DE3928888A1 - Vorrichtung zum glaetten der oberflaeche einer dornstange - Google Patents
Vorrichtung zum glaetten der oberflaeche einer dornstangeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Glätten der
Oberfläche einer Dornstange nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Dornstangen werden bei der Rohrherstellung, beispielsweise
im Stoßbankverfahren, als Innenwerkzeug verwendet. Beim
kontinuierlichen Einsatz einer solchen Dornstange werden
Oberflächentemperaturen bis zu 750°C erreicht, was zu einem
Verzundern der Oberfläche führt. Der Zunder platzt bei der
nachfolgenden mechanischen Beanspruchung teilweise ab, wo
durch die Oberfläche der Dornstange aufrauht. Hinzu kommt,
daß sich bei Temperaturen über 700°C der im Inneren der
Stoßbankluppe anhaftende, bereits erhärtete Zunder auf
grund der geringen Festigkeit der Oberfläche der Dornstange
eindrückt und diese zusätzlich aufrauht. Die Oberflächen
rauhigkeiten prägen sich entsprechend in die Oberfläche
der Stoßbankluppe ein und können beim weiteren Streckre
duzieren ohne Innenwerkzeug nicht mehr beseitigt werden.
Die Rauhigkeiten an der Innenseite der Luppe sind häufig
Ursache für Fältelungen und rißähnliche Überwalzungen im
Rohrinneren der anschließend warmgewalzten Fertigrohre.
Bei der regelmäßig erfolgenden Wirbelstrom- oder Ultra
schallprüfung werden die Rohre mit entsprechend tiefen
Fältelungen als Ausschuß ausgesondert. Eine erhöhte Rauhig
keit der Dornstange erhöht somit den Ausschuß der Fertig
rohre.
Deshalb werden die Dornstangen in gewissen Abständen gegen
Dornstangen mit geglätteten Oberflächen ausgetauscht. Zum
Glätten der Dornstangenoberfläche sind zahlreiche Vor
richtungen entwickelt und eingesetzt worden.
Von der Anmelderin wurde eine zufriedenstellend arbeitende
Vorrichtung der eingangs genannten Art entwickelt und in
der Praxis eingesetzt (DE-PS 38 21 362), bei der das
Glättwerkzeug an einem Ende eines Schwenkhebels angeord
net ist, der mit einer Querachse an einem um die Dorn
stange rotierenden Rohr gelagert ist, wobei das andere
Hebelende ein Fliegkraftgewicht trägt. Durch die Drehung
des Rohres werden die Fliegkraftgewichte nach außen ge
drängt, während sich die als Bürsten ausgebildeten Glätt
werkzeuge an die Oberfläche der Dornstange anpressen und
die Dornstangen-Oberfläche schraubenlinienförmig umfahren
und dabei glätten und polieren. Da die Glättwerkzeuge als
Bürsten mit praktisch ebenen Bürstenflächen ausgebildet
sind, dauert es beträchtliche Zeit, bis eine gegebene Dorn
stangen-Oberfläche poliert ist.
Die Erfindung zielt ebenfalls auf eine relativ einfach
konstruierte Vorrichtung zum Glätten der Oberfläche einer
Dornstange ab.
Aufgabe der Erfindung ist, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, bei der das Glättwerkzeug weit
gehend an die gekrümmte Oberfläche der Dornstange angepaßt
ist und außerdem ein relativ rasches Polieren der Ober
fläche möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Er
findung gelöst.
Anders als bei der bekannten Vorrichtung ist erfindungsge
mäß das Glättwerkzeug erstens ein (drehend) angetriebenes
Glättwerkzeug, und es ist zweitens mit einer speziellen
Außenkontur ausgestattet. Ein einschaliger Rotationshyper
boloid definiert in der seitlichen Projektion zwei Hyperbeln.
Durch die Anlage dieses Rotationshyperboloids unter schrä
gem Winkel an die Dornstange wird ein schraubenlinienför
miger Abschnitt der Dornstange erfaßt. Bedingt durch die
Längsbewegung der Dornstange deckt also das Glättwerkzeug
einen bestimmten Umfangsbereich ab.
Theoretisch kann der Winkel zwischen der Glättwerkzeug-
Achse einerseits und der Längsachse der Dornstange zwischen
0 und 90° betragen. Bevorzugt ist jedoch ein Zwischenwert.
