DE3929034C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE3929034C2
DE3929034C2 DE19893929034 DE3929034A DE3929034C2 DE 3929034 C2 DE3929034 C2 DE 3929034C2 DE 19893929034 DE19893929034 DE 19893929034 DE 3929034 A DE3929034 A DE 3929034A DE 3929034 C2 DE3929034 C2 DE 3929034C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
base plate
angle gauge
gauge according
plate
model
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE19893929034
Other languages
English (en)
Other versions
DE3929034A1 (de
Inventor
Heinz 3200 Hildesheim De Koehler
Friedel 3000 Hannover De Doering
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from DE8815557U external-priority patent/DE8815557U1/de
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE19893929034 priority Critical patent/DE3929034A1/de
Publication of DE3929034A1 publication Critical patent/DE3929034A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3929034C2 publication Critical patent/DE3929034C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01BMEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
    • G01B5/00Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques
    • G01B5/24Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques for measuring angles or tapers; for testing the alignment of axes

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Dental Tools And Instruments Or Auxiliary Dental Instruments (AREA)

Description

Die Erfindung stellt ein in der Kieferorthopädie verwendbares Meßhilfsmittel dar, mit dem die Her­ stellung von Kieferabformungen als Diagnose- und Arbeitsmodell überprüft werden kann.
Bei der Behandlung von Fehlentwicklungen im Kiefer- Gesichtsbereich werden als diagnostische Hilfsmit­ tel unter anderem Diagnose- und Arbeitsmodelle aus Gips erstellt, die zu Beginn der Behandlung eines Patienten unter bestimmten Zeitabständen wieder­ holt durch Abformungen des Ober- und Unterkiefers gewonnen werden, damit der Behandlungsfortschritt überprüft werden kann.
Um die Gipsmodelle als diagnostische Hilfsmittel einsetzen zu können, ist zuvor eine schädelbezogene, dreidimensionale Orientierung zu schaffen. Dies ge­ schieht durch Beschleifen, das sogenannte Trimmen, der Außenseiten der Modelle zur Erzeugung planer Flächen, für deren Ausrichtung drei senkrecht auf­ einander stehende Schädelebenen herangezogen werden, und zwar die Okklusionsebene, die Raphe-Median-Ebene und die Tuberebene.
Bei der Erstellung von Gipsmodellen wurden bisher für die Überprüfung der Ausrichtung der Flächen unterschiedliche Hilfsmittel, wie Geo-Dreiecke, Schieblehren oder Sockelgeräte eingesetzt. Das Ar­ beiten mit diesen Hilfsmitteln ist sehr umständlich und, wenn eine hohe Genauigkeit angestrebt wird, außerordentlich zeitaufwendig.
Aus der DE-AS 18 03 612 ist ein Winkelmesser bekannt, mit dessen Hilfe gleichzeitig zwei Winkel in zwei zu­ einander senkrechten Ebenen gemessen werden können. Der bekannte Winkelmesser umfaßt eine eine Winkelteilung tragende Grundplatte und einen senkrecht zur Grundplatte und in der Projektion durch den Mittelpunkt der Grund­ platte verlaufenden Skalenträger eines zweiten Winkel­ messers. Dessen den zu messenden Winkel begrenzendes Bauteil ist auf der Grundplatte um eine in der Grund­ plattenebene liegende, senkrecht zur Ebene des zweiten Winkelmessers angeordnete Achse schwenkbar.
Dieser bekannte Winkelmesser ist nicht geeignet, optisch alle drei Dimensionen eines Diagnose- und Arbeitsmodells bei der Kieferorthopädie zu erfassen.
Aus der EP 01 50 110 A2 ist eine weitere Winkelmeßvor­ richtung bekannt, die jedoch nur eine eindimensionale Winkelmessung erlaubt. Dabei handelt es sich um den Spezialfall der Bestimmung eines Winkels zwischen einer ebenen Fläche und einer zylindrischen Fläche.
