DE2950847C2 - Zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung des menschlichen Unterkiefers in bezug zur Schädelreferenzebene des Patienten - Google Patents
Zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung des menschlichen Unterkiefers in bezug zur Schädelreferenzebene des PatientenInfo
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- A61B5/4528—Joints
Description
Die Erfindung betrifft eine zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung des
menschlichen Unterkiefers oder einzelner Unterkieferpunkte in bezug zur Schädelreferenzebene des Patienten,
mit Meßwertgebern zur Lieferung speicherbarer elektrischer, die räumliche Lage des Unterkiefers anzeigender
Meßwerte und mit am Unterkiefer oder seinen Zähnen und am Oberkiefer rider seinen Zähnen befestigbaren
paraokkularen Schienen mit Trägern.
Nicht wenige Erkrankungen im Kiefer-Gesichtsbereich verändern im akuten Stadium und auch in der Folgezeit
den Bewegungsablauf des Unterkiefers und die Unterkiefergrenzpositionen. Diese pathologischen Abweichungen
in Verbindung mit anderen Befunden sicher zu beurteilen, wird nur dann möglich sein, wenn eine
genaue Kenntnis des dreidimensionalen Unterkieferbewegungsraumes besteht. Die Vorrichtung dient der Feststellung
solcher atypischen ί jnktionsstörungen (Funktionelle Inkoordination) am menschlichen Kauapparat.
Die Vorrichtung soll dei.i Zahnarzt alle für die Funktions-.Okklusions-, Bewegungskurvenanalyse, Diagnose und
Therapie wichtigen dynamische t Parameter liefern, und zwar durch elektronische Registrierung des räumlichen
Verlaufes der Unterkieferbewegung.
In der deutschen zahnärztlichen Zeitung 1971, Heft 2, Seiten 167—176, wird ein Verfahren zur dreidimensionalen
Registrierung der Kondylenachsenpunkte und des Inzisalpunktes relativ zum Oberkiefer beschrieben.
Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß bei ihm eine Verzeichnung der wahren Gelenksbewcgungsbahn
in Kauf genommen werden muß, da die Bewegung an einem geometrisch anderen Ort als gemessen aufgezeichnet
und nicht dementsprechend korrigiert wird. Ähnlich wie bei den pantographischen Aufzeichnungsverfahren
kommt es bei Lateralbewegungen zu sphärischen Verzeichnungen. Bei Bewegungen mit lateraler Komponente
laufen in der Regel alle einzelnen Kiefergelenk- unc/Okklusal-Führungen in räumlichen Kurven ab, wobei jeder
einzelnen Führung oder Bewegungsspur eines jeden Punktes eigene Bewegungsebenen mit entsprechenden
Rotationsachsen und -Zentren zuzuordnen sind. Für alle Darstellungen von Kieferbewegungen mit lateraler
Komponente müßte bei der pantographischen und pantograpie-ähnlichen Registrierung eine Projektionsbereinigung
erfolgen.
Das bekannte Verfahren setzt auch eine Scharnierachsenlokalisation mit einem Scharnierachsenlokalisator
zwecks Justage der Meßmechanik voraus. Auch läßt sich durch das Verfahlen der Interkondyiarabstand nicht
so direkt bestimmen. Dieser Nachteil gilt auch in bezug auf den Infraorbitalpunkt.
Aus der Fachzeitschrift »Dental Clinics of North America«, Band 13, Nr. 3,1969. Seiten 629—642, und durch
die Fachzeitschrift »Journal of Pros. Dent«, Band 17, Nr. I, Seiten 36—48, ist eine einschlägige Meßvorrichtung
mit den eingangs genannten Merkmalen in Verbindung mit elektronischen Auswerteinrichtungen bekannt. Bei
dieser Vorrichtung wird ebenfalls nach dem Grundgedanken gearbeitet, mit an starren, einerseits am Unterkiefcr
und andererseits am Oberkiefer befestigten Haltern angeordneten Meßgeräten speicherbare elektrische
Meßwerte zu erzeugen, aus denen die Bewegung des menschlichen Unterkiefers nach den drei Raumkoordinaten
erfaßbar ist. Bei der Vorrichtung sind als Meßwertgeber Fotozellen vorgesehen, die an einem dem Unterkiefer
zugeordneten Halter angeordnet sind und die mit an einem Halter für den Oberkiefer angeordneten
Strahlungsquellen zusammenarbeiten. Dort besteht also eine optische Koppelung zwischen den beiden Haltern.
