DE2406347B2 - Vorrichtung zum entwaessern und/oder trocknen von textilgut - Google Patents
Vorrichtung zum entwaessern und/oder trocknen von textilgutInfo
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Description
15
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Entwässern und/oder Trocknen von Textilgut, insbesondere
auf Spulen aufgewickeltem und eingefärbtem Garn, in einem mit einer Evakuierungsvorrichtung versehenen
Druckbehälter.
Es ist bereits ein Entwässerungs- und Trocknungssystem bekannt, bei dem in einem Druckbehälter eine Erwärmung
des Textilgutes, vor allem der Garnspulen, vorgenommen wird. Bei diesem Verfahren wird mittels
eines Hochdruckgebläses, die erwärmte Luft im Druckbehälter in Umlauf gesetzt, um eine schnellere und
gleichmäßigere Trocknung zu erreichen. Dieser kräftige Luftstrom bewirkt auf Grund des Druckunterschiedes
zwischen Wickelinnen- und Wickelaußenfläche zunächst ein mechanisches »Auspressen« des überschüssigen
Wassers. Das Wasser wird nunmehr in Zirkulation einer Kühlvorrichtung und einem entsprechenden Wasserabscheider
zugeführt. Durch entsprechende Steuervorrichtungen wird danach eine Zirkulationsumkehr
des erwärmten Luftstromes herbeigeführt, d. h. die Spulen werden von innen nach außen durchblasen. Auf
diese Weise erfolgt ein sehr gleichmäßiger Entzug der Feuchtigkeit, so daß als Endergebnis dieses Entwässerungs-
und Trocknungsvorganges eine fast vollkommen gleichmäßige Durchtrocknung des Textilgutes erreicht
wird.
Der Trocknungsprozeß beruht also im wesentlichen darauf, daß einmal das überschüssige Wasser gewissermaßen
auf mechanischem Wege abgeleitet wird und daß danach durch die starke Luftzirkulation und die
Umkehr der Strömungsrichtung der Trockenluft eine Entfeuchtung derselben herbeigeführt wird.
Wenn sich auch dieses Verfahren bewährt hat, so hat sich doch herausgestellt, daß ein relativ hoher technischer
Aufwand für die Entwässerung und Trocknung auf diese Weise notwendig ist; auch ist vor allem der
Zeitaufwand insgesamt gesehen sehr hoch.
Aus der DL-PS 9209 ist eine Vorrichtung (insbesondere
Fig. 3) ersichtlich, bei der die feucht-heißen Wikkelkörper in einem Druckbehälter von außen nach innen
durchströmt werden, wobei dei Flüssigkeit die Druckkammer über ein Regelventil verläßt. Bei einer
Temperatur der feuchten Wickel von 120 bis 140° wird dann über einen Schieber der Innendruck auf atmosphärischen
Druck entspannt, wodurch weitere Feuchtigkeit aus den Wickelkörpern entfernt wird; die unmittelbar
anschließende Verdampfung kann durch eine Vakuumpumpe noch unterstützt werden.
Auch in der DT-PS 8 31 535 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren beschrieben, bei dem eine Pumpe den
Druck im Kessel 1 auf Unterdruck herabsetzt.
Durch zahlreiche Versuche hat sich herausgestellt, daß eine »langsame« bzw. kontinuierliche Evakuierung
des Druckbehälters nur wenig zur Trocknung beiträgt; vielmehr ist hierfür eine »schock- oder schlagartige«
Beeinflussung der nassen odtr vorgetrockneten Wickel notwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne großen technischen Aufwand eine besonders wirkungsvolle
Evakuierung des Textilgutes zu ermöglichen.
Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung des eingangs erwäfcnten Typs dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß
die Evakuierungsvorrichtung aus einem getrennten Zusatzdruckbehälter besteht, welcher mindestens ein
gleich großes Volumen wie der damit verbundene, das Textilgut aufweisende Druckbehälter aufweist.
Als besonders günstig hat sich erwiesen, wenn die Evakuierung mindestens bis zu 0,3 besser bis zu 0,1 ata
durchgeführt wird. Auch wenn die Tiefe des Unterdrucks »beliebig« gewählt werden kann - was einen
größeren technischen Aufwand zur Folge hat -, so hat sich aus Wirtschaftlichkeitsgründen erwiesen, daß bereits
bei 0.1 ata eine so schnelle Trocknung herbeigeführt wird, daß sich der dafür erforderliche technische
Aufwand noch rentiert.
Bei der erfindungsgemäßen Anordnung von zwei Druckbehältern wird so vorgegangen, daß der eine Behälter
evakuiert wird, während beispielsweise der das Textilgut enthaltene Druckbehälter erwärmt wird.
