-Alanin,
DALa = D-Alanin. Der Ausdruck (Meth)acryl wird so verwandt,
daß er sowohl Acryl als auch Methacryl anzeigt.
Die üblichen Methoden der Festphasenpeptidsynthese
schließen die folgende Verfahrenssequenz ein:
- 1. Entfernen der Boc-Schutzgruppe;
- 2. Waschen;
- 3. Neutralisieren von NH₂ in der α-Stellung;
- 4. Waschen;
- 5. Kuppeln und
- 6. Waschen.
Der Schutzgruppenabspaltungs- und Neutralisationsschritt
werden durch Behandeln des harzgebundenen Peptids mit TFA
und Diisopropylethylaminlösungen in DCM bewirkt. Das
gleiche Lösungsmittel wird auch für Zwischenwaschungen
verwandt. Welches Kupplungsmittel auch verwandt wird
(symmetrisches Anhydrid, Dicyclohexylcarbodiimid,
Hydroxybenzotriazol usw.), die Kupplungsreaktion wird
entweder in DCM oder in DMF durchgeführt.
Folglich erfordert die Festphasenpeptidsynthese große
Mengen an recht teuren Lösungsmittel und Reagentien wie
TFA; somit hängt der Preis eines Peptids direkt vom Preis
des in der Synthese verwandten DCM, NMP, DMF, DMAc und
der TFA ab.
Deshalb wäre es von besonderem Interesse, billigere Lösungsmittel
und Reagentien zu finden, um die Herstellungskosten
der Peptide deutlich zu vermindern.
Unser europäisches Patent 00 79 842 beschreibt Polyacrylharz,
die Copolymere von drei Monomeren, wie folgt,
sind:
- (i) einem ersten Monomer, das eine Matrix für das Copolymer
liefert und eines ist aus
1-(Meth)acryloyl-pyrrolidin,
1-(Meth)acryloyl-piperidin,
1-(Meth)acryloyl-perhydroazepin,
1-(Meth)acryloyl-4-methyl-piperazin,
4-(Meth)acryloyl-morpholin,
N,N-Dimethyl-(meth)acrylamid und
N,N-Diethyl-(meth)acrylamid, - (ii) einem zweiten Monomer, das das Copolymer vernetzt
und eines ist aus
N,N′-Di(meth)acryloyl-diaminomethan und
N,N′-Di(meth)acryloyl-1,2-diaminoethan sowie - (iii) einem dritten Monomer, das das Copolymer aktiviert
und eine der folgenden Säuren ist
3-(Meth)acrylamido-essigsäure,
3-(Meth)acrylamido-propionsäure,
4-(Meth)acrylamido-buttersäure,
6-(Meth)acrylamido-hexansäure,
N-(Meth)acryloyl-L-alanin,
N-(Meth)acryloyl-L-valin,
N-(Meth)acryloyl-L-leucin,
N-(Meth)acryloyl-L-phenylalanin,
N-(Meth)acryloyl-L-tyrosin,
N-(Meth)acryloyl-L-methionin,
N-(Meth)acryloyl-L-lysin und
N-(Meth)acryloyl-L-prolin,
oder ein Methylester einer dieser Säuren.
Diese Copolymere haben freie Carboxy- oder Methoxycarbonylgruppen,
die sich von dem dritten Monomer ableiten.
Unser europäisches Patent 81 408 beschreibt weiterhin
Polyacrylharze, in denen diese Gruppen mit Ethylendiamin
amidifiziert sind. Es beschreibt auch die Verwendung dieser
weiteren Polyacrylharze bei der Festphasenpeptidsynthese,
jedoch nur in Verbindung mit den gewöhnlich mit
Polystyrolharzen verwandten teuren Lösungsmitteln, wie
vorstehend diskutiert.
Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Festphasenpeptidsynthese
bereit, welches Verfahren das Anheften eines ersten
Aminosäurerests an ein Polyacrylharz, Kuppeln einer
oder mehrerer Aminosäurereste unter Bildung des erwünschten
Peptids und das Lösen des Peptids von dem Harz umfaßt
und das dadurch gekennzeichnet ist, daß das Kupplungsverfahren
als Schritte das Waschen des Harzes in Wasser
und/oder wäßriger Lösung bzw. wäßrigen Lösungen einschließt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zieht Vorteil aus den
hydrophilen Eigenschaften, die die Polyacrylharze anders
als die Polystyrolharze aufweisen. Die erfindungsgemäß
zu verwendenden Polyacrylharze sind vorzugsweise die in
unseren oben diskutierten europäischen Patenten
00 79 842 und 00 81 408 beschriebenen.
Der erste Aminosäurerest kann an der Matrix durch eine
Glykolamideinheit befestigt werden (B. Calas et al.,
Tetrahedron, 1985, 41, 5331). Frühere Versuche mit anderen
labilen Bindegruppen, wie
worin X Br, Cl oder OH ist, erwiesen sich als unbefriedigend.
Das Harz kann dann mit Wasser gewaschen werden. Die nächste
Aminosäure der aufzubauenden Peptidsequenz kann nach
dem folgenden Verfahren angefügt werden (anwendbar, wenn
die Schutzgruppe Boc ist):
- 1. Waschen: destilliertes Wasser - 2- bis 4mal, jeweils 2 min;
- 2. Abspalten der Schutzgruppe: HCl (6N) in Wasser - einmal, 2 min, und noch einmal, 30 min;
- 3. Waschen: destilliertes Wasser - 4- bis 6mal, jeweils 2 min;
- 4. Neutralisieren: 1 Äquivalent Boratpuffer 12,5 mM, pH 8,5-9,0 - einmal, 1 bis 2 min, und noch einmal, 1 bis 2 min;
- 5. Waschen: destilliertes Wasser - 4- bis 6mal, jeweils 1 bis 2 min;
- 6. Waschen: DMF - zweimal, jeweils 1 bis 2 min;
- 7. Kuppeln: symmetrisches Anhydrid (2 Äquivalente, zweimal in DMF);
- 8. Waschen: DMF oder NMP - zweimal, jeweils 2 min; und
- 9. Waschen: destilliertes Wasser - 4mal, jeweils 2 min.
Der Fortschritt der Kupplungsreaktion kann mit Ninhydrin
oder Fluorescamin verfolgt werden.
Wenn die Schutzgruppe Fmoc ist, kann das Verlängerungsverfahren
alternativ wie folgt aussehen:
- 1. Waschen: destilliertes Wasser - 4- bis 6mal, jeweils 2 min;
- 2. Abspalten der Schutzgruppe: Piperidin oder Diethylamin in Wasser;
- 3. Waschen: Isopropanol, zweimal, jeweils 2 min; destilliertes Wasser - 4- bis 6mal, jeweils 2 min;
- 4. gegebenenfalls Waschen: DMF - einmal, 2 min;
- 5. Kuppeln: symmetrisches Anhydrid (3mal im Überschuß in DMF) und
- 6. Waschen: DMF (zweimal, jeweils 2 min); destilliertes Wasser - 6mal, jeweils 2 min.
Nach Beendigung der Synthese wird das Peptid von der
Matrix durch selektives Aufbrechen der Glykolamidbindung,
das durch eine der folgenden Behandlungen erzielt wird,
abgetrennt:
- - NaOH in Isopropanol,
- - NH₃ in Trifluorethanol oder Methanol oder Ethanol oder Isopropanol,
- - N₂H₄ in DMF und
- - CH₃OH in Triethylamin.
Nach diesem Verfahren wurden das Referenzpeptid von
Dorman (Leu Ala Gly Val) und LHRH- Analoga in Ausbeuten
von ungefähr mehr als 50% erhalten.
Die Erfindung wird aus der Beschreibung der nachstehenden
Beispiele besser verständlich.