Fotozellen oder auch Fotodioden haben als Meßwertgeber jedoch grundsätzliche Nachteile. Sie machen eine
absolut stabile Spannungsversorgung erforderlieh, sonst ergeben sieh bereits bei der Dekodierung der Verstellwege
Fehler. Das Auflösungsvermögen der Meßgeräte ist schlecht. Will man Meßwertverfälschungen durch von
der Zimmerbeleuchtung oder von der Sonne geliefertes Streulicht vermeiden, müssen teure Strahlungsquellen
und entsprechend angepaßte Fotodioden eingesetzt werden, deren Strahlungsbereich außerhalb des Bereiches
des sichtbaren Lichtes liegt. Die bekannte Einrichtung hat aber auch auf der mechanischen Seite den großen
Nachteil, daß die Verwendung von zwei Gesichtsbögen und deren Anordnung eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit
der Vorrichtung ergibt. Die Öffnungsbewegungen sind begrenzt und auch extreme Lateralbewegungen
sind nicht mehr möglich oder nicht mehr erfaßbar. Die zwangsläufig an jeder Meßstelle am Unterkiefer-
seiligen Gcsichlsbogen erforderlichen mehreren und offenbar matrizenarlig angeordneten Fotozellen erlauben
keine stufeniose Anzeige und damit Erfassung der Relativbewegung von Unterkiefer und Oberkiefer, wie sie
sich Jeweils auf eine mit Fotozelle besetzte Ebene projiziert darstellt Eier Ablauf der Unterkieferbewegung läßt
sich also zwangsläufig nur in groben, durch die unvermeidliche Rasterung der Blendenfenster und Anordnung
der Fotozellen in den Fotozellen-Matrizen bedingten Schritten erfassen. Beide obengenannten entgegengehaltene
Verfahren beeinträchtigen zudem durch ihr hohes Gewicht die Registrierung derart, daß die physiologischen
Belastungstoleranzen nachweisbar überschritten werden.
Mit der bekannten Vorrirhtung ist es ebenfalls nicht möglich, einzelne interressierende Punkte des Schädels
(z. B. der infraorbitale Referenzpunkt) und des Unterkiefers nach ihrer räumlichen Lage zu der Schädelbezugsebene
zu erfassen, da keine Koordinatenbestimmungsmechanik vorgesehen ist. ι ο
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß
es dem Zahnarzt ermöglicht ist, auf einfache Weise, genau und schnell die Unterkieferbewegung bezüglich einer
genauen Darstellung mit Computerhilfe und bei freier Wahl der Projekticnspunkte des Unterkiefers zu erfassen,
zu registrieren und dementsprechend zu simulieren, wobei sich durch den Aufbau der Vorrichtung eine verzeichnungsfreie,
geometrisch eindeutige Projektion der Kiefergelenkbahnen erreichen lassen muß. Außerdem soll die
Vorrichtung alle für die Programmierung eines halb- oder volljustierbaren Artikulator erforderlichen Einstellungsparameler
liefern können sowie eine umfassende Kiefergclenksdiagnostik ermöglichen.