Nach Erreichen der entsprechenden Temperatur wird das Ventil zum evakuierten Behälter geöffnet, so daß
schlagartig eine Evakuierung des das Textilgut enthaltenen Behälters erfolgt. Auf diese Weise kann der
Trocknungsprozeß noch weiter beschleunigt werden.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in
Kombination mit einer bekannten Anlage in stark schematischer Darstellung gezeigt.
Eine z.B. in zwei Stockwerken untergebrachte Großanlage besteht aus einem Druckbehälter 1 mit
einem Halter 2 für das Textilgut und einem Deckel bzw Klöppelboden 3. Der Halter 2 nimmt auf lotrechte
Stangen Garnspulen 4 auf. Der Halter 2 kann radial verlaufende Stangen und an diesen lotrecht verlaufende
Haltestangen aufweisen, auf welchen die Garnspulen oder auch auf Hohlzylindern aufgewickelte Textilmeterware
aufgeschoben sind. Die Hohlzylinder oder die Spulen sind gelocht oder geschlitzt.
Diese bekannte Anlage besteht weiterhin aus einem zweiten Druckzylinder, der eine Erwärmungskammer 6
und eine Kühlkammer 7 aufweist. Der Druckzylinder 5 ist ebenfalls mit einem Deckel bzw. Klöppelboden 8
geschlossen.
In der Erwärmungskammer 6 sind, wie üblich, nicht dargestellte Heizschlangen angeordnet, welche über
einen Zulauf 10, z. B. mit Dampf, versorgt werden. Das Kondensat tritt durch den Ablauf 11 aus.
Die Kühlkammer 7 wird über einen Zulauf 12 mit Druckluft versorgt. Das durch den Kühlprozeß erwärmte
Kühlwasser wird über den Ablaß 13 zum Warmwasserbehälter geleitet.
In der Kühlkammer 7 ist ein Wasserabscheider vorhanden, so daß über den Kanal 20 nur Luft der Kühlkammer
7 entnommen wird. Die Luft wird einem Gebläse 21 zugeleitet, wobei über eine Leitung 22 Druckluft
zugeführt wird. Das Gebläse wird mittels eines Motors 23 betrieben und führt somit die Druckluft über die
nicht dargestellten Heizschlangen der Erwärmungskammer 6 in Pfeilrichtung 24 zum Druckbehälter 1. Im
Druckbehälter ist mit Pfeil 24' die Einwirkungsrichtung der Druckluft angedeutet.
Die erwärmte, durch das Gebläse 21 zugeführte Druckluft wirkt von außen auf die Garnspulen ein und
tritt feuchtigkeitsgeladen durch das Innere der Hohlwellen in Pfeilrichtung 25 aus.
Danach wird die feuchtigkeitsgesättigte bzw. feuchtigkeitsgeladene
Luft dem Kühlraum 7 zugeführt, der die dem Textilgut entzogene Feuchtigkeit Kondensiert;
das entsprechende Wasser wird über einen Überlauf 26 entnommen.
Die Druckbeaufschlagung des Textilgutes erfolgt, wie bereits bemerkt, in dieser Stufe des Verfahrens von
außen nach innen.
Nunmehr erfolgt eine Umsteuerung des Systems dergestalt, daß nach Schließen des Ventils 30 und öffnen
des Ventils 32 sowie nach Schließen des Ventils 31 eine Druckbeaufschlagung des Druckbehälters 1 vorgenommen
wird, so daß die einzelnen Spulenkörper von innen nach außen mit Druckluft beaufschlagt werden. Die
Ableitung der feuchtigkeitsgesättigten Luft erfolgt dann nach öffnen des Ventils 33 wieder in das Kühlsystem.
Durch eine alternierende Beaufschlagung der Spulenkörper von außen nach innen und innen nach außen
wird der Entwässerungs- und Trocknungsprozeß relativ schnell durchgeführt.
Diese bekannte Art einer Textilgutbehandlung wird durch den weiter unten beschriebenen erfindungsgemäßen
Zusatzdruckbehälter verbessert, wobei allerdings das »mechanische Auspressen« unter der Verwendung
der bekannten Vorrichtung vorgenommen und gleichzeitig auch diese für die Erwärmungsstufe eingesetzt
wird. Eine abwechselnde, mehrere Stufen umfassende Textilbehandlung im Sinne einer Trocknung, wie sie mit
der bekannten Vorrichtung erforderlich war, entfällt dann jedoch weitgehend.
Nach dem »mechanischen Auspressen« werden durch Schließen der Ventile 30 und 31 die Erwärmungskammer 6 und die Kühlkammer 7 vom Druckbehälter 1
getrennt. Um zu erreichen, daß sich das bekannte »mechanische Auspressen« möglichst gleichmäßig auf den
gesamten Druckbehälter 1 erstreckt, wird nach öffnen eines Ventils 40 ein mit einem Motor 41 angetriebenes
Gebläse 42 in Gang gesetzt.