Prinzipiell ist die Verwendung eines einzigen Glättwerk
zeugs möglich. Vorzugsweise ist jedoch ein Paar von gleichen
Glättwerkzeugen vorgesehen, wobei auf jeder Seite der Dorn
stange ein Glättwerkzeug vorhanden ist. Diese Glättwerk
zeuge können sich gleichsinnig oder gegensinnig drehen.
Vorzugsweise sind zwei Paare von Glättwerkzeugen in Längs
abstand bezüglich der Dornstange angeordnet. Dabei beträgt
der Winkel zwischen den Achsen der Glättwerkzeuge und der
Dornstangen-Achse vorzugsweise 15 bis 45°. Durch geeignete
Wahl der Krümmung der Außenkontur des jeweiligen Rotations
hyperboloids läßt sich erreichen, daß jedes Glättwerkzeug
die Dornstange bei einem Umfang von 30 bis 90° umfaßt. Bei
insgesamt vier Glättwerkzeugen und einem Winkel von
beispielsweise 25° erreicht man bei einer Glättwerkzeug-
Länge von 500 mm eine Umfangs-Überdeckung von 60° am Dorn
stangenumfang. Durch ein weiteres Paar von Glättwerkzeugen
lassen sich 240° des Umfangs der Dornstange umfassen. Durch
insgesamt drei Paare von Glättwerkzeugen überdeckt man den
gesamten Dornstangen-Umfang.
Alternativ zu der Anordnung mehrerer Glättwerkzeuge bzw.
mehrerer Glättwerkzeug-Paare kann man die Dornstange beim
Längsvorschub auch mit einer gewissen Winkelgeschwindigkeit
drehen.
Das Antreiben des Glättwerkzeugs erfolgt über einen An
triebsmotor, z. B. einen Elektromotor. Dabei kann für jedes
einzelne Glättwerkzeug ein eigener Motor vorgesehen sein,
oder es kann für ein Paar Glättwerkzeuge ein Antriebsmotor
in Verbindung mit einem Getriebe vorgesehen sein. Die
Enden der Glättwerkzeug-Achsen sind von Lagern aufgenommen,
die ihrerseits in Lagerständern angeordnet sind. Diese
Lagerständer lassen sich quer zu den Glättwerkzeug-Achsen
bewegen, um die Glättwerkzeuge an dem Werkstück anzustellen.
Insbesondere kann durch die querverschieblichen Lagerständer
erreicht werden, daß am Kreuzungspunkt zwischen Glättwerk
zeug-Achsen und Dornstangen-Achse ein definierter Abstand
zwischen Dornstangen-Achse und Glättwerkzeug-Achse existiert.
Das Anstellen der Glättwerkzeuge erfolgt mittels an sich
bekannter Einrichtungen, z. B. Spindeln. Hydraulikzylinder
sind ein bevorzugtes Anstellmittel.
Das Glättwerkzeug kann z. B. in Form einer Walzenbürste aus
gebildet sein, oder aber auch als Schleifstein. In beiden
Fällen definieren die Außenkonturen von Bürste bzw. Schleif
stein einen einschaligen Rotationshyperboloid.
Um die Oberflächenbearbeitung der Dornstange gut beherrschen
zu können, wird das jeweilige Glättwerkzeug mit einem be
stimmten Druck gegen die Dornstange gepreßt. Da der Druck
die Reibung zwischen Glättwerkzeug und Dornstange und mithin
die Stromaufnahme des Antriebsmotors beeinflußt, kann durch
Erfassen der Stromaufnahme des Antriebsmotors eine Ist-Größe
für den Anpreßdruck des Werkzeugs am Werkstück erhalten
werden, die zur Regelung des Anpreßdrucks herangezogen wird.
Die Erfindung ist nicht nur einsetzbar bei Dornstangen,
sondern allgemein bei Wellen und Rohren, deren Oberfläche
zu bearbeiten ist.
In aller Regel wird ein einmal eingestellter Winkel
zwischen den Glättwerkzeug-Achsen und der Dornstangen-Achse
für sämtliche Bearbeitungsvorgänge geeignet sein. Werden
Werkstücke mit unterschiedlich großen Durchmessern bear
beitet, so kann auch eine Kippvorrichtung vorhanden sein,
mit deren Hilfe der Winkel zwischen den Glättwerkzeug-
Achsen einerseits und der Dornstangen-Achse andererseits
verstellt werden kann.