Weiterhin ist aus der DE-OS 31 17 889 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einstellen eines zahnärztlichen Artikulators bekannt. Dabei wird ein Werkzeug verwendet, das als flaches Glied aus transparentem Material besteht und eine Serie von Teilstrichen oder Bezugslinien trägt, die von einem Schnittpunkt strahlenförmig nach außen aus­ gehen. Diese Teilstriche dienen zum Einstellen der Winkel­ stellung eines Führungsblockes des Artikulators.
Mit diesem Werkzeug ist lediglich eine eindimensionale Winkelmessung möglich.
Aus der DE-PS 33 47 830 ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer Bißprothese bekannt. Diese Vorrichtung umfaßt eine Maßskala auf einem Schenkel einer U-förmig gebogenen Biß­ gabel, auf der ein Schieber mit einer weiteren, senkrecht dazu verlaufenden Maßskala angeordnet ist. Die Bißgabel wird zur Messung in den Mund eines Patienten eingesetzt, um die für die Einstellung des Artikulators benötigten patientenspezifischen Werte zu ermitteln.
Eine Messung oder Kontrolle von Winkeln läßt sich mit die­ ser Vorrichtung nicht durchführen.
Schließlich sind noch aus der DE-OS 31 17 174 und der DE-OS 31 26 911 Vorrichtungen zur Vermessung von Kiefer bzw. Kiefergelenkbewegungen bekannt. Diese Vorrichtungen sind ebenfalls nicht geeignet, alle drei Dimensionen eines Diagnose- und Arbeitsmodells bei der Kieferorthopädie zu erfassen bzw. zu kontrollieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Winkellehre als Kontrollvorrichtung in der Kieferorthopädie bei der Herstellung von Kieferabformungen als dreidimensionale Diagnose- und Arbeitsmodelle zu schaffen, mit der die Herstellung von Kieferabformungen erleichtert und be­ schleunigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene Winkellehre gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstands des Anspruchs 1 ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 10.
Ein Diagnose- und Arbeitsmodell kann mit den Höckerspitzen der die Okklu­ sionsebene definierenden Zähne auf die Grundplatte oder einen dazu parallelen Block gelegt werden und die zur Okklusionsebene parallele Ausrichtung der Ober­ seite des Modells läßt sich durch Peilen über die Umrißkanten des Modells hinweg auf die zur Grundplat­ te parallelen Linienmarkierungen der Skalenplatte überprüfen. Die Überprüfung der Oberseite des Modells erfolgt für jede Koordinate gesondert, indem das Mo­ dell um eine senkrechte Achse um 90° geschwenkt wird. Nach einer Korrektur durch Nachschleifen kann die Überprüfung sofort wiederholt werden, ohne daß eine zeitraubende Einstellung und Ausrichtung der Meßhilfs­ mittel erforderlich wird.
Die Ausrichtung der Rückseite des Modells kann durch Aufstellen desselben mit der Rückseite auf der Grund­ platte hinter dem Peildraht vorgenommen werden, in­ dem die Neigung der zuvor markierten Raphe-Median- Linie zum Peildraht bestimmt wird. Auch hier ist eine abwechselnde Korrektur durch Nachschleifen und anschlie­ ßende sofortige Überprüfung möglich. Die andere Koor­ dinate läßt sich durch Peilen über die Umrißkante des Modells hinweg auf die zur Grundplatte senkrechten Linienmarkierungen der Skalenplatte überprüfen, wenn das Modell mit der zuvor richtig getrimmten Ober­ seite auf die Grundplatte gelegt wird.
Bei einer Weiterbildung ist auf der Grundplatte ein quaderförmiger Block angeordnet. Vorzugsweise ist dieser Block um eine zur Grundplatte senkrechte Achse drehbar gelagert.
Dieser Block ist vorteilhaft für die Ausrichtung eines Modells in der Okklusionsebene, wenn z.B. die vorderen Zähne soweit vorstehen, daß beim ein­ fachen Auflegen des Modells auf die Grundplatte die die Okklusionsebene definierenden Zähne nicht mehr mit ihren Höckerspitzen auf der Grundplatte zur Anlage kommen. Die Drehbarkeit des Blockes ge­ stattet es, in beiden Koordinatenrichtungen die Ausrichtung des Modells zu überprüfen.