5 g eines Polyacrylharzes (0,55 mMol NH₂/g), hergestellt
durch Copolymerisation von 1-Acryloylpyrrolidin, N,N′-
Diacryloyl-1,2-diaminoethan und Methyl-2-acrylamidoacetat,
wie in Beispiel 19 der EP 00 79 842 beschrieben,
wurden wie folgt behandelt:
- 1. Wäsche mit DCM (4mal, jeweils 2 min)
- 2. Neutralisation mit 5%igem Diisopropylethylamin in DCM (2mal, jeweils 2 min)
- 3. Wäsche mit DCM (4mal, jeweils 2 min)
4,29 g (0,0165 Mol) Bromessigsäureanhydrid in 50 ml DCM
wurden zu dem Harz hinzugefügt. Nach 45 min Schütteln
wurde die DCM-Lösung durch Filtration entfernt und der
bromierte Träger wie folgt gewaschen:
- 1. DCM (4mal, jeweils 2 min)
- 2. DMF (4mal, jeweils 2 min)
Cäsiumsalz von BocGlyOH (4,22 g, 0,0137 Mol), hergestellt
gemäß Mery et al. (Int. J. Protein Peptide Res., 1988, 31,
412), wurde in DMF (75 ml) gelöst und diese Lösung zu dem
Harz hinzugefügt. Die Mischung wurde zwei Tage bei Raumtemperatur
geschüttelt. Zu dieser Zeit wurde das DMF abgegossen
und das Polymer gewaschen mit:
- 1. DMF (10mal, jeweils 2 min)
- 2. Methanol (4mal, jeweils 2 min)
- 3. DCM (4mal, jeweils 2 min)
- 4. Diethylether (4mal, jeweils 2 min)
Das Harz wurde im Hochvakuum in Gegenwart von KOH-Pellets
12 h getrocknet. Die Menge an gebundenem Gly betrug
0,483 mMol/g, bestimmt durch Aminosäureanalyse nach
Hydrolyse in 6N HCl in evakuierten und zugeschmolzenen
Ampullen bei 110°C über 24 h.
BocGly-Harz (4,47 g) wurde mit Wasser (4mal, jeweils
2 min) gewaschen und die Boc-Gruppe unter Verwendung von
6N HCl in Wasser (2mal, einmal 2 min und noch einmal
30 min) abgespalten. Die HCl wurde durch Filtration abgetrennt
und das Harz mit Wasser gewaschen (6mal, jeweils 2
min). Die Neutralisation wurde unter Verwendung von
Boratpuffer (12,5 mMol, pH 9) durchgeführt, wobei das
Harz zweimal mit 50 ml Puffer behandelt wurde (jeweils
1 min). Nach dem Waschen mit Wasser (6mal, jeweils 2 min)
und mit DMF (2mal, jeweils 2 min) wurde das symmetrische
Anhydrid von BocProOH in DMF (50 ml) zu dem Harz zugefügt.
Die Lösung des symmetrischen Anhydrids wurde wie folgt
hergestellt: BocProOH (3,55 g, 0,0165 Mol) wurde in 40 ml
DMF gelöst, die Lösung auf 0°C abgekühlt und mit Dicyclohexylcarbodiimid
(1,69 g 8,25 mMol) in 10 ml DCM versetzt.
Nach 30minütigem Rühren bei 0°C und Filtrieren
wurde die Lösung im Hochvakuum ohne Erhitzen verdampft
und der Rückstand in DMF gelöst und zum Harz hinzugefügt.
Die Mischung wurde 30 min geschüttelt, zu welcher Zeit
der qualitative Ninhydrdintest von Kaiser et al. (Anal.
Biochem., 1970, 34, 575) negativ war, was eine Kupplungsausbeute
von mehr als 99,6% anzeigte. Das DMF wurde dann
entfernt und der Träger zweimal mit DMF (jeweils 2 min)
und mit Wasser (4mal, jeweils 2 min) gewaschen.
Dieses Verfahren wurde verwandt, um die anderen Aminosäuren
der DTrp⁶-LHRH-Sequenz einzuführen. Die symmetrischen
Anhydride wurden unter Verwendung von BocArg(Mts)OH (7,52
g, 0,0165 Mol), BocLeuOH (4,11 g, 0,0165 Mol), BocDTrpOH
(5,02 g, 0,0165 Mol), BocTyr(2,6-dichlorbenzyl)OH oder
BocTyr(2,6 DCB)OH (7,26 g, 0,0165 Mol), BocSer(Bzl)OH
(4,86 g, 0,0165 Mol), BocTrpOH (5,02 g, 0,0165 Mol),
BocHos(dinitrophenyl)OH oder BocHis(Dnp)OH (6,94 g,
0,0165 Mol), Pyro-GluOH (2,13 g, 0,0165 Mol), hergestellt.