Durch das Antreiben der rotationssymmetrisch ausgebildeten
Glättwerkzeuge wird jegliches von der Oberfläche der Dorn
stange abgetragenes Material weggeschleudert, so daß die
Bürsten bzw. Schleifsteine sich nicht zusetzen können. Mit
an sich bekannten Mitteln läßt sich die Glättarbeit (Bürst
arbeit, Polierarbeit, Schleifarbeit) gut regeln, was die
Qualität der Oberflächenbearbeitung sicherstellt. Beim Ein
laufen der Dornstange in die Glättvorrichtung kann das
Glättwerkzeug bzw. können die Glättwerkzeuge aus der Bahn
herausgefahren werden, um anschließend sofort wieder zu
sammengefahren zu werden, so daß sie sich an die Oberfläche
der Dornstange anlegen.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an
hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer
Vorrichtung zum Glätten der Oberfläche
einer Dornstange mit einem Paar von
Glättwerkzeugen, von denen das eine in
der Zeichnung verdeckt ist, und
Fig. 2 schematisierte Draufsicht auf das
Glättwerkzeug nach Fig. 1.
Nach Fig. 1 durchläuft eine Dornstange 10 eine Glättvor
richtung 20.
Die Glättvorrichtung 20 enthält einen Stahlträger 1, auf
dem an einem Ende ein elektrischer Antriebsmotor 2 mit
einem Getriebe 9 angebracht ist. Über das Getriebe 9 werden
zwei Antriebswellen 3 und 3a gedreht (in Fig. 1 ist die
hintere Antriebswelle 3a verdeckt). Die dem Getriebe 9
abgewandten Enden der Antriebswellen 3 und 3a befinden
sich in Lagern 6 bzw. 6a, die von Lagerständern 5 bzw. 5a
getragen werden. Am rechts in Fig. 1 dargestellten Ende
des Trägers 1 befinden sich zwei Lagerständer 4 und 4a,
die jeweils ein Lager 7 bzw. 7a aufnehmen.
Die Lager 6 und 7 bzw. 6a und 7a nehmen die Enden zweier
Achsen 11 bzw. 11a auf. Auf jeder Achse 11 und 11a sitzt
als Glättwerkzeug eine Walzenbürste 8 bzw. 8a.
Die Außenkontur 12 jeder Walzenbürste 8 und 8a entspricht
einem einschaligen Rotationshyperboloid. Zwischen den
Achsen 11 und 11a einerseits und der Längsachse der Dorn
stange 10 andererseits ist ein Winkel α definiert, der
hier 25° beträgt. Dadurch liegt der Walzenkörper 8 bzw. 8a
mit einer schraubenförmigen Linie an der Oberfläche der
Dornstange 10 an. Die Walzenkörper 8 und 8a haben hier eine
Länge von ca. 500 mm. Dabei ergibt sich bei entsprechender
Außenkontur 12 eine Umfangsumfassung von ca. 60° an der
Dornstange 10.
In Fig. 2 ist sehr stark schematisiert eine Draufsicht der
Anordnung von Fig. 1 dargestellt. Die Dornstange 10 wird von
unten nach oben in die Glättvorrichtung 20 eingeleitet
und durchsetzt dabei den Träger 1, wie auch in Fig. 1
angedeutet ist. Wie aus Fig. 2 ersichtlich, befinden
sich die oberen Enden der Walzenkörper 8 und 8a auf
der Oberseite der Dornstange 10, während sich die unteren
Enden auf der Unterseite der Dornstange 10 befinden.
Im mittleren Bereich existiert ein definierter Abstand
zwischen der Mittelachse der Dornstange 10 einerseits
und den Drehachsen der Walzenkörper 8 und 8a anderer
seits. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel werden
die beiden Walzenkörper 8 und 8a gegensinnig angetrieben.
Die Dornstange 10 kann beim Durchlaufen der Glättvor
richtung 20 gedreht werden. Alternativ oder zusätzlich
können ein oder zwei weitere Glättvorrichtungen der in
Fig. 1 und in Fig. 2 dargestellten Art zusätzlich ent
lang dem Vorschubweg der Dornstange 10 angeordnet sein.