Bei einer praktischen Ausgestaltung ist die Skalen­ platte mit Milimeterpapier oder -folie beschichtet.
Hierdurch ist ein Raster von mehreren parallelen Li­ nien gegeben, so daß bei unterschiedlich großen Rohkörpern der Gipsmodelle die Ausrichtung der Ober­ seite überprüft werden kann. Ferner läßt sich bei vorhandenen Abweichungen auch das Maß der Abweichun­ gen ermitteln und somit gezielt eine Korrektur durch Trimmen herbeiführen.
Zweckmäßig ist die Skalenplatte über dem Millimeter­ papier oder der -folie mit einer wasserfesten, ab­ waschbaren, durchsichtigen Folie oder Beschichtung überzogen.
Diese Maßnahme ist zweckmäßig, wenn handelsübliches Millimeterpapier verwendet werden soll, um Schäden an dem Papier oder der Folie durch das beim Schlei­ fen und Reinigen verwendete Wasser zu vermeiden.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Peil­ draht zwischen der Grundplatte und einem parallel zur Grundplatte und senkrecht zur Skalenplatte ange­ ordneten Galgen eingespannt. Hierdurch wird erreicht, daß der Bereich der Grundplatte trotz des Vorhanden­ seins des Peildrahtes frei zugänglich ist und die Aufhängungen des Peildrahtes nicht die Handhabung bei der Messung und Überprüfung der Modelle auf dem Winkelmeßtisch stören. Außerdem kann durch freie Sicht auf die Skalenplatte die exakte Ausrichtung des Peildrahtes jederzeit überprüft werden.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß der Galgen an der Skalenplatte befestigt ist und sich etwa bis zur gegenüberliegenden Kante der Grundplatte er­ streckt.
Bei dieser Ausgestaltung wird die Skalenplatte zur Befestigung des Galgens mit ausgenutzt, so daß wei­ tere Stütz- und Befestigungsmittel entfallen können. Durch die Erstreckung bis zur gegenüberliegenden Kan­ te läßt sich der Peildraht sehr weit von der Skalen­ platte entfernt anbringen. Damit steht der gesamte zwischen dem Peildraht und der Skalenplatte vorhan­ dene Raum für die Messungen zur Verfügung. Es können daher auch mehrere Modelle hintereinander aufgestellt und nacheinander gemessen werden, wobei das zuvor ge­ messene Modell nur zur Seite gerückt werden muß.
Bei einer praktischen Ausgestaltung ist die Grund­ platte zur Durchführung des Peildrahtes durchbohrt und in oder unterhalb der Bohrung ist eine Klemm- und Spannschraube angeordnet.
Durch diese Maßnahme läßt sich erreichen, daß der Peildraht die für eine durchgehende senkrechte exakte Ausrichtung nötige Spannung erhält. Eine im Laufe der Zeit nachlassende Spannung kann durch Ein­ stellen mit der Spannschraube korrigiert werden. Außerdem ist es möglich, einen beschädigten oder gebrochenen Peildraht schnell auszuwechseln und auf die erforderliche Spannung einzustellen. Auch eine Korrektur der gegenüber der Ebene der Grund­ platte senkrechten Ausrichtung ist möglich.
Weiterhin ist vorgesehen, daß die Grundplatte aus wasserfestem Material besteht.
Diese Eigenschaft ist sinnvoll, da die Gipsmodelle beim oder nach dem Schleifen mit Wasser abgespült werden und infolge des abwechselnden Messens und Korrigierens nicht zu vermeiden ist, daß sich Was­ serrückstände auf der Grundplatte sammeln.
Eine besonders praktische Weiterbildung sieht vor, daß an der Grundplatte eine Halterung mit senkrech­ ten Streben angeordnet ist, in denen Langlöcher ein­ gelassen sind.
Diese Ausgestaltung gestattet eine sehr ergonomische Anordnung der Winkellehre, indem diese z. B. an der Bearbeitungsmaschine, einem sogenannten Gips­ modelltrimmer (GMT) befestigt und in Augenhöhe des Zahntechnikers eingestellt wird. Der Techniker kann dann, ohne seinen Arbeitsplatz zu verlassen, das gerade mit der Schleifscheibe getrimmte Modell in der entsprechenden Ausrichtung auf die Grundplatte des Winkelmeßtisches legen und in der gleichen Kör­ perhaltung die Überprüfung der Ausrichtung der Ober­ flächen des Gipsmodells vornehmen. Die Höheneinstel­ lung des Winkelmeßtisches läßt sich für andere Per­ sonen verändern, indem die senkrechten Streben mit den Langlöchern in entsprechenden Befestigungsmitteln soweit verschoben werden, bis die gewünschte Höhe er­ reicht ist und die Befestigungsmittel dann angezogen werden.