Nach der Einführung von Pyro-GluOH wurde das Harz mit Methanol
(4mal, jeweils 2 min), Diethylether (4mal, jeweils
2 min) gewaschen und im Hochvakuum bei Raumtemperatur
48 h getrocknet.
Das Peptidharz wurde dann mit Thiophenol (10 ml) in DMF
(50 ml) behandelt, um die Dinitrophenylgruppe der
Histidinseitenkette zu entfernen.
Nach 45minütigem Schütteln wurde die Thiophenollösung abgegossen
und das Harz mit DMF (4mal, jeweils 2 min), DCM
(4mal, jeweils 2 min), und Diethylether (4mal, jeweils
2 min) gewaschen. Das Harz wurde im Hochvakuum 12 h getrocknet.
Es wurde zweimal (jeweils 30 min) bei 0°C mit
50 ml der folgenden vorgekühlten Lösung behandelt: Tri
fluormethansulfonsäure (3,6 ml), Anisol (4 ml ), Thioanisol
(4 ml), Metacresol (4 ml) und Trifluoressigsäure
(40 ml). Am Ende der Schutzgruppenabspaltung wurde das
Harz mit DCM (zweimal, jeweils 2 min). DCM/DMF (50-50)
(2mal, jeweils 2 min), 5%igem Diisopropylethylamin in DCM
(2mal, jeweils 1 min), DMF (3mal, jeweils 2 min), Isopro
pynol-Wasser (70-30) (3mal, jeweils 2 min) gewaschen. Das
Peptidharz wurde dann in einer NH₃-gesättigten Trifluorethanollösung
(250 ml) suspendiert.
Die Mischung wurde bei Raumtemperatur 15 h geschüttelt,
die schutzgruppenfreies DTrp⁶-LHRH enthaltende Trifluorethanollösung
gesammelt und der Träger mit Wasser (4mal,
jeweils 2 min), Methanol (4mal, jeweils 2 min) und Wasser
(6mal, jeweils 2 min) gewaschen. Die Filtrate wurden vereinigt,
das pH mit 1 N-Salzsäure auf etwa 4 gebracht; sie
wurden im Vakuum ohne Erhitzen konzentriert. Der Rückstand
wurde auf einer Carboxymethylcellulosesäule
(Wathman CM 52, 10×2 cm) mit einem linearen NaCl-Gradienten
(10 mM AcONa von pH 5,0 zu 10 mM AcONa, 0,15 M NaCl,
von pH 5,0) fraktioniert. Geeignete Fraktionen wurden
vereinigt, gefriergetrocknet und durch Gelfiltration auf
einer Sephadex G10-Säule (100×2,5 cm) in 10 M HCl entsalzt.
Die Peptidfraktion wurde dann durch HPLc auf einer
Säule (270×20 mm) von Lichrosorb RP18 (10 µm) unter
Verwendung von 0,01%iger Trifluoressigsäure (TFA) in
Wasser und Acetonitril als Elutionsmittel gereinigt.
Ausbeute: 51% (bezogen auf die Ausgangs-Aminogruppen des
Trägers).
Aminosäurenanalyse: Glu 0,99 (1), Leu 1,0 (1), His 1,0
(1), Trp 1,89 (2), Ser 0,96 (1), Tyr 0,97 (1), Pro 0,99
(1), Gly 1,07 (1).
Für einige Aminosäuren, die unter sauren Bedingungen weniger
stabil sind, können die analytischen Werte wegen
ihrer Zersetzung geringer sein als die erwarteten.