Wenn dabei jede Walzenbürste 60° des Umfangs umfaßt,
läßt sich mit insgesamt sechs Walzenkörpern der gesamte
Umfang der Dornstange 10 umfassen, so daß die Dornstange
10 ohne Drehung transportiert werden kann.
Die Lagerständer 4, 4a, 5 und 5a sind paarweise in
Querrichtung zu den Achsen 11 und 11a verschieblich. Die
hierzu geeigneten Mittel (z. B. Spindeln, Hydraulikzylinder)
sind in der Zeichnung nicht näher dargestellt. Die Lager
ständer ermöglichen also ein Öffnen des Bereichs zwischen
zwei paarweise zugeordneten Walzenbürsten 8 und 8a beim
Einlauf der Dornstange 10 in die Glättvorrichtung. Wenn
das vordere Ende der Dornstange 10 gerade zwischen den
Walzenkörpern 8 und 8a durchläuft, schließen sich die
Walzenkörper 8 und 8a durch die entsprechende Schließbe
wegung der Lagerständer 4 und 4a bzw. 5 und 5a.
Die Andrückkraft der Walzenkörper 8 und 8a an der Ober
fläche der Dornstange 10 läßt sich indirekt über die
Stromaufnahme des elektrischen Antriebsmotors 2 er
mitteln. Dieser Wert kann zur Regelung der Andrückkraft
herangezogen werden.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Glätten der Oberfläche einer Dorn
stange, einer Welle od. dgl., mit mindestens einem an die
Dornstange (10) während deren Längsvorschubbewegung an
legbaren Glättwerkzeug (8, 8a),
dadurch gekennzeichnet, daß das ange
triebene Glättwerkzeug (8, 8a) die Außenkontur eines
einschaligen Rotationshyperboloids hat und unter einem
definierten Winkel α zwischen seiner Drehachse (11, 11a)
und der Dornstangenachse gegen letztere anlegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Paar gleiche,
gleichsinnig oder gegensinnig gedrehte Glättwerkzeuge
(8, 8a) beiderseits der Dornstange (10) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Paare von
Glättwerkzeugen in einem Längsabstand bezüglich der Dorn
stange angeordnet sind, wobei jedes Glättwerkzeug einem
Umfangsbereich der Dornstange (10) zugeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α
15-45° beträgt und die Außenkontur (12) des jeweiligen
Glättwerkzeugs derart gekrümmt ist, daß es einen Dorn
stangenumfang von 30-90° umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch einen Träger (1) für
einen Antriebsmotor (2, 9) und zwei Lagerständer (4, 4a,
5, 5a), die die Enden der Glättwerkzeug-Achsen (11, 11a)
halten und quer zu diesen aufeinanderzu bewegbar sind,
so daß im Kreuzungspunkt zwischen der Glättwerkzeug-
Achse (11, 11a) und Dornstangen-Achse ein definierter
Abstand vorhanden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerständer
(4, 4a, 5, 5a) mit angetriebenen Anstellmitteln, z. B.
Hydraulikzylindern, verstellbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Glättwerk
zeug als Walzenbürste oder Schleifstein ausgebildet ist,
wobei die äußeren Bürstenenden bzw. die Schleiffläche
dem einschaligen Rotationshyperboloiden entspricht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein Antriebsmotor (2) für das Glättwerkzeug (8, 8a) vorge
sehen ist, und daß die Andrückkraft, mit der das Glätt
werkzeug gegen die Dornstange (10) gedrückt wird, z. B.
über die Stromaufnahme des Antriebsmotors erfaßt wird und
geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893928888 DE3928888A1 (de) | 1989-08-31 | 1989-08-31 | Vorrichtung zum glaetten der oberflaeche einer dornstange |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19893928888 DE3928888A1 (de) | 1989-08-31 | 1989-08-31 | Vorrichtung zum glaetten der oberflaeche einer dornstange |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3928888A1 true DE3928888A1 (de) | 1991-03-07 |
Family
ID=6388322
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19893928888 Withdrawn DE3928888A1 (de) | 1989-08-31 | 1989-08-31 | Vorrichtung zum glaetten der oberflaeche einer dornstange |
Country Status (1)
Country | Link |
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