In der Zeichnung, die ein Ausführungsbei­ spiel veranschaulicht, zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Winkellehre, die oberhalb eines Gipsmodell­ trimmers befestigt ist,
Fig. 2 eine perspektivische Dar­ stellung eines Gipsmodells mit Andeutung dreier Schädel­ ebenen, und
Fig. 3 eine Frontansicht der Winkel­ lehre mit zu messenden Modellen.
Die in Fig. 1 dargestellte Winkellehre besteht aus einer planen Grundplatte 10 und einer im rechten Win­ kel zur Grundplatte 10 angeordneten Skalenplatte 12. Die Skalenplatte 12 ist an der hinteren Kante 14 an­ geordnet und begrenzt die Grundplatte 10 an dieser Seite. Die Skalenplatte 12 trägt parallel und senk­ recht zur Ebene der Grundplatte 10 ausgerichtete Li­ nienmarkierungen 16, welche vorzugsweise aus Millimeter­ papier oder einer Millimeterfolie bestehen. Das Milli­ meterpapier ist noch mit einer wasserfesten, abwasch­ baren, durchsichtigen Folie oder Beschichtung über­ zogen.
Außerdem befindet sich im rechten Bereich der Winkel­ lehre ein Peildraht 18, welcher senkrecht zur Grundplatte 10 ausgerichtet ist. Der Peildraht 18 ist zwischen der Grundplatte 10 und einem parallel zur Grundplatte 10 und senkrecht zur Skalenplatte 12 ausgerichteten Galgen 24 eingespannt. Dabei ist der Galgen 24 an der Skalenplatte 12 befestigt. Er er­ streckt sich etwa bis zur gegenüberliegenden vorde­ ren Kante 26. Der Peildraht 18 befindet sich im vor­ deren Bereich der Winkellehre und wird einer­ seits von dem Galgen 24 und andererseits von einer Klemm- und Spannschraube 28 gehalten, die unterhalb einer durch die Grundplatte führenden Bohrung ange­ ordnet ist. Mittels der Klemm- und Spannschraube 28 läßt sich der Peildraht soweit spannen, daß er eine geradlinige Ausrichtung erhält.
Links in der Zeichnung ist noch ein quaderförmiger Block 20 auf der Grundplatte 10 angeordnet, der um eine zur Grundplatte 10 senkrechte Achse 22 drehbar ist.
Zur Befestigung der Grundplatte 10 dient eine Halte­ rung mit senkrechten Streben 30, in denen Langlöcher 32 eingelassen sind. Mit diesen Streben ist die Grund­ platte an einer als Gipsmodelltrimmer bezeichneten Maschine 34 befestigt. Über die Langlöcher 32 läßt sich die Arbeitshöhe der Winkellehre einstel­ len und der Augenhöhe des an diesem Arbeitsplatz tätigen Zahntechnikers anpassen.
Fig. 2 zeigt ein Gipsmodell, bestehend aus einem Oberkieferabdruck 36 und einen Unterkieferabdruck 38. In dieser Darstellung sind ferner die für die Ausrichtung der Seiten der Modelle maßgeblichen Schädelebenen angedeutet. Es handelt sich um die Okklusionsebene 40, die Raphe-Median-Ebene 42 und die Tuberebene 44.
In Fig. 3 ist die Winkellehre in Frontansicht, also aus der Sicht des Zahntechnikers abgebildet. Links ist ein Oberkiefermodell 36 abgebildet, das mit seinen die Okklusionsebene bildenden Zahnspitzen auf dem Block 20 aufliegt. Das Modell ist hier so gezeichnet, daß die exakte Ausrichtung der Ober­ seite parallel zur Okklusionsebene und der Rück­ seite parallel zur Tuberebene noch nicht ganz er­ reicht ist. Zur Prüfung der Oberseite in der ande­ ren Koordinatenachse kann der Block 20 um 90° in Pfeilrichtung geschwenkt werden.
Rechts in der Zeichnung erkennt man ein weiteres Oberkiefermodell 36, das mit seiner Rückseite auf der Grundplatte 10 aufliegt. In diesem Modell ist die Raphe-Median-Linie gestrichelt eingezeichnet. Auch in diesem Fall ist die Ausrichtung der Rück­ seite noch nicht parallel zur Tuberebene, die senk­ recht zur Raphe-Median-Ebene steht, wie die Neigung der gestrichelten Raphe-Median-Linie in Vergleich zum Peildraht 18 zeigt. Der Zahntechniker kann also erkennen, an welcher Stelle des Modells noch Mate­ rial abgetragen werden muß, um die richtige Ausrich­ tung der Rückseite zu erhalten.