Das gleiche Verfahren wurde für die folgenden Peptide
verwandt:
- - Dorman-Peptid: Leu Ala Gly ValOH
Ausbeute = 46,6%
Gly = 0,96, Ala = 0,94, Val = 1,05, Leu = 1,04 - - Laminin: Tyr Ile Gly Ser ArgNH₂
Ausbeute = 35,6%
Ser = 0,75, Gly = 1,03, Ile = 0,99, Tyr = 1,
Arg = 0,99 - - CDC-28-Kinoseprotein aus dem Zellzyklus von "Pombee"-
Hefe
Ausbeute = 44,1% (rohes Peptid)
Tyr Lys Ala Leu Asp Leu Arg Pro GlyOH
Asp = 1, Gly = 1,08, Ala = 1, Leu = 1,05×2, Tyr = 0,99, Arg = 0,99, Lys = 1, Pro = 1. - - Tyrosinphosphatase
Ausbeute = 58,6% (rohes Peptid)
Cys Ser Asp Ser Glu Lys Leu Asn Leu Asp Ser IleOH
Asp = 0,95×3, Ser = 0,58×3, Glu = 0,67, Ile = 1,1, Leu = 1,1. - - Oncogen: Phe Arg Gly Thr Leu Arg
Ausbeute = 53,4%
Phe = 0,97, Arg = 2×1,1, Gly = 1,02, Thr = 0,99, Leu = 1.
1 g des in Beispiel 1 verwandten Polyacrylharzes wurde
wie folgt behandelt:
- 1. Wäsche mit DCM (4mal, jeweils 2 min)
- 2. Neutralisation mit 5%igem Diisopropylethylamin in DCM (2mal, jeweils 2 min)
- 3. Wäsche mit DCM (4mal, jeweils 2 min)
0,8585 g (3,3 mMol) Bromessigsäureanhydrid in 10 ml DCM
wurde zum Harz hinzugefügt. Nach 45minütigem Schütteln
wurde die DCM-Lösung durch Filtration entfernt und der
bromierte Träger wie folgt gewaschen:
- 1. DCM (4mal, jeweils 2 min)
- 2. DMF (4mal, jeweils 2 min)
Cäsiumsalz von FmocValOH (1,29 g, 2,75 mMol), hergestellt
nach Mery et al. (Int. J. Peptide Protein Res., 1988, 31,
412), wurde in DMF (15 ml) gelöst und die Lösung zu dem
Harz hinzugefügt. Die Suspension wurde bei Raumtemperatur
drei Tage geschüttelt. Zu dieser Zeit wurde das DMF abgegossen
und das Polymer gewaschen mit:
- 1. DMF (10mal, jeweils 2 min)
- 2. Methanol (4mal, jeweils 2 min)
- 3. DCM (4mal, jeweils 2 min)
- 4. Diethylether (4mal, jeweils 2 min)
Das Harz wurde im Hochvakuum in Gegenwart von KOH-Pellets
12 h getrocknet. Die Menge an gebundenem Val betrug
0,492 mMol/g, bestimmt durch Aminosäureanalyse nach
Hydrolyse mit 6N HCl in evakuierten und zugeschmolzenen
Ampullen über 24 h.
FmocVal-Harz (1,1 g) wurde mit Wasser gewaschen (4mal,
jeweils 2 min) und die Fmoc-Gruppe unter Verwendung von
10% Piperidin oder Diethylamin in Wasser abgespalten
(2mal, jeweils 2 min). Das Harz wurde dann mit Isopropanol
(2mal, jeweils 2 min) und mit Wasser (4mal, jeweils 2
min) gewaschen.
Symmetrisches Anhydrid von FmocGlyOH in DMF (15 ml) wurde
dem Träger zugesetzt. Die Lösung des symmetrischen Anhydrids
wurde wie folgt hergestellt:
FmocGlyOH (0,981 g, 3,3 mMol) wurde in DCM (15 ml) gelöst, die Lösung auf 0°C abgekühlt und mit Dicyclohexylcarbodiimid (0,339 g, 1,65 mMol) in DCM (10 ml) versetzt. Die trübe Mischung wurde 20 min bei 0°C gerührt, der Di cyclohexylharnstoffniederschlag durch Filtration entfernt und das Filtrat im Vakuum bei Raumtemperatur konzentriert. Der ölige Rückstand wurde in DMF (15 ml) gelöst und die Lösung zu dem Harz zugefügt. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur 45 min geschüttelt, zu welcher Zeit der qualitative Ninhydrintest von Kaiser et al. (Anal. Biochem., 1970, 34, 575) negativ war. Das DMF wurde durch Filtration entfernt und der Träger mit DMF (2mal, jeweils 2 min) und dann mit Wasser (6mal, jeweils 2 min) gewaschen.
FmocGlyOH (0,981 g, 3,3 mMol) wurde in DCM (15 ml) gelöst, die Lösung auf 0°C abgekühlt und mit Dicyclohexylcarbodiimid (0,339 g, 1,65 mMol) in DCM (10 ml) versetzt. Die trübe Mischung wurde 20 min bei 0°C gerührt, der Di cyclohexylharnstoffniederschlag durch Filtration entfernt und das Filtrat im Vakuum bei Raumtemperatur konzentriert. Der ölige Rückstand wurde in DMF (15 ml) gelöst und die Lösung zu dem Harz zugefügt. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur 45 min geschüttelt, zu welcher Zeit der qualitative Ninhydrintest von Kaiser et al. (Anal. Biochem., 1970, 34, 575) negativ war. Das DMF wurde durch Filtration entfernt und der Träger mit DMF (2mal, jeweils 2 min) und dann mit Wasser (6mal, jeweils 2 min) gewaschen.
Dieses Verfahren wurde zur Einführung der folgenden Aminosäuren
verwandt: Leu und Ala. Die symmetrischen Anhydride
wurden ausgehend von 1,16 g (3,3 mMol) FmocLeuOH
und 1,02 g (3,3 mMol) FmocAlaOH hergestellt. Nach Beendigung
der Synthese wurde das Peptid-Harzaddukt mit Isopropanol
(4mal, jeweils 2 min), Wasser (4mal, jeweils 2 min)
und Isopropanol-Wasser (70-30) (4mal, jeweils 2 min) gewaschen.
Peptidharz wurde dann in Isopropanol-Wasser (70-30) suspendiert
und mit 1,1 ml 1N NaOH versetzt. Die Mischung
wurde bei Raumtemperatur 5 h geschüttelt, die das Leu-
Ala-Gly-Val enthaltende Isopropanol-Wasser-Lösung gesammelt
und der Träger mit Wasser (4mal, jeweils 2 min),
Methanol (4mal, jeweils 2 min) und Wasser (4mal, jeweils
2 min) gewaschen. Die Hydrate wurden vereinigt, das pH
mit 1N HCl auf 4 gebracht und die Lösung im Vakuum bei
Raumtemperatur konzentriert. Der Rückstand wurde durch
HPLC auf einer Säule (250×20 mm) von Lichrosorb RP 18
(10 µm) unter Verwendung von 0,1% TFA in Wasser und Acetonitril
als Elutionsmittel gereinigt.
Ausbeute: 54% (bezogen auf die Ausgangsaminogruppen des
Trägers).
Aminosäurenanalyse: Leu 1,02 (1), Ala 0,99 (1), Gly 1,1
(1), Val 1,0 (1).
Das gleiche Verfahren wurde zur Synthese der folgenden
Peptide verwandt:
- - Dorman-Peptid: Leu Ala Gly ValOH
Ausbeute = 46,6%
Gly = 0,93, Ala = 0,91, Val = 1,01, Leu = 1. - - Laminin: Tyr Ile Gly Ser ArgNH₂
Ausbeute = 46,3%
Ser = 0,79, Gly = 1,01, Ile = 0,96, Tyr = 0,89,
Arg = 0,93. - - CDC-28-Kinaseprotein aus dem cellularen Zyklus von
"Pombee"-Hefe
Ausbeute = 48,6% (rohes Peptid)
Tyr Lys Ala Leu Asp Leu Arg Pro GlyOH
Asp = 0,97, Gly = 1,02, Ala = 0,98, Leu = 1,02×2, Typ = 0,98, Arg = 0,96, Lys = 1, Pro = 0,97. - - Tyrosinphosphatase
Ausbeute = 61,6% (rohes Peptid)
Cys Ser Asp Ser Glu Lys Leu Asn Leu Asp Ser IleOH
Asp = 0,99×3, Ser = 0,63×3, Glu = 0,73, Ile = 1,03, Leu = 1. - - Oncogen: Phe Arg Gly Thr Leu Arg
Ausbeute = 49,2%
Phe = 1, Arg = 2×1,04, Gly = 1, Thr = 0,96, Leu = 0,98.