Die gestellte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Träger über ein Gelenkgestänge mechanisch miteinander verbunden sind, die Meßwertgeber als
Drehpotentiometer ausgebildet sind, die jeweils zwischen einzelnen Gestängeteilen angeordnet sind und zum
Teil in Gelenken des Gelenkgestänges angeordnet sind, und daß das Gelenkgestänge in einen Oiierteil und in
einen Unterteil gegliedert ist, die kardanisch miteinander gekoppelt sind. Hierbei kann das Gelen.xgestänge
vorteilhafterweise sieben Drehpotentiometer aufweisen und können die beiden Gelenkgestängeteile über zwei
Kardangelenke und eine kardanisch ausgebildete Stabführung miteinander verbunden sein. Der erfindungsg?-
mäß ausgebildeten Vorrichtung läßt sich wahlweise ein zusätzliches Meßgerät zuordnen, das auf einem der
Träger befestigbar ist und in einem auf beliebige Schädelreferenz- oder Unterkieferpunkte zwecks Erfassung
von deren Raumkoordinaten ausrichtbaren Stylus endet.
Im Gegensatz zu den eingangs erwähnten störungsanfälligen und sowohl in der Meßwerterfassung als auch in
der Meßwertaufbereitung aufwendigen bekannten Vorrichtungen ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung
betriebssicher und erlaubt eine einfache und sichere Auswertung der Meßdaten. Die verwendeten Drehpotentiometer
liegen heute in sehr kleinen Ausführungsformen handelsüblich vor, so daß das Gelenkgestänge mit den
Drehpotentiometern eine relativ gewichtsarme Vorrichtung ergibt. Die an den Drehpotentiometern erfaßten
Meßwerte lassen sich durch die einfache Digitalisierung des gelieferten Spannungswertes leicht aufbereiten und
in einer nachgeschalteten elektronischen Einrichtung problemlos verarbeiten. Eine Meßwertumwandlung, wie
bei der vorbekannten Vorrichtung mit elektrooptischen Meßwertgebern, entfällt.
Neben dem für die zeitweise Befestigung an den Kiefern oder deren Zähnen und für eine möglichst geringe
Irritation des Patienten und eine unerwünschte Beeinträchtigung der Bewegungsmuster wichtigen geringen
Gewicht und der geringen räumlichen Ausdehnung der Vorrichtung gemäß der Erfindung liegt der weitere sehr
wichtige Vorteil vor, daß die Kieferbewegung durch die Drehwinkelgeber stufenlos erfaßt wird und damit in
einem Computer auch exakt rechnerisch und graphisch ausgewertet werden kann. Die räumliche Unterkieferbewegung
läßt sich allgemein gültig, also ohne Beschränkung e<if bestimmte Unterkieferpunkte, erfassen und
mathematisch bestimmen. Darüber hinaus können bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung mit Hilfe
des erwähnten zusätzlichen Meßgerätes aber auch beliebig wählbare Unterkieferpunkte in ihrer räumlichen
Bewegung dargestellt werden. Da die Herstellung des Zahnersatzes durch den Zahntechniker mit Hilfe von
Bewegungssimulatoren (Artikulatoren) erfolgt, müssen alle Angaben zur Programmierung dieser Artikulator^
auf eine einheitliche Schädelbezugs·;bene, die sich international eingeführt hat, ausgerichtet sein. Diese schädelbezogene
Ausrichtung ist nur durch die Bestimmung der Lage des rechten und linken Kiefergelenkes sowie des
Infraorbitalpunktes möglich. Letzterer läßt sich bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung mit Hilfe
des erwähnten Zusatzgerätes sicher ermitteln. Mit den vorbekannten Vorrichtungen und Verfahren lassen sich
diese drei Referenzpuni;*e nicht bestimmen, geschweige denn so bestimmen, daß die Werte ebenfalls direkt in
den auswertenden Computer eingegeben werden können.
Die mit der Vorrichtui.g erzielbare erheblich kürzere Registrierzeit gegenüber bekannten Meßverfahren
ergibt sowohl eine geringere physische als auch psychische Belastung für den Patienten während des Registriervorganges.
Die relativ gewichtsarme Vorrichtung läßt sich ra^ch anlegen und erleichtert dadurch eine regelmäßige
Überprüfung der Therapieerfolge bei langwierigen Behandlungsfällen. Der Computer erlaubt beliebige
Projektionen und Vergrößerungen interessanter Kurvenabschnitte durch einfache mathematische Manipulationen.
Die eingesetzten Drehpotentiometer sind im Vergleich mit kapazitiven, induktiven, magnetischen oder
optischen Signalgebern störungsunempfindlicher. Eine Vorjustierung oder Anpassung an individuelle Patientenverhältnisse
vordem Registrierungsbeginn ist nicht erforderlich.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der beiliegenden Zeichnung eo
näher erläutert. Im einzelnen zeigt
F i g. 1 eine schematisierte perspektivische Darstellung des am Patienten ansetzbaren Teils der zahnärztlichen
Vorrichtung;
F i g. 2 eine Seitenansicht des in F i g. 1 dargestellten Teils der zahnärztlichen Vorrichtung;
F i g. 3 eine Aufsicht auf die zahnärztliche Vorrichtung; F i g. 4 eine Vorderansicht der zahnärztlichen Vorrichtung;
F i g. 5 ein Gelenkdiajramm der zahnärztlichen Vorrichtung;
Fig.6 eine schematische Darstellung der Schnittstelle des Datenerfassungssystems, das der zahnärztlichen
Vorrichtung nachgeschaltet ist.
Die in der Zeichnung dargestellte zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung
des menschlichen Unterkiefers oder einzelner Unterkieferpunkte in bezug zur Schädelreferenzebenc des
Patienten besteht aus einem mit dem Oberkiefer eines Patienten verbindbaren Oberteil 10 und einem mit dem
Unterkiefer des Patienten verbindbaren Unterteil 11. Die Befestigung des Oberteiles und des Unterteiles JO, J1
erfolgt jeweils mittels zweier paraokklusären Schienen 12,13, die bei dem in Fig. I gezeigten Ausführungsfall
jeweils zu einem Schienenbügel miteinander verbunden sind und die mit einem physiologisch verträglichen,
spröden Cyano-Acrylat-Kleber vorübergehend an die buccalen Zahnflächen angeklebt werden können. Bei
teilbezahntem oder zahnlosem Gebiß wird anstelle der paraokklusären Schienen ein modifizierter Funktionslöffei
verwendet.
Die paraokklusären Schienen 12,13 sind jeweils über einen als Trägerstange 14 oder 15 ausgebildeten Träger
mit dem Oberteil 10 bzw. dem Unterteil 11 der Vorrichtung lösbar verbunden. Das Oberteil 10 ist mit einem Steg
16, der in einer Schraubklcmmstclle 17 endet, auf die Trägerstange 14 aufgeschoben. In gleicher Weise ist ein
Winkclsteg 18 auf der Trägerstange 15 verankerbar.
is Das Oberteil 10 weist sieben Präzisions-Drehpotentiometer 19/1 — 19/7 auf. Zwei der Drchpotcniiomctcr
19/1, 19/2 sind mit ihren Wellen am Ende eines den Steg 16 kreuzenden Querstc^cs 20 befestigt, ein weiteres
Drchpotenliomctcr 19/3 sitzt am Ende eines weiteren einseitigen Qiiersteges 21 mit seiner Welle 22 parallel zum
Steg 16 angeordnet. Am Gehäuse der beiden Drehpotentiometer 19/1 und 19/2 sind jeweils ein weiteres
Drehpotentiometer 19/4 und 19/5 so befestigt, daß ihre Drehachsen senkrprht »ii rli>n Drehachsen <Jcr Po'cn'.iometer
19/1 und 19/2 verlaufen. Die Drehachse des Potentiometers 19/4 ist über einen Lenker 23 mit der Achse
eines Drehpotentiometers 19/6, und die Drehachse des Drehpotentiometers 19/5 ist über einen Lenker 24 mit
der Drehachse eines Drehpotentiometers 19/7 verbunden. Die Gehäuse der beiden Drehpotentiometer 19/6
und 19/7 sind über Stäbe 25 und 26 und jeweils ein Kardangelenk 27 und 28 mit einem mit dem Winkelsteg 18
verbundenen Quersteg 29 des Unterteiles 11 verbunden.
Das im wesentlichen aus dem Winkelsteg 18 und dem Quersteg 29 bestehende Unterteil J1 ist noch durch ein
am tragstangenfernen Ende des Winkelsteges 18 angeordnetes Kardangelenk 30 und einen dort gelagerten, mit
seinem einen Ende an der Welle 22 des Drehpotentiometerü 19/3 angelenkten Stab 31 mit dem Oberteil 10
gekoppelt. Der Stab 31 ist im Kardangelenk 30 verschiebbar gelagert. In der Aufsicht der Fig.3 sind das
Oberteil 10 und das Unterteil 11 gesondert nebeneinander, nämlich an den Drehpotentiometern 19/6 und 19/7
sowie an der Welle 22 des Drehpotentiometers 19/3 voneinander getrennt, dargestellt.
Die Drehpotentiometer 19 messen sieben Winkel, durch welche die Lage des Unterk-efers zum Oberkiefer
während einer Bewegung der Kiefer erfaßt wird. Die sieben Winkel bedeuten von Drchpc-tentiometern gelieferte
sieben einzelne Widerstandswerte, die mittels einer in Fig.6 schematisch im Blockschaltbild gezeigten
elektronischen Auswert.schaltung abgefragt und verwertet werden. Das Datcncrfassungssystem 40 weist einen
J5 Analog-Eingangsteil 41 mit sieben Eingängen 42 auf, von denen jeder mit einem der sieben Drehpotentiometer
19, hier beispielsweise mit dem Drehpotentiometer 19/1, verbunden ist. Die Drehpotcntiomeicr sind an eine
Präzisionsspannungsquelle angeschlossen. Der Drehpotentiome«erabgriff 43 ist mit einer Ausgangskiemmc 44
verbunden, weiche jeweils mit einem Ausgang 42 des Analog-Eingangsteiles 41 verbunden ist.
Der Analog-Eingangsteil 41 ist über einen Verstärker 45 mit einem Analog/Digital-Wandler 46 verbunden.
über welchen die von den Drehpotentiometern 19 gelieferten Signale verschlüsselt auf die Eingänge eines
handelsüblichen Mikrocomputers 47 gegeben werden. Die von den sieben einzelnen Drehpotentiometern
19/1 —19/7 gelieferten Widerstandswerte werden zyklisch mit einer wählbaren Frequenz von 10—500 Hz durch
ein integriertes 7-Kanal, 12-Byte auflösendes, dem Analog/Digital-Wandler 46 nachgeschaltetes Meßwerterfassungssystem
48 abgefragt und dem Computer 47 zur weiteren Verarbeitung über einen 16 oder 8-Bit Daten-Bus
übertragen. Das räumliche Bewegungsfeld der Vorrichtung kann entsprechend der Speicherkapazität des verwendeten
Mikrocomputers aufgelöst werden, wobei keinerlei Beschränkungen in bezug auf den Ablauf, die
Beschleunigung und die Geschwindigkeit der Bewegung besteht.
Nach einer anfänglichen Initialisierung des Systems in Ruheposition (z. B. in der maximalen Interkuspitation
der Zahnreihen), bei welcher der jeweils einem bestimmten Drehwinkel entsprechende Widerstandswert der
so einzelnen Drehpotentiometer als Ausgangswert gespeichert wird, erfolgt die eigentliche Registrierung der
freien oder Mnter Führung durch die Hand des Zahnarztes erfolgenden Unterkieferbewegungen. Besonders
interessante, pathologische Bewegungsbahnen können zwecks genauerer Analyse der Bewegung mehrmals
registriert werden. Nach beendeter Abspeicherung des Bewegungsraumes und vor allem der Unterkiefergrenzbewegungen
errechnet der Computer 47 den räumlichen Verlauf der Bewegungskurven. Hierbei werden auch
die Scharnierachsen-Lokalisation, der Interkondylarabstand. Bennett-Winkel, Bennetsche Lateralbewegung und
die beidseitige Gelenkbahnneigung ermittelt.
Die Darstellung der errechneten Werte erfolgt durch eine hoch auflösende Graphik auf dem Bildschirm des
Computers, ode. eines Monitors. Ein angeschlossener Drucker oder ΛΎ-Plotter kann eine Kopie der dargestellten
Bewegungkurven und Werte erstellen. Alle für eine spätere Simulation der registrierten Unterkieferbewegungen
wichtigen Daten und mathematischen Parameter werden auf einem Massenspeicher archiviert Anhand
dieser gespeichenen Patientendaten kann mit Hilfe einer digital gesteuerten Kopierfräse der Gelenkblockeinsatz
für die Programmierung vollindividueller Artikulatoren hergestellt werden.
Das Gelenkgestänge der Vorrichtung kann gewichtsarm aus Aluminium bestehen.
Die Vorrichtung kan ein zusätzliches, auf die Trägerstange 14 aufsetzbares Meßgerät aufweisen, das ebenfalls
Das Gelenkgestänge der Vorrichtung kann gewichtsarm aus Aluminium bestehen.
Die Vorrichtung kan ein zusätzliches, auf die Trägerstange 14 aufsetzbares Meßgerät aufweisen, das ebenfalls
b5 aus einem Gelenkgestänge mit Drehwinkelgebern besteht und einen Stylus aufweist, der auf einen zu projizierenden
Punkt (z. B. Infraorbitalpunkt. Inzisalpunkt, auf einzelne Zähne o. dgl.) gehalten wird. Aus den sich dabei
ergebenden Werten der Drehwinkelgeber ermittelt der Computer 47 die für eine Koordinatentransformation
erforderlichen XVZ-Koordinaten des zu projizierenden Punktes.
~J\J OT/
F i g. 5 zeigt ein Diagramm mit den für die Bestimmung der räumlichen Lage und Bewegung des Unterkiefers
erfaßten Winkeln sowie den Bezugspunkten und Bezugsstrecken der Vorrichtung. Drei Punkte, welche die
Unterkieferebene bestimmen, werden wie folgt ermittelt:
Linker Punkt ui (27)
/ D + 2SS1NGL/2SIN (GL/2 + BL)
2SSINGL/2 SINALCOS (GL/2 + BL) \ 2SSINGL^COSALCOSfGZy.' + IiL)
(I)
Rechter Punkt »«(28)
Bedingung für den vorderen, dritten Punkt der Ebene:
i/r(30)
Bedingung für den vorderen, dritten Punkt der Ebene:
i/r(30)
/ - D- 2WSINGR/2SIN (GRI2 + IiK)
2B SI NG R/2 COS (G R/2 + URINAL
\2SSINGR/2COS(C/?/2+ ßtfjCOSAL
•V«
Zh
Zh
(i)
ΙΤΔ Μ Γ
(X-XL)1 + (Y- YL)2 + (Z-ZLf -G2 = O
(X-XRf + (Y- YRf + (Z-ZRf-G1 = O
(X-XRf + (Y- YRf + (Z-ZRf-G1 = O
Hierzu 6 Blatt Zeichnungen
(Ο
(2)
(3)
Claims (4)
1. Zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung des menschlichen Unterkiefers
oder einzelner Unterkieferpunkte in bezug zur Schädelreferenzebene des Patienten, mit Meßwertgebern
zur Lieferung speicherbarer elektrischer, die räumliche Lage des Unterkiefers anzeigender Meßwerte
und mit am Unterkiefer oder seinen Zähnen und am Oberkiefer oder seinen Zähnen befestigbaren paraokklusären
Schienen mit Trägern, dadurch gekennzeichnet, daß die Träger (14,15) über ein Gelenkgestänge
(16—31) mechanisch miteinander verbunden sind, die Meßwertgeber als Drehpotentiometer
(19/1—19/7) ausgebildet sind, die jeweils zwischen einzelnen Gestängeteilen (z. B. 23, 25) angeord; st sind
und zum Teil in den Gelenken des Gelenkgestänges angeordnet sind, und daß das Gelenkgestänge in einen
Oberteil (10) und in einen Unterteil (11) gegliedert ist, die kardanisch miteinander gekoppelt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Gelenkgestängeteile (10, 11)
über zwei Kardangelenke (27,28) und eine kardanisch ausgebildete Stabführung (30,31) miteinander verbunden
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenkgestänge (16—31) sieben
Drehpotentiometer (19/1 —19/7) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein zusätzlich anordenbares
Meßgerät aufweist, das auf einem der Träger (14,15) befestigbar ist und in einem auf beliebige Schädelöder
Unterkieferpunkte zwecks Erfassung von deren Raumkoordinaten ausrichtbaren Stylus endet.
Priority Applications (1)
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DE19792950847 DE2950847C2 (de) | 1979-12-18 | 1979-12-18 | Zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung des menschlichen Unterkiefers in bezug zur Schädelreferenzebene des Patienten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792950847 DE2950847C2 (de) | 1979-12-18 | 1979-12-18 | Zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung des menschlichen Unterkiefers in bezug zur Schädelreferenzebene des Patienten |
Publications (2)
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DE2950847C2 true DE2950847C2 (de) | 1985-07-18 |
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ID=6088780
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19792950847 Expired DE2950847C2 (de) | 1979-12-18 | 1979-12-18 | Zahnärztliche Vorrichtung zur Erfassung der räumlichen Lage und Bewegung des menschlichen Unterkiefers in bezug zur Schädelreferenzebene des Patienten |
Country Status (1)
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Families Citing this family (7)
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US5027281A (en) * | 1989-06-09 | 1991-06-25 | Regents Of The University Of Minnesota | Method and apparatus for scanning and recording of coordinates describing three dimensional objects of complex and unique geometry |
US5184306A (en) * | 1989-06-09 | 1993-02-02 | Regents Of The University Of Minnesota | Automated high-precision fabrication of objects of complex and unique geometry |
US5257203A (en) * | 1989-06-09 | 1993-10-26 | Regents Of The University Of Minnesota | Method and apparatus for manipulating computer-based representations of objects of complex and unique geometry |
US5128870A (en) * | 1989-06-09 | 1992-07-07 | Regents Of The University Of Minnesota | Automated high-precision fabrication of objects of complex and unique geometry |
DE4112080A1 (de) * | 1991-04-12 | 1992-10-15 | Klaus Dipl Ing Dr Dr Baeuerle | Bewegungsmessgeraet fuer kieferbewegungen und koerperbewegungen |
FR2681520B1 (fr) * | 1991-09-24 | 1993-12-24 | Henry Graf | Dispositif pour la mesure des amplitudes de deux vertebres dans trois plans orthogonaux. |
Family Cites Families (2)
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DE2814551C2 (de) * | 1978-04-04 | 1986-03-13 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Vorrichtung zur Messung des Ortes, der Lage und/oder der Orts- bzw. Lageänderung eines starren Körpers im Raum |
DE2825204C2 (de) * | 1978-06-08 | 1984-05-03 | Siemens AG, 1000 Berlin und 8000 München | Vorrichtung zur dreidimensionalen Erfassung und Aufzeichnung der Bewegung der Kiefergelenke eines Patienten |
-
1979
- 1979-12-18 DE DE19792950847 patent/DE2950847C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2950847A1 (de) | 1981-06-25 |
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LUCKENBACH, ALEXANDER, DR., 7400 TUEBINGEN, DE |
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