Im einzelnen wird bei der Erstellung und Prüfung der Kiefermodelle wie folgt vorgegangen: Zunächst wird das Oberkiefermodell so auf der Winkellehre plaziert, daß die Höckerspitzen des vierten und fünften Zahnpaares die ebene Grundplatte berühren. Falls das Kiefermodell verlängerte Frontzähne be­ sitzt, kann statt dessen auch der Block 20 verwen­ det werden, so daß das Kiefermodell nicht durch die Frontzähne angehoben und geneigt wird.
An der Skalenplatte 12 kann nun anhand der Linien­ einteilung abgelesen werden, um welches Maß das Modell an der Trimmerscheibe zu bearbeiten ist. Das abwechselnde Schleifen und Prüfen erfolgt so­ lange, bis die Parallelität der Oberseite des Mo­ dells zur Okklusionsebene sowohl aus frontaler wie auch aus lateraler Sicht erreicht ist.
In einem zweiten Schritt wird die Rückseite be­ schliffen. Zur Vorbereitung wird die Raphe-Median- Linie auf der Gaumenfläche des Kiefermodells mar­ kiert. Sie verläuft von der zweiten queren Gaumen­ naht bis zum hinteren Nasendorn, dem Übergang vom harten zum weichen Gaumen.
Die Überprüfung der hinteren Fläche des Modells erfolgt durch Vergleich mit dem senkrecht zur Grund­ platte angeordneten Peildraht, der bei exakter Aus­ richtung mit der markierten Raphe-Median-Linie zur Deckung kommen würde. Beim korrigierenden Beschlei­ fen der Rückseite des Oberkiefermodells 36 kann das Modell mit seiner Oberseite bereits auf der Anlage­ fläche an die Trimmerscheibe herangeführt werden, so daß zwischen der Rückseite (dorsale Begrenzung) und der Oberseite des Modells zwangsläufig ein rech­ ter Winkel entsteht. Die Bearbeitung ist dann so vorzunehmen, daß zusätzlich auch ein rechter Winkel zur Raphe-Median-Linie entsteht.
Nachdem diese Arbeitsgänge am Oberkiefermodell er­ folgreich abgeschlossen sind, bringt man das Ober­ kiefermodell 36 und ein dazugehöriges Unterkiefer­ modell 38 über einen sogenannten Quetschbiß, in Okklusion.
In einer weiteren Arbeitsphase wird nun das Unter­ kiefermodell beschliffen. Dazu wird zunächst das in Okklusion befindliche Modell umgekehrt, d.h., mit der exakt beschliffenen Oberseite des Ober­ kiefermodells auf die Grundplatte gelegt. Wiederum kann durch Peilung über die Umrisse des Unterkie­ fermodells 38 hinweg und Vergleich mit den Li­ nienmarkierungen 16 auf der Skalenplatte abge­ schätzt werden, wieviel Material abgetragen wer­ den muß, um auch die Parallelität der Unterseite des Unterkiefermodells 38 mit der Okklusionsebene zu erhalten. Durch entsprechende Drehung und Be­ trachtung von vorne und von der Seite kann auch hier die Ausrichtung der Unterseite des Unterkie­ fermodells 38 in beiden Koordinatenrichtungen über­ prüft werden.
Danach erfolgt in einer letzten Phase auch die An­ gleichung der Rückseite des Unterkiefermodells 38 (dorsale Begrenzung) zum Oberkiefer. Auf der Winkel­ lehre läßt sich schließlich überprüfen, ob alle beschliffenen Flächen dem "Dreiebenen-System" ent­ sprechend angeordnet sind.
Abschließend kann dann noch ein Beschleifen der übrigen Begrenzungskanten erfolgen, um aufgrund der Sockelform eine Unterscheidung in Diagnose- und Ar­ beitsmodellen zu treffen. Die Unterscheidung er­ folgt dadurch, daß Arbeitsmodelle eckig und Diag­ nosemodelle im vetibulaeren Bereich rund geschliffen werden.
Mit der oben beschriebenen Winkellehre lassen sich Diagnose- und Arbeitsmodelle von Kieferabdrücken wesentlich exakter, kostensparender und schneller herstellen als mit den bisher bekannten Hilfsmit­ teln. Dabei entfällt auch der bisherige Arbeitsgang des bißorientierten Sockelns.

