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Verfahren und Vorrichtung zum Trocknen von Textilstoffen. Die Erfindung
betrifft eilte weitere Ausge.-altung der Verfahren und Vorrichtungen zum Trocknen
nach Patent 360073' Bei den in dem Hauptpatent beschriebenen Verfahren und
Vorrichtungen wird durch Dampf allein (3e,ler im unmittelbaren Anschluß daran durch
Vakuum getrocknet, was unter :,#Tutzbarinachung der durch den Dampf im Trockengut
aufgespeieherten Wärme geschieht. Der damit erzielte technische Fortschritt ist
noch weiter zti steigern. Zu dem Zweck wird gemäß der Erfindung ein Teil des Wassers
aus dein triefend nassen Trockengut unmittelbar durch Dampf ausgestoßen und der
Rest durch erwärmte Luft aufgetrocknet, welche im unmittelbaren Anschluß all das
Ausstoßen des Wassers durch das Trockengut geblasen wird. Die mit der Erfindung
verbundenen Vorteile sind weitere Verbilligung und Beschleunigung des Trocknen.,;.
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Die dein Dampf innewohnende Energie wird unmittelbar zum Ausstoßen
voll Wasser aus dein triefend Hassen Trockengut benutzt. Dieses Ausstoßen geschieht
schneller und billiger als (las Ausquetschen des Wassers und macht die sollst erforderlichen
Quetschwerke, Schleuder- und Absatigemaschinen üher$üssig. Der Ausstoßdampf füllt
die Kanäle zwischen Teil F;lse rn des Trockengutes aus, welche vorher mit: Wasser
angefüllt waren. Der Dampf c'*)ffiiet die durch Wasser verstopften Kanäle. Dadurch
wird (las Trockenglut hiftdurchlä ssig. Die Luft(lurchlässigkeit ist so liecletitelid,
(-aß C S Z. 11 ). in, -)- 0ich ist, große Luftmengen durch hart l;emciclcelte Bauinwollkreuzspulen
mittels eitles schwachen @ie(ler(lruckgel)lä ses, also (,liile beachtlichen Kraftaufwand,
züi ])lasen. Durch die Wärine des Ausstoßdampfes wird <las Trockengut bis auf
die Temperatur der Trockenluft erwärmt. Der im Trockengut verbliebene _ltisstoß,l<luipf
wird durch die Trockenluft kondensiert und dessen Wä rine für das Trocknen nutzbar
gemacht. Das durch den Ausstoßdampf angewä rillte ausgestoßene Wasser kann im Betrieb
wieder verwendet werden. Kötzer, Kreuzspulen, Garnwickel u. dgl. «-erden in einem
verschließbaren Kasten untergebracht. Das Ausstoßen von Wasser mittels Dampfes geschieht
vorteilhaft voll außen nach innen. Im ummittelbaren Anschluß an das Ausstoßen von
Wasser mittels Dampfes wird erwärmte Luft gleichfalls voll außen nach innen durch
das Trockengut geblasen.
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Zum Trocknen von in fortlaufender Bewegung befindlichen Gewebebahnen
wird vorteilhaft eine aus zwei miteinander verbundenen Teilen bestehende Vorrichtung
benutzt. In dein ersten Teil wird Wasser aus dein Gewebe mittels Dampfes ausgestoßen.
Um das Entweichen unverbrauchten Dampfes zu vermeiden, empfiehlt es sich, nur so
viel Datnpf anzuwenden, wie notwendig ist, um das Gewebe für das nachfolgende Fertigtrocknen
durch erwärmte Luft in besonderem -Maße geeignet zti machen, d. h. um eine ausreichende
Menge «-assel auszustoßen, das Gewebe bis auf die Temperatur der Trockenluft zu
erwärmen und das Gewebe so luftdurchlässig zu machen. daß ohne beachtlichen Kraftaufwand
gruße Luftmengen durch das Gewebe in :einer Dickenrichtung geblasen werden kihmen.
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Zur Ausübung des netten '\"-,erfahren.,; dienen verschiedene Vorrichtungen.
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Abb.i zeigt eilte Anwendung des neuen Verfahrens zum Trocknen einer
Kreuzspule c. ehellilzeichnet dadurch, daß zuerst Dampf und im unmittelbaren Anschluß
daran er-W # ärinle 1 -uft von außen nach innen durch die Kreuzspule c geblasen
wird. Ill den) Boden des verschließbaren Gefälles k ist innen dic# gelochte Spindel
t befestigt, worauf die zu trocknende, auf eitle gelochte Hülse tiz gewikkelte Kreuzspule
c gesteckt ist. Die Innenseite der Kreuzspule c stellt mit der Außenluft in Verbindung.