Claims (6)
1. Verfahren zur Festphasenpeptidsynthese, welches Verfahren
das Anheften eines ersten Aminosäurerestes an
ein Polyacrylharz, das Kuppeln eines oder mehrerer
weiterer Aminosäurereste unter Bildung des erwünschten
Peptids und das Lösen des Peptids von dem Harz
umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungsprotokoll
als Schritte das Waschen des Harzes in
Wasser und/oder wäßriger (wäßrigen) Lösung(en)
einschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyacrylharz ein Copolymer aus drei Monomeren
ist, wie folgt:
- (i) einem ersten Monomer, das eine Matrix für das
Copolymer liefert und eines ist aus
1-(Meth)acryloyl-pyrrolidin,
1-(Meth)acryloyl-piperidin,
1-(Meth)acryloyl-perhydroazepin,
1-(Meth)acryloyl-4-methyl-piperazin,
4-(Meth)acryloyl-morpholin,
N,N-Dimethyl-(meth)acrylamid und
N,N-Diethyl-(meth)acrylamid, - (ii) einem zweiten Monomer, das das Copolymer vernetzt
und eines ist aus
N,N′-Di(meth)acryloyl-diaminomethan und
N,N′-Di(meth)acryloyl-1,2-diaminoethan sowie - (iii) einem dritten Monomer, das das Copolymer aktiviert
und eine der folgenden Säuren ist
3-(Meth)acrylamido-essigsäure,
3-(Meth)acrylamido-propionsäure,
4-(Meth)acrylamido-buttersäure,
6-(Meth)acrylamido-hexansäure,
N-(Meth)acryloyl-L-alanin,
N-(Meth)acryloyl-L-valin,
N-(Meth)acryloyl-L-leucin,
N-(Meth)acryloyl-L-phenylalanin,
N-(Meth)acryloyl-L-tyrosin,
N-(Meth)acryloyl-L-methionin,
N-(Meth)acryloyl-L-lysin und
N-(Meth)acryloyl-L-prolin,
oder ein Methylester einer dieser Säuren.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyacrylharz ein Copolymer nach Anspruch 2
ist, das mit Ethylendiamin amidifiziert worden ist.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die bei der Aminosäurenkupplung
verwandte N-Schutzgruppe Boc ist und das
Kupplungsverfahren wie folgt ist:
- 1. Waschen: destilliertes Wasser - 2- bis 4mal, jeweils 2 min;
- 2. Schutzgruppenabspaltung: HCl (6N) in Wasser - einmal, 2 min und noch einmal, 30 min;
- 3. Waschen: destilliertes Wasser - 4- bis 6mal, jeweils 2 min;
- 4. Neutralisieren: 1 Äquivalent Boratpuffer, 12,5 mM von pH 8,5-9,0 - einmal, 1 bis 2 min, und noch einmal, 1 bis 2 min;
- 5. Waschen: destilliertes Wasser - 4- bis 6mal, jeweils 2 bis 2 min;
- 6. Waschen: DMF - zweimal, jeweils 1 bis 2 min;
- 7. Kuppeln: symmetrisches Anhydrid (2 Äquivalente, zweimal in DMF);
- 8. Waschen: DMF oder NMP - zweimal, jeweils 2 min; und
- 9. Waschen: destilliertes Wasser, viermal, jeweils 2 min.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die bei der Aminosäurenkupplung
verwandte N-Schutzgruppe Fmoc ist und das Kupplungsverfahren
wie folgt ist:
- 1. Waschen: destilliertes Wasser - 4- bis 6mal, jeweils 2 min;
- 2. Abspalten der Schutzgruppe: Piperidin oder Diethylamin in Wasser;
- 3. Waschen: Isopropanol, zweimal, jeweils 2 min; destilliertes Wasser - 4- bis 6mal, jeweils 2 min;
- 4. gegebenenfalls Waschen: DMF - einmal, 2 min;
- 5. Kuppeln: symmetrisches Anhydrid (3mal in Überschuß in DMF) und
- 6. Waschen: DMF (zweimal, jeweils 2 min); destilliertes Wasser - 6mal, jeweils 2 min.
6. Verfahren, im wesentlichen wie mit Bezug auf die
Beispiele beschrieben.
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