Claims (10)

1. Winkellehre als Kontrollvorrichtung in der Kieferorthopädie bei der Herstellung von Kieferabfor­ mungen als dreidimensionale Diagnose- und Arbeitsmo­ delle, bestehend aus einer planen Grundplatte (10), einer im rechten Winkel zur Grundplatte (10) angeord­ neten Skalenplatte (12), welche eine Kante (14) der Grundplatte (10) begrenzt und zur Ebene der Grund­ platte (10) parallel und senkrecht ausgerichtete Li­ nienmarkierungen (16) trägt, sowie aus einem senkrecht zur Grundplatte (10) angeordneten Peildraht (18).
2. Winkellehre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Grundplatte (10) ein quaderförmiger Block (20) angeordnet ist.
3. Winkellehre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Block (20) um eine zur Grundplatte (10) senkrechte Achse (22) drehbar gelagert ist.
4. Winkellehre nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Skalenplatte (12) mit Millimeterpapier oder -folie beschichtet ist.
5. Winkellehre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Skalenplatte (12) über dem Millimeterpapier oder der -folie mit einer wasser­ festen, abwaschbaren, durchsichtigen Folie oder Beschichtung überzogen ist.
6. Winkellehre nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Peildraht (18) zwischen der Grundplatte (10) und einem parallel zur Grundplatte (10) und senk­ recht zur Skalenplatte (12) ausgerichteten Galgen (24) eingespannt ist.
7. Winkellehre nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Galgen (24) an der Skalen­ platte (12) befestigt ist und sich etwa bis zur ge­ genüberliegenden Kante (26) der Grundplatte (10) erstreckt.
8. Winkellehre nach Anspruch 6 oder 7, da­ durch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (10) zur Durchführung des Peildrahtes (18) durchbohrt ist und in oder unterhalb der Bohrung eine Klemm- und Spannschraube (28) angeordnet ist.
9. Winkellehre nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (10) aus wasserfestem Material be­ steht.
10. Winkellehre nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß an der Grundplatte (10) eine Halterung mit senkrech­ ten Streben (30) angeordnet ist, in denen Langlöcher (32) eingelassen sind.
DE19893929034 1988-12-15 1989-09-01 Winkelmesstisch Granted DE3929034A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19893929034 DE3929034A1 (de) 1988-12-15 1989-09-01 Winkelmesstisch