Das Gefäß 1, ist jeweils absperrbar durch den Halin fz all eilte Dainpfle itung
oder durch den Hahn o an ein N ie,Jerdruckgebläse angeschlossen. Bei der gezeichneten
Hahnstellung strömt Dampf in (las Gefäß 1?.. Nachdem die dem Dampf innewohnende
Energie
zum Ausstoßen von Wasser aus der triefend nassen Kreuzspule verbraucht ist, wird
der Dampfhahn n geschlossen und der Lufthahn o geöffnet. Dann wird erwärmte Luft
mittels eines Niederdruckgebläses durch die Kreuzspule von außen nach innen geblasen.
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Abb.2 zeigt eine Anwendung des neuen Verfahrens in einer aus zwei
Teilen bestehenden Vorrichtung zum Trocknen einer in fortlaufender Bewegung befindlichen
Gewebebahn b, dadurch gekennzeichnet, daß in dem ersten Teil der Vorrichtung Wasser
aus dem Gewebe mittels Dampfes ausgestoßen und in dem zweiten Teil der Vorrichtung
das Gewehe mittels durchgeblasener warmer Luft fertiggetrocknet wird. Der erste
Teil der Vorrichtung besteht aus dem Dampfrohr g, welches in der Gewebebreite mit
einer Schlitzöffnung 1a versehen ist. Neben der Schlitzöffnung sind zwei Tragrollen
i o. dgl. angebracht, wodurch das Gewebe so unterstützt wird, daß dem durch die
Schlitzöffnung h ausströmenden Dampf nur der Weg durch das Gewebe in der Dickenrichtung
offen steht. Der zweite Teil rler Vorrichtung besteht aus einem Gefäß t mit je einem
Schlitz in der Breite des Gewebes an jeder Kopfseite, um das Gewebe durch das Gefäß
leiten zu können. Das Gefäß t ist auf der einen Seite des Gewebes durch die Offnung
zt an ein Niederdruckgebläse angeschlossen und auf der anderen Seite durch die Üffining
o mit der Außenluft verbunden. Die dem aus der Schlitzöffnung h strömenden Dampf
innewohnende Energie wird benutzt, um Wasser aus dem triefend nassen Gewebe zu stoßen.
Das durch den Ausstoßdampf ertvärmte und luftdurchlässig gemachte Gewebe wird in
dem Gefäß t mittels durchgeblasener warmer Luft fertiggetrocknet.
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Um zu vermeiden, daß beim Ausstoßen des Wassers Dampf unbenutzt entweichen
könnte, dient die in Abb. 2 in schwachen Linien angedeutete Vorrichtung. Der zwischen
den Tragrollen i ausströmende Ausstoßdampf wird äufgefangen und in einem Lufterwärmer
v zur Anwärmung der Trockenluft benutzt, welche mittels des Gebläses w durch den
Lufterwäriner getrieben und durch das Gewebe b in der Dickenrichtung geblasen wird.
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Die Vorrichtung nach Abb. 2 kann auch so eingerichtet sein, daß sie
zur Anwendung des ini hauptpatent beschriebenen Verfahrens dienen kann. Zu dem Zweck
ist das Innere des Gefäßes t auf der einen Seite des Gewebes durch den Hahn o mit
einer Luftpumpe und auf der anderen Seite durch eine Öffnung 2a mit der Außenluft
zu verbinden..
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Durch Anbringung eines Leitbleches x in dem Gefäß t kann die Trockenluft
zunächst dem Gewebe entlang und dann durch das Gewebe geblasen werden. Diese Luftführung
ist vorteilhaft für Strichware, weil dadurch die Strichlage geschont wird.
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Abb. 3 zeigt eine andere Gestaltung des in Abb. 2 dargestellten Gefäßes
t. Statt des rechteckigen ist ein rundes Gefäß t, statt der geradlinigen ist eine
kreisförmige Führung des Gewebes und statt des geraden Leitbleches ein spiralförmig
gebogenes Leitblech x angewandt. Die Zweckbestimmung der Öffnungen it und o ist,
wie bei Abb. 2, eine zweifache, je nachdem die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
nach dem Haupt- oder vorliegenden Zusatzpatent dienen soll.