Nunmehr wird die eigentliche Evakuierung des Druckbehälter·; 1 eingeleitet.
Für die Evakuierung ist ein Zusatzdruckbehälter 50 vorgesehen, dessen Volumen mindestens so groß sein
muß wie dasjenige des Druckbehälters 1: bevorzugt wird jedoch ein größeres Volumen. Durch eine nicht
dargestellte Ventilsteuerung ist es möglich, die Evakuierung des Zusatzbehälters 50 gesondert vorzunehmen,
während zur gleichen Zeit die Erwärmung des Textilgutes im Druckbehälter 1 erfolgt. Nach Umsteuerung
der Ventile und öffnen des Ventils 51 des bereits evakuierten Zusatzdruckbehälters 50 entsteht schlagartig
im Druckbehälter 1 ein Unterdruck, der zu einer besonders starken und intensiven Entfeuchtung des
Textilgutes führt.
Danach wird durch öffnen der Ventile 30 und 31 eine Druckluftbeaufschlagung mit der bekannten Vorrichtung
vorgesehen und die entzogene Feuchtigkeit der Kühlkammer 7 zugeführt.
Die schlagartige Evakuierung des Druckluftbehälters t kann in mehreren Stufen erfolgen.
Die Evakuierung führt zu einer vollkommen gleichmäßigen Durchtrocknung des Textilgutes, z. B. im Innern
der einzelnen Wickel, während bei der bekannten Beaufschlagung mit Überdruck der Trocknungsprozeß
sich auf einen wesentlich längeren Zeitraum hinzieht und sich ein Gleichgewicht zwischen dem äußeren
Trocknungsbereich und dem inneren Trocknungsbereich im Textilgut erst wesentlich später einstellt.
Wie bereits weiter oben erwähnt, kann der Druckbehälter 1 auch ohne Verwendung der beschriebenen bekannten
Vorrichtung als selbständiges Aggregat benutzt werden. In diesem Fail ist es jedoch zweckmäßig,
dem Druckbehälter bereits vorgetrocknetes Textilgut zuzuführen, d. h. also Textilgut, das zusätzlich »mechanisch
ausgepreßt« ist. Weiterhin besteht bei einer Verwendung des Druckbehälters 1 als selbständiges Aggregat
eine gewisse Schwierigkeit, eine Erwärmung, die für das Evakuieren erforderlich ist, auf wirtschaftliche
Weise durchzuführen. Es wäre zwar möglich, das Textilgut außerhalb des Druckbehälters 1 zu erwärmen und
in diesen im erwärmten Zustand einzuführen. Dies ist jedoch äußerst unzweckmäßig, wenn eine höhere Temperatur
angewendet werden soll, z.B. mehr als 100°. Die Erwärmung des Textilgutes sollte also zweckmäßigerweise
im Druckbehälter 1 erfolgen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Entwässern und/oder Trocknen von Textilgut, insbesondere auf Spulen aufgewickeltem und eingefärbtem Garn, in einem mit einer Evakuierungsvorrichtung versehenen Druckbehälter, dadurch gekennzeichnet, daß die Evakuierungsvorrichtung aus einem getrennten Zusatzdruckbehälter (50) besteht, welcher mindestens ein gleich großes Volumen wie der damit verbundene das Textilgut (4) aufweisende Druckbehälter (1) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742406347 DE2406347B2 (de) | 1974-02-11 | 1974-02-11 | Vorrichtung zum entwaessern und/oder trocknen von textilgut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742406347 DE2406347B2 (de) | 1974-02-11 | 1974-02-11 | Vorrichtung zum entwaessern und/oder trocknen von textilgut |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2406347A1 DE2406347A1 (de) | 1975-08-14 |
DE2406347B2 true DE2406347B2 (de) | 1976-04-01 |
Family
ID=5907069
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742406347 Pending DE2406347B2 (de) | 1974-02-11 | 1974-02-11 | Vorrichtung zum entwaessern und/oder trocknen von textilgut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2406347B2 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4876802A (en) * | 1983-12-21 | 1989-10-31 | Gerhard Gergely | Process and means for the heat treatment of powdery or granulate material |
DE9013241U1 (de) * | 1990-09-19 | 1990-11-22 | Höckh, Jürgen, 7540 Neuenbürg | Trockeneinrichtung in Reinigungsanlagen |
US5180438A (en) * | 1989-10-11 | 1993-01-19 | Hockh Metall-Reinigungsanlagen Gmbh | Cleaning and drying system |
-
1974
- 1974-02-11 DE DE19742406347 patent/DE2406347B2/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2406347A1 (de) | 1975-08-14 |
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