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE8815557U DE8815557U1 (de) 1988-12-15 1988-12-15 Winkelmeßtisch
DE19893929034 DE3929034A1 (de) 1988-12-15 1989-09-01 Winkelmesstisch

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3929034A1 DE3929034A1 (de) 1990-06-21
DE3929034C2 true DE3929034C2 (de) 1992-09-10

Family

ID=25884657

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19893929034 Granted DE3929034A1 (de) 1988-12-15 1989-09-01 Winkelmesstisch

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE3929034A1 (de)

Family Cites Families (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB1196492A (en) * 1967-11-07 1970-06-24 Kinderlore Proprietary Ltd Mathematical Instrument
US4352663A (en) * 1980-05-07 1982-10-05 Lee Robert L Method and apparatus for setting a dental articulator
DE3126911C2 (de) * 1981-07-08 1984-06-28 Rolf Dipl.-Phys. Dr.Dr. 8700 Würzburg Klett Vorrichtungen zur optoelektronischen ein-bis dreidimensionalen Vermessung von Kiefer-bzw. Kiefergelenkbewegungen
DE3117174C2 (de) * 1981-04-30 1983-04-21 Rolf Dipl.-Phys. Dr.Dr. 8700 Würzburg Klett "Meßvorrichtung zur Vermessung von Kiefer- bzw. Kiefergelenkbewegungen"
DE3347830C2 (de) * 1983-04-12 1985-09-12 Johannes Dr.med.dent. 8252 Taufkirchen Puschmann Vorrichtung zur Herstellung einer Bißprothese
DE3327742A1 (de) * 1983-08-01 1985-02-14 Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München Vorrichtung zur messung des ortes, der lage und/oder der orts- bzw. lageaenderung eines starren koerpers im raum
GB8401662D0 (en) * 1984-01-23 1984-02-22 Crosfield Electronics Ltd Angle measuring apparatus

Also Published As

Publication number Publication date
DE3929034A1 (de) 1990-06-21

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3437900C2 (de) Sterotaktisches Gerät zum Anbringen von Markierungsmitteln am Kopf eines Patienten
EP0392269B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Überprüfung oder Vermessung eines zahnärztlichen Abdruckes oder Modell eines Gebisses
DE4143252C2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Operationssplints und Vorrichtung zur dreidimensionalen Einstellung eines Oberkiefermodells
DE3313198C2 (de) Vorrichtung zum Eingipsen von Kiefermodellen bei der Herstellung von Zahnersatz
DE3505775A1 (de) Verbesserte vorrichtung zur herstellung von zahnprothesen
DE3929034C2 (de)
DE2950847C2 (de) Zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung des menschlichen Unterkiefers in bezug zur Schädelreferenzebene des Patienten
EP0229266B1 (de) Verfahren zum Rekonstruieren von Zähnen eines Oberkiefers
DE8815557U1 (de) Winkelmeßtisch
DE102012018997B4 (de) Verfahren zum Positionieren von mindestens einem Zahnbogenmodell in einem Artikulator, Computerprogramm sowie Artikulator
EP0470537A1 (de) Artikulator für Kiefermodelle
DE3347830C2 (de) Vorrichtung zur Herstellung einer Bißprothese
DE2950442C2 (de) Vorrichtung zur Herstellung von Maxillarmodellen durch kephalometrische Analyse
DE642156C (de) Vorrichtung zum Messen und Einstellen des Strahlungswinkels der Roentgenroehre bei Kiefer- und Zahnaufnahmen
DE3215558C2 (de)
DE4038892C2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Vermessung von Kiefermodellen
DE102009055848B4 (de) Verfahren zur Bestimmung und automatisierten Korrektur der Gelenkraumsituation im Bereich des Kiefers eines Patienten sowie dazu geeignetes Gelenkraumwerkzeug
DE3200359A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur herstellung eines gebissmodells
DE2805889A1 (de) Vorrichtung zum messen und pruefen der lagebeziehung zwischen ober- und unterkiefer im kauorgan und in technischen artikulationsgeraeten
DE562365C (de) Maschine zum Zurichten und Messen von Absaetzen
DE3317575A1 (de) Quadrantenschraube mit vier transversal wirkenden schraubspindeln zum einbau in ein funktionskieferorthopaedisches geraet und einer einbauschablone fuer diese quadrantenschraube
DE4322081C2 (de) Mittelwert-Justiergerät
DE901579C (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ausmessung von Kiefergebissmodellen
AT253114B (de) Zahnartikulator
DE4441813C1 (de) Gerät zur Vermessung von Löchern im Lochraster einer Randlochung einer Papierbahn

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee