DE3929034C2 - - Google Patents
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- G01—MEASURING; TESTING
- G01B—MEASURING LENGTH, THICKNESS OR SIMILAR LINEAR DIMENSIONS; MEASURING ANGLES; MEASURING AREAS; MEASURING IRREGULARITIES OF SURFACES OR CONTOURS
- G01B5/00—Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques
- G01B5/24—Measuring arrangements characterised by the use of mechanical techniques for measuring angles or tapers; for testing the alignment of axes
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Description
Die Erfindung stellt ein in der Kieferorthopädie
verwendbares Meßhilfsmittel dar, mit dem die Her
stellung von Kieferabformungen als Diagnose- und
Arbeitsmodell überprüft werden kann.
Bei der Behandlung von Fehlentwicklungen im Kiefer-
Gesichtsbereich werden als diagnostische Hilfsmit
tel unter anderem Diagnose- und Arbeitsmodelle aus
Gips erstellt, die zu Beginn der Behandlung eines
Patienten unter bestimmten Zeitabständen wieder
holt durch Abformungen des Ober- und Unterkiefers
gewonnen werden, damit der Behandlungsfortschritt
überprüft werden kann.
Um die Gipsmodelle als diagnostische Hilfsmittel
einsetzen zu können, ist zuvor eine schädelbezogene,
dreidimensionale Orientierung zu schaffen. Dies ge
schieht durch Beschleifen, das sogenannte Trimmen,
der Außenseiten der Modelle zur Erzeugung planer
Flächen, für deren Ausrichtung drei senkrecht auf
einander stehende Schädelebenen herangezogen werden,
und zwar die Okklusionsebene, die Raphe-Median-Ebene
und die Tuberebene.
Bei der Erstellung von Gipsmodellen wurden bisher
für die Überprüfung der Ausrichtung der Flächen
unterschiedliche Hilfsmittel, wie Geo-Dreiecke,
Schieblehren oder Sockelgeräte eingesetzt. Das Ar
beiten mit diesen Hilfsmitteln ist sehr umständlich
und, wenn eine hohe Genauigkeit angestrebt wird,
außerordentlich zeitaufwendig.
Aus der DE-AS 18 03 612 ist ein Winkelmesser bekannt,
mit dessen Hilfe gleichzeitig zwei Winkel in zwei zu
einander senkrechten Ebenen gemessen werden können.
Der bekannte Winkelmesser umfaßt eine eine Winkelteilung
tragende Grundplatte und einen senkrecht zur Grundplatte
und in der Projektion durch den Mittelpunkt der Grund
platte verlaufenden Skalenträger eines zweiten Winkel
messers. Dessen den zu messenden Winkel begrenzendes
Bauteil ist auf der Grundplatte um eine in der Grund
plattenebene liegende, senkrecht zur Ebene des zweiten
Winkelmessers angeordnete Achse schwenkbar.
Dieser bekannte Winkelmesser ist nicht geeignet, optisch
alle drei Dimensionen eines Diagnose- und Arbeitsmodells
bei der Kieferorthopädie zu erfassen.
Aus der EP 01 50 110 A2 ist eine weitere Winkelmeßvor
richtung bekannt, die jedoch nur eine eindimensionale
Winkelmessung erlaubt. Dabei handelt es sich um den
Spezialfall der Bestimmung eines Winkels zwischen einer
ebenen Fläche und einer zylindrischen Fläche.
Weiterhin ist aus der DE-OS 31 17 889 ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Einstellen eines zahnärztlichen
Artikulators bekannt. Dabei wird ein Werkzeug verwendet,
das als flaches Glied aus transparentem Material besteht
und eine Serie von Teilstrichen oder Bezugslinien trägt,
die von einem Schnittpunkt strahlenförmig nach außen aus
gehen. Diese Teilstriche dienen zum Einstellen der Winkel
stellung eines Führungsblockes des Artikulators.
Mit diesem Werkzeug ist lediglich eine eindimensionale
Winkelmessung möglich.
Aus der DE-PS 33 47 830 ist eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Bißprothese bekannt. Diese Vorrichtung umfaßt eine
Maßskala auf einem Schenkel einer U-förmig gebogenen Biß
gabel, auf der ein Schieber mit einer weiteren, senkrecht
dazu verlaufenden Maßskala angeordnet ist. Die Bißgabel
wird zur Messung in den Mund eines Patienten eingesetzt,
um die für die Einstellung des Artikulators benötigten
patientenspezifischen Werte zu ermitteln.
Eine Messung oder Kontrolle von Winkeln läßt sich mit die
ser Vorrichtung nicht durchführen.
Schließlich sind noch aus der DE-OS 31 17 174 und der
DE-OS 31 26 911 Vorrichtungen zur Vermessung von Kiefer
bzw. Kiefergelenkbewegungen bekannt. Diese Vorrichtungen
sind ebenfalls nicht geeignet, alle drei Dimensionen eines
Diagnose- und Arbeitsmodells bei der Kieferorthopädie zu
erfassen bzw. zu kontrollieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Winkellehre
als Kontrollvorrichtung in der Kieferorthopädie bei der
Herstellung von Kieferabformungen als dreidimensionale
Diagnose- und Arbeitsmodelle zu schaffen, mit der die
Herstellung von Kieferabformungen erleichtert und be
schleunigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 beschriebene
Winkellehre gelöst.
Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen
des Gegenstands des Anspruchs 1 ergeben sich
aus den Ansprüchen 2 bis 10.
Ein Diagnose- und Arbeitsmodell kann mit den Höckerspitzen der die Okklu
sionsebene definierenden Zähne auf die Grundplatte
oder einen dazu parallelen Block gelegt werden und
die zur Okklusionsebene parallele Ausrichtung der Ober
seite des Modells läßt sich durch Peilen über die
Umrißkanten des Modells hinweg auf die zur Grundplat
te parallelen Linienmarkierungen der Skalenplatte
überprüfen. Die Überprüfung der Oberseite des Modells
erfolgt für jede Koordinate gesondert, indem das Mo
dell um eine senkrechte Achse um 90° geschwenkt wird.
Nach einer Korrektur durch Nachschleifen kann die
Überprüfung sofort wiederholt werden, ohne daß eine
zeitraubende Einstellung und Ausrichtung der Meßhilfs
mittel erforderlich wird.
Die Ausrichtung der Rückseite des Modells kann durch
Aufstellen desselben mit der Rückseite auf der Grund
platte hinter dem Peildraht vorgenommen werden, in
dem die Neigung der zuvor markierten Raphe-Median-
Linie zum Peildraht bestimmt wird. Auch hier ist eine
abwechselnde Korrektur durch Nachschleifen und anschlie
ßende sofortige Überprüfung möglich. Die andere Koor
dinate läßt sich durch Peilen über die Umrißkante des
Modells hinweg auf die zur Grundplatte senkrechten
Linienmarkierungen der Skalenplatte überprüfen, wenn
das Modell mit der zuvor richtig getrimmten Ober
seite auf die Grundplatte gelegt wird.
Bei einer Weiterbildung ist auf der Grundplatte
ein quaderförmiger Block angeordnet. Vorzugsweise ist dieser Block
um eine zur Grundplatte senkrechte
Achse drehbar gelagert.
Dieser Block ist vorteilhaft für die Ausrichtung
eines Modells in der Okklusionsebene, wenn z.B.
die vorderen Zähne soweit vorstehen, daß beim ein
fachen Auflegen des Modells auf die Grundplatte
die die Okklusionsebene definierenden Zähne nicht
mehr mit ihren Höckerspitzen auf der Grundplatte
zur Anlage kommen. Die Drehbarkeit des Blockes ge
stattet es, in beiden Koordinatenrichtungen die
Ausrichtung des Modells zu überprüfen.
Bei einer praktischen Ausgestaltung ist die Skalen
platte mit Milimeterpapier oder -folie beschichtet.
Hierdurch ist ein Raster von mehreren parallelen Li
nien gegeben, so daß bei unterschiedlich großen
Rohkörpern der Gipsmodelle die Ausrichtung der Ober
seite überprüft werden kann. Ferner läßt sich bei
vorhandenen Abweichungen auch das Maß der Abweichun
gen ermitteln und somit gezielt eine Korrektur durch
Trimmen herbeiführen.
Zweckmäßig ist die Skalenplatte über dem Millimeter
papier oder der -folie mit einer wasserfesten, ab
waschbaren, durchsichtigen Folie oder Beschichtung
überzogen.
Diese Maßnahme ist zweckmäßig, wenn handelsübliches
Millimeterpapier verwendet werden soll, um Schäden
an dem Papier oder der Folie durch das beim Schlei
fen und Reinigen verwendete Wasser zu vermeiden.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Peil
draht zwischen der Grundplatte und einem parallel
zur Grundplatte und senkrecht zur Skalenplatte ange
ordneten Galgen eingespannt. Hierdurch wird erreicht,
daß der Bereich der Grundplatte trotz des Vorhanden
seins des Peildrahtes frei zugänglich ist und die
Aufhängungen des Peildrahtes nicht die Handhabung
bei der Messung und Überprüfung der Modelle auf dem
Winkelmeßtisch stören. Außerdem kann durch freie
Sicht auf die Skalenplatte die exakte Ausrichtung
des Peildrahtes jederzeit überprüft werden.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß der Galgen an
der Skalenplatte befestigt ist und sich etwa bis
zur gegenüberliegenden Kante der Grundplatte er
streckt.
Bei dieser Ausgestaltung wird die Skalenplatte zur
Befestigung des Galgens mit ausgenutzt, so daß wei
tere Stütz- und Befestigungsmittel entfallen können.
Durch die Erstreckung bis zur gegenüberliegenden Kan
te läßt sich der Peildraht sehr weit von der Skalen
platte entfernt anbringen. Damit steht der gesamte
zwischen dem Peildraht und der Skalenplatte vorhan
dene Raum für die Messungen zur Verfügung. Es können
daher auch mehrere Modelle hintereinander aufgestellt
und nacheinander gemessen werden, wobei das zuvor ge
messene Modell nur zur Seite gerückt werden muß.
Bei einer praktischen Ausgestaltung ist die Grund
platte zur Durchführung des Peildrahtes durchbohrt
und in oder unterhalb der Bohrung ist eine Klemm-
und Spannschraube angeordnet.
Durch diese Maßnahme läßt sich erreichen, daß der
Peildraht die für eine durchgehende senkrechte
exakte Ausrichtung nötige Spannung erhält. Eine im
Laufe der Zeit nachlassende Spannung kann durch Ein
stellen mit der Spannschraube korrigiert werden.
Außerdem ist es möglich, einen beschädigten oder
gebrochenen Peildraht schnell auszuwechseln und
auf die erforderliche Spannung einzustellen. Auch
eine Korrektur der gegenüber der Ebene der Grund
platte senkrechten Ausrichtung ist möglich.
Weiterhin ist vorgesehen, daß die Grundplatte aus
wasserfestem Material besteht.
Diese Eigenschaft ist sinnvoll, da die Gipsmodelle
beim oder nach dem Schleifen mit Wasser abgespült
werden und infolge des abwechselnden Messens und
Korrigierens nicht zu vermeiden ist, daß sich Was
serrückstände auf der Grundplatte sammeln.
Eine besonders praktische Weiterbildung sieht vor,
daß an der Grundplatte eine Halterung mit senkrech
ten Streben angeordnet ist, in denen Langlöcher ein
gelassen sind.
Diese Ausgestaltung gestattet eine sehr ergonomische
Anordnung der Winkellehre, indem diese z. B. an
der Bearbeitungsmaschine, einem sogenannten Gips
modelltrimmer (GMT) befestigt und in Augenhöhe des
Zahntechnikers eingestellt wird. Der Techniker kann
dann, ohne seinen Arbeitsplatz zu verlassen, das
gerade mit der Schleifscheibe getrimmte Modell in
der entsprechenden Ausrichtung auf die Grundplatte
des Winkelmeßtisches legen und in der gleichen Kör
perhaltung die Überprüfung der Ausrichtung der Ober
flächen des Gipsmodells vornehmen. Die Höheneinstel
lung des Winkelmeßtisches läßt sich für andere Per
sonen verändern, indem die senkrechten Streben mit
den Langlöchern in entsprechenden Befestigungsmitteln
soweit verschoben werden, bis die gewünschte Höhe er
reicht ist und die Befestigungsmittel dann angezogen
werden.
In der Zeichnung, die ein Ausführungsbei
spiel veranschaulicht, zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
einer Winkellehre, die
oberhalb eines Gipsmodell
trimmers befestigt ist,
Fig. 2 eine perspektivische Dar
stellung eines Gipsmodells
mit Andeutung dreier Schädel
ebenen, und
Fig. 3 eine Frontansicht der Winkel
lehre mit zu messenden
Modellen.
Die in Fig. 1 dargestellte Winkellehre besteht aus
einer planen Grundplatte 10 und einer im rechten Win
kel zur Grundplatte 10 angeordneten Skalenplatte 12.
Die Skalenplatte 12 ist an der hinteren Kante 14 an
geordnet und begrenzt die Grundplatte 10 an dieser
Seite. Die Skalenplatte 12 trägt parallel und senk
recht zur Ebene der Grundplatte 10 ausgerichtete Li
nienmarkierungen 16, welche vorzugsweise aus Millimeter
papier oder einer Millimeterfolie bestehen. Das Milli
meterpapier ist noch mit einer wasserfesten, abwasch
baren, durchsichtigen Folie oder Beschichtung über
zogen.
Außerdem befindet sich im rechten Bereich der Winkel
lehre ein Peildraht 18, welcher senkrecht zur
Grundplatte 10 ausgerichtet ist. Der Peildraht 18
ist zwischen der Grundplatte 10 und einem parallel
zur Grundplatte 10 und senkrecht zur Skalenplatte 12
ausgerichteten Galgen 24 eingespannt. Dabei ist der
Galgen 24 an der Skalenplatte 12 befestigt. Er er
streckt sich etwa bis zur gegenüberliegenden vorde
ren Kante 26. Der Peildraht 18 befindet sich im vor
deren Bereich der Winkellehre und wird einer
seits von dem Galgen 24 und andererseits von einer
Klemm- und Spannschraube 28 gehalten, die unterhalb
einer durch die Grundplatte führenden Bohrung ange
ordnet ist. Mittels der Klemm- und Spannschraube 28
läßt sich der Peildraht soweit spannen, daß er eine
geradlinige Ausrichtung erhält.
Links in der Zeichnung ist noch ein quaderförmiger
Block 20 auf der Grundplatte 10 angeordnet, der um
eine zur Grundplatte 10 senkrechte Achse 22 drehbar ist.
Zur Befestigung der Grundplatte 10 dient eine Halte
rung mit senkrechten Streben 30, in denen Langlöcher 32
eingelassen sind. Mit diesen Streben ist die Grund
platte an einer als Gipsmodelltrimmer bezeichneten
Maschine 34 befestigt. Über die Langlöcher 32 läßt
sich die Arbeitshöhe der Winkellehre einstel
len und der Augenhöhe des an diesem Arbeitsplatz
tätigen Zahntechnikers anpassen.
Fig. 2 zeigt ein Gipsmodell, bestehend aus einem
Oberkieferabdruck 36 und einen Unterkieferabdruck
38. In dieser Darstellung sind ferner die für die
Ausrichtung der Seiten der Modelle maßgeblichen
Schädelebenen angedeutet. Es handelt sich um die
Okklusionsebene 40, die Raphe-Median-Ebene 42 und
die Tuberebene 44.
In Fig. 3 ist die Winkellehre in Frontansicht,
also aus der Sicht des Zahntechnikers abgebildet.
Links ist ein Oberkiefermodell 36 abgebildet, das
mit seinen die Okklusionsebene bildenden Zahnspitzen
auf dem Block 20 aufliegt. Das Modell ist hier so
gezeichnet, daß die exakte Ausrichtung der Ober
seite parallel zur Okklusionsebene und der Rück
seite parallel zur Tuberebene noch nicht ganz er
reicht ist. Zur Prüfung der Oberseite in der ande
ren Koordinatenachse kann der Block 20 um 90° in
Pfeilrichtung geschwenkt werden.
Rechts in der Zeichnung erkennt man ein weiteres
Oberkiefermodell 36, das mit seiner Rückseite auf
der Grundplatte 10 aufliegt. In diesem Modell ist
die Raphe-Median-Linie gestrichelt eingezeichnet.
Auch in diesem Fall ist die Ausrichtung der Rück
seite noch nicht parallel zur Tuberebene, die senk
recht zur Raphe-Median-Ebene steht, wie die Neigung
der gestrichelten Raphe-Median-Linie in Vergleich
zum Peildraht 18 zeigt. Der Zahntechniker kann also
erkennen, an welcher Stelle des Modells noch Mate
rial abgetragen werden muß, um die richtige Ausrich
tung der Rückseite zu erhalten.
Im einzelnen wird bei der Erstellung und Prüfung
der Kiefermodelle wie folgt vorgegangen: Zunächst
wird das Oberkiefermodell so auf der Winkellehre
plaziert, daß die Höckerspitzen des vierten und
fünften Zahnpaares die ebene Grundplatte berühren.
Falls das Kiefermodell verlängerte Frontzähne be
sitzt, kann statt dessen auch der Block 20 verwen
det werden, so daß das Kiefermodell nicht durch die
Frontzähne angehoben und geneigt wird.
An der Skalenplatte 12 kann nun anhand der Linien
einteilung abgelesen werden, um welches Maß das
Modell an der Trimmerscheibe zu bearbeiten ist.
Das abwechselnde Schleifen und Prüfen erfolgt so
lange, bis die Parallelität der Oberseite des Mo
dells zur Okklusionsebene sowohl aus frontaler
wie auch aus lateraler Sicht erreicht ist.
In einem zweiten Schritt wird die Rückseite be
schliffen. Zur Vorbereitung wird die Raphe-Median-
Linie auf der Gaumenfläche des Kiefermodells mar
kiert. Sie verläuft von der zweiten queren Gaumen
naht bis zum hinteren Nasendorn, dem Übergang vom
harten zum weichen Gaumen.
Die Überprüfung der hinteren Fläche des Modells
erfolgt durch Vergleich mit dem senkrecht zur Grund
platte angeordneten Peildraht, der bei exakter Aus
richtung mit der markierten Raphe-Median-Linie zur
Deckung kommen würde. Beim korrigierenden Beschlei
fen der Rückseite des Oberkiefermodells 36 kann das
Modell mit seiner Oberseite bereits auf der Anlage
fläche an die Trimmerscheibe herangeführt werden,
so daß zwischen der Rückseite (dorsale Begrenzung)
und der Oberseite des Modells zwangsläufig ein rech
ter Winkel entsteht. Die Bearbeitung ist dann so
vorzunehmen, daß zusätzlich auch ein rechter Winkel
zur Raphe-Median-Linie entsteht.
Nachdem diese Arbeitsgänge am Oberkiefermodell er
folgreich abgeschlossen sind, bringt man das Ober
kiefermodell 36 und ein dazugehöriges Unterkiefer
modell 38 über einen sogenannten Quetschbiß, in
Okklusion.
In einer weiteren Arbeitsphase wird nun das Unter
kiefermodell beschliffen. Dazu wird zunächst das
in Okklusion befindliche Modell umgekehrt, d.h.,
mit der exakt beschliffenen Oberseite des Ober
kiefermodells auf die Grundplatte gelegt. Wiederum
kann durch Peilung über die Umrisse des Unterkie
fermodells 38 hinweg und Vergleich mit den Li
nienmarkierungen 16 auf der Skalenplatte abge
schätzt werden, wieviel Material abgetragen wer
den muß, um auch die Parallelität der Unterseite
des Unterkiefermodells 38 mit der Okklusionsebene
zu erhalten. Durch entsprechende Drehung und Be
trachtung von vorne und von der Seite kann auch
hier die Ausrichtung der Unterseite des Unterkie
fermodells 38 in beiden Koordinatenrichtungen über
prüft werden.
Danach erfolgt in einer letzten Phase auch die An
gleichung der Rückseite des Unterkiefermodells 38
(dorsale Begrenzung) zum Oberkiefer. Auf der Winkel
lehre läßt sich schließlich überprüfen, ob alle
beschliffenen Flächen dem "Dreiebenen-System" ent
sprechend angeordnet sind.
Abschließend kann dann noch ein Beschleifen der
übrigen Begrenzungskanten erfolgen, um aufgrund der
Sockelform eine Unterscheidung in Diagnose- und Ar
beitsmodellen zu treffen. Die Unterscheidung er
folgt dadurch, daß Arbeitsmodelle eckig und Diag
nosemodelle im vetibulaeren Bereich rund geschliffen
werden.
Mit der oben beschriebenen Winkellehre lassen sich
Diagnose- und Arbeitsmodelle von Kieferabdrücken
wesentlich exakter, kostensparender und schneller
herstellen als mit den bisher bekannten Hilfsmit
teln. Dabei entfällt auch der bisherige Arbeitsgang
des bißorientierten Sockelns.
Claims (10)
1. Winkellehre als Kontrollvorrichtung in der
Kieferorthopädie bei der Herstellung von Kieferabfor
mungen als dreidimensionale Diagnose- und Arbeitsmo
delle, bestehend aus einer planen Grundplatte (10),
einer im rechten Winkel zur Grundplatte (10) angeord
neten Skalenplatte (12), welche eine Kante (14)
der Grundplatte (10) begrenzt und zur Ebene der Grund
platte (10) parallel und senkrecht ausgerichtete Li
nienmarkierungen (16) trägt, sowie aus einem senkrecht
zur Grundplatte (10) angeordneten Peildraht (18).
2. Winkellehre nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Grundplatte (10) ein
quaderförmiger Block (20) angeordnet ist.
3. Winkellehre nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Block (20) um eine
zur Grundplatte (10) senkrechte Achse (22) drehbar
gelagert ist.
4. Winkellehre nach einem
der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Skalenplatte (12) mit Millimeterpapier oder
-folie beschichtet ist.
5. Winkellehre nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Skalenplatte (12) über dem
Millimeterpapier oder der -folie mit einer wasser
festen, abwaschbaren, durchsichtigen Folie oder
Beschichtung überzogen ist.
6. Winkellehre nach einem
der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Peildraht (18) zwischen der Grundplatte (10)
und einem parallel zur Grundplatte (10) und senk
recht zur Skalenplatte (12) ausgerichteten Galgen
(24) eingespannt ist.
7. Winkellehre nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Galgen (24) an der Skalen
platte (12) befestigt ist und sich etwa bis zur ge
genüberliegenden Kante (26) der Grundplatte (10)
erstreckt.
8. Winkellehre nach Anspruch 6 oder 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (10) zur
Durchführung des Peildrahtes (18) durchbohrt ist
und in oder unterhalb der Bohrung eine Klemm- und
Spannschraube (28) angeordnet ist.
9. Winkellehre nach einem
der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Grundplatte (10) aus wasserfestem Material be
steht.
10. Winkellehre nach einem
der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Grundplatte (10) eine Halterung mit senkrech
ten Streben (30) angeordnet ist, in denen Langlöcher
(32) eingelassen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893929034 DE3929034A1 (de) | 1988-12-15 | 1989-09-01 | Winkelmesstisch |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8815557U DE8815557U1 (de) | 1988-12-15 | 1988-12-15 | Winkelmeßtisch |
DE19893929034 DE3929034A1 (de) | 1988-12-15 | 1989-09-01 | Winkelmesstisch |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3929034A1 DE3929034A1 (de) | 1990-06-21 |
DE3929034C2 true DE3929034C2 (de) | 1992-09-10 |
Family
ID=25884657
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893929034 Granted DE3929034A1 (de) | 1988-12-15 | 1989-09-01 | Winkelmesstisch |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3929034A1 (de) |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1196492A (en) * | 1967-11-07 | 1970-06-24 | Kinderlore Proprietary Ltd | Mathematical Instrument |
US4352663A (en) * | 1980-05-07 | 1982-10-05 | Lee Robert L | Method and apparatus for setting a dental articulator |
DE3126911C2 (de) * | 1981-07-08 | 1984-06-28 | Rolf Dipl.-Phys. Dr.Dr. 8700 Würzburg Klett | Vorrichtungen zur optoelektronischen ein-bis dreidimensionalen Vermessung von Kiefer-bzw. Kiefergelenkbewegungen |
DE3117174C2 (de) * | 1981-04-30 | 1983-04-21 | Rolf Dipl.-Phys. Dr.Dr. 8700 Würzburg Klett | "Meßvorrichtung zur Vermessung von Kiefer- bzw. Kiefergelenkbewegungen" |
DE3347830C2 (de) * | 1983-04-12 | 1985-09-12 | Johannes Dr.med.dent. 8252 Taufkirchen Puschmann | Vorrichtung zur Herstellung einer Bißprothese |
DE3327742A1 (de) * | 1983-08-01 | 1985-02-14 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Vorrichtung zur messung des ortes, der lage und/oder der orts- bzw. lageaenderung eines starren koerpers im raum |
GB8401662D0 (en) * | 1984-01-23 | 1984-02-22 | Crosfield Electronics Ltd | Angle measuring apparatus |
-
1989
- 1989-09-01 DE DE19893929034 patent/DE3929034A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3929034A1 (de) | 1990-06-21 |
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